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Veröffentlicht am 22.11.2023

Drei unkonventionelle Lebenswege und die Croisière Noire

Sturmlichter
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1911. Die höhere Tochter Torie träumt davon, Automechanikerin zu werden, Clarissa ist Malerin aus Leidenschaft und Mia setzt sich für die Rechte von Frauen ein - drei unkonventionelle Lebenswege, die durch ...

1911. Die höhere Tochter Torie träumt davon, Automechanikerin zu werden, Clarissa ist Malerin aus Leidenschaft und Mia setzt sich für die Rechte von Frauen ein - drei unkonventionelle Lebenswege, die durch Männer eingeschränkt und in Frage gestellt werden ...

Die überaus erfolgreiche Autorin Patricia Mennen hat unter dem Pseudonym Patricia Theisen den höchst unterhaltsamen und einfühlsamen Roman "Sturmlichter" veröffentlicht, in dem sie die Lebenswege von drei Frauen schildert. die entgegen den herrschenden Konventionen mutig und unerschrocken ihre Träume verfolgen und andere Ziele im Leben haben als die von ihren Eltern vorgesehenen.

Patricia Theisen hat umfangreich recherchiert und schildert authentisch das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts, einer Zeit, in der ein Frauenwahlrecht und wirtschaftliche Gleichstellung noch in weiter Ferne lagen. Die mutigen Frauen in ihrer Saga gehen jedoch - unabhängig voneinander und jede auf ihre Weise - ihren eigenen Weg zu persönlicher Freiheit. Dass diese Wege in eine neue Zeit nicht ohne Schwierigkeiten, große Herausforderungen und auf Umwegen erfolgen, wenn das Schicksal oder die Männer es negativ beeinflussen, versteht sich dabei von selbst. Auch, wenn Theisen eine fiktive Geschichte erzählt, ist doch klar, dass es so hätte sein können und viele Menschen ähnliche Schicksale durchlaufen haben. Vor allem die dramatischen Beschreibungen und Auswirkungen des Ersten Weltkrieges lassen die Leser*Innen nicht kalt.

Der Schwerpunkt dieses Buches liegt eindeutig auf der Französin Victoria, genannt Torie, und ihrer Leidenschaft für die Ingenieurskunst. Anhand ihrer Figur wird auch viel über die Geschichte Citroëns und vor allem der legendären "Expédition Citroën Centre Afrique 1924 /1925", auch die Croisière Noire genannt, ersichtlich, die seinerzeit ein weltbewegendes Ereignis war und heute in Vergessenheit geraten ist. Allein dieser Teil hätte ein eigenständiges Buch verdient und ich fieberte mit beim spannenden Verlauf dieser Reise. Die künstlerische Entfaltung von der Jüdin Clarissa, aber vor allem Mias Kontakte zu Frauenrechtlerinnen und ihr Kampf gegen die Ausbeutung und Ungleichbehandlung der Frauen blieb leider auf ein kleines Maß beschränkt; hier hätte ich so gerne noch mehr gelesen.

Die glaubwürdige Darstellung der Figuren mit ihren Stärken und Schwächen gefiel mir besonders; ebenso wie die Tatsache, dass dieser Roman niemals zu einem flachen Frauenbuch oder gar Liebesroman entglitt.

Der überaus flüssige Schreibstil, verbunden mit anschaulichen Beschreibungen und vielen detaillierten interessanten Informationen machten das Buch zu einem wahren Lesegenuss. Ich werde sicher die Augen nach weiteren Büchern von Patricia Mennen aufhalten!

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Die Zeit des Durchbruchs zur wichtigsten Kümstlerin Mexikos

Ich bin Frida
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Frida, die unter körperlichen und seelischen Einschränkungen leidet, ist nicht glücklich in ihrer Ehe mit dem großen Maler Diego Rivera, der sie ständig betrügt und sie eher als Hausfrau denn als Künstlerin ...

Frida, die unter körperlichen und seelischen Einschränkungen leidet, ist nicht glücklich in ihrer Ehe mit dem großen Maler Diego Rivera, der sie ständig betrügt und sie eher als Hausfrau denn als Künstlerin sieht. Dennoch liebt sie ihn, doch genauso den Fotografen Nickolas Muray. Eigenständig tritt sie aus dem Schatten ihres Mannes und feiert in New York mit ihrer ersten Einzelaustellung große Erfolge. Auf Einladung des Surrealismus-Theoretiker Andre Breton reist sie alleine weiter nach Paris .... und erkennt, dass sie für ihre kümstlerische Arbeit keine Männer braucht, denn "Ich bin meine eigene Muse!".

