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Veröffentlicht am 08.01.2024

Ein Buch, das Wunden aufreißt und im gleichen Atemzug heilt. Unfassbar schön geschrieben!

No Longer Yours - Mulberry Mansion
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Über "No Longer Yours" hatte ich unfassbar viel Gutes gehört, weshalb ich es mir - nach Lesen des überzeugenden Klappentextes - auch sofort bestellt hatte. Aufgrund dessen hatte ich also durchaus einige ...

Über "No Longer Yours" hatte ich unfassbar viel Gutes gehört, weshalb ich es mir - nach Lesen des überzeugenden Klappentextes - auch sofort bestellt hatte. Aufgrund dessen hatte ich also durchaus einige Erwartungen - ich habe jedoch nicht erwartet, dass ich beim Lesen das reinste Nervenbündel sein würde.

Der Schreibstil von Merit Niemeitz trägt den Hauptanteil daran, denn er ist unfassbar schön, poetisch und berührend. Sie findet wunderbare Worte für wichtige Botschaften und Lebensweisheiten, die sich in einem einnisten und nicht mehr loslassen. Nach einem guten Drittel des Buches habe ich begonnen, mir Textstellen zu markieren - und sagen wir es so: Mein Buchschnitt ist jetzt sehr sehr bunt.

Eine Farbe, die dabei stark hervortritt, ist blau. Damit markiere ich mir traurige oder ganz allgemein berührende Stellen, die mir Tränen in die Augen treiben. Hier gab es so unglaublich viele davon: einerseits schmerzhafte und erdrückende, andererseits so wunderschöne und aufwühlende Momente, dass es in positiver Weise wehgetan hat. Ich bin in diesem Buch versunken und habe mit den Charakteren so stark mitgefühlt.

Avery und Eden sind dabei so leicht zu mögen, obwohl sie ihre Ecken und Kanten haben und keinesfalls perfekt sind. Sie sind authentisch und echt, mit ihren Dämonen, ihren Ängsten und ihrem Schmerz. In einem Liebesroman habe ich selten so viel Charakterentwicklung miterlebt wie hier. Charakterentwicklung, die sich echt und glaubwürdig angefühlt hat. Ebenso wie die Gefühle der Charaktere.

Ich habe schon bei der ersten Begegnung zwischen Avery und Eden nach zwei Jahren alles gefühlt, was die beiden einander bedeutet haben. Und was sie einander immer noch bedeuten. Ihre Beziehung zueinander fühlt sich an wie etwas Großes, etwas, das einfach zu einem Happy End führen muss, weil man sonst einfach nicht glücklich wird, weil es einfach so sein muss. Jede Szene zwischen ihnen war so intensiv, so aufgeladen, dass ich mich beim Lesen völlig in ihrer Geschichte verloren habe.

Das klingt jetzt alles furchtbar ernst und pathetisch, aber das Buch hat auch seine luftigleichten, witzigen und schlicht wohltuenden Momente oder sogar solche, die einfach auf "primitive" Weise Spaß machen, weil Eden trotz seiner rauen, abweisenden Art eifersüchtig wird. Für mich war es ein einziges Hin und Her zwischen lächerlich breitem Grinsen und einer drückenden Schwere auf der Brust, die dicht gefolgt von Tränen oder einem Lächeln war. Ich bin wirklich ganz begeistert von Averys und Edens Geschichte und freue mich so sehr auf die nächsten aus der Reihe, denn ich habe jeden einzelnen Charakter aus der Mulberry Mansion ins Herz geschlossen, neben Avery und Eden vor allem Willow, Maxton und May.

Fazit

Ein wunderschönes Buch über Verlust, wachsende innere Stärke und der Weigerung, sein Leben von anderen definieren zu lassen. Vor allem ist es aber auch eine Geschichte über die ganz große Liebe, die immer ihren Weg findet. 5 Sterne gibt es von mir für diese vielen berührenden Worte!

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Die frühe Annäherung lässt den Spannungsbogen über die fast 600 Seiten leider abflachen...

