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Veröffentlicht am 15.02.2023

aufwühlend und lange nachhallend

Sturmhöhe
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Was für ein Buch, was für menschliche Abgründe und was für eine Familiengeschichte ! Emily Brontë gelingt es, einen auch nach über 150 Jahren noch zu fesseln. Die Geschichte von Catherine, Tochter des ...

Was für ein Buch, was für menschliche Abgründe und was für eine Familiengeschichte ! Emily Brontë gelingt es, einen auch nach über 150 Jahren noch zu fesseln. Die Geschichte von Catherine, Tochter des Gutsherrn von Wuthering Heights und Heathcliff, ein Findelkind, das auf Wuthering Heights großgezogen wird, ist geprägt von einer großen, aber verzweifelten, zerstörerischen Liebe, viel Gewalt und blankem Hass, der über Generationen aufrechterhalten wird.

Lockwood, der neue Mieter von Thrushcross Grange, in der Nähe von Wuthering Heights (Sturmhöhe) im Yorkshire Moor, will sich seinem neuen Vermieter Heathcliff vorstellen und wird fast vom Hof gejagt, so ablehnend und feindselig zeigt sich dieser. Später erfährt er von Nelly, der damaligen Kinderfrau von Wuthering Heights die dramatische Geschichte und wieso Heathcliff von Rache, Wut und Hass so zerfressen ist, dass er alle um sich rum ins Unglück stürzt.

Auch den Leser gruselt es angesichts dieser geballten Emotionen und was Heathcliff anderen Menschen antut. Und dennoch, so verabscheuungswürdig, kalt, berechnend und böse sein Verhalten auch ist, so ist er selbst auch eine gequälte Seele.

Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, das zu Recht seinen Platz bei den Klassikern einnimmt. Man verschlingt es geradezu, auch wenn man immer wieder innehalten muß, um das Gelesene zu verdauen. Ein Buch, welches nicht nur unter die Haut geht, sondern auch lange nachhallt. Ich hatte es als Teenager schonmal gelesen und wußte jetzt zwar nicht mehr, worum es ging, aber wie aufgewühlt ich damals war, ist mir gut in Erinnerung geblieben. Und auch diesmal macht es einen sprachlos vor Entsetzen. Auch sprachlich ist es immer wieder beeindruckend und die Autorin bringt vieles genau auf den Punkt.

Ich empfehle unbedingt den vorn abgedruckten Stammbaum immer wieder zu Rate zu ziehen, da man sonst anfangs mit den Familien durcheinander kommt. Übrigens ist schon der Stammbaum eine Offenbarung an Schicksalen, wenn man sich Geburts- und Sterbedaten der menschen anschaut. Auch ohne den Roman zu lesen, ist dieser erschütternd und sagt soo viel aus.

Hier noch etwas Text, um zu verdeutlichen, wie gut die Autorin die Dinge beim Namen nennt :

S. 134 Heathcliff und Catherine sehen sich. Er macht ihr Vorwürfe, dass sie ihn verschmäht hat und nun mit "süßen Worten trösten" will. :

"Nachdem Du meinen Palast dem Boden gleichgemacht hast, darfst Du keine elende Hütte errichten und selbstgefällig Deine Barmherzigkeit bewundern, wenn du sie mir als Heim bietest."

Hier die Beschreibung eines ständig Kranken, der seine Krankheit ausnutzt, um von anderen Milde und Gefälligkeiten zu bekommen, als er weniger manipulierend und zunehmend teilnahmslos wird. S. 306 :

"Das war nicht mehr die verdrießliche Laune eines Kindes, das trotzt und schmollt, um getröstet zu werden, das war mehr das selbtisch mürrische Wesen eines ausgesprochen kranken Menschen, der alle Tröstungen zurückweist und bereit ist, die gut gemeinte Fröhlichkeit anderer als Beleidigung zu betrachten."

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Veröffentlicht am 26.01.2023

interessanter Einblick in das Zeitungswesen

Studio 6
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Sie junge Annika Bengtzon macht ein Praktikum bei einer Abendzeitung. Als auf einem Friedhof die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, darf sie die Reportage machen. Bei ihren Recherchen freundet sie ...

Sie junge Annika Bengtzon macht ein Praktikum bei einer Abendzeitung. Als auf einem Friedhof die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, darf sie die Reportage machen. Bei ihren Recherchen freundet sie sich mit der Mitbewohnerin des Opfers an. Sie macht ihre ersten Erfahrungen mit ethischen Aspekten des Journalismus und fragt sich, wo Grenzen überschritten werden.

Das ganze ist einigermaßen spannend und lässt sich gut lesen. Es gibt am Schluß eine überraschende Wendung. Ansonsten ist es ein interessanter Einblick darüber, wie es in einer Zeitung zugeht. Das Buch Olympisches Feuer ist zwar vor diesem erschienen, dieses Buch liegt inhaltlich aber zeitlich davor. Ich fand beide Bücher nicht schlecht, aber mein Bedarf ist damit gedeckt. Ganz interessant, aber richtige Krimis sind mir persönlich lieber. Für jemanden, den Zeitungsberufe interessieren ist es allerdings sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 21.01.2023

interessanter Einblick in das Zeitungswesen

Olympisches Feuer
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Nach einem Bombenattentat auf das Olympia-Stadion in Stockholm, wenige Monate vor Eröffnung der Spiele, findet die Polizei zerfetzte Leichenteile. Die oberste Chefin des Olympia-Komitees, Christina Furhages, ...

