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Veröffentlicht am 06.12.2021

bezaubernde Liebeserklärung an Bücher

Im Land der Bücher
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Welch ein traumhaft schönes Buch ! Eine Liebeserklärung an Bücher. Die Bilder von Quint Buchholz sind toll. Er zeigt uns hier, was Bücher mit Menschen machen, wie Menschen darin eintauchen, Abenteuer erleben, ...

Welch ein traumhaft schönes Buch ! Eine Liebeserklärung an Bücher. Die Bilder von Quint Buchholz sind toll. Er zeigt uns hier, was Bücher mit Menschen machen, wie Menschen darin eintauchen, Abenteuer erleben, ihren Horizont erweitern, neue Erkenntnisse gewinnen, wo und wie sie lesen usw. Ich liebe diese Bilder. Da es sich um ein "Bilderbuch" handelt und immer nur ein Satz dabei steht, kann man nicht viel dazu sagen, aber ich will versuchen, 2 Beispiele zu nennen, die mir besonders gut gefallen haben.

Ein riesiges Buch steht auf einer Wiese auf dessen Cover ein großer Wolfskopf abgebildet ist. Es ist ein wenig geöffnet und ein kleines süßes Lämmchen steckt mutig den Kopf zwischen die Seiten. Daneben steht "Einer wagt sich nah an seinen Feind". Auf einer anderen Seite steht "Einer liest Geschichten für ein Kind" und zu sehen ist, wie ein Mann mit einem kleinen Kind an der Hand durch einen Schneesturm geht. Zum Schutz hält er einen Schirm über sie beide, der statt Stoff aus einem großen Buch besteht. Also quasi, als würde das Buch sie vor dem Unwetter abschirmen.

Es ist ein kleines bezauberndes Büchlein, das sehr liebevoll gestaltet ist. Ich liebe dieses Buch.

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Veröffentlicht am 06.12.2021

geht so

Alle singen im Chor
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Maria Kallio muß in ihrem ersten Mordfall ermitteln. Und ausgerechnet der Ex-Freund ihrer ehemaligen Mitbewohnerin wird umgebracht. Verdächtig sind zunächst einmal die Mitglieder seines Chors, von denen ...

Maria Kallio muß in ihrem ersten Mordfall ermitteln. Und ausgerechnet der Ex-Freund ihrer ehemaligen Mitbewohnerin wird umgebracht. Verdächtig sind zunächst einmal die Mitglieder seines Chors, von denen Maria auch einige privat von früher kennt. Ist wirklich einer von ihnen der Täter ?

Maria kommt sehr menschlich und sympathisch rüber. Die Handlung dagegen ist eher langweilig. Hier ne Befragung, da ne Befragung, Alles ohne irgendwelche Ergebnisse. Wahrscheinlich ist Ermittlungsarbeit so. Aber ich liebe Krimis, die schnell, spannend und rasant sind. Auf den letzten 50 Zeiten entsteht dann so langsam ein Verdacht. Immerhin wird am Schluß alles aufgeklärt und erklärt, sodass es keine offenen Fragen mehr gibt. Aber ein Pageturner ist das Gegenteil. Hier habe ich manchmal das Buch nach nur 2 Seiten weggelegt, weil so gar nichts passierte. Zum Glück ist es mit ca 240 Seiten recht dünn. Es ist ja auch nicht schlecht geschrieben, aber es passiert einfach zu wenig für meinen Geschmack.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

langsamer Anfang, guter Schluß

Das Chalet
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Einige Mitarbeiter einer Internetfirma verbringen eine Woche in den winterlichen Alpen in einem einsamen Chalet, das von zwei Gastgebern geführt wird. Das Wetter zieht sich zu und es droht Lawinengefahr. ...

Einige Mitarbeiter einer Internetfirma verbringen eine Woche in den winterlichen Alpen in einem einsamen Chalet, das von zwei Gastgebern geführt wird. Das Wetter zieht sich zu und es droht Lawinengefahr. Aber die Gäste sind unbekümmert, schlagen Warnungen in den Wind und verausgaben sich auf den Pisten. Als sie wieder ins Chalet kommen, fällt auf, dass sie nicht mehr vollzählig sind. Bald darauf wird ein anderer von ihnen tot aufgefunden. Als dann eine Lawine ins Tal stürzt sind sie völlig abgeschnitten von der Außenwelt und ohne Strom. Sie sind allein. Allein mit einem Mörder.

