Profilbild von Susi

Susi

Lesejury Star
online

Susi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Susi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2024

spannend

Das Dorf der toten Seelen
0

Vor 60 Jahren verschwanden in dem abgelegenen Dorf Silvertjärn alle Bewohner von einem Tag auf den anderen spurlos. Nur eine zu Tode gesteinigte Leiche hing gefesselt an einem Mast.

Alice, deren Großmutter ...

Vor 60 Jahren verschwanden in dem abgelegenen Dorf Silvertjärn alle Bewohner von einem Tag auf den anderen spurlos. Nur eine zu Tode gesteinigte Leiche hing gefesselt an einem Mast.

Alice, deren Großmutter aus dem Dorf stammt (und kurz vorherweggezogen war), möchte herausfinden, was damals geschah und einen Film darüber drehen. Um Sponsoren dafür zu finden, will sie vorab schonmal ein paar Aufnahmen machen. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort in einem Wald in Schweden auf. Das verlassene Dorf wirkt nach 60 Jahren immer noch unheimlich. Kommen daher die plötzlichen Beklemmungen, die nach und nach alle 5 Teammitglieder spüren ? Was ist damals passiert ?

Spannend, gruselig und geheimnisvoll, so ganz nach meinem Geschmack. So viel überraschende Wendungen gab es nicht, aber dafür nahm die angespannte Stimmung und beängstigende Atmosphäre stetig zu. Und es taten sich menschliche Abgründe auf. Schrecklich.

Das Buch ist gut und flüssig geschrieben, die Spannung bleibt bis zuletzt. Man erfährt, was jetzt mit Alice und ihren Begleitern passiert und erfährt durch Briefe, die Alice Großmutter von ihrer jüngeren Schwester bekommen hat, was im Dorf so vor sich ging, nachdem Alice Großmutter weggezogen ist. In Rückblenden ("Damals" betitelt), erzählt Alice Urgroßmutter nach und nach, was damals geschah. Mir hat das Buch und auch der Aufbau gut gefallen. Manche Charaktere sind etwas blass geblieben, aber das hat nicht gestört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2024

spannend

Bis du tot bist
0

Die ehemalige FBI Agentin Brigid Quinn versucht ein normales Leben zu führen. Mithilfe ihres Mannes versucht sie, Menschen mit Vertrauen statt mit Mißtrauen zu begegnen, obwohl sie durch ihren Beruf das ...

Die ehemalige FBI Agentin Brigid Quinn versucht ein normales Leben zu führen. Mithilfe ihres Mannes versucht sie, Menschen mit Vertrauen statt mit Mißtrauen zu begegnen, obwohl sie durch ihren Beruf das Böse in den Menschen kennengelernt hat. Sie hat zum ersten Mal in ihrem Leben eine Freundin und macht normale Sachen. Dann verstirbt ihre Schwägerin und sie löst das Versprechen ein, sich um deren Tochter zu kümmern. Aber wen hat sie sich da ins Haus geholt ? Erst stirbt ihr Hund beinah an Gift und dann leidet sie selbst plötzlich unter rätselhaften Symptomen. Hat ihre Nichte etwas damit zu tun ? Und kann sie ihrer Wahrnehmung noch trauen ?

Wieder sehr spannend. Flüssig geschrieben und mit einer sehr sympathischen Brigid Quinn verschlingt man das Buch geradezu. Ich habe dieses Buch genauso gerne gelesen, wie den Vorgänger "Der stille Sammler". Man kann dies Buch auch ohne den Vorgänger lesen. Ich hoffe auf einen 3. Band. Ich mag die Kämpfernatur der alten Dame und ich mag die überraschenden Wendungen und wie nach und nach nichts mehr so ist, wie es scheint und wie die Dinge dann langsam ans Licht kommen und alles einen Sinn ergibt. Die Cover mit Käfer und jetzt mit Libelle gefallen mir auch gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2024

viele überraschende Wendungen und menschliche Abgründe

Schlangenlinien
0

Die einzige Schwarze in der Straße liegt eines Abends sterbend vor Mrs. Ranelaghs Haustür. Die Polizei hält sie für eine verwahrloste Säuferin und tut ihren Tod schnell als Unfall ab. Aber Mrs. Ranelagh ...

Die einzige Schwarze in der Straße liegt eines Abends sterbend vor Mrs. Ranelaghs Haustür. Die Polizei hält sie für eine verwahrloste Säuferin und tut ihren Tod schnell als Unfall ab. Aber Mrs. Ranelagh glaubt nicht daran, vor allem als sie hört, was die Polizei bei der Toten zuhause vorgefunden hat.

Damals wurden ihr nur Steine in den Weg gelegt und sie wurde von allen so fertig gemacht, dass sie das Land verlies. Jetzt, 20 Jahre später, hat sie genug Beweise gesammelt, um zurückzukommen und zu versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Das Buch beinhaltet viele Briefe, alte Zeitungsartikel, sie befragt Leute, die damals da wohnten oder das Opfer kannten, es gibt Polizeiberichte, Arztberichte, Fotos, Zeugenaussagen usw. Bis zum Schluß ist unklar, wer die Frau damals auf dem Gewissen hat und es gibt immer wieder neue, teils erschütternde Wendungen.