Die Literaturwissenschaftlerin und freie Autorin Tanja Schlie liebt es, unter ihrem Pseudonym CAroline Bernard Geschichten über starke Frauen zu erzählen. Im 23. Band der Reihe über "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" des atb-Verlages widmet sie sich der mexikanischen Ikone Frida Kahlo. Bernard konzentriert sich in dieser Romanbiografie auf die Jahre 1938 und 1939, in denen Kahlo ihren künstlerischen Durchbruch erlebte und sich sehr weiterentwickelte. Zur Sprache kommen dabei auch die KInderlähmung in ihrer Adolenszens und ein schlimmer Verkehrsunfall, an deren Folgen sie noch immer sehr leidet und die sie in ihrem Schaffen einschränken bzw. zu ständig weiteren Krankenhausaufenthalten führen. Ein Nachwort komplettiert ihren Lebenslauf.

Caroline Bernard schreibt mit großer Leidenschaft und Einfühlungsvermögen, sowie sehr bildhaft über die Ikone, der bewusst war, dass sie nicht allzu viel Zeit haben würde zum Malen und die ihr Leben darum prall ausfüllte und nach eigenen Worten eben schneller leben musste als andere, Und genauso las ich Seite um Seite und war enttäuscht, als der Roman auf Seite 359 schon endete mit den Worten "Ich bin Frida kahlo, Ich bin meine eigene Muse. Ich bin Frida.

Dass Frida eine mehrdeutige Frau war, krank und gesund, Malerin und Geliebte, moderne Frau und ihren indigenen Wurzeln verbunden, mutig und selbstsicher sowie zweifelnd und unsicher, vor allem aber eine starke Frau und großartige Künstlerin, beschreibt die Autorin auf eindrückliche Art. Genau wie ihr auffälliges Erscheinungsbild und ihre Selbstinszenierung, machten Ihre tiefe Freundschaft zu anderen Frauen, die gegenseitige Unterstützung und ihre politischen Überzeugungen sie aus. Ich habe viel erfahren über Frida und kann sie und ihre Kunst nun viel besser verstehen. Und überdies habe ich mich auch wunderbar unterhalten gefühlt.

Wenngleich ich mich auch nicht für das Genre der LIebesgeschichten begeistern kann, gehört zu Fridas Verständnis ihre LIebe zu Diego UND NIck dazu, ihre Verführungskünste und Selbstdarstellung. Das muss ich nicht alles gutheißen, dennoch gehört LIebe und Leidenschaft genauso zu ihrem Leben wie ihr künstlerisches Schaffen und fließt darin ein.

Ein Nachwort der Autorin , eine Liste der wichtigsten Bilder, die im Buch vorgestellt werden sowie ein Quellenverzeichnis runden das Buch ab. Ergänzend dazu habe ich die Bilder auch immer im Internet gesucht und lange betrachtet, über deren Entstehung und Fridas Gedanken dazu ich in dieser Romanbiografie lesen durfte.


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Veröffentlicht am 07.11.2023

Ein unmögliches Verbrechen

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Am Tag vor seiner Hochzeit wird der reiche Sir Peter in seinem Arbeitszimmer unter einem Schrank begraben, während draußen die Gäste feiern. Da der Raum abgeschlossen ist und Sir Peter den Schlüssel in ...

Am Tag vor seiner Hochzeit wird der reiche Sir Peter in seinem Arbeitszimmer unter einem Schrank begraben, während draußen die Gäste feiern. Da der Raum abgeschlossen ist und Sir Peter den Schlüssel in seiner Hosentasche hat, glaubt die örtliche Polizei an einen Unfall. Für Judith Potts steht aber fest, dass es Mord gewesen sein muss und so beginnt sie, gemeinsam mit ihren Freundinnen Becks und Suzie, zu ermitteln ....

"Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" ist bereits der zweite Krimi aus der Feder des britischen Roman- und Drehbuchautors Robert Thorogood, in dem drei toughe englische Damen auf eigene Faust ermitteln. Er lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.

Dieser zweite Band der "Mord ist Potts' Hobby"-Reihe ist ein typisches "Locked-Room-Mystery"", auch auch "Impossible Case" genannt, in dem die Frage nach der Methode der Durchführung des Verbrechens ( „Wie wurde das Verbrechen begangen?“) im Mittelpunkt steht Wie konnte der Mörder den Schrank umstoßen, der Sir Peter begrub, und dann aus dem verschlossenen Raum entkommen? Diese Frage stellt sich auch Mrs Potts, denn wenn das Wie geklärt ist, erschließt sich auch das Wer! Und da die - ignorante - Polizei nicht von ihrer Idee eines Unfalls ablassen will, beginnt Mrs Potts eben selbst nachzuforschen. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Verdächtigen: der Sohn Tristram, der mit seinem Vater im Clinch lag, die Schwester, deren Arbeit ohne Anerkennung blieb, die Ex-Frau, die mit einer erbärmlichen Unterstützung auskommen muss - und immer besteht die Frage danach, wie derjenige es hätte anstellen können.

