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Susi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2020

spannend

Lebenslänglich
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Polizistin Nina wird zu einem Einsatz gerufen. Die Adresse kennt sie gut. Es ist die ihrer besten Freundin Julia. Sie findet sie unter Schock stehend im Bad, während ihr Mann erschossen auf dem Bett liegt. ...

Polizistin Nina wird zu einem Einsatz gerufen. Die Adresse kennt sie gut. Es ist die ihrer besten Freundin Julia. Sie findet sie unter Schock stehend im Bad, während ihr Mann erschossen auf dem Bett liegt. Erschossen mit Julias Dienstwaffe.

Annika ist Reporterin. Ihr Haus ist abgebrannt und sie konnte grade noch mit den Kindern aus dem brennenden Haus fliehen. Jetzt steht sie ohne Geld auf der Straße. Sie ist die einzige, die an Julias Schuld zweifelt.

Sehr spannend, gut geschrieben, manchmal mit Humor, authentische Charaktere. Teils etwas zäh und langatmig, aber insgesamt gut. Werde mir die Autorin merken. Guter Krimi, aber keiner, der mich zu Begeisterungsausbrüchen veranlasst.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

ganz eigener Stil

Dschingis Khans Tochter
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Was immer wieder auffällt bei den Bella Block Romanen von Doris Gercke, ist der eigene Stil, der sich nicht nur in der Erzählweise wiederspiegelt, sondern auch in dem Denken und Handeln der Figur Bella ...

Was immer wieder auffällt bei den Bella Block Romanen von Doris Gercke, ist der eigene Stil, der sich nicht nur in der Erzählweise wiederspiegelt, sondern auch in dem Denken und Handeln der Figur Bella Block. Nüchtern, herb und auf den Punkt.
Meistens lagern die Bücher eine lange Zeit auf meinem SuB, bevor ich mir wieder eins davon vornehme, weil ich sie immer als schwere Kost in Erinnerung habe. Und jedes mal bin ich wieder überrascht, wie schnell es sich doch liest und dass es so spannend ist, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Die Bücher wirken noch lange nach und etliche Szenen sind oft schwer verdaulich. Hier fand ich die Stelle ziemlich am Anfang, wo ein Polizist einen Schwarzen quält unerträglich zu lesen. Auch der Inhalt des Nazitagebuchs ist kaum auszuhalten. Besonders entsetzlich finde ich, dass dieses abartige Gedankengut heute noch in den Köpfen der AFD sein Unwesen treibt.
Die Autorin skizziert mit wenigen Worten die Schattenseiten unserer Gesellschaft und legt den Finger präzise in die Wunden, sodass man gezwungen ist dahin zu gucken, wo es weh tut. Hier ein kleiner Auszug (S.54/55) über Drogen ( Mit Freigesetzte meint sie Arbeitslose) : " Am Eingang der U-Bahn wird mit Glück gehandelt. Glückliche, Freigesetzte, Freiheit genießende Männer und Frauen liegen auf den Treppen, hocken, vom Glück betäubt an den Geländern, sonnen sich im Licht der Großstadt. Zwischen den Glücklichen gibt es keine Beziehungen mehr. Jeder träumt für sich (...). Dem Glücklichen ist die Erde nicht kalt, die einsame Insel nicht einsam. Wen stört das Erbrochene am Schaufenster. Es stört nicht. Es gehört dazu. Wir kotzen auf euren Konsum, heißt die Botschaft, wir brauchen euer Zeug nicht. Wir leben unser eigenes Leben. Leichtfüßig, schnellsprachig gehen die Glückshändler unter den Liegenden, Einknickenden, Sichfesthaltenden, Taumelnden herum und versprechen Nachschub. Nicht endende Seligkeit. Freiheit. Der Anblick eines Mädchens, vielleicht dreizehn, betrunken oder bekifft, in zerrissener Strumpfhose und zu großem Pullover, bringt Bella in die Wirklichkeit zurück..."
Normalerweise zitiere ich nicht soviel in einer Rezi, aber ich finde, dies gibt einen guten Einblick in den Schreibstil der Autorin und in Bellas Denkweise und wie sie die Welt wahrnimmt.
Zum Inhalt : Eine Frau aus der Modebranche möchte Geschäftsbeziehungen in Rußland knüpfen und heuert Bella als Dolmetscherin an. Gemeinsam fahren sie nach Russland. Doch aus den geplanten Treffen wird nichts und Bella muß sich allein durchkämpfen. Es herrschen erschütternde Verhältnisse in der Ukraine. Aber ich denke woanders ist es genauso schlimm. Das Ende ist auch wieder typisch, denn es ist irgendwie sang-und klanglos und nicht wie man es erwartet hätte. Also außer einem ganz eigenen Schreibstil auch noch ein sehr eigenwilliges Ende. Nüchtern und herb.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

spannend

Tödliche Spritzen
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Auf dem OP-Tisch stirbt eine Patientin. Verantwortlich gemacht wird dir Anaesthesistin. Verzweifelt versucht sie ihre Unschuld zu beweisen und zu verstehen, was passiert ist. Bald gibt es einen weiteren ...