Die Hartnäckigkeit Mrs. Ranelaghs, die ihre Geschichte selbst erzählt, ist bewundernswert, vor allem angesichts dessen, was ihr alles angetan wurde, um sie daran zu hindern, weiter nachzuforschen. Aber auch das erfährt der Leser alles erst nach und nach. Sie scheut sich auch nicht, Zeugen im Gefängnis zu befragen oder die Täter bei sich zuhause zur Rede zu stellen. Es gibt sehr viele überraschende Wendungen und Manches lässt einen sprachlos zurück, weil man nie damit gerechnet hätte, weil es so unvorstellbar grausam ist, weil sich menschliche Abgründe auftun oder weil es so unfassbar ist, wie perfide und böse die Nachbarn waren, sodass die Polizei und der Tierschutz ein völlig falsches Bild vom Opfer bekamen. Die Nachbarn selbst sind oft auch Täter sowie Opfer und nichts ist so, wie es zunächst scheint.

Sehr empfehlenswert und spannend, aber auch grausam und erschreckend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2024

Als meine Großmutter Anfang 20 war

Menschen im Hotel
0

Geschrieben in den 1920ern liest sich der Roman dennoch gut. Anfangs fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, aber bald war man mitten drin. Es tut sich aus heutiger Sicht eine andere Welt auf. ...

Geschrieben in den 1920ern liest sich der Roman dennoch gut. Anfangs fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, aber bald war man mitten drin. Es tut sich aus heutiger Sicht eine andere Welt auf. Und das macht das Buch interessant. In einem Grand Hotel begegnen wir vielen Menschen, einem Mann, der vom Arzt eine tödliche Diagnose erhalten hat und der die letzten Wochen seines Lebens eine Erbschaft auf den Kopf hauen will, frei von allen Verpflichtungen, einem depressiven Kriegsverwundeten, der des Lebens überdrüssig ist und der nur noch vor sich hin vegetiert, einem Geschäftsmann, der wichtige Verhandlungen führen muß, die ihn überfordern, einer alternden Tänzerin, einer Sekretärin und einem Gauner. Sie alle treffen im Hotel auf die ein oder andere Art und Weise zufällig zusammen und ihre Wege verflechten sich für kurze Zeit. Einige der Begegnungen sind sehr schicksalshaft, geben Hoffnung oder sind zerstörerisch..

Ich fand es vor allem interessant einen Roman zu lesen aus der Zeit, in der meine Großmutter 20 Jahre alt war. Sie hat also das Berliner Nachtleben gekannt und war auf vielen Tanzveranstaltungen. Später ist sie mit meinem Großvater auch in solchen Nobelhotels abgestiegen und insofern habe ich ein bißchen ihre Welt entdeckt. Dass rausgestellte Schuhe nachts vom Personal geputzt wurden, es Liftboys gab, die einem die schweren Eisengitter des Aufzug öffneten und Kehraus das letzte Lied der Band beim Tanzen war wußte ich schon. Aber hier habe ich erfahren, dass die Liftboys oft einarmige Kriegsveteranen waren, die sonst keinen Job bekamen. Der erste Weltkrieg war ja grade vorbei und einarmig gab es nicht viele Arbeiten, die man verrichten konnte. Auch das die Putzfrauen die Eingangslobby mit feuchten Sägespänen auswischen hatte ich noch nie gehört. Auf jeden Fall kommt das Flair und die Athmosphäre der damaligen Zeit, die Nöte und Sorgen, das Pflichtgefühl, aber andererseits auch die Sorglosigkeit nachdem man den Krieg überstanden hatte, gut rüber.

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten hat mir das Buch gut gefallen. Man hat mit allen Charakteren mitgefiebert und da auf dem Klappentext stand, einer würde sterben, einer würde verhaftet, einige reisen ab, andere kommen an, war es auch spannend. Große Liebe, große Dramen, grundlegende Wendungen im Leben einzelner Menschen, aber nie reißerisch, sondern eher zart und behutsam. Das Buch ist in den 30gern mit Greta Garbo verfilmt worden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2024

richtig spannend und gruselig

Totengrund
0

EIn Sektenführer sucht sich auf dem Schulhof eine 13jährige aus, die seine Frau werden soll.....

16 Jahre später macht Dr. Maura Isles einem spontanen Entschluß folgend einen Ausflug in die Berge. Zusammen ...

EIn Sektenführer sucht sich auf dem Schulhof eine 13jährige aus, die seine Frau werden soll.....

16 Jahre später macht Dr. Maura Isles einem spontanen Entschluß folgend einen Ausflug in die Berge. Zusammen mit einem Pathologen, den sie aus dem Studium kennt und dessen Tochter und Freunden. Es schneit immer heftiger und sie haben sich verfahren. Als der Wagen verunfallt, müssen sie in der Einöde zu Fuß durch den Schnee. Sie gelangen in ein Dorf, in dem es aussieht, als hätten die Bewohner ihre Häuser nur Minuten vor ihrer Ankunft fluchtartig verlassen: Fenster und Türen stehen offen, Tische sind gedeckt - doch das Essen auf den Tellern ist festgefroren, kein Mensch weit und breit. Niemand weiß, wo Maura ist. Wie soll da Hilfe kommen ? Und was ist in dem Dorf geschehen ?

Richtig spannend, auch wenn es zunächst nicht so klingt. Das Dorf ist so was von gruselig ! Mir hat das Buch wieder richtig gut gefallen. Nicht alle Bücher aus dieser Reihe begeistern mich, auch wenn der flüssige Schreibstil und die gut beschriebenen Charaktere natürlich immer vorhanden sind. Aber dieses hier ist wieder eins der besten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere