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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2017

superspannend

Die Brut - Sie sind da
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Ich liebe solche Bücher ! Spannung pur !

Was ist das für ein schwarzer Fluß, der über Menschen hinwegspült und nur Knochen zurück läßt ? Überall auf der Welt kommt es zu schrecklichen Vorfällen. Hat China ...

Ich liebe solche Bücher ! Spannung pur !

Was ist das für ein schwarzer Fluß, der über Menschen hinwegspült und nur Knochen zurück läßt ? Überall auf der Welt kommt es zu schrecklichen Vorfällen. Hat China deshalb eine Atombombe im eigenen Land gezündet, um diese Flut einzudämmen ? Und wie kann etwas aus einem 10.000 Jahre alten Kokon schlüpfen ? Das blanke Entsetzen packt den Specialagent, der einen Flugzeugabsturz untersucht. Aus einer der Leichen krabbelt etwas raus...

Am Anfang gibt es nur Andeutungen, daher finde ich es schade, dass in vielen Rezis zu lesen ist, um was es geht. Aber das Buch ist auch dann spannend, wenn man es schon zu Anfang weiß, aber ohne dieses Wissen wäre es noch einen Tacken besser. Ich fand, dass Anfangs sehr viele unterschiedliche Figuren vorgestellt wurden. Rückblickend wäre dies nicht nötig gewesen oder aber man erfährt im 2. Teil wie es mit ihnen weitergeht. Das Buch hat ein rasantes Tempo (nur etwas ausgebremst durch die ausführliche Vorstellung mancher Leute) und man kann es kaum aus der Hand legen. Leider finde ich den Schluß etwas unbefriedigend. Es hört irgendwie zu abrupt auf. Wahrscheinlich ist dies Absicht, damit man den 2. Band kauft. Nun habe ich gesehen, dass es nächstes Jahr noch einen 3. Band geben soll, also wird Teil 2 wohl auch mit einem Cliffhänger enden. Aber das sind Vermutungen.

Dieses Buch war auf jeden Fall eins meiner Highlights dieses Jahr. Ich kann mir auch gut eine Verfilmung davon vorstellen und würde sie mir sogar angucken. Aber natürlich nur, wenn ich zuvor alle Bände gelesen habe.

Ein superspannendes Buch, das aber zu schnell und plötzlich aufhört. Bitte mehr davon !

Veröffentlicht am 25.10.2017

langweilig

Das Buch der lächerlichen Liebe
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Auch wenn das Buch von dem sehr bekannten Autor Milan Kundera ist, muß ich gestehen, dass es so gar nicht mein Fall ist. "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" von ihm fand ich gar nicht so schlecht, ...

Auch wenn das Buch von dem sehr bekannten Autor Milan Kundera ist, muß ich gestehen, dass es so gar nicht mein Fall ist. "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" von ihm fand ich gar nicht so schlecht, aber dieses fand ich sehr langweilig. Das Buch ist in mehrere Episoden aufgeteilt, die teilweise miteinander zu tun haben. Es soll zwar von Liebe handeln, aber mir ist es viel zu verkopft, intellektuell und philosophisch. Das letzte Kapitel fand ich wieder etwas besser. Aber im großen Ganzen fand ich das Buch altbacken, verstaubt und öde. Daher nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2017

persönliche Erinnerungen an deutsche Helden

Um der Ehre willen
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Marion Gräfin Dönhoff war mit einigen der Verschwörern des 20 Juli befreundet, mit anderen verwandt. In diesem Buch gedenkt sie ihrer verlorenen Freunde, beleuchtet die Hintergründe, ihre Beweggründe und ...

Marion Gräfin Dönhoff war mit einigen der Verschwörern des 20 Juli befreundet, mit anderen verwandt. In diesem Buch gedenkt sie ihrer verlorenen Freunde, beleuchtet die Hintergründe, ihre Beweggründe und privaten Gedanken. Sie schildert die Lebensgeschichten der Männer, ihre Verbindung zueinander, was sie planten und was sie ereicht haben, wo sie scheiterten und ihre Hinrichtungen. Mit ihrer nüchternen Sprache und schlichten Worten schafft sie es, ihren Freunden ein Denkmal ohne jeden Pathos zu setzen. Ein wertvolles Zeitdokument einer Mitverschwörerin mit Photos, Auszügen aus Briefen und Erinnerungen.