Klingt spannend habe ich mir gedacht. War es auch, aber erste in der zweiten Hälfte. Den ersten Teil fand ich eher langweilig, die Beschreibung der Leute zu oberflächlich, um mit ihnen warm zu werden und viele Andeutungen zu gewollt geheimnisvoll. Nachdem es dann doch die ersten Toten gab, kam dann etwas Spannung auf. Den Schluß fand ich dagegen klasse. Die Auflösung, der Showdown und das Nachspiel alles richtig gut. Da kann man über die Längen des Buches auch hinweg sehen. Hätte sie ihren Figuren etwas mehr Tiefe gegeben, hätte es von mir auch 5 Sterne gegeben, trotz der Längen.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

unfassbar

Angerichtet
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Zwei sehr unterschiedliche Brüder treffen sich mit ihren Frauen, um schick essen zu gehen. Der eine ein prominenter Politiker, der kurz vor der Wahl steht, der andere ein Lehrer, aus dessen Sicht alles ...

Zwei sehr unterschiedliche Brüder treffen sich mit ihren Frauen, um schick essen zu gehen. Der eine ein prominenter Politiker, der kurz vor der Wahl steht, der andere ein Lehrer, aus dessen Sicht alles erzählt wird. Man erfährt viel über das Innenleben des Lehrers, wie eifersüchtig er auf seinen Bruder ist und ihm dessen Auftreten in der Öffentlichkeit mißfällt usw.. So nach und nach nähert man sich aber dem eigentlichen Abgrund des Buches : Die Söhne der beiden Brüder haben Schreckliches getan.

Ich hatte viel von dem Buch gehört und dass man sich dauernd fragt, was hätte ich getan und seine Moral überprüft. Also war ich neugierig. Beim Lesen des Buches war ich vor allem entsetzt. Wenn mein Kind sowas getan hätte, wäre ich fix und fertig, denn so habe ich mein Kind nicht erzogen. Ich wäre fassungslos und entsetzt, dass mein Kind zu so etwas fähig ist, würde vielleicht noch den Anwalt stellen, würde bestimmt eine Therapie brauchen, um das zu verarbeiten und würde es begleiten, wenn es sich der Polizei stellt. Die Reaktion der Eltern in dem Buch sind mir völlig fremd und ich bin darüber genauso entsetzt, wie über die Tat der Kinder. Achtung, jetzt spoiler ich etwas : Bei solchen Eltern wundert mich nicht, das die Kinder so sind. Spoiler Ende

Von daher gesehen, tauchte bei mir die Frage nach Moral oder wie ich mich verhalten würde nicht wirklich auf. Wenn man so etwas tut, muß man dafür grade stehen. Ich würde meinem Kind dadurch helfen. Aber wie gesagt, diese Eltern sind anders und auch da tun sich erschreckende Abgründe auf.
Es ist auf jeden Fall gut geschrieben, spannend und lesenswert. Den Titel finde ich sehr passend. Ich mag solche Wortspiele.



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Veröffentlicht am 17.11.2021

ein etwas anderer Grisham

Der Gefangene
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John Grisham widmet sich hier einem wahren Justizirrtum, der erschütterndes Zeugnis ablegt über die Ungerechtigkeit des modernen Rechtssystems in den USA. Eine Frau wird brutal ermordet und die Polizei ...

John Grisham widmet sich hier einem wahren Justizirrtum, der erschütterndes Zeugnis ablegt über die Ungerechtigkeit des modernen Rechtssystems in den USA. Eine Frau wird brutal ermordet und die Polizei schießt sich schnell auf einen Täter und dessen Komplizen ein. Diese sind unschuldig, es werden dennoch Haft und Todesstrafe verhängt.

Akribisch und genau recherchiert Grisham diesen Fall. Er hat dabei den nüchternen emotionslosen Schreibstil von von Schirach. Es gibt keine Dialoge, sondern liest sich wie eine Berichterstattung bei einer Fallvorstellung. Emotionen im Sinne von Anklage und Vorwürfen werden nur in Sätzen sichtbar wie " Er war nicht am Tatort, dennoch war für die Polizei der Fall klar" oder auch " Obwohl er am Tatabend mit Debbie zusammen war und sie gestritten haben, wurde er nicht von der Polizei verhört". Ich mag den Schreibstil. Das Buch ist spannend, aber auch etwas langatmig, da wirklich alles genau beschrieben wird, quasi das ganze Leben von Ron Williamson. Wobei ich sagen muß, ich finde, die manischen und depressiven Phasen, sowie die Therapieabbrüche sind sehr gut geschildert, denn oft erleben die Patienten und ihr Umfeld diese Phasen genauso, auch wenn oft kein Alkohol im Spiel ist.

Mal ein etwas anderer Grisham, etwas weniger spannend, aber da er eine wahre Geschichte erzählt, fiebert und bangt man um so mehr mit.

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