Profilbild von Susi

Susi

Lesejury Star
offline

Susi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Susi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2019

erschütternd

Die Wolke
0

Bewertet mit 5 Sternen
Ich weine immer noch. Habe grade fertig gelesen und heule so, dass ich kaum schreiben kann. Was für ein Buch !
Schrecklich, erschütternd, kaum zu ertragen und so wichtig ! Ich bin ...

Bewertet mit 5 Sternen
Ich weine immer noch. Habe grade fertig gelesen und heule so, dass ich kaum schreiben kann. Was für ein Buch !
Schrecklich, erschütternd, kaum zu ertragen und so wichtig ! Ich bin froh, dass es Schullektüre ist.
Die Wolke wurde nach Tschernobyl und vor Fukushima geschrieben und schildert die Erlebnisse eines 14 Mädchens, das mit seinem kleinen Bruder vor einem Reaktorunfall eines Atomkraftwerks flüchtet. Es ist sehr anschaulich und eindringlich geschrieben und man weint und weint und weint immer wieder. Die Flucht mit dem Fahrrad, die Angst, die plötzliche Verantwortung, auf sich allein gestellt, die Staus und das Verkehrschaos, die spärlichen, widersprüchlichen Informationen und die Gerüchte, Egoismus und Hilfsbereitschaft der Anderen, im Lazarett dann die Krankheit, die Sorge um die Eltern, Hoffnung, Verlust, und später bei der Tante wieder Normalität und Heile Welt, obwohl nichts ist, wie es war, das Ausgegrenzt werden durch gesunde Deutsche, Haarausfall und die Erkenntnis, wohl nie (gesunde) Kinder bekommen zu können und immer als aussätzig zu gelten,das alles wird sehr anschaulich, ohne große Worte und ohne reißerisch zu werden erzählt. Aber gerade die leisen Töne und das Nüchtern-Sachliche gehen einem unter die Haut.
Ich halte dieses Buch für sehr wichtig, auch wenn (hoffentlich bald) alle Atomkraftwerke abgeschaltet sind. Auch wenn es in erster Linie eine Warnung vor den Gefahren der Kernenergie ist und deutlich die schrecklichen Folgen eines Reaktorunglücks schildert, bringt es einem auch allgemein nahe, wie es in Deutschland nach einer Katastrophe aussehen könnte. Darum sollte dieses Buch Pflichtlektüre an allen Schulen werden.
Auch das Vorwort ist bemerkenswert, denn es ist ein Text, den Inge Aicher- Scholl, die Schwester von Hans und Sophie Scholl mit Freunden verfasst und in der Zeitung veröffentlicht hat, nachdem Tschernobyl passiert ist.
Ein erschütterndes, ergreifendes und leider realistisches Buch, dessen Inhalt Gott sei Dank bei uns nicht Realität geworden ist, aber deutlich macht, dass es jederzeit passieren kann. (Wenn man dann Blackout gelesen hat und weiß, dass die Brennstäbe bei einem längeren Stromausfall nicht mehr ausreichend gekühlt werden können und es auch zu Austritt von Radioaktivität kommen kann, dann bekommt man nochmehr Angst, zumal heutzutage alles mit dem Computer gesteuert wird und dadurch anfällig für Hacker aus aller Welt ist).
Sollte Pflichtlektüre nicht nur in Schulen, sondern für alle Wähler werden. Und erst recht für alle Politiker.

Veröffentlicht am 13.06.2019

sehr Charmant

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
0

Tiffy braucht dringend eine Wohnung und Leon braucht Geld. Da er Nachtschicht im Hospitz arbeitet, kommt er auf die Idee, seine Wohnung Nachts zu vermieten. Wenn er tagsüber frei hat, schläft er bei seiner ...

Tiffy braucht dringend eine Wohnung und Leon braucht Geld. Da er Nachtschicht im Hospitz arbeitet, kommt er auf die Idee, seine Wohnung Nachts zu vermieten. Wenn er tagsüber frei hat, schläft er bei seiner Freundin. Die beiden sind sich nie begegnet, aber langsam beginnen sie mit Post - Its zu kommunizieren.
Liebesgeschichten sind nicht mein Genre, aber diese Idee fand ich klasse und es hat auch sehr viel Spaß gemacht zu lesen. Durch den raschen Perspektivwechsel, mal aus Tiffys, mal aus Leons Sicht, wird die Geschichte vorangetrieben. Kompliziert wird es durch Tiffys Altlasten in Form eines nervigen Exfreundes. Schöne Nebengeschichten, z.B. die große Liebe eines sterbenden Patienten ausfindig machen runden das Ganze ab. Gegen Ende läuft mir alles etwas zu glatt und es fehlt etwas der Charme vom Anfang. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen.
Wer Liebesgeschichten mag, kommt hier auf seine Kosten und wer sie nicht mag, kann es mit dieser trotzdem mal versuchen. Locker, luftig , leicht und viel Charme.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Megaspannend

Der Hypnotiseur
0

Bewertet mit 5 Sternen
Ich glaube, ich habe einen neuen Lieblingsautoren entdeckt. Das Buch ist ja so spannend mit so vielen überraschenden Wendungen und so gut geschrieben, dass ich ganz hin und weg ...

