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Veröffentlicht am 21.08.2017

Jürgen

Jürgen
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Jürgen ist Single, ein wenig eigenbrödlerisch, pflegt seine bettlägrige Mutter und hat eigentlich nur einen - ebenfalls ein wenig schwierigen - Freund namens Bernd! Seinen Job als Portier in einer Garage ...

Jürgen ist Single, ein wenig eigenbrödlerisch, pflegt seine bettlägrige Mutter und hat eigentlich nur einen - ebenfalls ein wenig schwierigen - Freund namens Bernd! Seinen Job als Portier in einer Garage erfüllt er vorbildlich, hat jedoch sonst wenig Hobby bzw. Highlights in seinem Leben. Die beiden Freunde wollen aber eine Frau finden und haben da natürlich auch nicht gerade wenige Anforderungen an die Frau. So versuchen sie auf allen erdenklichen Wegen wie zB Speeddating die Liebe fürs Leben zu finden!


Vorweg muss ich sagen, dass ich mir von diesem Buch eine wirklich unterhaltsame Lektüre versprochen habe, da ich den teilweise skurrilen Stil des Autos gerne mag. Ich bin aber leider nunmehr ein wenig enttäuscht.


Das Thema an sich finde ich gut und die Idee dahinter gefällt mir gut. Auch kommt teilweise der unvergleichbare Stil und Humor des Autors durch und gibt es doch einige versteckte Verweise die wirklich lustig sind.


Leider war mir dieser Roman aber im Endeffekg einfach zu nichtssagend und vor allem die erste Hälfte auch zu zäh und ohne große Handlung! In der zweiten Hälfte geht es zwar mit der Erzählung ein wenig voran, aber wirklich intressang oder spannend war es für mich leider nicht.


Ich finde es leider sehr schade, weil ich weiß was für tolle und nachhaltig prägende Bücher Herr Strunk schreiben kann!

Veröffentlicht am 14.08.2017

Wahrheit oder das was wir hören wollen?

Ellbogen
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Hazal ist 17 und in Deutschland geboren. Sie lebt mit ihren doch koservativen türkischen Eltern und ihrem Bruder in Berlin, hat keine Ausbildung und arbeitet in der Bäckerei eines Onkels. Nebenbei nimmt ...

Hazal ist 17 und in Deutschland geboren. Sie lebt mit ihren doch koservativen türkischen Eltern und ihrem Bruder in Berlin, hat keine Ausbildung und arbeitet in der Bäckerei eines Onkels. Nebenbei nimmt sie mehr oder minder an einem staatlichen Berufsvorbereitungsprogramm teil, das aber zu nichts führt. Gemeinsam mit ihren Freundinnen will sie sich jedoch wie jeder Jugendliche frei und unabhängig fühlen und nicht von ihren Eltern eingeschränkt werden. In der Türkei hat sie dazu Mehmet, den sie über Facebook kennengelernt hat und den sie jedenfalls besser kennenlernen will, ohne dass ihre Eltern natürlich etwas davon wissen. Nach einem misslungenen Partyabend zu Hazals Geburtstag begehen den frustrierten, aggressiven und berauschten Mädchen ein folgenschweres Ereignis...


Das Buch ist sehr modern geschrieben und klingt daher extrem glaubwürdig. Es ist schnell und leicht zu lesen und fesseld durchaus.


Die Frage die ich mir nach dieser Lektüre noch lange gestellt habe ist jedoch folgende: Hat die Autorin mit diesem Buch ihren eigenen Landsleuten nicht noch mehr Steine beim Thema Integration in den Weg gelegt? Ich selbst bin ein Mensch, der seine Meinung nicht von solchen Dingen beeinflussen lässt, aber ist es in der heutigen Zeit wirklich ratsam, ein Buch zu schreiben, dass sämtliche Klischees im Bezug auf Kriminalität und Desinteresse an Integration erfüllt. Ich denke nämlich, dass derjenige Leser, der den Inhalt derart verstehen will, sich auch keine darüber hinausgehenden Gedanken dazu macht, vor allem natürlich keine, ob wir als Gesellschaft hier auch unseren Teil dazu beitragen!


Mir selbst hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde es auch toll, dass sich ein Schriftsteller die Negativbeispiele aufzeigen traut. Mir ist nur nicht klar, ob man hier gerade heutzutage irgendjemanden einen Gefallen damit getan hat!

Veröffentlicht am 24.07.2017

2 Leben

Swing Time
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Die namenlose Ich-Erzählerin dieses Buchs und Tracy lernen sich im Kindesalter bei einem Balett-/ Steppkurs in ihrem Viertel kennen. Beide leben in ärmlichen verhältnissen und haben jeweils einen farbigen ...

