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Veröffentlicht am 29.11.2017

Ein Teufel auf Frauensuche

Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugeben
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Teufel Mephy (kurz für Mephistopheles, ja, wie bei Goethe) hat die Nase voll von seinem einsamen Leben in der Hölle und den Frauenseelen, die sich ihm nur an den Hals schmeißen, um Folterungen zu entgehen. ...

Teufel Mephy (kurz für Mephistopheles, ja, wie bei Goethe) hat die Nase voll von seinem einsamen Leben in der Hölle und den Frauenseelen, die sich ihm nur an den Hals schmeißen, um Folterungen zu entgehen. Er möchte eine Frau, die ihn wirklich liebt, so wie er ist. Weil er die aber in Hölle nicht finden kann, bittet er seinen Chef, den Allmächtigen höchstpersönlich, um Urlaub auf der Erde. Der genehmigt ihm nach einiger Überzeugungsarbeit 66 Tage, um eine Frau zu finden. Für Mephy beginnt nun ein Abenteuer, in dem er nicht nur sehr viel über Onlinedating, Speeddating und Frauen im Allgemeinen und Besonderen lernt, sondern auch seine romantische, mitfühlende Seite entdeckt. Sein treuer Diener Azazel und die beiden Erdenbewohner Klaus und Suse helfen ihm dabei tatkräftig, müssen ihm aber auch das eine oder andere Mal den richtigen Weg aufzeigen. Und was passiert eigentlich, wenn Mephy der Frau seines Herzens sagt, wer er wirklich ist und wo er lebt?

Ich kannte vorher noch kein Buch von Sebastian Niedlich und war daher neben der vielversprechenden Geschichte sehr gespannt auf den Stil des Autors. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Sehr wortgewandt und witzig führt der Autor seinen Teufel durch die Irrungen und Wirrungen der Partnersuche. Mit viel Wortwitz begegnet der Leser Jesus, der gerne Stand Up Comdedian wäre, oder Petrus, der jetzt Petra heißt. Und was macht der liebe Gott eigentlic so den ganzen Tag? Aber es geht auch sehr emotional und tiefgründig zu. Die Mischung hat mir gut gefallen, und auch die Entwicklung, die Mephy während seiner Suche durchgemacht hat, fand ich sehr gut. Und neben Mephy war mein persönlicher Star sein Diener Azazel, der ebenfalls eine tolle Entwicklung durchmacht und endlich mal was für sich, statt immer nur für seinen Chef tut. Und am Ende dafür belohnt wird.

Ein humorvolles Buch für Zwischendurch, das so ziemlich alle Klischees zum Thema Partnersuche in der Neuzeit aufs Korn nimmt und nebenbei Einblicke in die Hölle bietet, die ich lieber nicht so genau wissen wollte. Und weil ich auch lieber nicht im Toaster landen oder dem Bungeehai begegnen möchte, werde ich ab jetzt wohl ein besserer Mensch.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Wir sind von Engeln umgeben

Engelsfunkeln
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Kate ist nach einer Trennung dieses Jahr so gar nicht in Weihnachtsstimmung. Dabei ist Weihnachten ihr Job. Als Dekorateurin verschönert sie Einkaufszentren, Büros und Weihnachtsfeiern. Bis sie einen außergewöhnlichen ...

Kate ist nach einer Trennung dieses Jahr so gar nicht in Weihnachtsstimmung. Dabei ist Weihnachten ihr Job. Als Dekorateurin verschönert sie Einkaufszentren, Büros und Weihnachtsfeiern. Bis sie einen außergewöhnlichen Auftrag erhält, der ihr wieder zeigt, dass die Engel doch überall sind.

Viola Shipmans Schreibstil ist herzerwärmend und ergreifend. Schon "Für immer in deinem Herzen" hat mich sehr begeistert. Diese kleine, feine Weihnachtsgeschichte konnte es ebenso. Sie versprüht Weihnachtsstimmung und hat in mir jetzt Mitte November die Vorfreude auf die Weihnachtszeit entfacht. Das Motiv der Engel zieht sich durch die 100 Seiten und am Ende fragt man sich, ob man an Engel glaubt.

