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Veröffentlicht am 18.06.2017

Chaotisch und vorhersehbar.

Tiefe Schuld
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Worum geht es?

Im Wald wird eine halb entkleidete Frauenleiche gefunden, deren Verletzungen auf jahrelange Misshandlungen hindeuten. Kommissarin Toni Stieglitz nimmt sich des Falles an – mit bitterem ...

Worum geht es?

Im Wald wird eine halb entkleidete Frauenleiche gefunden, deren Verletzungen auf jahrelange Misshandlungen hindeuten. Kommissarin Toni Stieglitz nimmt sich des Falles an – mit bitterem Beigeschmack: Ihr eigener Exfreund war gewalttätig, böse Erinnerungen werden wach. Der Ehemann der Toten wird sofort ins Visier genommen. Doch verdächtigt Toni den Partner des Opfers bloß aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit, und ist der Fall in Wahrheit viel komplizierter? Rechtsmediziner Dr. Mulder könnte Klarheit für Toni schaffen, sowohl beruflich als auch privat …

Meine Meinung

Ich wusste, dass es sich bei diesem Buch um den zweiten Band einer Reihe handelt, deren ersten Band ich noch nicht gelesen hatte. Dessen sollte man sich auch bewusst sein, da es einem sonst schnell merkwürdig vorkommen kann, dass gewisse Begebenheiten aus der Vergangenheit als bekannt angenommen und nicht noch einmal näher erläutert oder auch nicht mehr als nur angedeutet werden. Das hat mich oft sehr aus dem Fluss gebracht und ich musste mit sehr vielen Wissenslücken weiterlesen, die sich wohl nur mit dem Lesen des ersten Bandes schließen werden.

Sehr positiv muss ich hervorheben, dass der Schreibstil sehr gut ist. Die Autorin malt alles ein bisschen mit ihren Worten, die Beschreibungen der Gefühle fand ich ganz wunderbar, das ist ein wahres Talent. Und das alles ohne abzuheben und zu kompliziert zu werden, dass man zu viel nachdenken muss oder aus dem Lesefluss gerät, man fliegt wirklich über die Seiten.
Leider endet es für mich hier schon was die positive Aspekte angeht, denn alle Charaktere bleiben sehr flach. Man erfährt nahezu gar nichts über sie, was vermutlich daran liegt, dass man sie schon im ersten Band näher kennengelernt haben sollte. Ist dies nicht der Fall, dann hat man hier eben Pech. Auch über die Charaktere, die man neu kennengelernt hat, nämlich die, die als mögliche Täter infrage kommen, erfährt man auch nicht genug, als dass man am Ende bei der Auflösung zufriedengestellt wäre. Mir hat hier eine etwas ausführlichere Darstellung gefehlt, um alles vollkommen nachvollziehen zu können. Vieles wurde auch vorher nur gemutmaßt und dann nicht nochmal in den Fokus gerückt, da es ja schließlich schon mal erwähnt worden war…

Überraschend fand ich, dass mich der Perspektivenwechsel gestört hat. Normalerweise mag ich so etwas sehr, hier jedoch hat es für Verwirrungen und Chaos gesorgt. Mulders Sicht hat mich größtenteils gelangweilt, auch wenn diese wohl teilweise unverzichtbar war, um zumindest einen kleinen Einblick in sein Leben zu erhaschen. Naja. War nicht so meins.

Aber der absolut größte Kritikpunkt ist, dass der Fall für mich relativ vorhersehbar war. Ich meine es vollkommen ernst, wenn ich sage, dass ich schon ganz am Anfang wusste, auf welchen Täter es hinausläuft (das Motiv kannte ich natürlich nicht - dahingehend war das Buch doch für Überraschungen gut). Umso nerviger fand ich es, dass immer wieder unnötige Fährten aufgetaucht sind, die einfach nur da waren, um es nicht ZU offensichtlich zu machen. Immer wieder Zweifel zu wecken ist ja schön und gut, aber nicht, wenn es dann doch wieder auf den eigenen Anfangsverdacht hinausläuft und das Buch nichts Neues für einen parat hält. Hier war auch Tonis voreingenommene Art für mich ein Dorn im Auge. Sie hat zwar immer wieder beteuert, dass sie zu Objektivität in der Lage wäre, und war immer enttäuscht und wütend, wenn das von jemandem angezweifelt wurde, aber diese Zweifel waren absolut begründet. Sie hatte sich zu Anfang auf ihren einen Verdacht versteift (ich auch, aber hey, ich bin keine Polizistin!) und alle anderen Verdächtigen aus dem Blick verloren. Noch dazu ihr unprofessionelles Verhalten in einer Vernehmung… das sah für mich nach ihrer persönlichen Rache aus. Weil sie sich nicht an Mike rächen konnte, hielt eben ihr „Lieblingstatverdächtiger“ dafür hin. Uff!