Die namenlose Ich-Erzählerin dieses Buchs und Tracy lernen sich im Kindesalter bei einem Balett-/ Steppkurs in ihrem Viertel kennen. Beide leben in ärmlichen verhältnissen und haben jeweils einen farbigen und einen weißen Elternteil. Während die Eltern der Protagonistin noch zusammenleben, ist Tracys Vater dauernd abwesend, im Gefängnis oder übernimmt einfach keine Verantwortung, sodass sie mehr oder minder alleine mit ihrer Mutter im Sozialbau aufwächst. Die schwarze Mutter der Erzählerin hat hingegen viele Ambitionen sich weiterzubilden bzw. sich politisch zu engagieren, nicht zuletzt auch um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. So kommt es, dass die beiden Leben irgendwann auseinanderlaufen und Tracy trotz Talent irgendwie nie Boden als Tänzerin und Schauspielerin fasst, während die Protagonistin ein Studium in Medienwissenschaft abschließt und ihr Leben an den Popstar Aimee als Assistentin verschreibt. Doch die Wege der beiden Freundinnen kreuzen sich doch immer wieder...

Der Autorin ist hier wirklich etwas ganz tolles gelungen. Sie spricht in diesem Roman sehr viele wichtige Thematiken wie z.B. die Hautfarbe, Armut, Sklaverei, dritte Welt, sexuellen Missbrauch, Wohlstandsgesellschaft, etc. an, ohne das Buch irgendwie sperrig oder schwer zu machen! Es ist derart leicht und flüssig zu lesen, dass ich die letzten 4 Tage geradezu in diesem Buch mit doch 624 Seiten versunken bin. Weiters streut sie auch immer wieder ganz normale Alltagsprobleme ein, sodass man nicht das Gefühl hat, dass man von den wirklich wichtigen Dingen überrannt bzw. moralisiert wird!

Die Sprache der Autorin ist eine ganz besondere. Auch wenn ich diese an sich als niveauvoller und gehobener beschreiben würde, ist das Lesen dieses Buch einfach und flüssig. Sie schafft es einfach den Leser zu fesseln. Was ich als großen literarischen Erfolg ansehe! Das Buch hat ein extremes Tempo und man wird geradezu mitgerissen vom Erzählstil. Nicht zuletzt auch, weil es eben so viele Themen gibt, die teilweise immer abwechselnd behandelt werden!

Die Geschichte hat auch sehr viele Schauplätze und springt in der Zeit herum. Anfangs sind wir in London 2008, dann in der Kindheit der Protagonistin und in der Jugend, zwischendurch finden wir ins wieder in NY oder Afrika der 2000er wieder. Dies war am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber trotz dem, dass die Zeiten nicht explizit angeführt sind, findet man sich gut zu Recht. Überhaupt erzeugt eine solch sprunghafte Romanform bei mir immer sehr viel Spannung.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt wäre, dass mir das Ende ein wenig zu kurz war. Wir folgen der Protagonistin 33 Jahre lang auf ihrem Weg, sodass ich mir doch noch einmal einen schwungvollen Schluss gewünscht hätte. Dies ist aber mein persönlicher Geschmack, da ich am Ende eines Buches immer gern eine abschließende Aufklärung habe.

Alles in allem handelt es sich um ein wunderschön geschriebenes Buch mit einer warmherzigen Geschichte, die ganz viele wichtige politische und menschliche Probleme anspricht! Von mir gibts eine klare Leseempfehlung für anspruchsvollere Leser!

Veröffentlicht am 24.07.2017

Kindheit

Sommerkind
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Inhalt:
Kolja ist 15 Jahre alt als er und seine jüngere Schwester Malu eines abends (wie so oft im Sommer) zanken, ob sie lieber ins Meer oder ins Schwimmbad gehen wollen. Doch dieses Mal ist Kolja nicht ...

Inhalt:
Kolja ist 15 Jahre alt als er und seine jüngere Schwester Malu eines abends (wie so oft im Sommer) zanken, ob sie lieber ins Meer oder ins Schwimmbad gehen wollen. Doch dieses Mal ist Kolja nicht bereit Malu nachzugeben, setzt sich zum Meer und lässt sie alleine ins Schwimmbad laufen. Als ihm dann seine Schulkollegin Ragna Gesellschaft leistet, bemerkt sie, dass Malu schon viel zu lange alleine ist, beeilt sich zu dieser und zieht sie geistesgegenwertig auf dem Pool. Dieser Unfall verändert das Leben von Koljas Familie sowie auch vieler anderer Wegbegleiter viele lange Jahre darüber hinaus...

Schreibstil / Layout:
Die Geschichte ist in eher kurze Kapitel gegliedert, welche immer mal wieder wechselnd aus Koljas und Ragnas Sicht erzählt werden. Weiters springt man mit den Personen auch durch die Erzählzeiten, was aber ganz klar und nicht schwer zu erfassen ist.

