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Veröffentlicht am 13.10.2021

Eine Geschichte mit typischer Ausgangslage, die durch sehr gute (Plot-)Ideen der Autorin begeistert!

Close to you
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Um „Close to you“ bin ich lange herumgegeistert, weil ich mir durch den Klappentext eigentlich einiges von der Geschichte versprochen habe, andererseits aber durch manche Rezensionen etwas abgeschreckt ...

Um „Close to you“ bin ich lange herumgegeistert, weil ich mir durch den Klappentext eigentlich einiges von der Geschichte versprochen habe, andererseits aber durch manche Rezensionen etwas abgeschreckt war. Hier zeigt sich jedoch mal wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können, denn mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen!

Isabell Mays Schreibstil ist klasse. Sie schreibt leicht und flüssig und versteht es, die Gefühle ihrer Charaktere authentisch zum Ausdruck zu bringen. Auch die Dialoge waren von vorne bis hinten glaubwürdig und realistisch und das selbst dann, wenn ich schon fest damit gerechnet hatte, dass gleich ein absolut kitschiger Kommentar kommen würde, den kein Mensch so in der Realität abgeben würde. Irgendwie hat die Autorin es doch immer wieder geschafft, dass alle Gespräche echt wirkten, was ich sehr genossen habe.

Mit Violet und Aiden hat sie zwei sehr sympathische Charaktere geschaffen, die man auch gerne auf ihrem Weg begleitet. Bei Aiden mag die Bezeichnung „sympathisch“ vielleicht erstmal befremdlich wirken, wenn man nur den Anfang des Buches gelesen hat, aber gerade er war mein absoluter Lieblingscharakter, weil er so tiefschichtig ist. Seine abweisende, kühle Haltung weckt Neugier und Interesse und gemeinsam mit Violet möchte man herausfinden, was hinter dieser harten Fassade schlummert, vor allem dann, wenn man miterlebt, wie fürsorglich und unerwartet lieb er sich gegenüber Violet verhalten kann. Gut, das ist jetzt kein absolut neues Konzept in einem Liebesroman und dürfte im Gegenteil sogar einigen bekannt vorkommen, aber Isabell May hat es trotz dieses Klischees bewerkstelligt, eine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Eine, bei der man mitfiebert und mitfühlt.

Ich habe vor allem mit Aiden angesichts seiner Hintergrundgeschichte mitgelitten, letztendlich aber auch immer wieder mit Violet, die unter Panikattacken leidet und sich in Menschenmengen unwohl fühlt. Ihr Geheimnis erfährt der Leser tatsächlich schon recht früh (was ich sehr erfrischend fand!) und die Spannung entsteht hier vor allem dadurch, dass man darauf wartet, dass auch Aiden endlich in ihr Geheimnis eingeweiht wird.

Mich hat die Story insgesamt sehr beeindruckt. Nicht nur Aidens Hintergrundgeschichte, die ich als sehr aufwühlend empfunden habe und die mich gewisse Figuren hat hassen lassen, sondern auch, wohin Violets Geschichte letztendlich hingeführt hat. Zwar hatte ich eine immer stärker werdende Ahnung, die sich letzten Endes auch bewahrheitet hat, aber das hat meine Begeisterung ganz und gar nicht gedämpft. Im Gegenteil: Ich fand es sogar richtig gut, dass es so gekommen ist, und wäre sicher enttäuscht gewesen, wenn ich mich geirrt hätte. Weil die Wendung halt einfach gut ist.

Deshalb kann ich negative oder mittelmäßige Bewertungen zu dem Buch tatsächlich nicht nachvollziehen: Mich haben die Story, die Charaktere und der schöne Schreibstil der Autorin gepackt und ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen.

Fazit

Eine Geschichte, die vielleicht auf den ersten Blick erstmal vielen anderen im New Adult-Genre ähnelt, letztendlich aber durch einen sehr guten Plot, authentische Charaktere und Dialoge und einen angenehmen Schreibstil punktet. Ich freue mich auf weitere Werke von Isabell May und vergebe 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Ein wertvolles und mutiges Buch mit authentischen Charakteren und wichtiger Botschaft - unbedingt lesen!

Someone New
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Wow. Ich weiß gar nicht, wie ich über dieses wertvolle Buch in gebührender Weise sprechen soll, ohne zu spoilern. Leider bin ich selbst tatsächlich vorab gespoilert worden, worüber ich mich nach wie vor ...