Trotz der zahlreichen Wendungen und neuen Entwicklungen, bei denen der Leser miträtseln kann, bleibt die Spannungskurve erhalten und mündet schließlich in ein großes Show-Down, in dem Mrs. Pott sich selbst in Todes-Gefahr begibt. Die überraschende Aufklärung schließlich wirkt schlüssig, wenngleich auch ein wenig konstruiert, was aber bei dem Mysterium des verschlossenen Raumes auch zu erwarten war.

Die Handlung spielt in einem typisch englischen Kleinstädtchen an der Themse und beim Lesen hatte ich sofort ein idyllisches Bild vor Augen.

Die Figuren sind mit LIebe zum Detail entwickelt und bedienen die typischen Klischees ganz im Stile der alten englischen Krimis, in denen auch ein Augenzwinkern oder der britische Humor nicht zu kurz kommt. Gleich zu Beginn zog mich der Autor auf seine Seite mit der Szene einer in der Themse nacktbadenden Judith Potts, die auf einen aggressiven Schwan trifft und in der Folge den idyllischen Ausflug einer Familie aufmischt.....

Der leichte Schreibstil garantiert ein echtes Wohlfühl-Lesevergnügen, perfekt für einen verregneten Herbsttag oder -abend.

Mir haben Judith, Becks und Suzie viel Vergnügen bereitet und ich freue mich auf die folgenden Bände der Reihe.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Was die Begleitung eines Sterbenden mit uns macht

Und wir tanzen, und wir fallen
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Edith und Ashley sind schon ihr ganzes Leben lang beste Freundinnen. Nun ist Edith unheilbar an Krebs erkrankt und verbringt ihre letzte ZEit im Hospiz, fern von Mann und KInd. Ash kümmert sich aufopferungsvoll ...

Edith und Ashley sind schon ihr ganzes Leben lang beste Freundinnen. Nun ist Edith unheilbar an Krebs erkrankt und verbringt ihre letzte ZEit im Hospiz, fern von Mann und KInd. Ash kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Freundin - und ihr Leben wird überschattet von dem Umgang mit dem Tod, während sie krampfhaft am Leben festhält.

In dem Buch "Und wir tanzen, und wir fallen" widmet sich die preisgekrönte Autorin Catherine Newman dem Sterben. Allerdings tut sie dieses nicht, wie oft üblich und von den meisten Leser*Innen wohl erwartet, aus der Sicht der sterbenden Edith, die noch einmal ihr Leben an sich vorbeiziehen sieht und es bewertet, sondern Catherine Newman widmet sich der Überlebenden. Und genau das macht die Lektüre teilweise etwas schwierig, vor allem aber sehr ehrlich und ganz besonders.

Denn Ash ist einerseits die aufopferungsvolle Freundin, die alles dafür tut, es ihrer Freundin leichter und schön zu machen, unglaublich viel Zeit am Krankenbett verbringt, für ihre Freundin das geheime Zitronenkuchen-Rezept organisiert und einfach furchtbar leidet ob des Verlustes ihrer besten Freundin (sie fällt), andererseits ist sie chaotisch, selbst verletzt und leidet unter dem fehlenden Halt in ihrer eigenen Familie. Schonungslos aufrichtig erzählt die Autorin von den kleinen und großen Erlebnissen Ashs, deren Gefühlen, derern eigener Suche nach Unterstützung und Verständnis und ihrem Umgang mit dem drohenden Verlust. Das ist manchmal herzzerreißend, aber manchmal auch skurril oder verstörend, wenn Ash sich schnellen Sex sucht oder über Penisse philosophiert. Zusammen mit ihr habe ich beim Lesen gelacht und geweint, habe getanzt und bin gefallen.

Der locker-leichte Schreibstil und die kurzen Kapitel nehmen dem Thema auf jeden Fall die Schwere genauso wie die authentischen Figuren, deren Schilderungen in jede Dimension vordringt.

Catherine Newman zeigt auf, dass eine Sterbebegleitung nicht nur den Kranken, sondern auch die Verbundenen in einen Ausnahmezustand versetzt, der sie auf vielfältigste Art reagieren lässt, ohne dabei eine Wertung abzugeben. In dieser Zeit ist alles möglich und (fast) alles erlaubt. Und wer würde sich nicht eine solche Freundin wünschen, die ihr eigenes Leben für einen selbst zurückstellt und uneingeschränkt für einen da ist?!

Wer selbst bereits einen geliebten Menschen beim Sterben begleitet hat, wird diesen Roman lieben - alle anderen können sich schon einmal mit der außergewöhnlichen Situation vertraut machen....

