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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2019

Angesichts der einfachen Auflösung zu dramatisiert, bietet aber super sympathische Charaktere auf!

The Ivy Years - Bis wir uns finden
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Lianne und DJs Geschichte war für mich der dritte Ausflug ans Harkness College und da Corey und Adams sowie Rikker und Grahams Geschichte absolute Highlights für mich waren, hatte es der fünfte Band der ...

Lianne und DJs Geschichte war für mich der dritte Ausflug ans Harkness College und da Corey und Adams sowie Rikker und Grahams Geschichte absolute Highlights für mich waren, hatte es der fünfte Band der Reihe nicht so leicht, mich zu überzeugen. Deshalb konnte er mich auch leider nicht so überschwänglich begeistern wie die anderen beiden Bände, aber es ist trotzdem ein solider und unterhaltsamer Abschluss für die Reihe, der vor allem durch seine wahnsinnig tollen Charaktere überzeugt. Aber dazu gleich mehr.

Zunächst einmal etwas zum Schreibstil: Ich liebe Sarina Bowens Stil, denn sie schafft es eigentlich immer, die perfekte Mischung aus lockeren, lustigen und ernsten, berührenden Tönen herzustellen. Noch dazu ist ihr Humor ganz nach meinem Geschmack und ich bin meistens das halbe Buch am Grinsen. Das hat sie einfach drauf. Hier war das auch zum größten Teil der Fall, jedoch haben sich diesmal ein paar Momente eingeschlichen, die ich etwas merkwürdig fand und meinen Lesefluss gestört haben. Es gab ein paar komische Formulierungen, die ich nicht verstanden habe, und gegen Ende greift mir DJ mit seinem Süßholzgeraspel etwas zu beherzt in die Kitschkiste. Diese „Aussetzer“ bin ich von Sarina Bowen gar nicht gewohnt. Zum Glück konnte sie sich ganz am Ende noch einmal fangen und das Buch wurde so schön abgeschlossen, wie man das von ihr kennt.

Das Beste am Buch waren einfach die Charaktere. Auf der einen Seite haben wir Lianne, eine berühmte Schauspielerin, die sich als »Prinzessin Vindi« einen Namen gemacht hat, sich nun aber auch an andere, ernsthaftere Rollen wagen möchte. Obwohl sie kaum ein Restaurant betreten kann, ohne mindestens einmal nach einem Autogramm oder einem Selfie gefragt zu werden, sind ihre Fans am Harkness College nicht so stark vertreten. Es kommt eher zu belustigtem Getuschel oder spottenden Anspielungen, weshalb sie es nicht leicht hat, Freunde zu finden. Die einzige, die sich als Freundin bezeichnen lässt, ist Bella, deren Zimmer nur durch das Badezimmer von ihrem getrennt ist und die Lianne gemeinsam mit ihrem Freund Rafe regelmäßig mit einer ziemlich eindeutigen Geräuschkulisse beschenkt. Lianne ist mir schon nach wenigen Seiten absolut sympathisch gewesen, denn sie wirkt trotz ihrer Berühmtheit bodenständig und normal, sodass sie sich beispielsweise für Literatur, Musik und Videospiele interessiert. Vor allem ihr schüchternes und süßes Verhalten gegenüber DJ hat sie besonders liebenswert gemacht, weshalb ich sehr gerne mit ihr mitgefiebert habe. Sie ist echt ein Schatz.

DJ ist der perfekte Gegenpart und man kann ihn eigentlich auch nur lieben. Er ist kein Bad Boy und es wird auch nicht tausendmal erwähnt, dass er der totale Frauenschwarm wäre, was ich wirklich erfrischend fand. Es brauchte vielleicht einen Satz, bis ich DJ mochte, denn er zeigt sich gleich im ersten Kapitel, das aus seiner Sicht geschrieben ist, von Lianne hinreißend süß angetan. Er kann gar nicht fassen, dass sie mit ihm flirtet, weshalb ich ihn auf Anhieb bezaubernd fand. Auch im weiteren Verlauf, auch wenn er Lianne ein paar Mal wegstößt, weil er es angesichts seiner Lage für das Beste hält, tritt er lieb, einfühlsam und sehr erwachsen auf. Man hat nicht einmal das Gefühl, dass er es mit Lianne nicht ernst meinen könnte. Wenn Lianne also sagt, dass er der Beste ist, dann kann ich dem wirklich nur beipflichten.

