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Suska

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2016

Der Mann, der verschwindet

Vierundzwanzig Stunden
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Der junge Arzt Arthur erbt unerwartet einen alten Leuchtturm von seinem Vater, der an das Erbe mysteriöse Bedingungen knüpft. Als er eines Abends auf die junge Schauspielerin Lisa trifft und sie bittet, ...

Der junge Arzt Arthur erbt unerwartet einen alten Leuchtturm von seinem Vater, der an das Erbe mysteriöse Bedingungen knüpft. Als er eines Abends auf die junge Schauspielerin Lisa trifft und sie bittet, ihm bei einem Plan zu unterstützen, beginnt für beide ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Uhr tickt, denn es bleiben ihnen nur 24 Stunden…

Dies war mein erstes Buch von Musso, aber bestimmt nicht mein letztes. Ab der ersten Seite hat mich die Geschichte gefesselt, sodass es kein Problem war, innerhalb eines Tages das Buch zu lesen. Die Kapitel sind nicht sehr lang und in kleine Unterkapitel geteilt, was das Lesen einfacher macht. Am Anfang jedes Kapitels steht ein Zitat, das im Zusammenhang der Geschichte steht, was mir sehr gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere gut beschrieben. Geschickt weiß Musso, seine Leser immer weiter zu treiben. Lisas und Arthurs Liebesgeschichte, ihre Höhen und Tiefen und die übernatürlichen Phänomene ließen mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Immer weiter und weiter wollte ich lesen und unbedingt die Auflösung erfahren. Das Ende kam dann unerwartet und liefert uns eine klare Message: Lebe jetzt, denn morgen kann es bereits zu spät sein.

Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Frikadelle zum Frühstück

Ich will es doch auch!
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Charlotte ist fast 40, erfolgreiche Ärztin, voller Selbstzweifel, Macken und Angststörungen, aber auch irgendwie sympathisch. Sie hat keinen Mann, dafür aber eine beste Freundin, die ihren Ex heiratet ...

Charlotte ist fast 40, erfolgreiche Ärztin, voller Selbstzweifel, Macken und Angststörungen, aber auch irgendwie sympathisch. Sie hat keinen Mann, dafür aber eine beste Freundin, die ihren Ex heiratet und Eltern, die meinen, viel besser als Charlotte zu wissen, was sie will und braucht.
Und als wäre das noch nicht genug, rumpelt der Klempner Uwe (und Uwe heißt man nicht!) eines schönes Tages in ihr ach so durchorganisiertes Leben. Charlotte fühlt sich nach anfänglicher Abneigung sehr zu Uwe hingezogen und Uwe sich zu ihr. Aber ein Klempner? Nein, das geht natürlich nicht! Da datet sie lieber den potentiellen Vorzeigeehemann Alexander, den ihre Eltern ihr auf dem Silbertablett servieren und der genauso wie sie nach intensiver Checklistenprüfung feststellt, dass das die gesellschaftlich ideale Ehe werden könnte. Wären da nicht die Gefühle für Uwe und der Wunsch, sich endlich aus den Verpflichtungen, Plänen und Zwängen zu befreien und auf eigenen Beinen zu stehen... Und nebenbei muss sie noch das Leben zweier Herzpatientinnen retten und dem korrupten Klinikchef das Handwerk legen.

Nachdem mir die Hörbuch-Version von "Mach mir den Garten, Liebling" von Ellen Berg so manche nervige Autofahrt versüßt hat, habe ich "Ich will es doch auch" nun als ebook gelesen.
Es handelt sich hier um einen leichten, humorvollen Frauenroman. Der Schreibstil ist daher flüssig, man kommt gut in die Geschichte rein und die Charaktere sind gut beschrieben, sodass man sich schnell ein Bild im Kopf zusammenbauen kann.
Ich bin trotzdem nicht vollends begeistert und hatte am Ende des Buches das Gefühl, den Ausgang schon am Anfang gekannt zu haben. Es gibt ein paar Auf und Abs, ein paar nette Nebenhandlungen, lustige Sprüche (manchmal leider zu phrasenhaft und mitunter nervig), ein paar Gefühle und mehrere "Nicht dein Ernst, Charlotte"-Momente. Ein nettes Buch, das mich aber nicht vom Hocker gehauen hat. Zum Nebenbei-Lesen am Strand aber durchaus lesbar.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Über Geschichten, die Generationen verbinden

Für immer in deinem Herzen
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Arden und ihre Tochter Lauren leben ihr Leben in Chicago. Ihre Mutter bzw. Großmutter Lolly haben sie schon lange nicht mehr im beschaulichen Scoops am Lost Land Lake besucht. Eines Tages bekommen beide ...

