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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2024

Eindrucksvoll und stark

Malnata
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Diese Geschichte spielt im Jahr 1935 zu einer düsteren Zeit in der Historie Italiens, als der Faschismus im Land immer stärker wird.

Vor diesem Hintergrund lernen sich zwei Mädchen aus unterschiedlichen ...

Diese Geschichte spielt im Jahr 1935 zu einer düsteren Zeit in der Historie Italiens, als der Faschismus im Land immer stärker wird.

Vor diesem Hintergrund lernen sich zwei Mädchen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kennen: Die wohlbehütet und streng katholische aufgewachsene zwölfjährige Francesca ist fasziniert von dem augenscheinlich armen Mädchen namens Maddalena, das barfüßig, unbefangen und ohne sich um irgendwelche Regeln zu scheren durch die Gegend zieht und sogar mit Jungs am Strand spielt.

Der Aberglaube, aber auch die Kirche haben eine große Macht in der Gesellschaft. Regeln bestimmten das Leben und alle Gesellschaftsschichten leiden unter der Unterdrückung des faschistischen Regimes.

Die Einwohner Monzas haben Maddalena einen eigenen Spitznamen gegeben: Sie sei die „Malnata“, die Unheilbringende und wird verachtet und gemieden.

All dies ruft nur noch mehr Trotz in der mutigen Maddalena hervor, die einen so eindrucksvoll vom Cover des Buches anschaut. Zu sehen, wie das zarte Band der Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Mädchen geknüpft wird und sie sich mit den Gefahren des Frauwerdens und Freiheitsdenkens in einer so frauenfeindlichen Gesellschaft auseinandersetzten müssen, hat mich absolut beeindruckt.

Der Schreibstil von Beatrice Salvioni ist scharfsinnig, bildlich und eindringlich und hat diesen Debütroman zu etwas ganz Besonderem gemacht. Sie hat gekonnt wahre historische Gegebenheiten mit dem Schicksal der beiden Mädchen verwoben und heraus gekommen ist ein feministischer Roman über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Mich hat das Buch sehr beeindruckt und ich habe auch nach dem Lesen noch oft über Francesca und Maddalena nachgedacht. Das sind die besten Bücher, die noch für einen Nachklang sorgen. 4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Ein Buch wie ein Kurzurlaub

Provenzalische Flut
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Titel und Cover versprechen nicht zu viel: Ein Bild einer traumhaften Bucht in der Provence mit dem Untertitel „Ein Fall für Pierre Durand“, der mit „Provenzalische Flut“ bereits das zehnte Buch und somit ...

Titel und Cover versprechen nicht zu viel: Ein Bild einer traumhaften Bucht in der Provence mit dem Untertitel „Ein Fall für Pierre Durand“, der mit „Provenzalische Flut“ bereits das zehnte Buch und somit ein Jubiläum feiert. Ich bin erst hier in die Buchreihe eingestiegen und hatte, wie vom Verlag versichert, keinerlei Probleme, mich in die Geschichte einzufinden.

Diese beginnt mit der Hochzeit des Protagonisten Pierre und seiner Frau Charlotte. Das Paar möchte ruhige Flitterwochen an den weiten Sandstränden der Côte Varoise in Südfrankreich verbringen, was natürlich ordentlich schiefgeht. So sehr Pierre es auch versucht, er bekommt die Gedanken an den verunglückten Taucher, den er aus dem Wasser zog, nicht aus dem Kopf…

Dieses Buch war wie ein Kurzurlaub in Südfrankreich. Die Autorin hat mich mit ihrem ruhigen und atmosphärischen Schreibstil überzeugen können, auch wenn an der einen oder anderen Stelle so der Kriminalfall eher in den Hintergrund gerückt ist.

Man sollte eine gewisse Affinität für Frankreich mitbringen, um die Geschichte zu mögen: Es gibt viele ausführliche Orts- und Essensbeschreibungen und den einen oder anderen französischen Ausdruck. Mein Schulfranzösisch hat dafür allerdings noch gereicht und im hinteren Teil des Buches gibt es zum Nachlesen auch noch eine Erklärung der Begriffe, was ich sehr begrüße.

Pierre Durand ist ein sympathischer und liebenswerter Charakter, es hat Spaß gemacht, ihn bei der Aufklärung des Falles zu begleiten.Das Buch kommt ohne große Dramatik aus und trotzdem ist es durchweg spannend und ohne Längen.