Von der ersten Unterhaltung an spürt man die Chemie zwischen den beiden, sodass man in den Szenen mit Lianne und DJ einfach nur Spaß hat und die meiste Zeit am Grinsen ist. Nur in wenigen Momenten ist es etwas bedrückend, weil DJs Problem wie ein Damoklesschwert über ihnen hängt. Man kann als Leser DJs Sorgen nachvollziehen und versteht gleichzeitig, dass es für die beiden absolut unmöglich ist, sich voneinander fernzuhalten, weil sie einfach zusammengehören. Ihre Gefühle füreinander sind authentisch und laden zum Mitfiebern ein.

Meine Kritikpunkte beziehen sich deshalb nicht auf die Liebesgeschichte an sich, sondern auf das Drumherum, auf die „Probleme“ der beiden. Es werden zwei sehr interessante Themen behandelt – auf der einen Seite Liannes Berühmtheit und die Schwierigkeiten, die damit einhergehen, und auf der anderen Seite … nun ja, ich spoilere jetzt mal nicht, sondern belasse es mal bei der Info, dass DJ etwas vorgeworfen wird, das er nicht getan hat. Sarina Bowen greift hier ein gewagtes, aber auch wichtiges Thema auf und setzt das meiner Meinung nach sehr authentisch und interessant um. Vor allem DJs Umgang mit dieser Sache ist sehr gut geschildert. Man kann sich wahnsinnig gut in ihn hineinversetzen und spürt seine Bedrückung. Zudem wird Spannung aufgebaut, da man als Leser erstmal wissen möchte, was ihm überhaupt vorgeworfen wird und – wenn man es dann weiß – welche Gründe der Mensch hat, der ihm diese Vorwürfe macht, und wie sich alles auflösen wird. Dafür spielt Sarina Bowen auch mit unseren Erwartungen, was mich angenehm überrascht hat.

Auszusetzen habe ich lediglich etwas an dem Ende, weil ich das Gefühl habe, dass das Potential nicht ganz genutzt wurde. Es gibt eine überraschende Wendung, die ich wirklich nicht habe kommen sehen und die mir sehr gefallen hat, jedoch finde ich die letztendliche Auflösung ein bisschen zu reibungslos. Auf einmal geht alles ganz schnell, obwohl vorher alles noch so hoffnungslos erschien. Danach bekommen Liannes „Probleme“, wenn man es denn so nennen mag, mehr Raum, aber auch hier fehlte mir irgendetwas. Wieder ging alles so schnell und Aspekte, die für die weitere Handlung sehr vielversprechend waren, sind sehr knapp abgehakt worden. Aufgrund dessen hat mir das letzte Drittel, vor dem zweimonatigen Sprung in die Zukunft, nicht mehr ganz so gut gefallen wie der Rest, vor allem, weil ich in diesem Abschnitt auch besagte Probleme mit dem Schreibstil hatte.

Nach dem zweimonatigen Sprung war dann aber wieder Grinsen angesagt und das Buch hat das schöne Ende bekommen, das man sich von Anfang an erwartet hat. Auch wenn der fünfte Band für mich bisher der schwächste der Reihe ist (wobei ich zwei noch nicht gelesen habe), so sticht er doch vor allem durch seine wunderbaren Protagonisten und die Tatsache heraus, dass man einigen bekannten Gesichtern – vor allem Graham und Rikker (!) – begegnet. Ich bin ganz froh, dass ich noch zwei Bände zu lesen habe, bevor ich mich von dem Harkness College verabschieden muss.