Wow. Ich weiß gar nicht, wie ich über dieses wertvolle Buch in gebührender Weise sprechen soll, ohne zu spoilern. Leider bin ich selbst tatsächlich vorab gespoilert worden, worüber ich mich nach wie vor furchtbar aufrege, da mir so nicht nur das spannende Miträtseln um Julians Geheimnis abhandenkam, sondern ich auch um einen Effekt betrogen wurde, den die Autorin mit diesem Buch sicherlich intendiert hat. Mit meinem ungewollten Hintergrundwissen habe ich viele Dinge anders wahrgenommen als jemand, der völlig unwissend in dieses Buch eintaucht, und ich bedauere es, um diese Erfahrung betrogen worden zu sein. Ich hätte gerne gewusst, ab welcher Stelle ich selbst die richtigen Schlüsse gezogen hätte.



Deshalb möchte ich auch auf keinen Fall spoilern, weil meiner Meinung nach so viel verloren geht, wenn man von Anfang an weiß, wo diese Geschichte hinsteuert. Die Autorin hat sich etwas dabei gedacht, dass man Julians Geheimnis nicht von Anfang an kennt. Das ist mutig, aber es ist auch so wichtig. Das gesamte Buch ist mit seiner Botschaft einfach so unfassbar wichtig.



An diesem Punkt empfehle ich allen, die das Buch noch nicht gelesen haben, den in Kreuzen gesetzten Teil zu überspringen. Ich werde versuchen, mich so vage wie möglich auszudrücken, aber ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Ich muss einige Dinge loswerden, bei denen manche Personen sicher die richtigen Schlüsse ziehen werden. Lesen also auf eigene Gefahr.



++++

„Someone New“ hat mich an mehreren Stellen zu Tränen gerührt. Nicht nur mit aufwühlenden Schicksalen, sondern auch mit der emotionalen Stärke mancher Charaktere und mit der Engstirnigkeit und Ignoranz anderer. Ich war nicht nur fassungslos, bestürzt und voller Mitgefühl, ich war auch ebenso glücklich und stolz wie wütend und aufgebracht. Julian und Micahs Geschichte hat mich durch alle möglichen Emotionen geschickt, mich berührt und ins Herz getroffen.



Es ist nicht bloß eine Liebesgeschichte, sondern so viel mehr, so viel wichtiger – es geht darum, die Leser/innen aufzuwecken, ihnen vor Augen zu führen, wie furchtbar und fehlgeleitet Menschen sein können, wie man es NICHT machen sollte – gleichzeitig aber auch, wie wundervoll Menschen sein können, wie es sein kann, wie es sein SOLLTE. Dass man Menschen akzeptieren sollte, wie sie sind. Dass man Menschen lieben sollte, wie sie sind.



Mit Sicherheit könnte das Buch noch mehr Aufklärungsarbeit leisten – ja, da stimme ich einigen Rezensent/innen zu. Aber ich finde nichtsdestotrotz, dass es aufklärt. Dass es einen Nerv trifft. Dass es vielleicht sogar augenöffnend sein kann. Es ist wertvoll und wichtig und gehört in jedes Bücherregal.

++++



Ich bin verliebt. Nicht nur in die Geschichte und die Botschaft, sondern auch in die Charaktere, die so authentisch handeln und fühlen, dass ich der Autorin jedes einzelne Wort geglaubt habe. Ich habe sie schnell lieben gelernt und nie damit aufgehört, sodass ich mich jetzt wahnsinnig auf ein Wiedersehen mit ihnen in den nächsten beiden Bänden der Reihe freue.



Fazit

Bitte lest dieses schöne, wichtige, mutige Buch! Mich persönlich haben die authentischen Charaktere, die spannende, aufwühlende Handlung, die Balance zwischen Leichtigkeit und Schwere und die wertvolle Botschaft vollkommen für sich eingenommen, weshalb ich die volle Punktzahl vergebe.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Leider ohne Bauchkribbeln und große Höhen, auch wenn an einer Stelle mit der Vorhersehbarkeit gebrochen wird.

Keeping Secrets
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Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Genau genommen habe ich es mir sofort bestellt, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Leider muss ich sagen, dass es mich etwas enttäuscht hat – ich habe ...

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Genau genommen habe ich es mir sofort bestellt, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Leider muss ich sagen, dass es mich etwas enttäuscht hat – ich habe irgendwie mehr erwartet, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es so viele Seiten hat.

Anna Savas hat einen leichten, flüssigen Schreibstil, der mir schon in ihren anderen Werken gefallen hat. Dieser Eindruck und die gut klingende Story haben mich (leider) einiges erwarten lassen.

