Eindrucksvoll und stark
MalnataDiese Geschichte spielt im Jahr 1935 zu einer düsteren Zeit in der Historie Italiens, als der Faschismus im Land immer stärker wird.
Vor diesem Hintergrund lernen sich zwei Mädchen aus unterschiedlichen ...
Diese Geschichte spielt im Jahr 1935 zu einer düsteren Zeit in der Historie Italiens, als der Faschismus im Land immer stärker wird.
Vor diesem Hintergrund lernen sich zwei Mädchen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kennen: Die wohlbehütet und streng katholische aufgewachsene zwölfjährige Francesca ist fasziniert von dem augenscheinlich armen Mädchen namens Maddalena, das barfüßig, unbefangen und ohne sich um irgendwelche Regeln zu scheren durch die Gegend zieht und sogar mit Jungs am Strand spielt.
Der Aberglaube, aber auch die Kirche haben eine große Macht in der Gesellschaft. Regeln bestimmten das Leben und alle Gesellschaftsschichten leiden unter der Unterdrückung des faschistischen Regimes.
Die Einwohner Monzas haben Maddalena einen eigenen Spitznamen gegeben: Sie sei die „Malnata“, die Unheilbringende und wird verachtet und gemieden.
All dies ruft nur noch mehr Trotz in der mutigen Maddalena hervor, die einen so eindrucksvoll vom Cover des Buches anschaut. Zu sehen, wie das zarte Band der Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Mädchen geknüpft wird und sie sich mit den Gefahren des Frauwerdens und Freiheitsdenkens in einer so frauenfeindlichen Gesellschaft auseinandersetzten müssen, hat mich absolut beeindruckt.
Der Schreibstil von Beatrice Salvioni ist scharfsinnig, bildlich und eindringlich und hat diesen Debütroman zu etwas ganz Besonderem gemacht. Sie hat gekonnt wahre historische Gegebenheiten mit dem Schicksal der beiden Mädchen verwoben und heraus gekommen ist ein feministischer Roman über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Mich hat das Buch sehr beeindruckt und ich habe auch nach dem Lesen noch oft über Francesca und Maddalena nachgedacht. Das sind die besten Bücher, die noch für einen Nachklang sorgen. 4,5/5 Sterne