Das Cover mit und ohne Schutzumschlag gefällt mir sehr gut und das Format und die Schriftgröße sind angenehm zu lesen. Das Werk ist mit seinen 222 Seiten doch eher handlich, hat aber fürs diesen Inhalt total gepasst.

Die Sprache ist an sich ziemlich leicht, obwohl auch immer wieder lyrische Teile eingestreut werden und auch das Thema alles andere als einfach ist. Für mich war die Art und Weise des Buches aber jedenfalls passend und hatte ich beim Lesen keinerlei Probleme.

Meine Meinung:
Anfangs habe ich mir ein wenig schwer getan in die Geschichte hineinzukommen. Es sind gerade zu Beginn doch sehr viele Fragen offen, die man als Leser erst einmal erfassen muss.

Ganz besonders gut an diesem Roman hat mir die Konstruktion und Zeichnung der Personen gefallen. Es häufen sich auch gerade aufgrund der Zeitsprünge doch einige Wegbegleiter an, die mir aber alle gut gefallen haben und sehr stimmig waren! Auch konnte ich diese immer ohne Probleme zuordnen.

Ferner mochte ich die Ausführungen zum Thema Erinnerungen, die über weite Teile des Buches immer wieder vorkommen gerne. Die Parallelen, die die Autorin hier zu Erkrankungen bzw. einfach nur Erklärungen, wie ein gesundes Gedächtnis funktioniert, gezogen hat, waren wirklich ganz schön und nachvollziehbar. Auch die offene Frage des Lebens "Unter welchen Voraussetzungen ist ein Leben lebenswert" wurde in diesem Buch einfühlsam behandelt. Beantworten kann sie natürlich aber auch die Autorin nicht.

Leider handelt es sich bei diesem Buch um ein offenes Ende und bei mir blieben auch ein paar Fragen ungeklärt. Das entspricht leider gar nicht meinem persönlichen Geschmack. Dies wäre sehr passend für einen Leser, der gern noch einige Zeit über das Gelesene sinniert.

Alles in allem habe ich das Buch sehr gern gelesen und finde das Thema wirklich wichtig und interessant. Ich war wirklich immer wieder positiv von der Umsetzung überrascht und finde den Stil der Autorin wirklich beeindruckend. Irgendetwas - ohne es genau definieren zu können - hat mir aber leider gefehlt und das Ende war einfach nicht nach meinem Geschmack. Deshalb bekommt es auch die positive Mittelbewertung von 3 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 19.07.2017

Fleisch

Fleisch
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Anna und Max sind ein Paar, leben jedoch ohne Liebe und echte Zuneigung nebeneinander her. Beide sind Mitte 40, beruflich angekommen, ohne Kinder und unabhängig. Schon am Anfang der Geschichte wird klar, ...

Anna und Max sind ein Paar, leben jedoch ohne Liebe und echte Zuneigung nebeneinander her. Beide sind Mitte 40, beruflich angekommen, ohne Kinder und unabhängig. Schon am Anfang der Geschichte wird klar, dass deren Beziehung eigentlich gar keine ist - z.B. sieht Anna Max eher als ihren "Begleitfreund". Als sie sich dann schnörkselfrei und ohne eigentlich miteinander zu reden, trennen, führt sie beide ihr Weg in eine WG, die von 4 jungen Erwachsenen bewohnt wird, die in verschiedensten Formen mit den beiden Protagonisten verbandelt sind. Trotz des Altersunterschieds müssen sich alle immer wieder mit der eigenen Sexualität auseinander setzen und evt. sogar neue Wege einschlagen.

Der Roman ist flüssig und gut zu lesen. Die Sprache ist sehr modern und eher direkt man kann der Erzählung sehr gut folgen. Diese ist aus verschiedenen Blickwinkeln geschrieben. Einmal begleitet der Leser Anna, dann Max, dann Lilly. Ich mag eine solche geteilte Erzählform sehr gerne, weil man einen Rundumblick des Geschehens bekommt.

Ich persönlich habe dieses Buch in keiner Form schockierend gefunden. Klar es ist ein wenig skurril und die Figuren teilweise sicherlich psychisch labil. Aber ich mag solche Art von Büchern und hat mir dies auch jedenfalls gefallen.

Leider ist bei mir der Funke zur Geschichte nicht wirklich übergesprungen. Ich habe sie gerne gelesen und wollte auch jedenfalls wissen wie es weitergeht. Das gewisse Etwas, das mich dabei aber maßlos begeistert, war für mich leider nicht dabei.

Die Ideen hinter der Geschichte sind interessant, das Buch ist gut zu lesen, hat ein nettes Format und hat einen etwas "kranken" Touch. Alles in allem hat es mir doch sehr gefallen, leider mit ein paar Abstrichen.