Da die Geschichte kurz ist, bleibt sie aber auch recht oberflächlich. Ich würde gern mehr erfahren über Kate und Chad und ihren weiteren Weg. Trotzdem hat mir ihre Geschichte ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Stark wie das Eis und stur wie der Wald

Kleine Stadt der großen Träume
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Björnstadt ist eine kleine Stadt im Wald im Norden von Schweden. Die Winter hier sind lang und die Sommer kurz. Früher war hier mal mehr los, doch der Wohlstand und das soziale Leben schrumpfen immer weiter. ...

Björnstadt ist eine kleine Stadt im Wald im Norden von Schweden. Die Winter hier sind lang und die Sommer kurz. Früher war hier mal mehr los, doch der Wohlstand und das soziale Leben schrumpfen immer weiter. Nur eines hält die Menschen hier zusammen und gibt ihnen Hoffnung: Das Eishockey. Und ganz besonders die Juniorenmannschaft rund um Mannschaftsstar Kevin, die bald im Halbfinale der Meisterschaften ihre große Chance hat und Björnstadt die Chance auf eine bessere Zukunft geben kann. Bis eines Nachts etwas passiert, das die Gemeinschaft zu zerstören droht.

Ich habe bisher alle Bücher von Backman gelesen und liebe sie. Bei diesem Buch war ich anfangs etwas skeptisch, denn mit Eishockey kann ich wenig anfangen. Aber wenn es natürlich auch ums Eishockey geht, steht es trotzdem nicht im Mittelpunkt des Buches. Es könnte auch jede andere Mannschaftssportart sein. Es geht um ein ganzes Dorf, das schon bessere Zeiten gesehen hat, in denen Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, aber auch harte Arbeit und Wohlstand nah beieinander liegen. Es geht um eine Dorfgemeinschaft, die Hoffnung hat, Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf Arbeitsplätze und Anerkennung. Und die diese Hoffnung plötzlich in Gefahr sehen und alles dafür tun, weiter träumen zu können. Die dafür auch zu weit gehen, die Augen verschließen und es nicht wahrhaben wollen. Und bald muss sich jeder Björnstädter fragen, auf welcher Seite er steht.

Backman versteht es in seiner für ihn so typischen Schreibweise eine Atmosphäre zu schaffen, die den Leser fesselt. Die einzelnen Charaktere sind ausführlich beschrieben und ausgearbeitet. Schnell kann man sich in die Personen hineinversetzen und entwickelt eine gewisse Bindung. Backman wiederholt häufig seine Schlüsselsätze, was absolut in seine Bücher passt und wodurch sich ein roter Faden durch den jeweiligen Abschnitt zieht.

Das Buch ist keine leichte Kost, die Sätze möchten aufmerksam gelesen, die Charaktere verstanden werden. Das Buch hat mich berührt, an vielen Stellen auch empört, und es hat mich auch mitfiebern lassen, sogar bei den Eishockeyspielen. Für mich ein Buch, dass sich in die Reihe der „unbedingt lesen“ Bücher einreiht.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Schöner Jugendroman mit einer durchaus realistischen Zukunftsvision

Cyberworld 1.0: Mind Ripper
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Ich hatte das Vergnügen, Cyberworld 1.0 im Rahmen einer Leserunde zu gewinnen und habe es in kurzer Zeit durchgelesen.

Die Autorin Nadine Erdmann schickt uns ins Jahr 2038 nach London. Statt vor dem PC ...

Ich hatte das Vergnügen, Cyberworld 1.0 im Rahmen einer Leserunde zu gewinnen und habe es in kurzer Zeit durchgelesen.