Meine Enttäuschung fing damit an, dass die Charaktere sich so widersprüchlich verhalten und mir damit teilweise auf die Nerven gingen. Sie haben starke Stimmungsschwankungen, die so abrupt kommen, dass man als Leserin ein Schleudertrauma davon bekommt. Mag sein, dass ihre Reaktionen nicht völlig unverständlich sind, aber um wirklich nachvollziehbar zu sein, werden sie nicht genug aufgebaut. Eben noch reden die beiden ganz normal miteinander, die Unterhaltung wird emotionaler und aus dem Nichts fauchen sie sich gegenseitig an. Hier hätte mir manchmal einfach etwas mehr Einblick in den Kopf der beiden gefehlt und sei es nur ein simpler Einschub wie: „Seine Worte machten mich auf einmal wütend, weil …“. Ich will nicht sagen, dass das Verhalten überhaupt nicht in die jeweilige Situation gepasst hätte, aber die Plötzlichkeit war irritierend, weil sie nicht erläutert wurde.

Aufgrund dessen haben mich die ansonsten sehr sympathischen Charaktere gelegentlich genervt. Sowohl Tessa als auch Cole waren manchmal einfach zickig. Besonders am Anfang der Geschichte haben sie sich wie zwei Kleinkinder angezickt, weshalb meine anfängliche Leseeuphorie schon recht früh etwas nachgelassen hat.

Ich war von der Story dennoch genug angefixt, um hier nicht die Flinte ins Korn zu werfen, sondern sie komplett zu lesen, vor allem weil ich Tessas Geheimnis auf die Spur kommen wollte. Klar, man hat so seine Vermutungen und letztendlich ist das Geheimnis auch nicht so weit von dem entfernt, was man sich wahrscheinlich selbst ausmalt (wenn man schon das eine oder andere ähnliche Buch gelesen hat), aber die (leichte) Spannung wird trotzdem von der Ungewissheit hochgehalten.

Dann kam am Ende aber nochmal ein Punkt, so gut siebzig Seiten vor Ende des Buches, an dem ich richtig zu kämpfen hatte, denn das Buch steuerte auf einmal nochmal in die Richtung eines Dramas, das ich schon beim Lesen des Klappentextes befürchtet hatte. Diese Vorhersehbarkeit hat mich so gestört, dass mir die Lust am Weiterlesen gehörig vergangen ist – aber (!), und dafür möchte ich der Autorin an dieser Stelle nicht nur danken, sondern auch ein Kompliment aussprechen, sie kriegt die Kurve und schlägt doch einen anderen Weg ein. Gott. Sei. Dank. Für das typische Drama hätte ich wirklich keinen Nerv gehabt. Ich bin sehr froh, dass es hier doch anders gelöst wurde, als ich es befürchtet und erwartet habe, denn dadurch hebt sich die Story, wenn auch nur geringfügig, von ähnlichen Büchern doch etwas ab.

Nichtsdestotrotz muss ich leider einfach sagen, dass ich insgesamt mehr erwartet habe. Es gibt keine wirklichen Höhen, keine besonderen Momente, in denen das Grinsen besonders breit oder das Schmetterlingsflattern im Bauch besonders stark wird. Es ist eine süße Geschichte und ja, ich musste manchmal über die Dialoge lächeln, aber es war für 476 Seiten doch etwas wenig. Ich hoffe sehr, dass mich die nächsten beiden Bände mehr mitreißen können, denn auch ihre Klappentexte haben sofort mein Interesse geweckt und sind direkt gekauft bzw. vorbestellt worden. Dass ich die entsprechenden Hauptcharaktere dieser Bände (Julian, Ella und Jamie) bereits liebgewonnen habe, trägt sein Übriges dazu bei und ich versuche, optimistisch zu bleiben.

Fazit*

Eine vielversprechende Story, die an einer Stelle glücklicherweise einen anderen Weg einschlägt, als man es so oft liest, ansonsten aber doch recht „gewöhnlich“ und ohne große Höhen verläuft. Ich habe mir leider etwas mehr erhofft – 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Zu glatte Liebesgeschichte, aber mit hinreißendem männlichen Protagonisten!

Girl At Heart
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Der Klappentext zu „Girl at Heart“ hat mich sofort angesprochen. Ich liebe Liebesgeschichten, die an der Highschool spielen, und habe auch eine kleine Schwäche für kitschige Teenieromanzen – das ist mein ...

Der Klappentext zu „Girl at Heart“ hat mich sofort angesprochen. Ich liebe Liebesgeschichten, die an der Highschool spielen, und habe auch eine kleine Schwäche für kitschige Teenieromanzen – das ist mein Guilty Pleasure. Daher habe ich das Buch auch sofort vorbestellt, obwohl ich tatsächlich ganz leichte Bedenken hatte, da mir „V is for Virgin“ von der Autorin leider nicht so gut gefallen hat.