Fazit

Kommt nicht ganz an Band 1 und 3 heran, aber Lianne und DJ hinterlassen trotzdem mächtig Eindruck, auch wenn die Auflösung ihrer „Probleme“ in ihrer Einfachheit etwas enttäuscht. Die Protagonisten sind einfach super sympathisch und als Paar absolut hinreißend, deshalb hat mir auch der Abschluss der Reihe insgesamt wieder gut gefallen. Es gibt 4 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 16.11.2019

Einfühlsam, authentisch und inspirierend, mit leider vor sich hin plätscherndem Mittelteil.

Und dann kamst du
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»Und dann kamst du« hat mich sowohl vom Cover als auch vom Klappentext her auf Anhieb angesprochen, weil beides eine vielversprechende, süße und berührende Liebesgeschichte andeutet. Claires Geschichte ...

»Und dann kamst du« hat mich sowohl vom Cover als auch vom Klappentext her auf Anhieb angesprochen, weil beides eine vielversprechende, süße und berührende Liebesgeschichte andeutet. Claires Geschichte als Liebesgeschichte abzufertigen, ist aber der falsche Ansatz, denn eigentlich nimmt besagte Liebesgeschichte nur einen winzigen Teil des Buches ein. Vielmehr geht es um die Suche nach sich selbst, wie man es bewerkstelligt, den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten, und wie man den Mut aufbringt, Neues zu wagen. Die Charakterentwicklung von Claire steht klar im Vorderpunkt und wird auf einfühlsame, authentische und inspirierende Weise behandelt.

Den Titel »Und dann kamst du« halte ich für perfekt gewählt, denn er fängt schön ein, worum es geht: Die schicksalhafte Begegnung mit einem Fremden, die so viel Eindruck bei unserer Protagonistin hinterlässt, dass sie sich vornimmt, ihn zu finden, entpuppt sich als der Anstoß, der sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders aus ihrem Schneckenhaus herausholt. Die Suche nach Sam vermischt sich schließlich mit der Suche nach sich selbst, denn nachdem sie sich zuvor immer nur als Hälfte eines Zwillingspaares definiert hat, ist es nun an der Zeit, herauszufinden, wer sie als Individuum ist.

Der Schreibstil des Buches liest sich sehr angenehm und ist vor allem am Anfang und am Ende sehr berührend. Claires Trauer angesichts des Todes ihres Bruders ist beim Lesen auf mich übergegangen, weil Heike Abidi sie eindringlich und glaubwürdig beschreibt. Allgemein behandelt sie die Thematik der Trauerbewältigung feinfühlig und authentisch, sodass man sich als Leser nicht nur gut in Claire hineinversetzen kann, sondern gleichzeitig auch Mut und Hoffnung schöpft. Claires Persönlichkeit leistet dazu ihr Übriges, denn sie ist nicht nur sympathisch, sondern auch sehr selbstreflektiert, was für ihren Entwicklungsprozess enorm wichtig ist.

Ihre ständige Selbstreflexion lässt mich darum auch verzeihen, dass ich gelegentlich einen etwas grenzwertigen Eindruck von ihrem Verhalten bekommen habe. In Bezug auf Sam verhält sie sich leicht „stalkerhaft“, was bei mir immer wieder etwas Unbehaglichkeit ausgelöst hat. Deshalb graute es mir ein wenig vor Sams Reaktion, denn ich persönlich hätte Claires Verhalten wohl reichlich merkwürdig gefunden. Das wurde dadurch wett gemacht, dass sich Claire dessen bewusst ist und ihr Handeln stets reflektiert. Unzurechnungsfähig ist sie also definitiv nicht, ihr Verhalten ist Ausdruck ihrer Trauer und das macht ihre leichte „Besessenheit“ von Sam zumindest verständlich.

Sowohl der Anfang als auch das Ende des Buches haben mir sehr gut gefallen, denn beide Abschnitte bieten sowohl traurige als auch schöne Momente, die mich berühren konnten. Im Mittelteil (und damit leider auch im größten Teil des Buches) konnte der Funke aber leider nicht auf mich überspringen. Die Handlung ist realistisch, aber vielleicht sogar zu realistisch, denn sie plätschert recht ruhig vor sich hin. In diesem Abschnitt fehlten mir eindeutig Spannung und große Emotionen, es war alles zu „gewöhnlich“. Gelangweilt habe ich mich beim Lesen zwar nicht, aber es war leider auch nicht der Drang da, unbedingt weiterlesen zu wollen.

