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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Spannender Mittelalterroman mit einem Hauch Mystik

Das Kreuz des Pilgers
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Reinhild und ihr Gemahl Gottfried wollen in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Doch leider werden sie von einer Räuberbande überfallen und Reinhild entgeht nur knapp dem Tod. Für Gottfried endet dieser ...

Reinhild und ihr Gemahl Gottfried wollen in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Doch leider werden sie von einer Räuberbande überfallen und Reinhild entgeht nur knapp dem Tod. Für Gottfried endet dieser Überfall tödlich, weil er einem kleinen Mädchen das Leben rettet. Nur langsam erholt sie sich von diesem schrecklichen Ereignis. Doch ihr ist auch schnell bewusst, dass sie allein für ihren Sohn, wieder heiraten muss. Auch wenn ihr immer klarer wird, dass für sie da nur ein Mann in Frage kommt, weiß sie auch das eine Verbindung mit ihm vor allem ihr Vater nicht gutheißen wird…

Dieser neue Reihenauftakt schließt an die Kreuz-Trilogie an. Aber auch ohne Vorwissen, kann man diesen Roman gut lesen. Mir war auch anfangs nicht bewusst, dass es eine Vorgänger-Reihe gibt. Es werden ein paar Geschehnisse kurz angedeutet und gut in die Geschichte eingebaut, so dass man keinerlei Nachteile als Neueinsteiger hat. Außerdem gibt es zu Beginn des Buches ein sehr hilfreiches Personenregister, da man gerade am Anfang erstmal vielen Personen begegnet und die jeweiligen Verwandtschaftsbeziehungen vielleicht nicht gleich klar werden. So dass es sehr gut ist auf dieses zurückgreifen zu können.

Vorrangig wird diese Geschichte aus der Sicht von Reinhild, Palmiro und Conlin erzählt. Die drei kennen sich schon seit der Kindheit und treffen jetzt wieder aufeinander. Ich fand es sehr spannend mit der Zeit ihre jeweiligen Geschichten und Beziehung zueinander zu erfahren. Die Autorin schafft es sehr gut dem Leser häppchenweise immer mehr Details und Geheimnisse über die Figuren zu präsentieren. So dass für mich die Figuren wirklich bis zum Ende hin teilweise noch sehr geheimnisvoll, aber vor allem interessant wirkten.

Mal etwas ganz anderes und besonders fand ich die Geschichte um die alte Reliquie. Dieses Kreuz, dass jetzt im Besitz von Palmiro ist, tauchte wohl schon in der vorherigen Trilogie auf und birgt so einige Geheimnisse. Die natürlich noch längst nicht alle gelüftet sind. Mit dieser Reliquie bekommt diese Geschichte auch einen fast mystischen oder fantastischen Anstrich, den ich anfangs erstmal etwas merkwürdig fand. Aber im Nachwort erklärt die Autorin für mich sehr logisch diesen Aspekt. Und ich bin sehr gespannt wie es dahingehend im zweiten Band weiter geht. Vor allem weil man nach diesem offenen Ende sowieso unbedingt weiter lesen muss.

Wer gut recherchierte Romane mag und auch nicht gegen etwas Mystik in historischen Geschichten abgeneigt ist, kommt hier auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Historischer Krimi mit hohen Unterhaltungsfaktor

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Alma Täuber arbeitet als Telefonistin und bekommt eines Tages bei der Arbeit eine merkwürdige Telefonschalte mit, die sie nicht mehr los lässt. Der Anrufer spricht von einem erledigten Auftrag „bei den ...

Alma Täuber arbeitet als Telefonistin und bekommt eines Tages bei der Arbeit eine merkwürdige Telefonschalte mit, die sie nicht mehr los lässt. Der Anrufer spricht von einem erledigten Auftrag „bei den Kolonnaden“. Als sie am nächsten Tag aus der Zeitung erfährt, dass genau dort eine tote Frau aufgefunden wurde, ahnt sie das es mit dem Anruf zu tun hat. Da ihr bei der Polizei aber kein Glauben geschenkt wird, stellt sie eigene Ermittlungen an…

Alma gefiel mir als Hauptfigur sofort. Sie macht ihre Aufgabe als Telefonistin gewissenhaft und scheint ihrer Zeit etwas voraus zu sein. Was wohl auch an ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Emmi liegt. Zusammen machen sie sich immer wieder einen Spaß daraus ihre Vermieterin mit ihren „unrühmlichen“ Auftreten zu ärgern.

Aber auch Almas entschlossene Art den Fall um die ermordete Frau aufklären zu wollen, hat mich beeindruckt. Da die Polizei keinen Anlass sieht Nachforschungen anzustellen, macht dies eben Alma selbst. Sie hat das Bedürfnis der Frau Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen indem sie den Umstand ihres Todes aufklären möchte. Das fand ich direkt sympathisch.