Fazit

Ich bin nicht sonderlich begeistert von dem Buch, ganz im Gegenteil: Ich bin enttäuscht. Ich dachte, mein erster Verdacht löse sich mit der Zeit in Luft auf und ich werde noch überrascht – ich hatte zwar zwischenzeitlich so meine Zweifel, aber lag letztendlich doch richtig. Schade.
Muss man wirklich nicht lesen, da gibt es Besseres. Und wenn doch, würde ich empfehlen, den ersten Band zuerst zu lesen – vielleicht wirkt es dann besser, wenn man die Figuren schon kennt. Ich werde dem ersten Band wohl auch eine Chance geben, weil der Schreibstil wirklich sehr gut war.
Deswegen - und weil es hin und wieder trotzdem spannend war - auch 3 Sterne. Sonst wären es wohl weniger geworden.

Veröffentlicht am 12.06.2017

Etwas zum Nachdenken!

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Worum geht es?

Liebe ist stärker als jede Statistik.
Kopf an Kopf liegen Zac und Mia in ihren Krankenhausbetten, nur durch eine dünne Wand getrennt. Diagnose: Krebs. Gefühlszustand: isoliert und allein. ...

Worum geht es?

Liebe ist stärker als jede Statistik.
Kopf an Kopf liegen Zac und Mia in ihren Krankenhausbetten, nur durch eine dünne Wand getrennt. Diagnose: Krebs. Gefühlszustand: isoliert und allein. Im normalen Leben hätten sie wahrscheinlich nichts miteinander zu tun. Aber im Krankenhaus gelten andere Regeln. Man braucht Kraft, um die Zeit dort durchzustehen. Und noch mehr Kraft, um in die normale Welt zurückzukehren. In einer dieser Welten braucht Zac Mia. Und in der anderen braucht Mia Zac. Oder vielleicht brauchen sie sich gegenseitig. Jetzt und für immer.

Meine Meinung

Wow. Dieses Buch hat mich tief berührt. Aber mal langsam…

Durch den Klappentext hatte ich schon gewisse Erwartungen an das Buch, die sich teilweise erfüllt und teilweise zerschlagen haben. Ich bin davon ausgegangen, dass das gesamte Buch im Krankenhaus spielt, was nicht der Fall war. Zudem bin ich von einer tragischen Liebesgeschichte ausgegangen, die hier und da von Humor begleitet wird … in diesem Punkt zumindest habe ich mich nicht völlig getäuscht.
Erzählt wird das Buch aus zwei Perspektiven - aber nicht abwechselnd, wie man das sonst gewohnt ist. Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Der erste ist vollständig aus Zacs Sicht, der mittlere ist abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten und der dritte ist aus Mias Sicht – und das ist so unglaublich durchdacht, dass ich hier wirklich meinen Respekt aussprechen muss. Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, sodass die Seiten nur so dahinfliegen, und die Gefühle werden unglaublich gut transportiert.

Zac war mein absoluter Liebling in diesem Buch, weil er genau so war, wie ich mir das eigentlich erhofft hatte. Ein Charakter, der schon viel mitgemacht hat und unter dieser schweren Krankheit leidet, aber trotzdem den Kopf nicht hängen lässt und das Buch mit seinem ganz eigenen Humor belebt. Hier war es mal wirklich glaubwürdig, dass er sich in das Herz der weiblichen Protagonisten schleicht und dort einnistet, weil er eine liebenswürdige, lockere Art an sich hat, die man nur sympathisch finden kann. Selbst, wenn sich Mia mal wieder unmöglich verhalten und fürchterliche Dinge von sich gegeben hat, die mich teilweise wirklich schockiert haben, war er immer noch lieb und zuvorkommend. Immer darauf bedacht, Mia aufzumuntern und zu beschützen, ohne dabei irgendwie seine eigene Würde einzubüßen.
Was Mia dagegen angeht, bin ich etwas zwiegespalten. Gegen Ende des Buches – oder vielleicht schon in der Mitte – hat sie sich gebessert, nachdem es einen kleinen Zeitsprung gegeben und sie sich etwas mehr mit ihrer Situation arrangiert hat. Aber zu Anfang war sie wirklich unausstehlich und ich konnte teilweise keine Sympathie für sie aufbringen. Ich habe auch nicht verstanden, warum Zac sich überhaupt die Mühe gemacht hat – bis Mia eben diese Persönlichkeitsentwicklung hingelegt hat…