Nach einem Bombenattentat auf das Olympia-Stadion in Stockholm, wenige Monate vor Eröffnung der Spiele, findet die Polizei zerfetzte Leichenteile. Die oberste Chefin des Olympia-Komitees, Christina Furhages, ist nicht erreichbar. Die neue Leiterin der Polizeiredaktion bei der 'Abendpresse', Annika Bengtzon, recherchiert die Hintergründe des Anschlags, muß sich aber mit einigen mißgünstigen Mitarbeitern rumschlagen und auch noch ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter gerecht werden, was angesichts der Ereignisse, durch die sie dauernd in der Zeitungsredaktion gebraucht wird, doppelt schwer ist. Im Rahmen ihrer Nachforschungen entdeckt sie, dass das Bild, das die Öffentlichkeit vom Opfer hat ein ganz anderes ist, als die Wahrheit, bei der sich Abgründe auftun.

Nach ca 90 Seiten habe ich beschlossen, nach 100 Seiten das Buch aufzugeben, da ich es nicht so richtig spannend fand. Ab S. 96 wurde es dann aber spannend und entwickelte sich zu einem wahren Pageturner. Annika wirkt - von einigen Dingen abgesehen - sympathisch und auch die anderen Figuren wirken authentisch und vor allem der Chefredakteur gefällt mir. (Was für ein toller Chef !). Auch wenn die Story anfangs nur langsam an Fahrt gewann, so fand ich doch den Einblick in die inneren Strukturen und den Arbeitsalltag einer Zeitungsredaktion ganz interessant. Ich werde gleich das nächste Buch der Autorin vom SuB lesen.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Krimi von 1917

Der Fall Deruga
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Hat der Arzt Dr. Deruga seine geschiedene Frau ermordet ? Viele Zeugen treten im Gerichtssaal auf. Können sie für Klarheit sorgen ?

Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten, mich an die Sprache und Ausdrucksweise ...

Hat der Arzt Dr. Deruga seine geschiedene Frau ermordet ? Viele Zeugen treten im Gerichtssaal auf. Können sie für Klarheit sorgen ?

Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten, mich an die Sprache und Ausdrucksweise zu gewöhnen. Das Buch ist immerhin über 100 Jahre alt. Aber dann hat es mich doch gepackt und war wirklich spannend. Auch hat es Spaß gemacht zu lesen, wie man damals so dachte und sprach. Manchmal waren die Ansichten aber auch gruselig. Nicht zuletzt, wie über Liebe und Heirat gedacht wurde, aber auch was alles an menschlichem Verhalten als Krank bezeichnet wurde und welche Abstrusen Theorien aufgestellt wurden über die menschliche Psyche. Es war spannend zu lesen, aber ich war auch froh, dass es nur 210 Seiten hatte, denn auf mich warten noch etliche temporeichere Krimis auf dem SuB.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

nicht immer nachvollziehbar

Bluteiche
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1985 wird ein 16-jähriges Mädchen getötet. Es scheint, als wäre sie das Frühlingsopfer für den grünen Mann, der in der Walpurgisnacht durch die Wälder reitet, wie ein alter Aberglaube der Gegend besagt. ...

1985 wird ein 16-jähriges Mädchen getötet. Es scheint, als wäre sie das Frühlingsopfer für den grünen Mann, der in der Walpurgisnacht durch die Wälder reitet, wie ein alter Aberglaube der Gegend besagt. Ihr Stiefbruder wird für die Tat verurteilt, aber nach der Beerdigung ist der Rest der Familie spurlos verschwunden. 30 Jahre später zieht die Ärztin Thea Lind in den Ort und beginnt, fasziniert von dem Geheimnis, über das niemand sprechen will, nach zu forschen.

Gut geschrieben, spannend, überraschende Wendungen, teilweise interessante Charaktere. Dennoch ist das Buch irgendwie nicht rund. Personen, die erst so dargestellt werden, sind dann plötzlich doch ganz anders (was an sich ja kein Problem ist und in vielen Krimis vorkommt, aber hier ist es nicht schlüssig und nachvollziehbar, bzw. die Erklärungen zu dürftig) und auch die Motivation, die hinter der Vertuschung steckt ist nicht zu verstehen. Was für ein Aufwand. So weit würde doch niemand gehen. Auch das ist nur schwer nachzuvollziehen.

Dies ist das zweite Buch, welches ich von diesem Autor lese und das andere war nach dem gleichen Schema gestrickt. Kinder/Jugendliche sind irgendwie in einen Todesfall verstrickt, was aber vertuscht wird. Nach ca 30 Jahren kommt eine Frau und schnüffelt rum und will die alte Geschichte wieder ausgraben, wodurch sie angefeindet und bedroht wird. Vielleicht schreibt der Autor nur solche Geschichten. Auch das erste hat mich nicht völlig überzeugen können, war aber doch so gut, dass ich mehr von dem Autor lesen wollte. Aber ich denke mit 2 Büchern nach dem gleichen Schema, wo man bei beiden denkt, die Erklärungen von diversen kleinen Dingen/Handlungen sind nicht wirklich logisch/stimmig/nachvollziehbar, ist es erstmal genug, auch wenn beide Bücher spannend waren.

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