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Großartiger Ansatz schlecht umgesetzt

Prophet
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In der Nähe einer Militärbasis in England taucht aus dem Nichts ein hellerleuchtetes amerikanisches Diner auf, dem jedoch Stromanschlüsse und anderes Wesentliches fehlt - und bald darauf wird eine Leiche ...

In der Nähe einer Militärbasis in England taucht aus dem Nichts ein hellerleuchtetes amerikanisches Diner auf, dem jedoch Stromanschlüsse und anderes Wesentliches fehlt - und bald darauf wird eine Leiche gefunden. Die beiden Agenten Adam Rubenstein und Sunil Rao, der für den Auftrag sogar aus dem Gefängnis geholt wird, werden mit der Aufklärung beauftragt und zu einem amerikanischen Geheimlabor geflogen, wo sie sich bald als Teil von Experimenten wiederfinden und Nostalgie zu einer Waffe wird ....

Die Autorin und Wissenschaftshistorikerin Helen Macdonald hat mit der Autorin und Musikerin Sin Blaché gemeinsam ihren - für beide Autorinnen - ersten Roman geschrieben und sich ein genresprengendes Werk als Ziel gesetzt, das vom Klappentext und Leseproben her vielversprechend klang.

Trotz der flüssigen Sprache war beim Lesen höchste Aufmerksamkeit erforderlich, denn die ständigen Wechsel in Ort und Zeit, Rückblicke, Erklärungen und Gedanken, alle ohne jegliche Kennzeichnung in den Kapiteln, machen den Fortgang unübersichtlich. Überhaupt ist nicht konzeptibel, in welcher Zeit die Handlung spielt: Während man teilweise einen Zukunftsroman vermutet, könnten sich jedoch die geheimen Forschungen und Versuche durchaus in der Gegenwart abspielen, was ein zusätzliches Unbehagen auslöst.

Die wissenschaftlichen Fantasien zeigen eine bedrohliche Realität auf und zwingen zu einer Beschäftigung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen. Allerdings bleibt meiner Meinung nach hier vieles unausgesprochen und viel zu vage, um ernsthaft aufrütteln zu können. Zusammenhänge bleiben im Unklaren, Machtverhältnisse werden lediglich angedeutet und ich vermisste oftmals weitere Informationen oder eine gewisse Logik in den Zusammenhängen. Hier hätte meiner Meinung sehr viel mehr aus der grundsätzlich großartigen Grundidee gemacht werden können!

Während der Einstieg und die zugrunde liegenden Gedanken sofort mein Interesse weckten und Spannung hervorriefen, folgten den Großteil des Buches über langatmige Beschreibungen und Dialoge, die weder Story noch ZUsammenhänge nicht wirklich weiterbrachten und ich kämpfte damit, überhaupt noch weiterlesen zu wollen. Erst ein Showdown mit teils schon surrealen Elementen konnte mich wieder halbwegs fesseln, bevor ich mit einem schrägen Ende "belohnt" wurde.

Die Figuren des stoischen, mysteriösen Geheimagenten Colonel Adam Rubenstein und dem oftmals sowohl chaotischen als auch übersensiblen Spezialisten Sunil Rao als wandelndem Lügendetektor, die das durch die Droge "Prophet" ausgelöste Chaos erkunden sollen und letztlich Teil des Forschungsprojekts werden, bildeten ein interessantes Ermittlerduo. (Andeutungen über vorhergehende gemeinsame Einsätze könnten auf ein früheres Buch verweisen, das es jedoch nicht gibt.) Ihre Beziehung zueinander ist durchaus spannend und zeigt eine Anziehung zueinander; allerdings empfand ich die Anrede Adams als "mein Herz" durchaus sperrig und fragte mich, ob damit im englischen Originaltext eine andere Bedeutung zugrunde liegen könnte. Die im Klappentext angekündigte queere "mitreißende Liebesgeschichte" konnte ich allerdings nicht entdecken; die wahre Bedeutung der beiden Geheimagenten füreinander wurde lediglich im Schlusskapitel thematisiert.

Wenngleich auch sehr deutlich wurde, was "Prophet" eigentlich ist und wie es wirkt - und sich sogar erschreckenderweise weiterentwickelt - , erschließt sich mir leider nicht die Bedeutung des Titels. Da das griechische Wort Prophet "Voraus-Sager" bedeutet, die Droge hier jedoch einen RÜCKBlick (Nostalgie) verursacht, sehe ich hier einen Antagonismus, dessen Divergenz das Surreale unterstreicht.

"Prophet" von Helen Macdonald und Sin Blaché konnte meine Erwartungen leider überhaupt nicht erfüllen, lässt mich unbefriedigt zurück, und ich kann das Buch auch nicht wirklich anderen Lesern empfehlen.

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