Ich bin teilweise immer noch sehr geplättet von dem Buch. Auch, wenn es nicht so bedrückend wie andere Bücher über dieses Themas ist, hat es mir doch die eine oder andere Träne entlockt und mir zwischenzeitlich auch ein echt ungutes Gefühl gegeben. Es mag zwar durch angenehmen und guten Humor sowie wunderbaren Charakteren wie Zac aufgelockert sein, aber es bringt einen dennoch immer wieder zum Nachdenken. An einer Stelle des Buches, die ich zwar erahnt, aber doch nicht wahrhaben wollte, war ich dann doch schon etwas bedrückt... Eine der besten Stellen dieses Buches.

Das einzige, was ich an dem Buch auszusetzen habe, ist die Tatsache, dass mir bezüglich der Liebesgeschichte etwas gefehlt hat. Das war für mich einfach zu wenig! Auf emotionaler Ebene bin ich vollkommen zufriedengestellt, weil man verstehen kann, warum sich die beiden überhaupt so wichtig sind, aber hinsichtlich der Taten… da bin ich etwas unzufrieden. Deshalb diesen einen Punkt Abzug.
(Außerdem fand ich es manchmal komisch, dass Mia hin und wieder etwas geplant hatte und dass aus Zacs Sicht dann auf einmal geschildert wurde, dass sie es doch nicht getan hat. Es hat mich total verwirrt, dass das dann nicht einmal begründet wurde...)

Fazit

Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der mal zum Nachdenken, zum Weinen und zum Lachen gebracht werden möchte. Dieses Buch leistet diesbezüglich gute Arbeit, finde ich.
Absolute Leseempfehlung. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Viel Luft nach oben!

Fighting to Be Free - Nie so geliebt
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Worum geht es?

Es ist Jamies letzte Chance auf ein normales Leben. Bisher war seine Existenz bestimmt von Armut und Gewalt. Frisch aus dem Gefängnis entlassen ist er voller guter Vorsätze. Doch so leicht ...

Worum geht es?

Es ist Jamies letzte Chance auf ein normales Leben. Bisher war seine Existenz bestimmt von Armut und Gewalt. Frisch aus dem Gefängnis entlassen ist er voller guter Vorsätze. Doch so leicht entkommt man seiner Vergangenheit nicht. Dann begegnet er Ellie -- und sie verkörpert all das, wonach er sich sehnt. Die Anziehungskraft reißt sie beide mit. Jamie will alles tun, sich ihrer würdig zu erweisen, der Mensch zu werden, den Ellie lieben kann. Aber noch hat er ihr nicht die Wahrheit über seine dunklen Taten gestanden. Sind Ellies Gefühle stark genug, um bei ihm zu bleiben? Bei einem Mann, der das Leben eines anderen auslöschte …

Meine Meinung

Dieser Klappentext klingt wahnsinnig spannend, sodass ich mir sehr viel von dem Buch erhofft habe. Leider kann man von dem Buch im Großen und Ganzen nicht behaupten, dass es viel an Spannung aufbietet. Der Start in das Buch war unglaublich stark, ich war direkt Feuer und Flamme für die Geschichte und habe mich auf das Weiterlesen gefreut. Leider ist es dann von Seite zu Seite schleppender geworden und ich hatte das Gefühl, dass in dem gesamten Mittelteil des Buches nichts (Wichtiges) passiert ist. Das Potential, das in der Grundidee steckte, wurde in diesem Teil nicht genutzt und es wurde sich zu sehr auf die Liebesgeschichte konzentriert. Zwischenzeitlich konnte ich das Buch nicht mehr ernst nehmen, weil sich so vieler Klischees bedient wurde, und ich hatte Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, weil sich an so vielen Witzen versucht wurde, die bei mir einfach nicht angekommen sind. Im Großen und Ganzen war der Schreibstil zwar flüssig zu lesen, aber an einigen Stellen wirkte er auf mich etwas unbeholfen – vielleicht lag das an der Übersetzung, vielleicht aber auch nicht. In den letzten Kapiteln, als es dann endlich (!) zu Konfrontationen und dergleichen kam, ist es dann doch noch spannend geworden und ich konnte mich wieder für das Buch begeistern. Die letzten Kapitel haben wirklich Spaß gemacht. Hätte es also diesen Mittelteil nicht gegeben und man wäre von dem fantastischen Anfang direkt zu den letzten Kapiteln gesprungen, wäre das Buch wahnsinnig gut gewesen (und man hätte obendrein auch nicht viel verpasst). Man hätte sich diese Längen in der Mitte einfach sparen können, vor allem, weil mir gerade in diesen Kapiteln die Charaktere teilweise unsympathisch geworden sind…

