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Veröffentlicht am 23.12.2017

Überleben in Polen zur Nazizeit

Lügen in Zeiten des Krieges
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Ein schönes Buch, bei dem ich erst Bedenken hatte, nicht schon wieder Greueltaten, Folter, Demütigungen und Sadismus, aber von einem kleinen Abschnitt zu Beginn des Buches abgesehen, blieb man davon verschont. ...

Ein schönes Buch, bei dem ich erst Bedenken hatte, nicht schon wieder Greueltaten, Folter, Demütigungen und Sadismus, aber von einem kleinen Abschnitt zu Beginn des Buches abgesehen, blieb man davon verschont. Es ist auch so gut geschrieben, dass es sich wie von selbst liest.

Ein Junge und seine Tante versuchen als Juden in Polen zu überleben. Mit falschen Ausweisen, wechselnden Unterkünften, Klugheit und Glück, entgehen sie den Progromen und Ghettos. Aber sie leben eine Lüge und müssen sich als Christen ausgeben, was zumindest beim Jungen zu Gewissenskonflikten führt. Schaffen sie es, bis zum Ende des Krieges am Leben und zusammen zu bleiben ? Es bleibt bis zum Schluß spannend, ist aber in schlichter Sprache aus Sicht des Jungen geschrieben, sodaß es nichts Reißerischens an sich hat.

Zwischendurch (ich glaube 3x) werden philosphische Gedanken über Dante geäußert, die kursiv gedruckt sind. Ob es Gedanken des Vaters oder des Autors sind, weiß ich nicht, denn da ich diesen Gedanken nicht folgen konnte und nicht verstanden habe, worum es ging, habe ich diese Abschnitte nur überflogen, was dem Buch aber keinen Abbruch tat.

Ein interessanter Einblick in einen Teil unserer Geschichte, der sich sehr schnell liest, da er so gut geschrieben ist. Sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 23.12.2017

nicht so witzig, wie es klingt

Wenn möglich, bitte wenden
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"Humorvoll, scharfsinnig und sensationell unterhaltsam" wird dieses Buch über das Autofahren beschrieben. Ja, es ist stellenweise ganz witzig, aber irgendwann sind die Übertreibungen einfach zu viel. ...

"Humorvoll, scharfsinnig und sensationell unterhaltsam" wird dieses Buch über das Autofahren beschrieben. Ja, es ist stellenweise ganz witzig, aber irgendwann sind die Übertreibungen einfach zu viel. Es ist einfach zu dick aufgetragen und bedient sich zu vieler Klischees. Auch wenn man schmunzeln muß, wie "Mann" mit den neuen technischen Ausstattungen der modernen Autos überfordert ist, oder wie es eine Weltverschwörung geben muß, denn anders ließen sich die unüberholbaren Müllwagen vor einem, immer, wenn man es eilig hat, nicht erklären, so ist sehr schnell die Luft aus diesem Büchlein raus. Und auch wenn mir der Humor anfangs noch gefallen hat, z.B. der Frust an der Tankstelle, so hat man schnell keine Lust mehr weiterzulesen, denn das ewige Gejammer geht mir auf den Keks. Es ist halt eines dieser vielen, vielen Bücher, die z.Z. den Markt überschwemmen mit einem Thema (Auto, Handwerker, Deutsche Bahn, Behörden usw.), über das dann ausgiebigst, meist mit dem Anspruch witzig zu sein, hergezogen wird. Alle Mißstände und Ärgernisse werden seitenlang ausgewalzt, sodass man bald keine Lust mehr auf dieses Gemecker hat, auch wenn die Zustände wirklich oft so sind. Und der Humor, der sich auf Wiederholungen und Übertreibungen stützt, nutzt sich auch schnell ab.

Veröffentlicht am 23.12.2017

tolle Idee, mäßig umgesetzt

Good Night Stories for Rebel Girls
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Die Idee ist sehr gut ! Berühmte Frauen werden Kindgerecht vorgestellt. Ob Sportlerinnen, Politikerinnen, Künstlerinen, Pionierinnen, Wissenschaftlerinnen, Erfinderinnen, Nobelpreisträgerinnen oder Frauen, ...

Die Idee ist sehr gut ! Berühmte Frauen werden Kindgerecht vorgestellt. Ob Sportlerinnen, Politikerinnen, Künstlerinen, Pionierinnen, Wissenschaftlerinnen, Erfinderinnen, Nobelpreisträgerinnen oder Frauen, die Geschichte schrieben, jeder ist eine Seite gewidmet. Ob die Frau, die als erste den Atlantik im Alleinflug überquerte oder die Malerin Frida Kahlo, ob Sophie Scholl oder Malala Yousafzai, circa 100 Frauen werden hier vorgestellt.

Wie gesagt, eine schöne Idee, aber von der Umsetzung war ich etwas enttäuscht. Die Texte sind nicht gut, sie sind weder spannend, fesselnd noch besonders informativ und neugierig machen sie auch nicht. Sie sind ziemlich langweilig und wie ich finde auch schlecht geschrieben. Die Bilder sind furchtbar. Kann man den wenigstens bei der Malerin Frida Kahlo nicht eins der vielen Selbstportraits nehmen ? Ich finde die Bilder häßlich und lieblos dahingefuddelt.