Sehr gefallen hat mir, dass mit der Thematik rund um Auswirkungen der Ankerwürfe von Jachten und Motorbooten auf die Seegraswiesen auch ein wichtiges Umweltthema in dem Buch behandelt wird. Auch auf die Wasserknappheit und die Touristenschwemme wird hingewiesen. Trotz der kritischen Inhalte hat der Krimi nicht an einer gewissen Leichtigkeit verloren.

Gerne spreche ich eine Empfehlung für alle aus, die Krimis, und Frankreich und seine Kulinarik mögen. Ich vergebe 4,5/5 Sternen und habe mir vorgenommen, die anderen Bücher der Reihe auch noch zu lesen.

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Gelungenes Debüt

Das Waldhaus
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So düster, wie das Cover von „Das Waldhaus“ daherkommt, ist auch der Inhalt des Buches. Anfangs brauchte ich etwas, um in der Geschichte anzukommen, aber dann war es richtig fesselnd.

Die Protagonistin ...

So düster, wie das Cover von „Das Waldhaus“ daherkommt, ist auch der Inhalt des Buches. Anfangs brauchte ich etwas, um in der Geschichte anzukommen, aber dann war es richtig fesselnd.

Die Protagonistin Hannah ist zwar erst 37 Jahre alt, aber hat schon einiges erlebt. Das hat Spuren bei ihr hinterlassen. Vor allem der Mord an ihre Mutter in ihrer Kindheit war traumatisch und hat die Familie zerstört. Ihre Art mag nicht jedem Lesenden gefallen, sie geizt nicht mit Selbstironie und dunklem Humor, hat ein Alkoholproblem und ist milde gesagt unangepasst, aber gerade das mochte ich total.

Die Idee, dass der Vater aufgrund seiner Demenz Fragen über die Geschehnisse aus der Vergangenheit, vor allem dem Mord an seiner Frau, aufwirft, fand ich großartig. Bis zum Schluss war ich gespannt, was für ein Familiengeheimnis wohl gelüftet werden wird.

Hannah wird sehr kreativ, um ihrem Vater Informationen zu entlocken. Sie verkleidet sich zum Beispiel als ihre Mutter und auch andere Reize wie Musik oder Geruch kommen zum Einsatz. Wie das Gedächtnis manipuliert werden kann, fand ich sehr fesselnd.

Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt, zu keiner Zeit gab es Längen und der trockene britische Humor hat genau meinen Geschmack getroffen. Über der ganzen Geschichte hängt eine düstere Atmosphäre — ich finde es faszinierend, wie Worte so ein Gefühl heraufbeschwören können.

Ich wüsste nicht, ob das Buch eher ein Familiendrama als einen Thriller darstellt. Eigentlich ist es auch egal, ich wurde bestens unterhalten.

Die Auflösung hat mich überrascht und macht Lust auf mehr aus der Feder von Liz Webb. Die Autorin bekommt von mit 4,5/5 Sternen für ein starkes Debüt!

Übrigens spielen die Quitten, die auf dem Cover abgebildet sind, in der Geschichte auch eine nicht unerhebliche Rolle und tauchen immer wieder darin auf. So etwas mag ich.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Freundschaft, Liebe, Glück

Sommerglück auf Sylt
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„Sommerglück auf Sylt“ ist Roman Nummer vier des Autorinnenduos Jana/Kollritsch und bereits der zweite, der auf der beliebten Nordseeinsel spielt.

Wieder handelt es von Freundschaft und Liebe, darum ...

„Sommerglück auf Sylt“ ist Roman Nummer vier des Autorinnenduos Jana/Kollritsch und bereits der zweite, der auf der beliebten Nordseeinsel spielt.

Wieder handelt es von Freundschaft und Liebe, darum für sich einzustehen und innezuhalten. Manchmal ist es gut, stehen zu bleiben und Bilanz zu ziehen, was einem wirklich wichtig ist im Leben.

Darum geht es: Die drei Freundinnen Lou, Nette und Kati beschließen ihrem hektischen Alltag zu entfliehen und eine gemeinsame Auszeit auf Sylt zu verbringen, um neue Kraft zu schöpfen. Dort angekommen, läuft nicht alles wie geplant und auch das Liebesleben der Freundinnen wird ordentlich durcheinander gewirbelt. Am Ende des Sommers stehen Entscheidungen an, die ihre Leben nachhaltig verändern.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und einen literarischen Kurzurlaub auf Sylt verbracht. Der herrlich leichte, entspannte und humorvolle Schreibstil der beiden Autorinnen hat es mir leicht gemacht, das Buch zu mögen.

Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Protagonistinnen hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen.

Die Mädelstruppe war mit durchweg sympathisch, ihnen macht so schnell niemand etwas vor. Auch nicht die männlichen Charaktere der Geschichte, aber die sollten wohl auch nicht im Mittelpunkt stehen. Selbst den kauzigen Vermieter des renovierungsbedürftigen Kapitänshauses konnte ich am Ende der Geschichte in mein Herz schließen.

Fazit: „Sommerglück auf Sylt“ bietet ein kurzweiliges Lesevergnügen mit entspanntem Setting, einem sympathischen Mädels-Trio auf Selbstfindungstrip und steht für Freundschaft, Liebe und Glück. Wer so etwas gerne liest, der sollte hier beherzt zugreifen, große Empfehlung!

Ich vergebe 4,5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Möwe trifft Löwe

Blind Date mit Möwe
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„Blind Date mit Möwe“ von Yvonne Struck, erschienen bei Lübbe

Glaubst du an die Liebe auf den ersten „Klick“? Fun Fact: Ich habe so meine große Liebe getroffen und mittlerweile sind wir auch verheiratet.

Klappentext:
Wahre ...

„Blind Date mit Möwe“ von Yvonne Struck, erschienen bei Lübbe

Glaubst du an die Liebe auf den ersten „Klick“? Fun Fact: Ich habe so meine große Liebe getroffen und mittlerweile sind wir auch verheiratet.

Klappentext:
Wahre Liebe schaut nur auf das Innere, findet Lisa. Komisch, dass sie trotzdem noch nicht den Richtigen gefunden hat. Deshalb meldet Freundin Mareike sie bei der Webseite "The Voice of Love — Stimme der Liebe" zu einem Online-Date an. Die Regeln dort: Die Kamera bleibt aus und es gibt keine Infos über Aussehen, Beruf oder finanziellen Status.
Stattdessen nur zwei Stimmen, die über das reden, was im Leben wirklich zählt.
Jonas ist wegen einer Wette dort, um seinen Freunden zu beweisen, dass das Aussehen bei einem Date nicht wichtig ist. Lisa und Jonas sind laut Computer das perfekte Match, und schon bald knistert es gewaltig. Doch dann begegnen sie sich, ohne es zu ahnen, leibhaftig…

Möwe trifft Brick93 - oder aber auch Lisa trifft auf Jonas, wie die beiden Singles im Real Life heißen. Die beiden wohnen in Lübeck und wurden von der Online-Plattform „The Voice of Love“ als Perfect Match ausgewählt. Das Besondere bei dem Format ist, dass man bei den Dates nicht weiß, wie der Gegenüber aussieht und nur über die Stimme und inneren Werte entscheidet, ob man sich treffen möchte. Wie auch im Buch beschrieben, ist es eine Anlehnung an den Film „E-Mail für dich“.

Abwechselnd wird die Geschichte von Lisa und Jonas erzählt und ich konnte mich gut in beide hineinfühlen. Lisa läuft gerne mal in gelben Gummistiefeln rum, denn sie arbeitet auf einer Naturstation. Jonas ist eigentlich ganz schüchtern, wenn er nicht gerade auf Teflon-Man macht…

Ich mochte sehr, dass das Buch in Lübeck spielt und ich hatte direkt Urlaubsfeeling. Außerdem erfährt man einiges über die Natur an der Ostsee!

Es geht um den Kampf um den Erhalt der Naturstation und natürlich auch um den Kampf um die Liebe.

Der Schreibstil war wunderbar leicht und für mich hat die Autorin in ihrem ersten Erwachsenen-Roman immer den richtigen Ton getroffen.

Die Handlung ist gespickt mit komischen und lustigen Situationen und viele Charaktere sind mir richtig ans Herz gewachsen.

Am Ende ist es mir dann einen Tick zu kitschig gewesen, aber das ist für das Genre — glaube ich — üblich.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und spreche eine Leseempfehlung für alle aus, die nach einem leichten Wohlfühlbuch suchen, das sich wie ein Kurzurlaub anfühlt. 4,5/5 Sternen

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