Auf dem OP-Tisch stirbt eine Patientin. Verantwortlich gemacht wird dir Anaesthesistin. Verzweifelt versucht sie ihre Unschuld zu beweisen und zu verstehen, was passiert ist. Bald gibt es einen weiteren Todesfall....
Tess Geritssen schreibt spannend, flüssig und ich lese ihre Bücher sehr gerne. Allerdings tu ich mich mit ihren Liebesgeschichten etwas schwer. Der Krimi-Aspekt gefällt mir deutlich besser als dieses Liebes Hin-und-her. Dies ist glaube ich ihr zweites Buch. Ihre späteren Krimis gefallen mir besser, aber spannend mit überraschenden Wendungen ist dies auch. Habe es gerne gelesen.
Spannender Krimi, aber die späteren Bücher sind noch fesselnder und temporeicher.

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Veröffentlicht am 20.08.2019

spannender Krimi im Jugendmilieu

Ackermann tanzt
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Auch dieses Buch der Autoren Leenders, Bay, Leenders hat mir gut gefallen. Ich muß unbedingt mehr davon lesen. In diesem Buch geht es hauptsächlich um Jugendliche und nicht zuletzt um die Töchter von 2 ...

Auch dieses Buch der Autoren Leenders, Bay, Leenders hat mir gut gefallen. Ich muß unbedingt mehr davon lesen. In diesem Buch geht es hauptsächlich um Jugendliche und nicht zuletzt um die Töchter von 2 Polizisten. Ackermanns Tochter geht gerne auf Scheunenpartys und Ackermann erlebt, wie ein Junge von mehreren anderen fast totgetreten wird. Ein anderer Junge (14) wird tot in einer Wohnung aufgefunden und ein weiterer wird vermisst. Van Appeldorn muß in der Schule seiner Tochter ermitteln und ist schockiert über die Zustände.
Schöner Krimi, spannend und nachvollziehbar. Nicht das übliche Reißerische. HAbe das Buch an einem TAg verschlungen und mitgefiebert. Für Leute, die ruhige, gute Krimis mögen, eine klare Leseempfehlung. Für Shockerfans eher nicht geeignet. Der Schluß war nochmal sehr spannend, aber ich habe das Gefühl. es endet zu abrupt. Mir fehlt irgendwie ein abschließendes Gespräch.

Veröffentlicht am 25.07.2019

wie ein Märchen aus 1001 Nacht

Der Alchimist
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Bewertet mit 4.5 Sternen
Habe schon viel über den Autor gehört, aber noch nie vorher etwas von ihm gelesen. Ich muß sagen, er schreibt wunderschön.
Das Buch ist eine Erzählung, die sehr an 1001 Nacht ...

Bewertet mit 4.5 Sternen
Habe schon viel über den Autor gehört, aber noch nie vorher etwas von ihm gelesen. Ich muß sagen, er schreibt wunderschön.
Das Buch ist eine Erzählung, die sehr an 1001 Nacht erinnert. Aber viel poetischer und viel weniger abenteuerlich und deutlich kürzer. Ja, es hat was von dem kleinen Prinzen, wobei ich dieses Buch dem kleinen Prinzen vorziehe. Die Geschichte spricht mich einfach mehr an. Hauptsächlich geht es darum, seinen Lebenstraum zu erfüllen und welche Hindernisse einem dabei im Weg liegen. z.B. Alltag, das Vergessen des Traums, Erwartungen anderer, Liebe und Verpflichtungen, Versagensängste und was ich sehr interessant fand, wobei letzteres eher im Vorwort deutlich wird, das Gefühl, man habe es nicht verdient sich seinen Lebenstraum zu erfüllen, während andere dies nicht haben. Ich selbst bin auf viel Unverständnis gestoßen, als ich mit 20 nach Afrika ausgewandert bin. Und auch, als es mir vor paar Jahren ein Bedürfnis war, nach Lesbos zu gehen und in einem Flüchtlingslager zu helfen, habe ich viel Kritik bekommen, weil ich meine Pflichten hier vernachlässigen würde (dabei war das Kind versorgt). Manchmal muß man aber einfach das machen, wozu es einen drängt.
Die Geschichte von dem Hirtenjungen und seinem Weg, seinen Traum zu erreichen hat mir gut gefallen. Ich lese zwar fast nur Krimis, aber so was Kleines zwischendurch ist auch nett. Den großen Hype kann ich dagegen nicht verstehen.
Eine Stelle fand ich wunderschön. Als der Hirtenjunge Abschied von seiner Freundin nimmt, sagt sie ihm, dass sie dem Wind ihre Küsse mitgeben würde und hofft, dass der Wind ihn streift und ihre Küsse überbringt, egal wo er ist.