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Veröffentlicht am 11.06.2024

ganz nett

Richter sterben besser
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Dies ist der dritte Band über den Richter Siggi Buckmann, der, frustriert davon, dass manche Täter ungeschoren davon kommen, während sie viel Leid und Unheil über ihre Opfer bringen, das Gesetz schon mal ...

Dies ist der dritte Band über den Richter Siggi Buckmann, der, frustriert davon, dass manche Täter ungeschoren davon kommen, während sie viel Leid und Unheil über ihre Opfer bringen, das Gesetz schon mal selbst in die Hand nimmt. Auch hier, als er fast überfahren und von einem Blumenkübel erschlagen wird, überlegt er, wie er den Mafiaboss, den er für verantwortlich hält aus dem Weg schaffen kann.

Das Buch ist spannend, kurz und lässt sich leicht lesen. Die Bücher erinnern mich an die Achtsam morden Reihe von Karsten Dusse, sind aber nicht ganz so gut. Etwas mehr Tiefe wäre nicht schlecht. Manche Handlungen sind nicht nachvollziehbar, weil alles an der Oberfläche bleibt. Auch wenn dies natürlich ein seichter, humorvoller Krimi sein soll, wäre es vielleicht doch besser, etwas mehr Zeit und Buchseiten zu investieren, um das Ganze wirklich rund zu machen. Im Übrigen freue ich mich, dass dieses Buch wieder etwas mehr Humor aufweist, als Band 2. Zum Beispiel, als die Richterin Paula sich von ihrem Kollegen, der ihr rät, den Mafioso auf Kaution raus zu lassen, damit dieser fliehen kann und somit das Verfahren eingestellt werden muß, weil der Kollege keine Lust auf einen arbeitsintensiven Prozeß hat, nicht die Laune verderben lässt und kontert : "Genialer Gedanke ! Warum trägst du diese Robe nochmal ? Bei mir ist es wegen meines Berufes. Und bei dir ? Modische Aspekte ?" (S.41) Aber wie gesagt, die Achtsam morden Reihe ist da noch besser. Aber was nicht ist, kann noch werden. Potential hat der Autor und der erste Band hat mich auch überzeugt. Die Folgebände wirken irgendwie schwächer.

Auch dieses Buch endet mit einem Cliffhänger, ebenso wie Band 2. Da jedoch der Cliffhanger aus Band 2 hier nicht wirklich aufgegriffen wird, denke ich mir, dass auch dieser im Sande verläuft. Ich weiß also noch nicht, ob ich Band 4 lesen werde.

Wer seichte Krimis mit einer Prise Humor mag, ist hier richtig. Mich hat es nicht so überzeugt wie Band 1. Ich hätte gerne mehr von Paula gelesen.

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Veröffentlicht am 08.06.2024

erschreckend und spannend

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Was für ein Alptraum : Die Nazizeit mit Computern und Smartphones (Volkstelephon) ! Das Bargeld wurde abgeschafft und alles wird mit dem Volkstelephon bezahlt, sodass die SS genau sieht, wer wann welches ...

Was für ein Alptraum : Die Nazizeit mit Computern und Smartphones (Volkstelephon) ! Das Bargeld wurde abgeschafft und alles wird mit dem Volkstelephon bezahlt, sodass die SS genau sieht, wer wann welches Bahnticket gekauft hat oder wieviel Kalorien die gekauften Lebensmittel einer Familie haben. Auf diese Weise wird schnell entdeckt, wer Juden versteckt. Schon auf den ersten Seiten wird dadurch Anne Franks Versteck entdeckt. Aber das ist nur der Anfang...

