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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2020

anders als erwartet

Sturm
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Ein Tornado zerlegt ein volles Stadion in Berlin, in Rußland taut der Permafrostboden, sodass die Häuser versinken, auf der ganzen Welt spielt das Wetter verrückt.
Das klang spannend und ich dachte, es ...

Ein Tornado zerlegt ein volles Stadion in Berlin, in Rußland taut der Permafrostboden, sodass die Häuser versinken, auf der ganzen Welt spielt das Wetter verrückt.
Das klang spannend und ich dachte, es geht um klimawandelbedingte Umweltkatastrophen. Aber es ist mehr ein Wirtschaftspolitik/James Bond/Agenten/CIA-Thriller mit einem Meterologen und einer verzweifelten Mutter in der Hauptrolle. Das Buch beginn zu nächst spannend (und bleibt es eigentlich auch), liest sich schnell und flüssig und ist gut geschrieben, auch wenn ich den technischen und Wetterentstehungs - Ausführungen nicht immer folgen konnte. Allerdings wird es zunehmend unrealistischer, sodass ich es nicht unbedingt weiterempfehlen kann. Wer aber auf Aktion steht und wem Logikabstriche nicht viel ausmachen, der findet sicher großen Gefallen an dem Buch. Erstaunlich auch, was technisch heute alles schon möglich ist, um das Wetter zu beeinflussen. Scary thought.
Achtung, jetzt wird gespoilert. Um zu zeigen, was ich u.a.. unlogisch finde, schreibe ich jetzt einen Satz, der spoilert. Also nicht lesen, wenn man nicht gespoilert werden will. SPOILER : Welcher CIA Agent lässt eine Mutter mit zu einem Einsatz fliegen, bei dem ein Terrorist ausgeschaltet werden soll, der ihr Kind entführt hat, nur weil sie darauf besteht ???? Sowas mag ich in Büchern halt nicht.
Ansonsten hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn ich etwas anderes erwartet hatte. Schade nur, dass ich das, was ich erwartet hatte, nicht lesen kann, weil es das Buch nicht gibt.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

erschreckend

Falscher Engel
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Ein Undercover-Cop schleust sich bei den Hells Angles ein und schreibt dann ein Buch darüber. Spannend, entsetzlich, abstoßend und manchmal verwunderlich wirken die Insider Infos auf mich. Verwundert hat ...

Ein Undercover-Cop schleust sich bei den Hells Angles ein und schreibt dann ein Buch darüber. Spannend, entsetzlich, abstoßend und manchmal verwunderlich wirken die Insider Infos auf mich. Verwundert hat mich vor allem. dass der Autor nicht ermordet wurde. Abstoßend - von Prostitution, Drogen- und Waffengeschäften mal abgesehen- fand ich vor allem, wie mit den Frauen umgegangen wird. Alles andere ist auch schlimm, aber das sind halt Verbrecher. Aber das ist schon erschreckend. Ich habe natürlich kein Gentlemanbenehmen erwartet von Männern, die Frauen zur Prostutution zwingen, oder sie als Clubeigentum betrachten, wo sie jeden bedienen müssen, aber dieses Auslöschen von Leben, weil sie einen Menschen als völlig wertlos betrachten, ist schon erschreckend.
Der Schreibstil ist nicht so gut, wie er es bei jemandem wäre, der von Beruf Autor ist. Eher abgehackt und berichtartig. Eine Auflistung von Ereignissen, gespickt mit Erklärungen und der Meinung des Cops. Aber es liest sich dennoch flott, auch wenn man es manchmal weglegen muß, um das Gelesene zu verdauen.
Wer die Hell´s Angles immer noch glorifiziert oder verharmlost oder mehr über sie erfahren möchte, sollte dies Buch lesen.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

spannend

Ostfriesenfalle
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Spannend wie immer. So ungeheuerlich wie die Verbechen und deren Hintergründe auch sein mögen, es gelingt Klaus-Peter Wolf einen so zu fesseln, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Die Tochter ...

Spannend wie immer. So ungeheuerlich wie die Verbechen und deren Hintergründe auch sein mögen, es gelingt Klaus-Peter Wolf einen so zu fesseln, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Die Tochter von Komissarin Ann Kathrin Klaasens Chefs will in den USA einen Mann erkannt haben, der seit 3 Jahren tot ist. Seine Eltern hatten ihn identifiziert. Also muß sie sich doch täuschen, oder ? Zusammen mit ihrem Kollegen Weller soll sie in die USA und der Sache auf den Grund gehen. Doch bevor sie eine heiße Spur weiter verfolgen kann, passiert daheim in Ostfriesland Schreckliches, sodass beide eilig zurück kommen müssen.
Ich würde gern mehr schreiben, aber das hieße spoilern. Man ist sofort in der Geschichte drin und kann gar nicht aufhören zu lesen. Die Charaktere sind gut beschrieben, der Stil ist leicht und flüssig und der Einzige, den ich unerträglich finde ist Rupert, aber das ist ja auch beabsichtigt. Normalerweise mag ich nicht, wenn zuviel Privatkram der Ermittler geschildert wird, aber hier stört es nicht, es passt sogar und ist stimmig. Ein Buch das süchtig macht nach mehr. Zum Glück habe ich hier noch eins aus der Reihe stehen.
Für Krimifans, die die Reihe noch nicht kennen sehr empfehlenswert. Für die, die die Reihe kennen, braucht es keine Empfehlung. Die sind eh süchtig danach.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

toller Roman

Über uns der Himmel, unter uns das Meer
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1946. Viele britische Soldaten haben in Australien geheiratet. Nach Kriegsende werden die Bräute nach England verschifft. Für die letzten 650 Frauen bleibt nur noch ein Flugzeugträger für die lange Überfahrt ...

1946. Viele britische Soldaten haben in Australien geheiratet. Nach Kriegsende werden die Bräute nach England verschifft. Für die letzten 650 Frauen bleibt nur noch ein Flugzeugträger für die lange Überfahrt von 6 Wochen.
Hatte viel von der Autorin gehört (ein ganzes halbes Jahr), aber nichts gelesen. Schnulzige, gefühlvolle Sachen sind auch nicht so mein Fall. Aber hier fand ich das Thema interessant. Es gewinnt in meinen Augen auch noch dadurch, dass die Großmutter der Autorin eine dieser Kriegsbräute war und auf eben diesem Schiff diese Reise gemacht hatte. Sozusagen ein Bericht aus erster Hand, wobei es trotz des realen Hintergrundes ein fiktiver Roman bleibt.
Hatte mir zuvor nie Gedanken darüber gemacht, was es heißt, seine Familie zurückzulassen und zu wissen, dass man sie vielleicht nie wieder sieht. Ich bin zwar selber nach Afrika ausgewandert, als ich Anfang 20 war und hatte auch nicht vor, zurück zu kommen, aber das war nicht wegen eines Mannes, ich war vorher 3 Monate lang dort gewesen (und hatte mich in das Land verliebt) und ich wußte, wenn´s schief geht kann ich jederzeit zurück. Das war also eine völlig andere Situation. Aber seine Schwiegereltern erst am Ende der Reise kennenzulernen und nicht zu wissen, ob man wirklich Willkommen ist, so gar nicht zu wissen, was einen erwartet, das ist schon eine große Belastung. Interessant und erschreckend waren auch die strengen Moralvorstellungen. Sicher ist es schwierig bei über 600 Frauen und 1000 Männern, die den Krieg hinter sich haben und lange keine Frau mehr hatten, aufzupassen, dass da nichts unsittliches passiert, auch wenn die Damen frisch verheiratet sind. Aber die meisten kannten ihre Männer ja kaum und einige hatten sie Monate und Jahre nicht mehr gesehen. Aber die Folgen sind schon hart. Auch wenn ein Telegramm kommt, dass die Braut nicht mehr erwünscht ist, sind die Maßnahmen krass. Im nächsten Hafen muß sie von Bord und wird auf dem nächsten Schiff zurückgeschickt.
Interessant, spannend, gut geschrieben. Hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht lese ich doch noch ein Buch von der Autorin.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

science fiktion aus den 50gern

Der illustrierte Mann
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Der illustrierte Mann ist über und über tättowiert. Nachts beginnen die Bilder sich zu bewegen und Geschichten zu erzählen. Das Buch beinhaltet 18 dieser Geschichten, die sich alle um den Weltraum, die ...

Der illustrierte Mann ist über und über tättowiert. Nachts beginnen die Bilder sich zu bewegen und Geschichten zu erzählen. Das Buch beinhaltet 18 dieser Geschichten, die sich alle um den Weltraum, die Zukunft oder fremde Planeten drehen und dabei unterschiedlichste Themen aufgreifen. Es geht um ein interaktives Kinderzimmer, in dem die Phantasie der Kinder Wirklichkeit wird. Es geht aber auch um Gott und ob und wie er sich auf anderen Planeten zeigt. Wie ist es für einen Astronauten, monatelang von seiner Familie getrennt zu sein ? Und wie ist es, getrennt vom Mutterschiff durchs All zu schweben und auf den Tod zu warten? Wie kommt man auf einem Planeten zurecht in dem es ständig sindflutartig regnet ? Das Buch, das Anfang der 50ziger Jahre erschienen ist, beleuchtet die unterschiedlichsten Aspekte, wenn der Weltraum erobert ist. Rassismus, Fernweh, neue Besiedlung, Hoffnung, Religiösität, Verzweiflung, Zusammenhalt, Krieg, Resourcen, Einsamkeit, Heimweh, Ängste, Wahnvorstellungen, Alltag, usw. Die ganze Palette möglicher Szenarien wird ausgelotet. Sehr interessant, teilweise spannend, teilweise aber auch etwas langatmig. Der Science Fiction Schreibstil ging mir nach einer Weile etwas auf die Nerven, sodass ich das Buch immer mal wieder weg gelegt habe. Sowohl die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen und Reaktionen werden hier durchgespielt, als auch viele tiefsinnige Gedanken, Selbstzweifel, Suche nach Identität oder Sinn. Da es für mich nur ein Ausflug in ein anderes Genre war, kann ich nicht sagen, ob es gut ist für Science Fiktionfans oder ob es besseres gibnt. Ich fand es jedenfalls interessant, wie der Autor ein Thema von allen Seiten beleuchtet und auch z.B. Themen wie Rassismus oder Glaubensfragen darin einbaut. Und ich fand es ebenfalls interessant, dass das Buch lange vor der ersten Mondlandung geschrieben wurde und doch vielen Entwicklungen und Ereignissen schon vorgeriffen hat.

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