Mein eigentlich rundum positiver Eindruck vom Ende wurde dann zwar nochmal durch eine winzige Kleinigkeit getrübt, weil sie für mich etwas zu viel und diesmal vielleicht sogar unrealistisch war, aber das Buch hinterlässt ein schönes Gefühl und spendet im Rückblick sowohl Hoffnung als auch Mut. Vor allem Schülern, die kurz vor dem Abschluss stehen und vielleicht noch nicht wissen, was sie werden möchten, vermittelt das Buch sehr schön, dass man sich deshalb nicht stressen sollte und man seinen Weg schon finden wird.

Fazit

»Und dann kamst du« bietet wirklich schöne, Mut und Hoffnung spendende, inspirierende und authentische Momente auf, weil Heike Abidi sehr einfühlsam von Claires Trauerbewältigung und ihrer Suche nach sich selbst erzählt. Aufgrund des ruhigen, eher vor sich hin plätschernden Mittelteils ist mein Gesamteindruck aber leider etwas getrübt, sodass es für mich nur 3,5 Sterne mit leichter Tendenz nach oben sind.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Spannende Ausgangssituation, aber leider zu viel Sex und wenig Story!

KEEP
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Vor »KEEP« habe ich bereits »STAY« und »HOLD« gelesen, wobei ich von »STAY« ungemein positiv überrascht war, während mir »HOLD« leider überhaupt nicht gefallen hat. »KEEP« nimmt jetzt, wie es auch der ...

Vor »KEEP« habe ich bereits »STAY« und »HOLD« gelesen, wobei ich von »STAY« ungemein positiv überrascht war, während mir »HOLD« leider überhaupt nicht gefallen hat. »KEEP« nimmt jetzt, wie es auch der Reihenfolge entspricht, die Rolle dazwischen ein, denn für mich bleibt »STAY« in dieser Reihe immer noch ungeschlagen. Nichtsdestotrotz ist »KEEP« ein solider Nachfolger.

Die Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen, aber das Eintauchen in die Geschichten macht doch mehr Spaß, wenn man die einzelnen Charaktere schon ein bisschen kennt. »KEEP« dreht sich diesmal um Rubys beste Freundin Amalie und Banes Bruder Lexington. Nachdem mich der Klappentext von »HOLD« am meisten angesprochen hatte, musste ich hier jetzt aber feststellen, dass ich die Ausgangssituation in »KEEP« noch um einiges interessanter finde: Amalie und Lexington lernen sich auf einer Veranstaltung kennen und sind gleich voneinander angetan. Als er sie jedoch kurz alleine lässt, um ihr einen Drink zu holen, steht auf einmal Armstrong, sein Cousin, vor ihr, der Amalie kurzerhand vor Lex warnt und sie um ein Date bittet. Lexington gibt sich daraufhin geschlagen, in der Annahme, dass diese Beziehung wahrscheinlich eh nicht lange halten wird, muss jedoch nach einigen Monaten von der Verlobung der beiden erfahren. Auf der Hochzeit stellt sich aber heraus, dass Lex mit seiner Einschätzung gar nicht so falschlag, denn Armstrong betrügt sie noch vor den Hochzeitsansprachen. Die zutiefst gedemütigte Amalie beschließt daraufhin, die Flitterwochen auf Bora Bora alleine anzutreten, nur um festzustellen, dass auch Lex dort anzutreffen ist…

Wegen dieser wirklich sehr vielversprechenden Ausgangssituation macht die erste Hälfte des Buches ungeheuer viel Spaß. Der Schreibstil liest sich gut und flüssig und der Ton des Buches ist überwiegend leicht. Hinsichtlich des Humors ist das Buch jetzt kein Brüller, aber es ist in jedem Fall unterhaltsam.