Dadurch, dass die Autorin die Figuren offenbar so perfekt wie möglich darstellen wollte, geht viel an Authentizität verloren. Bücher, in denen die Charaktere keine Schwächen haben und sich immer richtig und zuvorkommend verhalten, sind doch langweilig. Es müssen Fehler gemacht werden, das ist nur menschlich. Und auch, wenn es ganz sicher nicht so dargestellt und wahrscheinlich auch nicht beabsichtigt wurde, war Jamie für mich auch nicht perfekt – und das nicht in dem positiven Sinne, wie ich es eben gemeint habe. Seine Unsicherheit war an manchen Stellen zu übertrieben und hat schöne Momente zerstört. Außerdem hat mich seine Gewalttätigkeit einer bestimmten Person gegenüber teilweise wirklich schockiert, obwohl er die Angelegenheit wahrscheinlich auch ohne Fäuste hätte lösen können. Nein, er hat einfach immer direkt draufgehauen. Sollte das cool wirken? Der harte Kerl, der absolut JEDEN im Kampf besiegen kann? Superman und so?
Ganz besonders an Ellie hat mich diese Perfektion gestört, wodurch sie für mich ein eher unbedeutender und wenig aufregender Charakter war, weil man einfach wusste, dass sie sich in jeder Situation richtig und verständnisvoll verhält. Was mich auch ganz im Speziellen gestört hat, war die Tatsache, dass sie jede süße Bemerkung von Jamie immer als „Kitsch“ bezeichnet hat. Das war teilweise kein Kitsch, das kann auch einfach nur süß sein – warum muss sie das also ständig kaputt machen? Vermutlich wollte die Autorin diesen „Kitsch“ abmildern, indem sie es ins Lächerliche zieht, aber das hat ganz und gar nicht funktioniert.

Fazit

Im Großen und Ganzen bin ich von dem Buch relativ enttäuscht. Es hat so gut angefangen und relativ stark aufgehört, aber diese Längen in der Mitte treiben die Sterne leider nach unten, weil ich mich in diesen Kapiteln doch sehr aufgeregt habe… Dennoch werde ich den zweiten Teil wohl noch lesen, weil ich das Ende so nicht akzeptieren kann und der Geschichte noch eine Chance geben möchte. Vielleicht hält sich die Spannung ja im nächsten Teil aufrecht.
Für diesen Teil hier würde ich sagen: Kann man mal lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Etwas hat gefehlt...

Mitten ins Herz
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Worum geht es?

Lucy kann Rugby nicht ausstehen. Als kleine Schwester des weltberühmten Rugbyspielers Ronan Fitzpatrick drehte sich ihr Leben um fast nichts anderes als den Sport. Auch um Ronans Teamkollegen ...

Worum geht es?

Lucy kann Rugby nicht ausstehen. Als kleine Schwester des weltberühmten Rugbyspielers Ronan Fitzpatrick drehte sich ihr Leben um fast nichts anderes als den Sport. Auch um Ronans Teamkollegen macht Lucy normalerweise einen großen Bogen, doch ausgerechnet jetzt ist sie auf die Hilfe von Sean Cassidy, seinem größten Rivalen, angewiesen. Im Gegenzug soll Lucy dazu beitragen, Seans angekratztes Image aufzubessern, und sie setzt alles daran, die Welt - und vor allem ihren Bruder - davon zu überzeugen, dass sie die neue bessere Hälfte des berüchtigten Playboys ist. Doch mit jeder Berührung und jedem gespielten Kuss wünscht sich Lucy plötzlich, genau diese Frau zu sein!