Aber auch der Kommissaranwärter Ludwig Schiller ist eine interessante Figur, der offenbar Gefallen an Alma gefunden hat. Ich hoffe sehr, dass man im zweiten Band noch mehr über ihn erfahren wird.

Besonders interessant fand ich auch den Einblick in die Aufgaben einer Telefonistin und die Beschreibung des Handlungsortes Baden-Baden. Die Autorinnen beschreiben alles so bildhaft, dass man das Gefühl hat dabei gewesen zu sein.

Auch wenn Almas Ermittlungen und ihre Erfolge doch recht zufällig wirken, ist alles logisch erklärt und Spannung wird bis zum Ende geboten.

Wer den Mix aus Historischem Setting und Kriminalfall mag, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Interessantes Thema – spannend umgesetzt

Vega – Der Wind in meinen Händen
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Deutschland 2052: Es herrscht Wasserknappheit und die Menschheit leidet darunter. Um dies zu lindern arbeitet Vega als Wettermacherin. Während ihre Kollegen mit Chemikalien und Drohnen arbeiten, benutzt ...

Deutschland 2052: Es herrscht Wasserknappheit und die Menschheit leidet darunter. Um dies zu lindern arbeitet Vega als Wettermacherin. Während ihre Kollegen mit Chemikalien und Drohnen arbeiten, benutzt Vega nur ihre Gedanken um Wind und Regen zu rufen. Doch dies ist ihr Geheimnis, von dem nur ihr Freund Esper weiß. Als dann bei einem Einsatz ein Unfall passiert und Kinder verletzt werden, wird Vega verdächtigt und gejagt. Da niemand von ihre Gabe erfahren darf, kann sie auch ihre Unschuld nicht beweisen…

Auf ihrer Flucht verliert sie leider auch ihren Freund Esper. Unerwartet erhält sie Hilfe von einem jungen Wissenschaftler namens Leo, der sie auf ihrer Suche nach der Wahrheit begleitet. Doch auch die Ungewissheit um Esper treibt sie an.

Vega ist eine interessante Figur, die sofort Sympathien in mir geweckt hat. Das Geheimnis um ihre Gabe, macht sie sehr einsam. Da sie sich kaum jemanden anvertrauen kann. Nur Esper wusste Bescheid und dieser ist spurlos verschwunden. Sie muss einiges auf sich nehmen um ihn wieder zu finden und dabei immer wieder schmerzlich erfahren, dass sie niemandem vertrauen kann.

Umso spannender ist es zu verfolgen, wie sich die Beziehung zwischen ihr und Leo entwickelt. Den auch seine Hilfe ist ihr anfangs ein Rätsel. Dennoch ist zwischen den beiden ein Knistern spürbar und Vega ist zwischen den Gefühlen für Esper und Leo hin- und hergerissen.

Doch im Fokus steht natürlich die Suche nach Beweisen für ihre Unschuld an dem Wetterunfall und dabei gerät sie in ein Netzt von verschiedenen Behörden und Konzernen. Und alle sind nicht das was sie vorgeben zu sein.

Da man als Leser ebenso wenig weiß, wem Vega letztendlich wirklich vertrauen kann, bleibt es durchgehend spannend. Ich habe an jeder Ecke eine Gefahr vermutet, was letztendlich auch fast so war. Das ganze Umwelt- und Klimathema in einem spannenden Jugendbuch zu verpacken, hat mir sehr gut gefallen. Doch ich denke das diese dystopische Welt, die hier dargestellt wird noch viel mehr zu bieten hat. Für mich war dieses Buch viel zu schnell zu Ende und daher hoffe ich, dass es bald einen zweiten Band geben wird.

Wer gern Jugendbücher und Dystopien liest, wird die Geschichte um Vega und ihre Gabe sicher mögen.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Macht Lust aufs Weiterlesen

Cursed Worlds 1. Aus ihren Schatten …
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Sis und ihr Bruder Finn leben bei ihrer Großmutter Tess, seit ihre Eltern und Finns Zwillingsbruder Kieran vor einigen Jahren spurlos verschwanden. Als Tess einen Schlaganfall erleidet und ins Krankenhaus ...

Sis und ihr Bruder Finn leben bei ihrer Großmutter Tess, seit ihre Eltern und Finns Zwillingsbruder Kieran vor einigen Jahren spurlos verschwanden. Als Tess einen Schlaganfall erleidet und ins Krankenhaus muss, finden sie eine Nachricht von ihr. Worin sie ihnen mitteilt, dass sie nach Spanien reisen und den Sohn des Wolfes aufsuchen sollen. Hinter diesem mysteriösen Namen verbirgt sich ein Freund ihres Vaters. Durch ihn gelangen sie an eine Gewandfibel (magisches Schmuckstück), die ihnen die Fähigkeit zur Überquerung der Weltengrenze verleihen soll. Somit kommen sie dem Geheimnis immer näher, was damals mit ihrer Familie passiert ist…

Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen und zwei Welten erzählt. Zum einen aus der Sicht von Kieran, der in einer fast mittelalterlichen Welt mit seinen Eltern gefangen ist. Dieser Erzählstrang beginnt ein Jahr vor den Erzählungen von Sis und Finn, deren Geschichte in der Jetzt-Zeit beginnt. Die Kapitel werden vorrangig abwechselnd aus der Sicht der drei Geschwister erzählt. So bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle und Erlebnisse der drei. Aber auch einen guten Überblick wie unterschiedlich die Welten doch sind.