Besonders gefallen haben mir die Protagonisten, die beide schlichtweg sympathisch sind. Amalie war eine Überraschung, denn sie ist ein richtiger Wildfang und hat sich nicht umsonst den Spitznamen »Anarchy-Amie« verdient. Sie ist tough und selbstbewusst, schlagfertig und sexuell aufgeschlossen. Wegen ihrer Vorliebe für Bad Boys hat sie sich in der Vergangenheit schon in einige Schwierigkeiten gebracht, weshalb Armstrong, der außerhalb dieses Beuteschemas liegt, auch eine sichere Wahl für sie zu sein schien, um ihre Familie nicht länger zu enttäuschen. Mir hat ihre selbstbewusste Art unglaublich gut gefallen, vor allem dann, wenn sie Armstrong die Meinung gegeigt hat, denn gegen den Typen kann man echt nur Hassgefühle entwickeln. Bei der Dreistigkeit seiner Äußerungen hätte ich ihm manchmal selbst gerne ein paar Worte vor den Latz geknallt.

Männern wie Lexington begegnet man in Liebesromanen dagegen etwas öfter, aber ich habe ihn trotzdem sehr gemocht. Er ist nach außen hin etwas »glatt«, aber Amie fällt schon beim ersten Treffen auf, dass der Schein trügt und er eigentlich genau in ihr Bad-Boy-Beuteschema fällt. Nichtsdestotrotz war ich hier sehr angenehm davon überrascht, dass Lex sofort ehrliches Interesse an Amie bekundet und dies das ganze Buch über beibehält. Ihm wird keine Bindungsphobie oder ähnliches angedichtet. Seine kecke, flirtende Art hat ihn zu einem spannenden, angenehmen Gegenpart gemacht.

Helena Hunting ist es außerdem gut gelungen, das Knistern zwischen den beiden beim Leser ankommen zu lassen. Schon von Anfang an spürt man die Chemie und die Anziehungskraft zwischen den beiden, dementsprechend fällt es überhaupt nicht schwer, mit ihnen mitzufiebern. Die Liebesszenen sind gut und knisternd geschrieben, kommen für meinen Geschmack aber zu häufig vor, was mich auch schon an »HOLD« gestört hatte. Hier ist es nicht ganz so schlimm wie im dritten Band, bei dem die Szenen irgendwann in Langeweile gipfelten, aber die emotionale Ebene der Beziehung muss leider trotzdem zurückstecken. Sehr viele, tiefgründige Gespräche haben die beiden nicht miteinander geführt oder zumindest darf der Leser ihnen nicht beiwohnen. Das fand ich etwas schade, aber man konnte als Leser immerhin trotzdem spüren, dass die beiden eine besondere Verbindung zueinander haben.

Ab der Hälfte konnte mich das Geschehen dennoch nicht mehr ganz so stark fesseln wie noch zu Beginn. Auch Amies Drama und ihre manchmal recht ausschweifenden Gedanken zu der Situation mit Armstrong und Lex waren für mich leicht grenzwertig – noch ein bisschen mehr und ich wäre wahrscheinlich bald genervt gewesen. Daran ist Helena Hunting nochmal haarscharf vorbeigeschrammt.

Sehr gut gefallen hat mir jedoch die Tatsache, dass es am Ende zwar das berühmt-berüchtigte Missverständnis gibt, von dem in Liebesromanen so gerne Gebrauch gemacht wird, das Problem jedoch reif und erwachsen gelöst und nicht zu unnötigem Drama aufgebauscht wird. Insofern ist das Ende nicht nur süß und romantisch, sondern auch erfrischend realistisch.

Fazit

Für mich kein Highlight in dem Genre, aber es ist trotzdem ein unterhaltsamer, knisternder Liebesroman mit spannender Ausgangssituation, in dem etwas mehr Wert auf Sex als auf tiefgründige Gespräche gelegt wird. Nichtsdestotrotz spürt man als Leser trotzdem, dass die beiden eine besondere Verbindung zueinander haben. »KEEP« ist um Welten besser als »HOLD«, kommt aber nicht an »STAY« heran. Von mir gibt es 3,5 Sterne mit leichter Tendenz nach oben.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Die Rückblenden lassen auf das erste Gegenwartstreffen hinfiebern - süße Lovestory!