Die mutigen Männer, die aus den verschiedensten Gründen ihr Vaterland vor Hitler retten wollten und die sich darum unter Lebensgefahr trafen und Nachrichten zukommen ließen, die eine Regierung für die Zeit nach Hitler planten und versuchten geeignete Männer für ihre Sache zu gewinnen, die trotz aller Rückschläge nicht aufgaben, weil ihr Gewissen und ihr Anstand ein Hinnehmen der Greul und des Krieges nicht zuließ, die Männer, die es als ihre Pflicht ansahen, zu verhindern, dass Hitler den Deutschen jegliches Gefühl von Sitte, Anstand, Moral, christlicher Nächstenliebe, Ehre und Menschlichkeit nahm, diese Männer, denen die Rettung des deutschen Volkes mehr wert war, als die Rettung des eigenen Lebens, diese Männer sind Helden. Auch die vielen anderen Widerstandskämpfer sind mutige Helden, aber hier erfahren wir nur von den Männern und ihren Kontakten, die mit Gräfin Dönhoff befreundet waren und von denen viele zum Kreisauer Kreis gehörten. Mit einigen von ihnen ist sie aufgewachsen und ihr Schlußsatz im Postskriptum lautet : " Nichts könnte schlimmer sein, als alle Freunde zu verlieren und alleine übrigzubleiben". Dies ist das einzige emotionale Zugeständnis, was die Autorin sich erlaubt. In ihrem Buch "Kindheit in Ostpreußen" schwingt eine unglaubliche Sehnsucht nach der verlorenen Heimat mit. Hier dagegen schafft sie es trotz aller Nüchternheit und obwohl man ja weiß, wie es ausgeht, das Gefühl einer drohenden Gefahr und Dringlichkeit heraufzubeschwören. Die Freunde, deren sie sich hier erinnert, sind :

Helmuth James Graf von Moltke

Fritz-Dietlof von der Schulenburg

Axel von dem Bussche

Peter Graf Yorck

Albrecht Graf Bernstorff

Heinrich Graf Lehndorff

Adam von Trott zu Solz

aber natürlich werden auch andere Helden erwähnt, wie Stauffenberg, Hans Oster, von Tresckow, Beck, Dohnany und viele, viele weniger bekannte Helfer des Widerstandes.

Ein wichtiges Buch, ein geschichtlich wichtiges Buch, aber auch ein Buch, was einen sehr persönlichen Eindruck der damaligen Zeit wiedergibt.

Veröffentlicht am 21.10.2017

langweilig

Die Sonnenposition
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Ein Psychiater in der ehemaligen DDR. Eine Psychiatrie in einem alten Schloß. Die Autorin preisgekrönt. Das klang erstmal interessant. Auch der Anfang, als das zunehmende verfallende Schloß, welches die ...

Ein Psychiater in der ehemaligen DDR. Eine Psychiatrie in einem alten Schloß. Die Autorin preisgekrönt. Das klang erstmal interessant. Auch der Anfang, als das zunehmende verfallende Schloß, welches die Anstalt beherbergt, beschrieben wurde, hat mir gefallen. Die Namen der Figuren (z.B. Altfried oder Odilo) sind seltsam, so sind auch die Figuren selbst und die Erzählweise. Zu Beginn habe ich das Buch gerne gelesen, man wurde ja noch in die Geschichte eingeführt und wartete auf die eigentliche Handlung. Aber das ganze Buch besteht nur aus Rückblicken, Selbstreflektionen und philosophischen Betrachtungen. Zunehmend langweilig.