Nun ja. Meine Meinung siedelt sich diesmal im mittleren Bereich an. Es hat mich nicht von den Socken gehauen, weil mich manche Dinge doch gestört haben, aber das Buch wusste mich merkwürdigerweise trotzdem zu unterhalten. Es gab Stellen, an denen ich blöd vor mich hin gegrinst habe.

Ich muss sagen, dass ich von dem Plot des Buches überrascht bin. Er weicht von typischen Klischees ab und ist für Überraschungen gut. So ist zum Beispiel Jace von Anfang an sehr offen in Bezug auf seine Absichten gegenüber Charlie und die Entwicklung ihrer Beziehung erfolgt sehr natürlich, ohne große Dramen oder Hindernisse, obwohl ich gegen Ende eigentlich fest damit gerechnet hatte. Ich dachte wirklich, ich hätte das Buch komplett durchschaut und würde den großen Wendepunkt schon von Weitem kommen sehen, aber falsch gedacht. Und das war echt erfrischend.

Aber auch wenn ich die Momente zwischen Jace und Charlie herzzerreißend süß fand, weil Jace einfach der perfekte männliche Protagonist ist – unfassbar lieb und zuvorkommend, aber gleichzeitig auch neckend und schelmisch – fehlte mir doch etwas … Aufregung. Das Geheimnisvolle, das Ungewisse. Dadurch, dass Jace‘ Absichten so offen auf dem Tisch lagen, war die Handlung mal überraschend anders, aber für mich gleichzeitig auch etwas zu glatt.

Betrachtet man das Buch nicht vorwiegend als Liebesgeschichte, sondern eben auch als ein Buch über Identitätsfindung – was es nun mal auch ist – dann sieht meine Meinung etwas anders aus. Ich finde es schön, wie Charlies Wandlung zu ihrem neuen Ich beschrieben wird und dass thematisiert wird, wie ihr Umfeld darauf reagiert. Dass nicht alle Reaktionen positiv ausfallen und sie – nicht immer konstruktive – Kritik einstecken muss, Charlie letztendlich aber lernt, zu sich selbst zu stehen und ihr wahres Ich der Welt zu zeigen. Das hat mir sehr gut gefallen – und dass sie dabei von Jace unterstützt wird, ist das Sahnehäubchen. Der Kerl ist einfach ein Schatz.

Woran ich mich etwas gestört habe, sind die … Figurenklischees. Die Autorin versucht damit zwar an manchen Stellen zu brechen, indem sie die Cheerleader beispielsweise nicht zu „oberflächlichen Zicken“ macht, wie das ja so häufig in Teenieromanzen der Fall ist, aber sie entwirft ein „Mädchenbild“, das überspitzt und einem Teenie-Film entsprungen ist. Mädchen werden über Kichern, Quietschen, schwungvolle Umarmungen, Shoppen, Übernachtungsparties, etc. definiert. Nicht, dass irgendetwas falsch daran wäre, diese Dinge zu tun oder zu mögen, aber ich störe mich daran, dass das in diesem Buch als „typisch mädchenhaft“ angesehen wird und jedes, absolut jedes vorkommende Mädchen diesem Bild entspricht. Auch Charlie ist dies tief in ihrem Inneren und muss diese Seite an sich nur nach außen kehren.

Das stört mich und ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin eher die Botschaft vermittelt, dass es kein Rezept gibt, um ein Mädchen zu sein und als solches „anerkannt“ zu werden, sondern dass Menschen nun mal individuell sind. Vielleicht hat sie das durch Charlie versucht, die gerne Baseball spielt und „eine von den Jungs“ ist, gleichzeitig aber auch Sehnsucht nach „Mädchendingen“ hat und als Mädchen betrachtet werden möchte. Damit ist sie aber der einzige weibliche Charakter in diesem Buch, denn alle anderen sind nach diesem "Mädchenbild" entworfen. Das ist heutzutage doch eine überholte Auffassung, von der man sich eigentlich distanzieren sollte.

Abschließend muss ich doch noch einmal auf Jace eingehen, denn er war mein absolutes Highlight. Er war der Grund, warum ich manchmal nicht mehr aus dem Grinsen rauskam und warum mir das Buch wirklich Spaß gemacht hat. Hätte es ihn nicht gegeben, dann hätte ich das Buch vermutlich nicht beendet, weil mich der Plot ohne ihn leider nicht genug gefesselt hätte.