Zu ihm
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Innerhalb von fünf Tagen habe ich vier Bücher der Autorin gelesen, weil ich von ihrem Stil total angetan bin. Ausgehend von den Büchern, die ich bisher von ihr gelesen habe (Seine Narben, Sonnengeküsst, ...

Innerhalb von fünf Tagen habe ich vier Bücher der Autorin gelesen, weil ich von ihrem Stil total angetan bin. Ausgehend von den Büchern, die ich bisher von ihr gelesen habe (Seine Narben, Sonnengeküsst, Sexy Versager) lässt sich ein gewisses Schema feststellen, nach dem die Autorin ihre Liebesromane gerne aufbaut: Basierend auf leichter Abneigung und sexueller Anziehungskraft beginnen die Protagonisten eine Affäre, die dann bei beiden in Verliebtheit gipfelt. Hier ist das aber nicht so. Überhaupt findet sich hier ein eher ungewöhnlicher Ablauf einer Liebesgeschichte, der vielleicht auch nicht jedem gefällt. Mir schon.

Der Großteil der Geschichte besteht aus dem Mini-Road-Trip von Noel und seiner besten Freundin Sarah: Die beiden erleben ein paar echt stressige Tage, an denen nahezu alles schiefgeht, und Noel erinnert sich derweil an einige Begegnungen mit Victor, mit dem er in Bezug auf Fußball in Konkurrenz steht und den er nicht leiden kann. In diesen Rückblenden kann man als Leser schon mutmaßen, was wirklich in Victors Kopf vor sich geht, während Noel sich nicht erklären kann, warum Victor so abweisend zu ihm ist. Es braucht den Mini-Road-Trip, damit ihm so manches dämmert und er endlich weiß, wie er Victor nach einem bestimmten Ereignis gegenübertreten soll.

Aufgrund dessen kommt es erst gegen Ende zu einem Treffen zwischen Noel und Victor in der Gegenwart. Ich fand das zur Abwechslung mal ziemlich interessant, da die Autorin es trotzdem nicht langweilig werden lässt, sondern dadurch sogar Spannung aufbaut. Man fiebert auf dieses Treffen hin und wird währenddessen mit ein paar Erinnerungen gefüttert, die die Vorfreude immer weiter steigern.

Was die Figuren betrifft: Sie sind typische Regina Mars-Figuren. Noel ist eine Frohnatur, die extrem von sich überzeugt, ja fast schon eingebildet ist, dadurch aber trotzdem nicht unsympathisch wird. Victor ist der grüblerische, schwer durchschaubare Part, der abweisend auftritt, damit aber nur seine schüchterne Seite verbergen möchte. Insofern stößt man hier nicht wirklich auf etwas Neues, aber sympathisch und in ihrer Kombination interessant sind sie allemal.

Woran ich diesmal etwas auszusetzen habe, ist die Glaubwürdigkeit der tiefen Gefühle, die sich die Protagonisten am Ende gestehen. Ich denke, das ist unvermeidbar angesichts der Tatsache, dass wir nur Rückblenden zu lesen bekommen, in denen die beiden sich nicht wirklich wohlgesonnen sind (zumindest nach außen hin). Natürlich fehlen dann die Szenen, in denen sie sich einander annähern und tiefgründige Gespräche führen, um sich richtig kennenzulernen. Deshalb ist die Liebe zwischen ihnen nicht wirklich nachvollziehbar und etwas überstürzt, weil einfach die Grundlage fehlt.

Das Happy End genießt man aber trotzdem, denn auch das ist in Regina Mars-Manier schlichtweg süß. Mit der dazugehörigen Kurzgeschichte „Mit ihm“ wird man dann auch noch komplett zufriedengestellt.