Die Autorin hat hier ein komplexes Weltenbild erschaffen, von dem ich sofort fasziniert war. Aber auch die Menschen und Wesen, die hier auftauchen sind alle sehr facettenreich und nicht unbedingt immer so wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Um die ganzen Zeitrechnungen und Welten noch besser verstehen zu können, gibt es am Ende des Buches einen QR-Code worunter sich interessantes Bonusmaterial verbirgt. Da es einem schwer fällt nach Beendigung der Geschichte diese Welt zu verlassen, fand ich es eine gute Möglichkeit um noch länger darin zu verweilen. Aber auch ohne dieses Material ist die Geschichte gut zu verstehen, wenn man sich erst einmal eingefunden hat.

Neben viel Spannung bietet dieses Buch auch eine gute Portion an Humor. Was vor allem an den tollen Nebenfiguren liegt. Den Skarabäus Amun und seine Anspielungen waren stets unterhaltsam, aber auch den Drachen Onyx habe ich lieb gewonnen. Wer zu einer meiner Lieblingsfiguren geworden ist, ist aber Luke. Er ist der beste Freund von Sis und Finn und begleitet diese auf ihrer Reise. Mit seiner lockeren und humorvollen Art, sorgt er oft dafür das sich die Situation entspannt.

Das Ende des Buches macht definitiv Lust auf Band zwei, so dass man dem am besten schon bereit liegen hat. Ich muss auf jeden Fall unbedingt weiter lesen und hoffe all die liebgewonnen Charaktere wieder zu treffen.

Wer Fantasygeschichten mit interessanten Figuren und einem komplexen und spannenden Weltenbau liebt, ist bei Cursed World genau richtig.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Düstere Märchenadaption

Die Dreizehnte Fee
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Die Dreizehnte Fee schlief für tausend Jahre den Dornröschenschlaf. Sie sollte durch einen Kuss, der ihre wahre Liebe darstellt, erweckt werden. Doch für den Prinzen, der sie erweckt hat, empfindet sie ...

Die Dreizehnte Fee schlief für tausend Jahre den Dornröschenschlaf. Sie sollte durch einen Kuss, der ihre wahre Liebe darstellt, erweckt werden. Doch für den Prinzen, der sie erweckt hat, empfindet sie nichts. Ihr Interesse gilt eher dem Hexenjäger, der ihn begleitet. Doch dieser macht Jagd auf ihresgleichen, den Feen die die Menschen nur Hexen nennen…

Denn dem Hexenjäger wurde im Turm, in dem die dreizehnte Fee schlief, eine Waffe gegen die zwölf Feen/Hexen versprochen. Und als er erkannte, dass es sich bei der Waffe um die erweckte Frau handelte, nahm er sie als Gefangene mit auf seine Reise. Denn diese sinnt auf Rache an ihren zwölf Schwestern, die ihr ihre Magie nahmen.

Aufgewacht ist sie als Mensch und muss sich jetzt ohne Magie ihren Schwestern stellen und man merkt trotzdem, dass sie einst die mächtigste der Feen und somit die böse Königin war. Als Mensch ist sie jetzt jedoch auch mit Gefühlen konfrontiert, die sie so bisher nicht kannte. Vor allem mit Mitleid, Rache, Eifersucht, aber auch mit Liebe. Vor allem auch mit dem Schmerz von nicht erwiderter Liebe. Gerade diesen Aspekt fand ich besonders spannend.

Aber auch wie die Autorin bekannte Märchenfiguren ein düsteres Gewand verleiht, fand ich interessant. Die Guten sind hier jetzt die Bösen bzw. man kann nicht so einfach zwischen Gut und Böse unterscheiden.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Dreizehnten Fee erzählt und man bekommt gute Einblicke in ihre Gefühlswelt. Auch wenn man erfährt was für schreckliche Dinge sie getan hat, entwickelt man direkt Sympathie für sie. Auch der Hexenjäger ist eine interessante Figur, dem man aber noch nicht ganz Greifen kann. Ich bin sehr gespannt wie es mit den beiden in Band zwei weiter geht.

An den Erzählstil der Geschichte musste ich mich erst etwas gewöhnen. Er ist schon besonders, aber auch total passend für diese märchenhafte und düstere Geschichte.

Wer mal die dunkle Seite von Märchen kennen lernen möchte, muss sich diese Reihe anschauen.

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