Meine Meinung

Endlich. Endlich habe ich dieses Buch beendet. Ich musste mich zwar nicht zwingen, zu lesen, aber es war auch nicht so, dass ich unbedingt weiterlesen musste, um zu wissen, wie es weitergeht. Es war mehr ein Zwischending und das hat das Lesen etwas anstrengend gemacht, obwohl der Schreibstil flüssig zu lesen war.

Ich fange zunächst mal bei dem Klappentext an, der hier völliger Blödsinn ist, denn...
1) Es wird nicht ein einziges Mal erwähnt, dass Lucy Rugby nicht ausstehen kann.
2) Lucy ist nicht im Geringsten auf Seans Hilfe angewiesen.
3) Lucy hilft Sean auch nicht sein "angekratztes Image" aufzubessern und sie gaukelt auch niemandem eine Beziehung mit Sean vor (genau genommen halten sie ihre kleine Affäre sogar geheim!).
Der Klappentext ist so weit von dem eigentlichen Inhalt des Buches entfernt, dass ich mich ernsthaft frage, ob der Klappentext nicht zu einem anderen Buch gehört.
In Wirklichkeit erfahren die beiden nämlich von dem größten Geheimnis des jeweils anderen und im weiteren Verlauf des Buches hilft Lucy Sean sein Problem zu lösen.

Wer nicht wissen möchte, worin dieses Problem besteht, liest jetzt am besten nicht weiter.
Sean ist schlecht im Bett und Lucy gibt ihm unter anderem in der Kunst des Vorspiels Nachhilfe...
Dafür, dass dies das Grundthema des Buches ist, waren die erotischen Szenen erstaunlich gering, was definitiv positiv hervorzuheben ist. Die Story musste nicht zurückstecken.

Man muss dem Buch außerdem zugutehalten, dass einfach mal andere Themen im Vordergrund stehen. Sowohl die Tatsache, dass Sean mal kein - ja, ich sag es jetzt mal so - Sexgott ist (ganz im Gegenteil sogar), als auch Lucys Geheimnis sind mir noch nie in anderen Büchern begegnet. Gerade diese Aspekte - diese Schwächen - machen die Charaktere so menschlich und authentisch, sie sind nicht perfekt und haben ihre eigenen persönlichen Probleme. Lucy war im Großen und Ganzen eine angenehme Protagonistin, die tough, aber nicht zu tough, sondern genau in dem richtigen Maß selbstbewusst ist, um realistisch zu sein. Mit Sean dagegen wurde ich nicht richtig warm, denn ich kann es einfach nicht leiden, wenn der männliche Protagonist ab einem gewissen Punkt nur noch seiner Herzensdame hinterherhechelt und es mit seiner romantischen, süßen Seite etwas übertreibt. Nicht nur die Frau hat unabhängig zu sein, sondern auch der Mann. Leider trifft man das in viel zu vielen Liebesromanen so an und das ist dann meist der Punkt, bei dem ich bereits den ersten Stern abziehe...

An der Story an sich gibt es im Großen und Ganzen nichts auszusetzen, es war nie langweilig. Der einzige Schwachpunkt liegt darin, dass manche Aspekte, die wirklich Potential gehabt hätten, nicht genügend ausgedehnt und weiter thematisiert wurden. Wie beispielsweise Seans familiäre Verhältnisse oder eben Lucys Problem, das vor allem auf den letzten Seiten sehr schnell abgehandelt wurde. Gerade hier hätte man in Sachen Drama ordentlich auf den Putz hauen können. Das Potential wurde verschenkt und das finde ich sehr schade. Zudem gab es einige Stellen, die meiner Meinung nach zu oberflächlich angerissen wurden und etwas mehr Erklärungen bedurft hätten. Hier vor allem die Vorgeschichte zwischen Ronan und Sean in Bezug auf Brona, die ich teilweise unlogisch fand - ich denke, die Aufklärung erhält man in Band 1. Wenn man den aber wie ich nicht vorher gelesen hat, wird es hier etwas unverständlich. Das ist zwar für die Story nicht groß von Belang, hat mich aber beim Lesen schon etwas verwirrt...

Fazit

Insgesamt gebe ich dem Buch 3 Sterne. Hätte ich den ersten Teil vorher gelesen, wären es vielleicht sogar mehr gewesen - das würde ich dringend empfehlen, da man sich dann auch auf das Wiedersehen von Ronan und Annie in diesem Teil hier freuen kann. So waren für mich alle Charaktere völlig neu, von denen die meisten - eigentlich alle außer Lucy und Sean - sehr blass blieben.
Ein nettes Buch für zwischendurch, mehr war es für mich leider nicht.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Nicht TMI, aber ein Muss für jeden, der TMI geliebt hat.