Das Buch ist nicht wie erwartet (ich hatte mir eher totale Überwachung wie bei "Staatsfeind Nr.1 " vorgestellt), aber dennoch richtig gut und spannend. Es geht vor allem um zwei Mitarbeiter, die beim NSA (Nationales Sicherheits-Amt) arbeiten. Eugen Lettke, der die Informationen für einen persönlichen Rachefeldzug nutzt und Helene Bodenkamp, eine sogenannte Programmstrickerin. Helene entwickelt Programme und Algorhythmen, nicht ahnend, was dies für Folgen hat. Das Buch liest sich gut und immer wieder werden historische Ereignisse oder Figuren in die Geschichte geschickt eingeflochten ( Attentatsversuch von Elser, Flugblätter der weißen Rose etc.). Wir leiden mit Helene in ihrer entsetzlichen privaten Hölle und haben immer im Hinterkopf, dass bald 1945 ist und dann der Schrecken ein Ende hat. Aber hat er das ?

Der Schluß des Buches ist entsetzlich und unfassbar schrecklich. Man mag gar nicht darüber nachdenken. Dem Autor ist es gelungen, ein spannendes Buch zu schreiben, bei dem das Private im Vordergrund steht und die aus den Computerprogrammen entstehenden schrecklichen Folgen für z.B. die Juden nur am Rande zu erwähnen. Es ist also nicht so reißerisch wie gedacht, sondern es überlässt dem Leser sich auszumalen, wie ohnmächtig, auswegslos und hilflos die Menschen den Greultaten ausgeliefert sind und was das Kriegsgeschehen für die Menschen bedeutet.

Klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 02.06.2024

spannend

Ausgebrannt
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Die Geschichte des Öls, informativ verpackt in einem spannenden Roman. Mich hat vor allem die Vielschichtigkeit beeindruckt, mit der dieses Thema von vielen Seiten beleuchtet wird.

Markus Westermann möchte ...

Die Geschichte des Öls, informativ verpackt in einem spannenden Roman. Mich hat vor allem die Vielschichtigkeit beeindruckt, mit der dieses Thema von vielen Seiten beleuchtet wird.

Markus Westermann möchte in sein Traumland USA auswandern und als er beruflich dort zu tun hat, versucht er seine Chance zu nutzen. Unterwegs begegnet er Herrn Block aus Österreich, der ihn in die Welt des Öls einführt und überzeugt ist, überall Ölquellen finden zu können. Markus wittert das große Geld, zumal es in Saudi Arabien zu einer Krise und daraus folgend zu einer weltweiten Ölknappheit kommt. Es gibt Rückblenden, Geschichtliche Exkurse und immer neue Figuren, die erst langsam am Rande eingeführt werden, um dann wichtige Rollen zu spielen. So bleibt das Buch spannend mit immer wieder überraschenden Wendungen und Zusammenhängen. Es ist flüssig geschrieben und die Charaktere überzeugen. Durch die Ölknappheit verändert sich die Welt. Es gibt kleine Gruppen, die versuchen autark und ohne Strom zu leben, es gibt Leute, die versuchen, dass alles so normal wie möglich weiter läuft, zunächst mit Fahrgemeinschaften, später mit dem Fahrrad, es gibt Plünderer und Leute, die versuchen aus der Not anderer Gewinn zu ziehen. Es gibt Denker und Macher, die versuchen, Alternativen für Strom, Benzin und Plastik zu finden und Menschen, die einfach versuchen, nicht zu verhungern. Es zeigt sich, wie anpassungsfähig der Mensch ist, wie abhängig wir vom Öl sind und wie wichtig es ist, rechtzeitig über Alternativen nachzudenken, solange man noch Energie hat, Fabriken zu bauen und Maschinen zu bedienen, die solche Alternativen nutzbar machen können. Durch Markus Schwester erfahren wir, wie sich das Leben hier in Deutschland und Europa verändert.

Insgesamt ein sehr lehrreiches, informatives, aber auch spannendes Buch, das dennoch keine schwere Kost ist, da es in einen Roman eingebettet ist, wo es auch um Chancen, Hoffnung, Liebe, Enttäuschung usw. geht. Mir hat es gut gefallen, was auch an den vielen Handlungssträngen liegt, die nie verwirrend waren. Man hat der Geschichte sehr gut folgen können und es hat alles noch interessanter gemacht.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

ganz nett

Richter jagen besser
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Der Freund und Mentor von Amtsrichter Siggi Buckmann suizidiert sich. Schon bald ahnt dieser warum. Die Journalistin Robin Bukowsky bringt ihn auf die richtige Spur, denn ihr Freund und Kollege ist das ...