Icebreaker
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Von Icebreaker habe ich mir einiges versprochen, da der Klappentext genau nach meinem Geschmack klingt: Eine Eiskunstläuferin muss mit einem Eishockeyspieler trainieren, da sich ihr Partner verletzt. Wenn ...

Von Icebreaker habe ich mir einiges versprochen, da der Klappentext genau nach meinem Geschmack klingt: Eine Eiskunstläuferin muss mit einem Eishockeyspieler trainieren, da sich ihr Partner verletzt. Wenn dann noch eine Art Hassliebe dazukommt bzw. eine anfängliche leichte Abneigung ist die perfekte Ausgangssituation geschaffen. Leider war das Buch überhaupt nicht so, wie der Klappentext es andeutet und wie ich es mir erhofft habe.

Die Trainingsstunden nehmen gar keine Schlüsselrolle in dem Näherkommen der beiden Protagonisten ein. Vielmehr nähern sie sich schon vorher an und es dauert ewig, bis es überhaupt zu besagter Situation kommt, in der die beiden miteinander trainieren müssen. Das fand ich sehr schade, denn gerade auf das ungewollte Training, bei dem sich die beiden näherkommen, habe ich mich sehr gefreut. So ist es aber überhaupt nicht.

Für meinen Geschmack nähern sich Anastasia und Nate viel zu früh an, wenn man bedenkt, dass das Buch fast 600 Seiten hat. Aufgrund dessen flachte der Spannungsbogen schon recht früh ab, weil es nichts mehr gab, auf das man hinfieberte. Positiv war zwar, dass kein unnötiges Drama durch zu vermeidende Missverständnisse aufgebaut wurde, dennoch hätte ich es mir gewünscht, wenn es noch länger gedauert hätte, bis die beiden sich annähern. Die emotionale Ebene hat sich zwar etwas langsamer und damit realistisch aufgebaut, trotzdem fehlte mir bei der Länge der Geschichte eindeutig der Slow Burn.

Neben viel gut geschriebenem Spice, der manchmal aber auch etwas cringy war, wird sich gegen Ende extrem viel Zeit für die Auseinandersetzung mit Anastasias toxischer Beziehung zu einem ihrer Freunde genommen. Spätestens an dem Punkt war ich froh, dass ich das Hörbuch höre und mich einfach berieseln lassen kann, denn bei den langwierigen inneren Monologen über immer wieder dasselbe Thema hätte ich das Buch wohl irgendwann zur Seite gelegt. Es war sogar mühsam und anstrengend, zuzuhören.

Gut gefallen hat mir aber nichtsdestotrotz die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Sie haben eine gute Chemie, ihre Dialoge sind unterhaltsam und interessant, ihre wachsenden Gefühle füreinander spürbar. Besonders Nates einfühlsame, aber auch bestimmte Art mochte ich sehr gerne, während ich mit Anastasias bissiger Art zu Beginn meine Probleme hatte. Das besserte sich aber von Seite zu Seite.

Der Epilog war süß und lässt die Leserinnen mit einem guten Gefühl zurück. Für mich war er der perfekte Abschluss, auch wenn ich nach Beenden des Buches das Gefühle habe, dass der Epilog meiner Meinung nach auch viel früher hätte einsetzen können.

Fazit*

Ein spicy Liebesroman, der ganz anders ist, als es der Klappentext verspricht, und dem einige Seiten weniger und etwas mehr Slow Burn gutgetan hätten. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Eine Wohlfühllektüre, bei der einem das Herz aufgeht - große Überraschung!

Starburst Effect
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Ich muss gestehen: Bei Kelly Orams Büchern bin ich mittlerweile vorsichtig, nachdem mir V is for Virgin leider überhaupt nicht gefallen hat und Girl at Heart auch nur mittelmäßig für mich war. Umso größer ...

Ich muss gestehen: Bei Kelly Orams Büchern bin ich mittlerweile vorsichtig, nachdem mir V is for Virgin leider überhaupt nicht gefallen hat und Girl at Heart auch nur mittelmäßig für mich war. Umso größer ist nun die Überraschung, dass mir Starburst Effect wirklich außerordentlich gut gefallen hat!