Legenden der Schattenjäger-Akademie
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Worum geht es?

Ohne Erinnerungen muss Simon erneut herausfinden, wer er eigentlich ist. Hat er das Zeug zum Dämonen bekämpfenden Helden - wie ihm seine früheren Freunde Clary und Jace erzählen? Oder ist ...

Worum geht es?



Ohne Erinnerungen muss Simon erneut herausfinden, wer er eigentlich ist. Hat er das Zeug zum Dämonen bekämpfenden Helden - wie ihm seine früheren Freunde Clary und Jace erzählen? Oder ist er doch der bleiche Comicfan, der nicht einmal die Kraft hat, eine Waffe der Nephilim richtig in der Hand zu führen? Und dann gibt es noch Isabelle, an deren Liebe er sich nicht erinnern kann, obwohl es in seinem Bauch kribbelt, immer wenn er an sie denkt. War er wirklich mit diesem tollen Mädchen zusammen, und wenn ja, wie hat er das nur angestellt?

Meine Meinung



Achtung, nicht weiterlesen, wenn die 6 Bände der TMI-Reihe und die 3 Bände der TID-Reihe nicht gelesen worden sind!

Ich habe die verschiedensten Dinge über dieses Buch gehört und war mir nicht sicher, ob ich mich darauf freuen sollte. Da ich aber sowohl TMI als auch TID einfach abgöttisch geliebt habe und die beiden Reihen zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählen, war das Buch natürlich ein absolutes Muss (vor allem, weil ich auch noch Lady Midnight, etc. lesen möchte...). Und ich habe es nicht bereut.
Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass hier nicht nur Cassandra Clare, sondern auch andere beteiligt waren, die dem Ganzen eine andere Note geben. Simon war nicht Simon (logisch nach seinem Gedächtnisverlust), aber auch die anderen Charaktere waren irgendwie nicht sie selbst. Clary war sympathischer als Izzy - wie geht das? Aber, wenn man sich erstmal daran gewöhnt hatte, störte das einen nicht groß. Dafür gab es nämlich kleine Ausflüge in die Vergangenheit, die man mit jedem Kapitel herbeigesehnt hat und in denen einem neue Charaktere begegnet sind, von denen man bisher nur gehört hatte. Beispielsweise James und Matthew, über die ja auch noch eine Reihe erscheinen soll und auf die ich mich nun unglaublich freue, weil dieses Buch hier einen wunderbaren Vorgeschmack darauf gegeben hat. Das hat mir sehr gefallen! Aber man hat auch völlig neue Charaktere kennengelernt, die ich eigentlich ohne Ausnahme in mein Herz geschlossen habe - selbst Jon, der in den letzten Kapiteln tatsächlich noch erträglich wurde... George habe ich als einen neuen Liebling dazugewonnen, der den üblichen TMI-Humor versprüht hat und mich in Zusammenarbeit mit Simon eigentlich regelmäßig zum Lachen gebracht hat.
Dieses Buch hat mich wieder sehr unterhalten, es hat eigentlich fast alles: Humor, wunderbare Charaktere, epische Zitate und Gänsehautmomente... sogar ein paar Tränchen habe ich verdrückt. Das einzige, was stellenweise gefehlt hat, war irgendwie Spannung. Es wird Simons Leben auf der Akademie erzählt und es werden Ausflüge in die Vergangenheit unternommen, um mehr über andere Charaktere zu berichten, aber Spannung hat irgendwie gefehlt. Der Fokus lag hier mehr auf Simons Entwicklung und den anderen Charakteren... was nichts schlechtes ist, wofür ich aber diesen einen Stern leider abziehen muss.

Fazit



Insgesamt kann ich dieses Buch jedem TMI- und TID- Fan nur ans Herz legen. Hier wird einfach die Geschichte fortgesetzt und wenn man diese Reihen so geliebt hat wie ich, möchte man natürlich auch wissen, wie es weitergeht... nach diesem Ende in City of Heavenly Fire. Diesbezüglich wird man definitiv zufrieden gestellt und man bekommt einen kleinen Vorgeschmack auf die nächsten Reihen aus der Schattenjägerwelt. Lady Midnight wird auch bald in Angriff genommen...