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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2019

Außergewöhnlich

Worüber wir schweigen
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Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel ist eine tragische Geschichte mit außergewöhnlich dunklem Flair.

Nina kommt nach Jahren in ihren Heimatort zurück, das durch ein großes Unglück erschüttert ...

Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel ist eine tragische Geschichte mit außergewöhnlich dunklem Flair.

Nina kommt nach Jahren in ihren Heimatort zurück, das durch ein großes Unglück erschüttert wurde, bevor sie gegangen ist. Nun stellt sie sich der Situation und versucht diese aufzuarbeiten. Dabei werden die dunkelsten Geheimnisse ans Licht befördert.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und über die verschiedensten Blickwinkel und Zeitrückblenden werden Stück für Stück die Zusammenhänge aufgedeckt und dadurch seichte Spannung erzeugt. Wer nicht mit dem österreichischen Schulsystem vertraut ist, der könnte etwas durcheinander kommen. Da hätte ich mir eine Erklärung im Buch gewünscht, zumal erst einiges später klar wird, wo genau die Geschichte spielt.

Die Charaktere sind problembehaftet, egozentrisch und verletzen. Deswegen interpretiere ich die Dornen auf dem wundervollen Cover zu den seelischen Verletzungen, die sich die Charaktere gegenseitig zufügen geprägt von abgrundtiefer Liebe, Hass und Freundschaft. Die schwarzen Schmetterlinge drücken für mich die Charaktere aus, die gerne fliegen würden. Die Farbe schwarz gibt Hinweis auf die Abgründe und die düstere Atmosphäre.

Wer ein Happy End braucht oder dass man für die Charaktere Sympathien entwickelt, der wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Ebenso Leser des Spannungsgenres die den "Thrill" brauchen.

Für mich war es trotzdem außergewöhnlich aufgrund der psychischen Verstrickungen.

Insgesamt kann ich das Buch all jenen empfehlen, die gerne düstere, tragische Schicksale mögen.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Schöner Abschluss

Save Us
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"Save us" ist der dritte und letzte Band der Maxton-Hall Reihe von Mona Kasten, bei dem es um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Schülern geht, die in unterschiedlichen Welten leben.
Nachdem Ruby erfahren ...

"Save us" ist der dritte und letzte Band der Maxton-Hall Reihe von Mona Kasten, bei dem es um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Schülern geht, die in unterschiedlichen Welten leben.
Nachdem Ruby erfahren hat, dass sie wegen eines Fotos suspendiert wurde, das James gemacht, bricht eine Welt für sie zusammen. Ihr Traum von Oxford scheint zu zerplatzen und sie ist verzweifelt.
Lydia gerät mit ihrem Vater aneinander und auch James muss sich ihm gegenüber behaupten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gefühlvoll. Besonders durch die Ich-Perspektive der verschiedenen Charaktere bekommt man einen guten Einblick. In diesem Band kommen noch weitere Perspektiven dazu, die jeweils eigene Handlungsstränge bilden. Alistair und Graham.
Dadurch rückt allerdings die Liebesgeschichte zwischen Ruby und James mehr in den Hintergrund und entwickelt nicht ganz die emotionale Tiefe, wie ich sie von den ersten beiden Bänden her kenne. Das Ende ist relativ spannend, da es eine Wendung gibt, allerdings kann man den etwaigen Ausgang schon recht früh erahnen.
Insgesamt ein schöner Abschluss!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Schöne Sammlung, für jeden was dabei

10 Jahre acabus Verlag. Die große acabus Jubiläums-Anthologie
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Diese Anthologie wurde zum zehn jährigen Verlagsbestehen des Acabus Verlags herausgegeben.
Autoren wie Michaela Abresch, Sabine Adatepe, Gabriele Albers, Brigitte Bjarnason, Thomas Christen, Caroline ...

Diese Anthologie wurde zum zehn jährigen Verlagsbestehen des Acabus Verlags herausgegeben.
Autoren wie Michaela Abresch, Sabine Adatepe, Gabriele Albers, Brigitte Bjarnason, Thomas Christen, Caroline DeClair, Esther Grau, Sven R. Kantelhardt, Monika Loerchner, Sibylle Narberhaus, Stefan Schickedanz, Heinz-Joachim Simon, Chriz Wagner, Markus Walther und Torsten Weitze sind hier mit ihren Kurzgeschichten vertreten.
Zentrales Thema in den Geschichten ist die Zahl "zehn".
Die Geschichten sind eine Mischung aus unterschiedlichen Genre.
Der größte Teil der Geschichten, wenn auch nicht alle, haben mir gut gefallen. Da ist für jeden was dabei.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Eher historischer Roman als Krimi

Die im Dunkeln sieht man nicht
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Bei "Die im Dunkeln sieht man nicht" von Andreas Götz handelt es sich laut Genreeinteilung um einen Kriminalroman, wobei ich ihn eher als historischen Roman einteilen würde, da nicht wirklich das Verbrechen ...