Die Autorin Nadine Erdmann schickt uns ins Jahr 2038 nach London. Statt vor dem PC zu sitzen, verbringen viele Jugendliche ihre Zeit in der Cyberword, in der man seinen Avatar mit der Kraft der Gedanken steuern kann und interaktive Rollenspiele in einer virtuellen Welt spielen kann, die sich fast echt anfühlt. Auch die 3 Protagonisten Jemma, Jamie und Zack spielen gern Fanstasy Rollenspiele. Doch in letzter Zeit passiert etwas Beängstigendes: 3 Jungen liegen im Koma, ihr Bewusstsein ist irgendwo in der Cyberworld verschwunden. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden Will und Ned machen sie sich auf die gefährliche Suche nach dem Mind Ripper...

Mein Freund, der sehr gern Computerspiele spielt, war sofort begeistert von der Vorstellung, Rollenspiele fast real spielen zu können und freut sich schon auf 2038. Ich als Nicht-Gamerin und kleiner Schisshase würde wohl eher Cyberkätzchen aufziehen oder zu virtuellen Konzerten gehen, statt Drachen zu jagen. Die Story rund um die 5 Freunde, die Cyberworld und die Suche nach dem Mind Ripper konnte mich aber trotzdem von Beginn an fesseln. Neben der schönen, neuen, aber auch etwas beängstigenden, weil gar nicht so unrealistischen Welt, stehen die Beziehungen der 5 Protagonisten im Fokus. Und dabei darf etwas Romantik nicht fehlen. Die Kombination hat mich in seinen Bann gezogen und nicht wieder los gelassen, und ich werde definitiv die nächsten Abenteuer der 5 verfolgen.

Nadine Erdmann erzählt sehr realistisch, detailliert und liebevoll. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist in nicht zu lange Kapitel aufgeteilt. Man erfährt viel über die Möglichkeiten und Grenzen der Cyberworld, aber auch über das Leben der 5 Jugendlichen, die es alle nicht leicht haben, mit ihrem Schicksal aber gut umgehen. Die spannende Story bietet die eine oder andere unvorhergesehene Überraschung. Absoluter Lesetipp für alle, die sich in die Zukunft entführen lassen möchten.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Ich kann dich sehen…

Alleine bist du nie
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Zoe Walker ist Mutter von 2 erwachsenen Kindern und lebt mit ihnen und ihrem Partner in London. Zu ihrem Job bei einer Immobilienvermittlung fährt sie jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Eines ...

Zoe Walker ist Mutter von 2 erwachsenen Kindern und lebt mit ihnen und ihrem Partner in London. Zu ihrem Job bei einer Immobilienvermittlung fährt sie jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Eines Tages entdeckt sie im „Metro“ Magazin eine Anzeige für eine Partnervermittlung – mit ihrem Bild! Zuerst unsicher, ob die Frau auf dem Foto wirklich sie ist, entdeckt sie nach und nach Zusammenhänge zwischen der Anzeige und Verbrechen an Frauen. Denn jeden Tag ist eine andere Frau in dieser Anzeige zu sehen. Zoe ist überzeugt, dass sie gemeinsam mit vielen anderen Frauen in Gefahr schwebt. Doch niemand will ihr so richtig glauben.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Mal aus Zoes, mal aus Sicht der Polizistin Kelly, die noch immer mit einem Vorfall in ihrer Vergangenheit kämpft, Zoe aber unbedingt helfen möchte. Zwischendurch gibt es kursive Einschübe, die die Gedanken des Täters beschreiben. Dadurch baut sich nach und nach Spannung auf, die sich zum Ende hin entlädt.

Das Buch startet etwas langsam, wird aber immer rasanter. Der letzte Abschnitt hat es in sich, das Ende fand ich sehr gelungen. Inklusive Kopfkino.

Alleine bist du nie ist durchaus gelungen, leidet aber ein wenig unter dem gemächlichen Anfang. Das kann die Spannung und das unerwartete Ende aber durchaus wettmachen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Thriller-Fans.

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