Fazit

Mal ein etwas anderer Handlungsablauf, als man ihn von Liebesgeschichten (vor allem von denen der Autorin) gewohnt ist – er baut Spannung für die letzten Seiten auf, hat aber auch zur Folge, dass die Glaubwürdigkeit der Gefühle etwas zurückstecken muss. Nichtsdestotrotz wieder ein süßer Liebesroman aus der Feder von Regina Mars – 3,999 Sterne, weil er etwas schwächer ist als die anderen Bücher, die ich schon von ihr gelesen habe.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Bisher mein Highlight und sicher nicht mein letztes Buch von Regina Mars.

Sexy Versager
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Das ist jetzt mein drittes Buch von Regina Mars, das ich in mich aufgesaugt habe. Obwohl alle drei Bücher von der Grundstruktur recht ähnlich sind (Protagonisten beginnen eine Art Affäre und verlieben ...

Das ist jetzt mein drittes Buch von Regina Mars, das ich in mich aufgesaugt habe. Obwohl alle drei Bücher von der Grundstruktur recht ähnlich sind (Protagonisten beginnen eine Art Affäre und verlieben sich ineinander), hat jede Geschichte ihren eigenen Charme. Es ist doch immer irgendwie anders und wird dank immer neuer Szenen nie langweilig. Ich hatte bei dem Klappentext zu »Sexy Versager« meine Zweifel, aber letztendlich hat mir die Geschichte von Ben und Marek bisher sogar am besten gefallen.

Mit den Protagonisten hat die Autorin zwei sehr interessante Charaktere entworfen, deren Kombination zur Spannung des Buches beiträgt. Sie haben beide ein völlig falsches Bild von dem jeweils anderen, weil sie einander mit Personen assoziieren, die ihnen in der Vergangenheit ziemlich zugesetzt haben. Letztendlich zeigt sich jedoch, wie wenig sie mit den betreffenden Personen gemein haben, dass hinter Bens vermeintlich arroganter Fassade ein junger Mann steckt, der sich im Umgang mit anderen Menschen einfach nur etwas schwertut, und dass Marek nicht das eingebildete, verwöhnte Söhnchen ist, für das Ben ihn wiederum hält. Eigentlich haben die beiden sogar viel miteinander gemeinsam – auch über das Problem im Bett hinaus (in dem sie sich eigentlich sogar wieder etwas unterscheiden).

Ich mochte sowohl Ben als auch Marek sehr gerne. Bens schonungslose direkte Art (vor allem gegenüber den nervigen Kunden im Callcenter) hat mich total amüsiert, während mir Mareks Freundlichkeit und sein lockerer Umgang mit der Tatsache, dass er sich offenbar auch zu Ben hingezogen fühlt, imponiert hat. Irgendwie akzeptiert er das einfach, ist weder verwirrt noch ängstlich und geht damit schließlich auch offen um. Diese entspannte Haltung macht ihn ziemlich bemerkenswert.

Die Geschichte der beiden war voller Wohlfühlmomente. Auch wenn der Klappentext eher in Richtung oberflächliche Erotikgeschichte hindeutet, kommen hier auch die Gefühle nicht zu kurz, ja, eigentlich stehen sie sogar klar im Vordergrund. In vielen süßen Momenten, Dialogen und Gedankengängen der beiden wird sich dem Happy End der beiden genähert und ich habe bis zum Ende mit ihnen mitgefiebert.

Nach anfänglicher Skepsis ist Regina Mars für mich jetzt doch noch ein Garant für süße, amüsante und entspannende Wohlfühl-Unterhaltung geworden, bei der man einfach abschalten und sich genießend zurücklehnen kann. Schmetterlinge im Bauch und ein glücklich machendes Ende, das zum Schwärmen einlädt, sind jedes Mal vorprogrammiert. Ich werde dieses Urteil noch mit weiteren Büchern von ihr auf die Probe stellen.

Fazit

Von drei gelesenen Büchern ist Marek und Bens Geschichte für mich bisher mein persönliches Highlight von Regina Mars. Ich hatte sehr viel Spaß und freue mich auf weitere Bücher von ihr – diesmal sind es 4,5 Sterne!