Zu Beginn der Geschichte war ich aber erstmal skeptisch, weil es direkt nach oberflächlicher Teenieromanze aussah - inklusive des nervigen Rumgezickes des beliebtesten Mädchens der Schule sowie des fiesen Quarterbacks, der noch dazu unter Protagonist war. Ich bin froh, dass ich der Geschichte trotz anfänglichen Unmuts eine Chance gegeben habe, denn auf einmal wurde es von Seite zu Seite immer besser.

Im Klappentext ist die Rede von einem Schulprojekt, an dem Lily und Noah zusammen arbeiten müssen und über das sie sich zwangsläufig näherkommen - in Wahrheit nimmt dieses Schulprojekt aber keine Schlüsselrolle in ihrem Näherkommen ein, sondern spielt sich nebenher ab, ohne dass es je für ihre Beziehung richtig relevant wird. Das fand ich aber nicht dramatisch, denn es gibt trotzdem genug Szenen, in denen die beiden anfangs ungewollt und dann sehr gerne Zeit miteinander verbringen müssen.

Eine große Rolle spielt dabei natürlich Noahs Schädel-Hirn-Trauma, das unter anderem seine Sprachfunktion einschränkt und so immer wieder Wortverwechslungen bewirkt, die ihn aber unglaublich liebenswert machen. Allgemein hat mich die authentische Schilderung von Noahs veränderter Situation sowie Lilys einfühlsamer Umgang damit sehr berührt und für die Geschichte eingenommen. Noah ist nach seinem Unfall tatsächlich ein völlig anderer Mensch und wir lernen ihn gemeinsam mit Lily kennen und lieben. Die beiden haben so eine tolle Chemie zusammen und gehen unglaublich verständnis- und liebevoll miteinander um, dass man gar nicht anders kann, als mit ihnen mitzufiebern.

Besonders Lily hat mich in dieser Hinsicht sehr begeistert und für sich eingenommen, denn sie ist ein sehr selbstreflektierter und liebevoller Mensch, der auf die Gefühle seiner Mitmenschen Rücksicht nimmt. So will sie zum Beispiel ihren Bruder Mason nie spüren lassen, dass es sie frustriert, ständig auf ihn aufpassen zu müssen, weil ihre Mutter ständig arbeiten ist und ihr Vater sich nach der Scheidung kaum meldet. Weil sie ihn unglaublich liebt und nicht möchte, dass er sich wie eine Last fühlt. Auch ihr Umgang mit Noah ist schlichtweg beeindruckend: Sie ist geduldig und ermutigt ihn immer wieder, Dinge auszuprobieren. Damit ist sie genau das, was er braucht. Und er gibt ihr zurück, was sie braucht.

Der einzige Kritikpunkt liegt für mich in der unsympathischen Gestaltung von weiblichen Nebencharakteren, denn es gibt nicht ein anderes Mädchen neben Lily (und ich sage bewusst "Mädchen", denn Noahs Mom ist hinreißend), das hier gut wegkommt. Entweder sind sie bösartige Zicken oder oberflächliche, schlechte Freundinnen wie Zoey. Das finde ich echt schade.

Trotz dieses kleinen Kritikpunkts habe ich wirklich nicht gedacht, dass mir die Geschichte so gut gefallen würde, aber ich wurde eines Besseren belehrt und bin nun sehr optimistisch, auch noch weitere Bücher von Kelly Oram zu lesen. Starburst Effect war einfach ehrlich, schön und wohltuend.

Fazit

Eine aufregend süße Wohlfühllektüre, die nicht nur an der Oberfläche kratzt und zwei sehr sympathische Protagonisten aufweist, die man einfach lieben muss. Ich bin überraschenderweise sehr begeistert und kann die Lektüre sehr empfehlen! 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Süß, aber auch vorhersehbar und ohne große Höhen.

Today I’ll Talk to Him (1)
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Nach Lesen des Klappentextes hatte ich Today I'll Talk to Him sofort vorbestellt, weil es wahnsinnig unterhaltsam klingt und ich mir einiges von der Geschichte versprochen habe. Ohne Frage war sie auch ...