Bewertet mit 5 Sternen
Ich glaube, ich habe einen neuen Lieblingsautoren entdeckt. Das Buch ist ja so spannend mit so vielen überraschenden Wendungen und so gut geschrieben, dass ich ganz hin und weg bin.
Ein Mann wird brutal abgeschlachtet und zerstückelt aufgefunden. Bei seiner Frau und Tochter zuhause findet man ein ähnliches Massaker vor. Nur der Sohn hat schwer verletzt überlebt. Kann er Hinweise auf den Täter geben ? Egal, was ich jetzt noch schreiben würde, es würde spoilern und das will ich nicht. Aber ich kann dies Buch nur jedem Krimi und Thriller Fan ans Herz legen. Jeder Erzählstrang ist spannend, überraschend, fesselnd und gut geschrieben. Man liest das Buch quasi in einem durch, weil man es nicht mehr aus der Hand legen kann. Habe mir direkt den nächsten Band gekauft. Durch Arnaldur Indridarson bin ich auf nordische Krimis gekommen, aber dieser hier hat wesentlich mehr Tempo und nur wenige andere Autoren können da mithalten.
Diesen Autor sollte jeder Thrillerfan kennen. Eins der spannensten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe !

Veröffentlicht am 17.05.2019

spannend bis zum Schluß

Ein teurer Tod
0

Was als spannender Medizinkrimi begann, entwickelte sich dann über einen Finanzcoup zu einem Mafiathriller. Ich hätte zwar gerne mehr über die Weiterentwicklung der Forschung erfahren, aber auch so bleibt ...

Was als spannender Medizinkrimi begann, entwickelte sich dann über einen Finanzcoup zu einem Mafiathriller. Ich hätte zwar gerne mehr über die Weiterentwicklung der Forschung erfahren, aber auch so bleibt das Buch spannend bis zum Schluß.
Nobelpreisträger Rothmann arbeitet fieberhaft daran, Organe aus körpereigenen Stammzellen zu züchten, sodaß Organspenden überflüssig werden und Abstoßungsreaktionen keine Gefahr mehr sind. Er steht kurz vor der Veröffentlichung. Welch ein Segen für die Menschheit. Aber nicht alle sind glücklich darüber...
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der Studentin Pia, die bei Rothmann ein Praktikum machen darf. Ihre eigene Geschichte steht ihr manchmal im Weg, hat sie aber auch hart im Nehmen gemacht, sodass sie sich nicht abschrecken lässt, als sie eigene Nachforschungen anstellt.
Ein spannender Krimi, bei dem man auch einige andere Erzählstränge weiter ausführen hätte können. Aber auch so ist er in sich rund und abgeschlossen.

Veröffentlicht am 24.04.2019

anstrengend, da zuviel Info

ZeroZeroZero
0

Das Buch "Gomorrha" von Roberto Saviano hat mich begeistert. Also war ich sehr gespannt auf seine Reportage über Kokain.
Im großen Ganzen ist auch dies ein interessantes Buch, aber es ist so weitreichend ...

Das Buch "Gomorrha" von Roberto Saviano hat mich begeistert. Also war ich sehr gespannt auf seine Reportage über Kokain.
Im großen Ganzen ist auch dies ein interessantes Buch, aber es ist so weitreichend und gründlich recherchiert worden, dass mich die Fülle der Informationen erschlagen hat. Irgendwann konnte ich dem Ganzen nicht mehr folgen. Welcher Drogenhändler in Kolumbien wie hieß, wer welche Gang gegründet hat, sich mit wem verbündet hat und von wem verraten wurde, wer wen gefoltert und umgebracht hat, wer daraufhin sich an wem gerächt hat, wer dann zum Boss aufgestiegen ist, wer mir wem verwandt war, wer welchen neuen Betriebsweg erschlossen hat usw. Ich bin einfach nicht mehr durchgestiegen und habe dann abgeschaltet.
Habe das Buch immer wieder weggelegt und dann doch weitergelesen, habe aber insgesamt über 4 Monate gebraucht (statt 2 Tage, wie bei einem Krimi dieser Dicke) und bin jetzt echt erleichtert, dass es geschafft ist. Das soll nicht heißen, dass es uninteressant war. Ob es um die Transportwege geht, um die geschichtlichen Hintergründe, die Arbeit der Drogenfahnder, die russische Mafia, die italienische Mafia, den Drogenkrieg, wie auf welchen Wegen geschmuggelt wird, wie Kokain wirkt und was es mit den Konsumenten macht, wie es sie zerstört, wie ganze Dörfer im Südamerika und Mexico durch das Kokain leiden (man hat keine Chance, dem zu entkommen, man wird schon als Kind zum Dealer gemacht, wer nicht mitmacht, wird abgeschlachtet), das alles ist schon sehr spannend und ich ziehe meinen Hut vor der Recherche, die auch für den Autor gefährlich gewesen ist. Auch die Veröffentlichung des Buches gefähdet sein Leben. Es gibt auch immer wieder Kapitel mit Selbstreflektionen des Autors, warum diese Recherche ihn nicht loslässt und er das Risiko getötet zu werden eingeht.
Wie gesagt, ein interessantes, spannendes Buch, was gründlichst recherchiert wurde, aber auch ein Buch, was durch seine Fülle an Informationen und seitenweise Auflistungen (z.B. von Drogenfunden oder in einem anderen Kapitel von Drogenverstecken oder von Drogentransporten, alle mit Ortsangaben und Datum) den Leser erschlägt. Ich fand es streckenweise sehr mühsam und zäh zu lesen und habe auch immer nur 10-30 Seiten am Stück geschafft. Was mir gut gefallen hat, waren die einzelnen Schicksale, bzw. wenn von einigen Menschen wie in einer Geschichte erzählt wurde. Diese Lebensgeschichten (von Bauern, Aufständischen, Frauen, Drogenkurieren etc.) fand ich am Besten. Für Leute, die beruflich mit Kokain zu tun haben z.B. Drogenfahndung, ist es sicher toll. Für mich war es zuviel detaillierte Information.