Ein Teufel auf Frauensuche
Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugebenTeufel Mephy (kurz für Mephistopheles, ja, wie bei Goethe) hat die Nase voll von seinem einsamen Leben in der Hölle und den Frauenseelen, die sich ihm nur an den Hals schmeißen, um Folterungen zu entgehen. ...
Teufel Mephy (kurz für Mephistopheles, ja, wie bei Goethe) hat die Nase voll von seinem einsamen Leben in der Hölle und den Frauenseelen, die sich ihm nur an den Hals schmeißen, um Folterungen zu entgehen. Er möchte eine Frau, die ihn wirklich liebt, so wie er ist. Weil er die aber in Hölle nicht finden kann, bittet er seinen Chef, den Allmächtigen höchstpersönlich, um Urlaub auf der Erde. Der genehmigt ihm nach einiger Überzeugungsarbeit 66 Tage, um eine Frau zu finden. Für Mephy beginnt nun ein Abenteuer, in dem er nicht nur sehr viel über Onlinedating, Speeddating und Frauen im Allgemeinen und Besonderen lernt, sondern auch seine romantische, mitfühlende Seite entdeckt. Sein treuer Diener Azazel und die beiden Erdenbewohner Klaus und Suse helfen ihm dabei tatkräftig, müssen ihm aber auch das eine oder andere Mal den richtigen Weg aufzeigen. Und was passiert eigentlich, wenn Mephy der Frau seines Herzens sagt, wer er wirklich ist und wo er lebt?
Ich kannte vorher noch kein Buch von Sebastian Niedlich und war daher neben der vielversprechenden Geschichte sehr gespannt auf den Stil des Autors. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Sehr wortgewandt und witzig führt der Autor seinen Teufel durch die Irrungen und Wirrungen der Partnersuche. Mit viel Wortwitz begegnet der Leser Jesus, der gerne Stand Up Comdedian wäre, oder Petrus, der jetzt Petra heißt. Und was macht der liebe Gott eigentlic so den ganzen Tag? Aber es geht auch sehr emotional und tiefgründig zu. Die Mischung hat mir gut gefallen, und auch die Entwicklung, die Mephy während seiner Suche durchgemacht hat, fand ich sehr gut. Und neben Mephy war mein persönlicher Star sein Diener Azazel, der ebenfalls eine tolle Entwicklung durchmacht und endlich mal was für sich, statt immer nur für seinen Chef tut. Und am Ende dafür belohnt wird.
Ein humorvolles Buch für Zwischendurch, das so ziemlich alle Klischees zum Thema Partnersuche in der Neuzeit aufs Korn nimmt und nebenbei Einblicke in die Hölle bietet, die ich lieber nicht so genau wissen wollte. Und weil ich auch lieber nicht im Toaster landen oder dem Bungeehai begegnen möchte, werde ich ab jetzt wohl ein besserer Mensch.