Nach Lesen des Klappentextes hatte ich Today I'll Talk to Him sofort vorbestellt, weil es wahnsinnig unterhaltsam klingt und ich mir einiges von der Geschichte versprochen habe. Ohne Frage war sie auch unterhaltsam, gleichzeitig aber auch leider zu unaufgeregt und vorhersehbar. Man hat durchaus mitgefiebert, aber der Geschichte fehlte trotzdem irgendwie das gewisse Etwas. Das Kecke. Das Aufregende.

Der Schreibstil liest sich luftigleicht und stellenweise ist er auch wirklich witzig. Über den Auberginen-Chat musste ich beispielsweise laut lachen. Layla ist als weibliche Protagonistin auch sehr sympathisch entworfen, in ihrer tollpatschigen schüchternen Art war sie bis zum Ende charmant und authentisch, weshalb ich auch mit ihr mitgefiebert und ihr Happy End herbeigesehnt habe. Mit vielen ihrer Gedanken und Verhaltensweisen konnte ich mich erstaunlich gut identifizieren.

Henry auf der anderen Seite war einfach ein Schatz. Ein Good Guy durch und durch, aber die grumpy Version. Das war durchaus spannend, aber da er nichtsdestotrotz leicht zu durchschauen war, konnte keine richtige "Aufregung" entstehen. Ich hätte es besser gefunden, wenn er ein größeres Mysterium gewesen wäre. Trotzdem kann man natürlich nicht anders, als ihn von Szene zu Szene mehr zu mögen.

Der Liebesgeschichte hätte es nur einfach gut getan, wenn er undurchsichtiger gewesen wäre, weil mehr Spannung, mehr Bauchkribbeln aufgekommen wäre. Sie hat es aber geschafft, die Chemie zwischen Layla und Henry bei mir ankommen zu lassen und die Schmetterlinge sowie auch die sexuelle Spannung bemerkbar zu machen.

Gegen Ende habe ich immer mehr Bauchschmerzen bekommen, weil sich die Story genau in die ungute Richtung entwickelt hat, die sich schon früh erahnen lässt. Andererseits hatte die Autorin fast gar keine andere Wahl, wenn sie noch einmal Spannung aufbauen wollte, dafür musste sie dann eben in Kauf nehmen, dass sich die Geschichte völlig vorhersehbar entwickelt und man hier wieder einmal das nervige Problem hat, dass es gar nicht zu dem großen Knall gekommen wäre, wenn die Charaktere einfach mal miteinander geredet hätten. Am Ende hätte ich mir außerdem noch eine größere Geste gewünscht, um alles wieder ins Reine zu bringen, denn irgendwie wirkte das Ganze dann doch etwas wenig auf mich, obwohl so viel Potential für Besseres da gewesen wäre.

Fazit

Today I'll Talk to Him ist eine süße Liebesgeschichte zwischen dem "Shy Girl" und dem "Grumpy Guy", die jedoch leider zu vorhersehbar und unaufgeregt - ohne das gewisse Etwas - verläuft. Für zwischendurch ist das Buch jedoch perfekt - eine absolute Wohlfühllektüre! 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Ein Wirrwarr aus coolen Twists und abstrusen, viel zu komplizierten Ideen.

The Run 2: Die Gaben der Götter
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Puh. Wow. Okay. Das war teilweise ein wirklich anstrengender Leseausflug, der mir an manchen Punkten fast das Hirn geschmolzen hätte. Die Lektüre von Band 1 liegt bei mir nun 7 Monate zurück, weshalb ich ...