Fazit

Ein ganz unterhaltsamer Liebesroman, der zwar manche typische Klischees bedient, mit anderen aber auch bricht, um einen überraschend anderen Plot zu verfolgen, als den, den man vielleicht erwarten würde. Mir war es in Bezug auf die Liebesgeschichte zu glatt, der Teil mit der Identitätsfindung hat mir (trotz des zweifelhaft entworfenen Bildes eines „typischen Mädchens“) gut gefallen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Jace und seinen besten Freund Reynolds. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Zwei authentische Protagonisten, amüsante Schlagabtäusche und ganz viel Herzklopfen - schön!

Ex Talk – Liebe live auf Sendung
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Als ich den Klappentext zu „Ex Talk“ gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Er klang nach einer Liebesgeschichte mit unterhaltsamen Schlagabtäuschen und damit nach genau dem Richtigen für mich.

Rachel ...

Als ich den Klappentext zu „Ex Talk“ gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Er klang nach einer Liebesgeschichte mit unterhaltsamen Schlagabtäuschen und damit nach genau dem Richtigen für mich.

Rachel Lynn Solomons Debüt im Erwachsenenbereich wurde meinen Erwartungen vollends gerecht. Nicht nur punktet die Story mit den erwähnten witzigen Schlagabtäuschen, sondern auch mit einer ganzen Menge Emotionen. Ich habe geschmunzelt, gegrinst und schließlich sogar ein paar Tränchen verdrückt, weil ich mit Shay mitgefühlt habe. Sei es, weil mich ihre Erinnerungen an ihren Dad berührt haben, oder wegen Dominic. Den zweiten Teil lasse ich mal so vage stehen.

Shay als Protagonistin ist schlichtweg sympathisch. Auch wenn sie zu Beginn Dominic gegenüber etwas gehässig ist, was mir etwas weniger gefallen hat, war ihr Verhalten doch nachvollziehbar – ja, menschlich. Nach den ersten Seiten habe ich sie als selbstbewusste, schlagfertige Frau wahrgenommen, die verdammt gut in ihrem Job ist und das auch weiß. Dann wird man davon überrascht, dass sie aber auch unsicher ist, und Träume hat, die ihr bisher verwehrt geblieben sind. Sie wirkt echt und authentisch – und das sind die besten Charaktere. Mir hat ihre Entwicklung unglaublich gut gefallen – sie lernt, für sich einzustehen und sich nicht alles gefallen zu lassen.

Dominic kommt mindestens genauso authentisch und echt daher. Anfangs wirkt er etwas überheblich und eingebildet, mit der Zeit dürfen wir aber mit Shay gemeinsam hinter seine Fassade blicken und auch seine Unsicherheiten sehen. Besonders die Momente, in denen er sich Shay gegenüber verlegen und unsicher gezeigt hat, haben mich besonders für ihn eingenommen. Trotz allen Selbstbewusstseins und amüsanter Schlagfertigkeit ist er eben auch ein junger Mann, der sich Shay Schritt für Schritt öffnet und sich schließlich als liebevoll und verletzlich entpuppt.

Wegen dieser Authentizität hat ihre Liebesgeschichte besonders viel Spaß gemacht. Ich habe mich nicht nur von ihren witzigen Unterhaltungen, sondern auch von ihren ernsten, tiefschürfenden Gesprächen sehr gut unterhalten gefühlt. Man hat die Gefühle, die sich zwischen ihnen entwickeln, und die Chemie, die schon gleich zu Beginn zwischen ihnen ist, wirklich gefühlt und das macht nun mal die besten Liebesromane aus.

Gut hat es mir gefallen, dass „Ex Talk“ auch Themen wie Diversität und Misogynie behandelt. Es wird zwar nicht tiefergehend auf diese eingegangen, die Liebesgeschichte bleibt stets im Vordergrund, aber sie werden als wichtige Themen gewürdigt und immer wieder aufgegriffen. Sehr erfrischend fand ich es, dass beispielsweise die Bisexualität einer Nebenfigur ganz beiläufig behandelt und von der Protagonistin nicht einmal adressiert wurde. Es war kein großes Ding, ganz natürlich, was es eben auch IST, und das wünsche ich mir für mehrere Bücher, Serien, Filme, den Alltag.

Fazit

Ein sehr schöner Liebesroman, der mich für einige Stunden unglaublich gut zu unterhalten wusste. Ich habe Shay und Dominic ins Herz geschlossen und werde mir ihre Geschichte vielleicht irgendwann noch einmal durchlesen – „Ex Talk“ kann ich jedem empfehlen, der gerne eine Liebesgeschichte liest, in denen Feinde zu Freunden und schließlich zu Liebenden werden. Witzige Schlagabtäusche, süße Dialoge und große Gefühle – 4,5 Sterne.

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