Bei "Die im Dunkeln sieht man nicht" von Andreas Götz handelt es sich laut Genreeinteilung um einen Kriminalroman, wobei ich ihn eher als historischen Roman einteilen würde, da nicht wirklich das Verbrechen im Mittelpunkt steht, sondern vom Stellenwert eher den gleichen Raum einnimmt wie eine Liebesgeschichte.
Der Roman spielt im Jahre 1950 in München, geprägt von der Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder.
Karl Wieners, kehrt in seine Heimatstadt zurück. Er hofft auf eine Karriere als Journalist und soll über den Kunstschatz recherchieren, der der bei Kriegsende aus dem Führerbau verschwunden ist.
Zusammen mit seiner Nichte, die einen besseren Draht zum Schwarzmarkt hat, begibt er sich auf die Suche.
Gleich am Anfang des Romans gibt es eine Aufstellung der handelnden Personen, die für den Einstieg auch zwingend notwendig war, da gleich zu Beginn viele verschiedene Handlungsstränge begonnen werden. Sehr verwirrend war es auch, dass ein anderer Strang direkt mit einer neuen Seite begonnen wurde, und kein Absatz, Zeichen oder sonstiges den Beginn kennzeichneten und man urplötzlich wo anders war. Der Schreibstil war ansonsten flüssig.
Sehr gut eingefangen hat der Autor das Lebensgefühl dieser Zeit.
Auch die Charaktere waren facettenreich und nicht nur schwarz / weiß. Das zentrale Thema Raubkunst war allerdings eher Nebengeplänkel und die Auflösung des Mordes, der zu Beginn passiert, ist eher dürftig, da am Ende eher eine Vermutung als ein Beweis im Raum steht. Spannung lässt sehr lange auf sich warten und kommt erst gegen Ende ein bisschen auf. Das ist auch ein Grund dafür, warum ich den Roman nicht ins Spannungsgenre einordnen würde. Trotzdem hat mir der Roman einen guten Einblick in die damalige historische Zeit und die Menschen gegeben und mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Unvorhersehbares und spannendes Ende, aber Ermittlerin tappt zu lange im Dunkeln

Der Blütenjäger
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Das Hörbuch "Der Blütenjäger" ist der vierte Fall der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd, kann aber unabhängig von den anderen Fällen gehört werden.

Ein totes Mädchen wurde im Spandauer Forst gefunden, ...

Das Hörbuch "Der Blütenjäger" ist der vierte Fall der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd, kann aber unabhängig von den anderen Fällen gehört werden.

Ein totes Mädchen wurde im Spandauer Forst gefunden, durch den Wald gejagt, in den Rücken geschossen, daneben eine Blume, ein Foto. Laura Kern ermittelt. Sie verfolgt die Spur des Mädchens in eine Diskothek. Doch schnell werden weitere Opfer gefunden, die auf die gleiche Weise ermordet und drapiert wurden.

Die Sprecherin Beate Rysopp schafft es sehr gut den Eindruck verschiedener Charaktere zu vermitteln. So bekommt zb ein russischer Charakter auch einen entsprechenden Akzent, so dass man die Charaktere gut unterscheiden kann.
Zwischendurch wirkt es manchmal ein wenig abgehakt, was aber eher in reinen Erzählpassagen zum Vorschein kommt. Die Unterhaltungen wirken lebendig.
Auch wird mit unterschiedlicher Lautstärke gearbeitet, was bei mir allerdings zur Folge hatte, dass es manchmal nicht mit dem Abspielgerät harmoniert hat und zwischendurch Bass und Surround zu bzw abgeschaltet haben, wo es nicht sinnvoll war.

Die Erzählweise ist flüssig. Durch verschiedene Zeitebenen wird Spannung aufgebaut und man erfährt als Aussenstehender Hintergründe, die die Ermittlerin nicht hat. Allerdings tappt sie meiner Meinung nach viel zu lange im Dunkeln und hat sich irgendwie zu sehr auf eine Person eingeschossen, die sie aufgrund ihrer eigenen Ermittlungen längst hätte ausschließen müssen. Das macht das Ganze zwischendurch für mich zu langatmig. Am Ende, als plötzlich wieder Fahrt aufgenommen wird, ist es spannend und fesselnd. Die Ermittlungen gehen endlich in die richtige Richtung.
Das Ende ist sehr unvorhersehbar, da eine Person auftaucht, die vorher nicht erwähnt wurde. Auch hatte sich für mich eine Unstimmigkeit bei der Auflösung ergeben, die mich stutzen ließ.

Insgesamt hat mich das Hörbuch gut unterhalten und ein wenig Gänsehaut Faktor war auch dabei.