Puh. Wow. Okay. Das war teilweise ein wirklich anstrengender Leseausflug, der mir an manchen Punkten fast das Hirn geschmolzen hätte. Die Lektüre von Band 1 liegt bei mir nun 7 Monate zurück, weshalb ich mich nicht mehr an jedes Detail der Geschichte erinnern konnte. Das habe ich beim Lesen auch gespürt, denn die Geschichte und die Welt ist einfach unfassbar komplex und leider wird hier nicht noch einmal ausführlicher beschrieben, was in Band 1 alles so passiert ist. Demzufolge habe ich mit einigen Wissenslücken gelesen, wodurch ich mich hier und da etwas überfordert gefühlt habe und mir viel selbst erschließen musste. Ich kann daher nur wärmstens empfehlen, Band 1 und 2 idealerweise direkt hintereinander zu lesen, damit das Geschehen aus Band 1 noch frisch ist.

Anfangs waren die Wissenslücken aber tatsächlich noch nicht allzu dramatisch, ich kam eigentlich gut wieder in die Geschichte und die Welt rein. Auch die Ausgangssituation, in der Keeran keine Erinnerungen mehr an Sari und seine Liebe für sie hat, und der bevorstehende zweite Run waren spannend. Gleichzeitig setzte sich aber mit dieser Ausgangssituation auch eine große Schwäche von Band 1 fort, an die ich mich noch gut erinnern konnte: das fehlende Mitfiebern in Hinblick auf die Liebesgeschichte. Sari und Keeran gehen nämlich so nervig miteinander um, dass es mir manchmal etwas zu bunt wurde. Mal sind sie abweisend und unangemessen verletzend, mal wieder liebevoll zueinander. Dieses Hin und Her kam teilweise so aus dem Nichts, dass es eher ein Schleudertrauma als Euphorie ausgelöst hat. Die Figuren verhalten sich einfach widersprüchlich. Bei Keeran war das zwar manchmal irgendwie noch nachvollziehbar, weil er einerseits keine Erinnerungen an sie hat, gleichzeitig aber doch irgendwie spürt, dass sein wahres Ich Sari liebt, aber trotzdem war sein Stimmungswandel immer viel zu plötzlich.

Was der Autorin wirklich gut gelungen ist, ist das Hochhalten der Spannung bis zum Ende. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Handlung nur vor sich hinplätschert, es ist dauernd etwas passiert, was einen gut zu unterhalten wusste. Die Kampfszenen sind nicht langweilig, die Twists sind nicht vorhersehbar, sondern im Gegenteil wirklich überraschend und auch gut. Zumindest bis etwa zur Hälfte des Buches. Danach wird es einfach viel zu viel. Man hat das Gefühl, man rennt der Handlung und den vielen Twists mit Mühe und Not hinterher, der eigene Verstand lässt einen irgendwann im Stich und man versucht gar nicht mehr, alles zu verstehen, weil die vielen verschiedenen Gegner mit ihren vielen verschiedenen Plänen, die vielleicht doch gar nicht so verschieden sind, nur noch verwirren. Ich wusste am Ende gar nicht mehr, wo oben und unten ist. Wenn es das Ziel der Autorin war, einfach so viele Details, Twists und Vorfahren (!) einzubauen, dass man die Handlung gar nicht mehr vorhersagen KANN, weil man einfach gar nichts mehr versteht, dann ist es ihr wunderbar gelungen.

Das finde ich ein bisschen schade, weil das Buch hinsichtlich seiner Handlung und anfänglicher Twists großes Potential hatte. Aus meiner Sicht wollte die Autorin nur einfach viel zu viel. Manchmal erschien es mir, als wäre ihr zwischendrin immer wieder etwas Neues eingefallen, was sie dann unbedingt einbauen musste, obwohl sie es ursprünglich ganz anders geplant hatte. Wie ein Flickenteppich aus vielen (guten) Ideen.

Während das ab der Hälfte des Buches also negativ von mir wahrgenommen wurde, war dafür die Liebesgeschichte ab diesem Punkt auf einmal viel besser, sodass ich mich am Ende auch über den Epilog gefreut habe.

Fazit

Eine spannende Ausgangssituation entwickelt sich hier leider in einen erschlagenden Flickenteppich aus guten Ideen, die für sich genommen viel Potential haben, in ihrer Vielfalt aber einfach zu viel sind und einen irgendwann gar nichts mehr verstehen lassen. Deshalb sind es leider nur 3 Sterne von mir.

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