Schade, man hätte das Ganze mit etwas mehr Mühe bei Text und BIldern wirklich schöner gestalten können. Auch als Nachschlagewerk ist es ungeeignet und um Interesse an einzelnen Frauen zu wecken auch. Echt schade, eine so schöne Idee so in den Sand zu setzen.

Veröffentlicht am 14.12.2017

spannend bis zum Schluß

Der Jäger
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Das Buch fängt relativ spannend an und bleibt bis zum überraschenden Ende spannend. Aber nach dem spannenden Anfang folgt zunächst seitenlanges Geschwaffel darüber, wie heiß der Therapeut auf eine seiner ...

Das Buch fängt relativ spannend an und bleibt bis zum überraschenden Ende spannend. Aber nach dem spannenden Anfang folgt zunächst seitenlanges Geschwaffel darüber, wie heiß der Therapeut auf eine seiner Patientinnen ist. Nach dem 6. mal "sie war nicht wie andere Frauen, sie war etwas ganz Besonderes", war man es echt leid zu lesen. Ich hatte schon überlegt, das Buch abzubrechen, da mich auch der Schreibstil nicht packte. Irgendwie zu platt und reißerisch, wenig Tiefgang um Gefühle und Gedanken darzustellen, was wohl durch dauernde Wiederholung wett gemacht werden soll.

Habe dann doch weiter gelesen und wie gesagt, es blieb spannend. Die ständigen Beschreibungen, was die Detektivin ißt, raucht, trinkt und in ihrer Post hat, habe ich nur überflogen und nicht wirklich gelesen. Was aber nervte, waren die dauernden Beschreibungen all der tollen, wunderschönen Frauen, die man irgendwann kaum noch auseinanderhalten konnte, da eine schöner war als die andere, eine toller im Bett als die andere, jede etwas ganz besonderes war und jeder mit jedem gleichzeitig eine Affaire hatte, was die Ehemänner zwar wußten, ihnen aber egal war, da sie selbst ja auch Affairen hatten (mit den gleichen Frauen). Ein Therapeut, der mit seinen Patientinnen schläft ? Und dann gleich mit verschiedenen. Also ich weiß ja nicht. Aber allein schon, dass ein Therapeut seine eigenen Freunde und Freundinnen therapiert ist schon grenzwertig. Aber von diesen doch sehr langatmigen und nervenden ( weil so unrealistisch, primitiv und sexistisch beschriebenen Passagen) abgesehen, ist es wie gesagt ein spannender Thriller.

Ob ich jedoch mehr von diesem Autor lese, weiß ich nicht, denn ich habe gehört, dass alle Bücher immer in der Frankfurter High Society spielen und als Beiwerk genau das beinhalten, was mich genervt hat.

Veröffentlicht am 09.12.2017

habe Tränen gelacht

Ich schau dir in die Augen, Kleines!
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Ich habe Tränen gelacht ! Eins der witzigsten Bücher, die mir je untergekommen sind. Und dabei ist das Thema alles andere als lustig : Die Augen.

Man hat in Bio mal was von Stäbchen, Linse, Sehnerv usw. ...

Ich habe Tränen gelacht ! Eins der witzigsten Bücher, die mir je untergekommen sind. Und dabei ist das Thema alles andere als lustig : Die Augen.

Man hat in Bio mal was von Stäbchen, Linse, Sehnerv usw. gehört, wer eine Brille hat, kennt auch Begriffe wie Sehstärke, Netzhaut, grauer Star. Aber zum laut loslachen war dies Thema nicht. Eher so dröge, langweilig, neutral, manchmal vielleicht auch angstbesetzt, im besten Fall interessant. Aber witzig ? Nein.

Und dann dieses Buch, wo ein Optiker alles nicht nur verständlich für jeden erklärt, sondern alles mit so viel Humor, dass mir vor Lachen die Tränen in die Augen schossen (auch das wird übrigens erklärt). Ich habe mir viele Stellen angestrichen, rausgeschrieben oder kopiert. Es ist ein herrlicher Humor und bißchen schlauer bin ich jetzt auch. Da ich dies Buch immer in der Jackentasche bei mir hatte und so immer nur ein bißchen gelesen habe, wenn ich z.B. auf den Bus oder beim Einkaufen an der Kasse gewartet habe, haben die Leute natürlich seltsam geguckt, weil ich manchmal laut loslachen mußte. Aber es ging nicht anders, die Beispiele und Erklärungen sind einfach zu klasse und witzig ! Auch die Art, wie es geschrieben ist, trifft genau meinen Humor.

Ich kann dies Buch echt jedem empfehlen, aber für alle angehenden oder schon fertigen Augenärzte und Optiker ist es ein Muß ! Eigentlich profitiert auch jeder Brillenträger, denn vom Humor mal abgesehen, versteht man die ganze Augengeschichte nun zum ersten mal wirklich.