Der einzige Lichtblick sind die Fallgeschichten der Patienten, denn die sind interessant. Leider werden nur 2x kurz die Lebensdeschichten von ca. je fünf Patienten umrissen, ohne dass näher darauf eingegangen wird. Ansonsten werden die Patienten kaum erwähnt und wenn, dann in meinen Augen unzutreffend. So wird z.B. gesagt, dass einige der Patienten sich an ihre Stühle klammern und den ganzen Tag damit hin und her durch´s Zimmer rutschen würden. Sowas habe ich in den über 20 Jahren Akutpsychiatrie noch nie gesehen und hier zeigen gleich mehrere Menschen so ein Verhalten ? Unwahrscheinlich. Auch wenn man an Hospitalisation denken würde, scheint mir dies doch weit hergeholt, da es sich ja nicht um jahrelange Unterbringung handelt, sich die Leute frei auf dem Gelände bewegen dürfen und es Abwechslung gibt. Später gibt es einen guten - leider nur eine Seite umfassenden - kurzen Abriss über die geschichtliche Entwicklung der Psychiatrie : Verwahrpsychiatrie versus Sozialpsychiatrie. Besonders treffend finde ich, wie die Autorin beschreibt, wie Medikamente die Gitterstäbe nach innen verlegen. Weniger zutreffend dagegen die Behauptung, die Patienten würden überall Ungeziefer und weiße Mäuse sehen. Optische Halluzinationen sind mir nur bei Delirien bekannt, und um sich noch im Entzug zu befinden, sind die Patienten schon zu lange auf dem Schloss, selbst wenn es sich um Benzoentzug und nicht um Alkoholentzug handeln würde. Dies scheint mir schlecht recherchiert zu sein.

Das Buch strotz nur so von Methaphern und Bildern, die gefühlte 80 % des Textes ausmachen. Manche haben mir richtig gut gefallen, weil sie so ungewöhnlich sind. z.B. S. 11 als der Arzt sein Bett beschreibt : " Eine schwarzlackierte Leiste rahmt es ein, als schliefe ich in meiner eigenen Todesanzeige."

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema nicht auffallen, unsichtbar sein durch das ganze Buch, besonders in der ersten Hälfte. Immer wieder geht es darum, mit der Umgebung zu verschmelzen, nicht wahrgenommen werden, (Nebel, Dunkelheit, Regen, Kleidung undefinierbarer Farbe, Auto überkleben, als Hobby Erlkönigjagd (mußte ich erstmal googeln), tarnen, unscheinbar sein.

Insgesamt konnte ich mich trotz einiger guter Formulierungen und Gedanken nicht mit dem Buch anfreunden. Vielleicht ist es mir zu philosophisch oder zu intellektuell. Ich fand es schlichtweg langweilig.

Veröffentlicht am 14.10.2017

teils bedächtig, teils irre komisch

Verschlossen und verriegelt: Ein Kommissar-Beck-Roman
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Ich mag die Krimis dieses Autorenpaares. Im Vergleich zu den heutigen rasanten blutrünstigen Thrillern, wirken sie eher langsam und bedächtigt. Wenn man sich aber darauf einläßt, sind diese Krimis richtig ...

Ich mag die Krimis dieses Autorenpaares. Im Vergleich zu den heutigen rasanten blutrünstigen Thrillern, wirken sie eher langsam und bedächtigt. Wenn man sich aber darauf einläßt, sind diese Krimis richtig schön, weil sie so ganz anders sind und nicht so 08/15 Auflösungen haben. Sie sind auch keineswegs betulich wie Miss Marple oder Inspektor Jury - Krimis, sondern schon kerniger.

Hier geht es um einen Banküberfall, bei dem jemand erschossen wird. Die Zeugen widersprechen sich, aber der Staatsanwalt (genant Bulldozer) hat schon jemand Bestimmten in Verdacht, den er mit allen MItteln dingfest machen möchte. Dass dieser ein Alibi hat stört ihn dabei überhauptnicht. Da bricht man auch schonmal mit einem Sondereinsatzkommando in die Wohnung vermeintlicher Komplizen ein. (auch wenn dies etwas von Slapstick hatte, habe ich Tränen gelacht. Es ist einfach herrlich ! )

Für den nach 18 Monaten in den Dienst zurückkommenden (Ausfall wegen Schußverletzung) Kommissar Beck, hat man einen alten Fall, der Rätsel aufgibt. Türen und Fenster sind von innen verriegelt, drinnen ein Mann erschossen, keine Schußwaffe in der Wohnung. Beharrlich versucht dieser nun die Hintergründe herauszufinden, um dann das Rätsel zu lösen.

Mir gefallen die Krimis, weil sie eben inhaltlich so ganz anders sind, als die heutigen Mainstream Thriller. An das eher langsame gewöhnt man sich, spannend sind sie auch. Daher hat mir auch dieses Buch sehr gefallen und ich freu mich, dass ich noch ein viertes von diesen Autoren auf dem SuB habe.