Der Freund und Mentor von Amtsrichter Siggi Buckmann suizidiert sich. Schon bald ahnt dieser warum. Die Journalistin Robin Bukowsky bringt ihn auf die richtige Spur, denn ihr Freund und Kollege ist das Opfer eines schweren Unfalls geworden. Die Nachforschungen der beiden werden aber von höherer Stelle unterbunden. Und die Polizei kann rausfinden, was sie will, wenn die Staatsanwaltschaft keine Anklage erhebt, kommen die Täter davon.

Der 2. Band hat mir nicht so gut gefallen, wie der erste. Mir hat der Humor gefehlt. Das erste Buch hat mich sehr an die Achtsam Morden Bücher von Karsten Dusse erinnert und beide Autoren sind wohl auch befreundet. Dieses Buch ist jedoch bar jeden Humors. Dafür voller Klischees. Vor allem die Beziehung des Richters zu der Journalistin war sehr nervig. Das Buch ist durchaus spannend, aber grade, als ich beschlossen habe auf Band 3 zu verzichten, denn dieses Buch hat mich nicht überzeugt, endet es mit einem Cliffhanger. Naja, vielleicht gebe ich Band 3 dann doch eine Chance...

wenn die Staatsanwaltschaft keine Anklage erhebt, kommen die Täter davon. Dies kann ich aus meinem beruflichen Alltag bestätigen. Ich habe manchmal mit Leuten zu tun, die immer wieder gewalttätig werden, gegenüber Mitbewohnern, Passanten, Pflegepersonal etc. Es werden immer wieder Anzeigen gestellt und nichts passiert, weil die Staatsanwaltschaft meint, auch der 20. Übergriff reicht noch nicht, obwohl auch einige Leute danach ins Krankenhaus mußten. Wir sind genervt, die Polizei ist genervt und manchmal wünscht man sich, dass die Täter mal ins Nachbarhaus des zuständigen Staatsanwalts ziehen. Dann würde sicher sehr schnell was passieren. Aber so heißt es ohnmächtig aushalten.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

spannend

Die Bruderschaft
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Teddy Maynard, Direktor der CIA, hat ein Ziel : Er will den Rüstungsetat verdoppeln. Dafür ist ihm jedes Mittel Recht, Inszenierung von Krisenherden, das Nicht-verhindern von Bombenanschlägen und auch ...

Teddy Maynard, Direktor der CIA, hat ein Ziel : Er will den Rüstungsetat verdoppeln. Dafür ist ihm jedes Mittel Recht, Inszenierung von Krisenherden, das Nicht-verhindern von Bombenanschlägen und auch der Kauf eines Präsidenten. Nach langer Überprüfung potentieller Kandidaten, entscheidet er sich für den Abgeordneten Aaron Lake, dem er mitteilt, er würde der nächste Präsident der USA, wenn er in seinem Interesse handelt. Dafür finanziert er ihm den Wahlkampf. Millionen Schmiergelder werden locker gemacht und alles scheint zunächst nach Plan zu verlaufen....

Doch in einem kleinen Bundesgefängnis sitzen 3 ältere Richter ihre Haftstrafe ab und schmieden Pläne, wie sie an Geld kommen. Und eines Tages kreuzen sich die Wege und die Richter ahnen nicht, was für einen Gegner sie plötzlich haben.

Sehr spannend, flüssig geschrieben mit interessanten Figuren. Ein echter Grisham, den ich mit Genuß gelesen habe. Schon erschreckend, wie Politik gemacht wird und dass der mit dem meisten Geld die größten Chancen hat. Mit Angst sind die meisten Leute manipulierbar. Ich mag auch den Humor im Buch und kann mir die Figuren lebhaft vorstellen. Klare Leseempfehlung.

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