Arden und ihre Tochter Lauren leben ihr Leben in Chicago. Ihre Mutter bzw. Großmutter Lolly haben sie schon lange nicht mehr im beschaulichen Scoops am Lost Land Lake besucht. Eines Tages bekommen beide gleichzeitig einen Brief von Lolly. Darin befindet sich ein persönlicher Anhänger für jede von beiden, ein guter Rat fürs Leben und die Bitte, sie doch mal wieder zu besuchen. Obwohl Arden weder von den Anhängern, die ihre Familie seit Generationen begleiten, noch von einem Besuch in Scoops viel hält, überredet ihre Tochter Lauren sie, endlich mal wieder Urlaub zu nehmen und in die alte Heimat zu fahren. Denn beide machen sich Sorgen um Lolly, die ganz allein in ihrem alten Blockhaus lebt und langsam komisch wird. Dort angekommen beginnt für alle drei eine Zeit voller Familiengeschichten, Träumen und einer Reise zu sich selbst mit der Erkenntnis, dass man tun sollte, was man selbst möchte und nicht, was andere wollen. Immer dabei: Die klirrenden Bettelarmbänder mit ihren vielen Geschichten. Und natürlich auch ein bisschen Liebe.

Im Zentrum des Romans stehen Bettelarmbänder, deren Anhänger in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Jeder Anhänger ist ein Symbol eines Lebensabschnitts, und jeder hat seine eigene Geschichte. Lolly erzählt Arden und Lauren nach und nach die Geschichten hinter ihren Anhängern, die so viel für sie bedeuten.

Jeder der 11 Kapitel ist einem Anhänger gewidmet. So geht es im 1. Kapitel zum Beispiel um einen Heißluftballon - Für ein Leben voller Abenteuer. Meine Lieblingsanhänger sind Das Puzzlestück - Für ein Leben mit Freunden, die sich ergänzen und Der Seetaucher - Für eine Liebe, die dich immer nach Hause ruft.

Der flüssige, sehr bildliche Schreibstil lässt einen ganz in die kleine heile Welt in Michigan eintauchen. Der Ort, die Anhänger, die Personen sind so detailliert beschrieben, dass sich mühelos ein Bild im Kopf formt.
Zwischen der Geschichte in der Gegenwart - die drei Frauen, die sich näher kennen lernen, Geheimnisse lüften und Ängste teilen - wird immer mal wieder in die Vergangenheit gewechselt, nämlich dann, wenn Lolly die Geschichte eines Anhängers erzählt. Diese Rückblenden sind so passend in die Geschichte integriert, dass einen die kleinen Episoden nicht aus dem Lesefluss reißen.

Mich hat das Buch sehr berührt. Immer wieder sind kleine Weisheiten versteckt und immer wieder habe ich über mich selbst, meine Familie und unsere Geschichte nachgedacht. Ich habe auch selbst ein Bettelarmband, auch bei mir hat jeder Anhänger eine Geschichte und ist ein Symbol für ein Ereignis in meinem Leben. Leider lag das Armband viel zu lange in einer Schublade, nun habe ich es wieder rausgeholt.
Natürlich ist diese Geschichte an vielen Stellen kitschig, die Welt in Scoops ein wenig zu heil. Aber das macht in diesem Buch nichts. Denn am Ende schlägt man es mit einem Lächeln zu, mit einigen Weisheiten mehr, und mit der Erkenntnis, dass Familie wichtig ist, dass jeder seine Geschichte hat und man zuhören sollte, solange man kann.

Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die ein schönes, ergreifendes Sommerbuch suchen.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Erinnere dich, Jenny

Dark Memories - Nichts ist je vergessen
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Die 15jährige Jenny Kramer wird auf einer Party Opfer einer grauenvollen Vergewaltigung. Im Krankenhaus entscheiden sich ihre Eltern dafür, ihre Erinnerungen an die Tat mit Hilfe eines Medikamentes auszulöschen. ...

Die 15jährige Jenny Kramer wird auf einer Party Opfer einer grauenvollen Vergewaltigung. Im Krankenhaus entscheiden sich ihre Eltern dafür, ihre Erinnerungen an die Tat mit Hilfe eines Medikamentes auszulöschen. Jenny kann sich nun nicht mehr an die Vergewaltigung erinnern, weiß aber, dass sie passiert ist. Doch besser geht es ihr dadurch nicht, ihre Gefühle, Angst, Wut, Verzweiflung sind immer noch da, schwirren wie Geister durch ihren Körper und finden keine Erinnerungen, mit denen sie sich verknüpfen können. Nach einem Selbstmordversuch macht sie sich gemeinsam mit einem auf diesem Gebiet erfahrenen Psychologen auf die Suche nach ihren Erinnerungen. Dabei kommen auch viele Geheimnisse ihrer Eltern ans Licht. Geschickt manipuliert rasen alle Charaktere unaufhaltsam auf einen Abgrund zu….

Anders als es vom Klappentext zu erwarten ist steht in diesem Buch nicht unbedingt Jenny im Mittelpunkt. Die Geschichte wird durchgängig aus Sicht des Psychologen und aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Charaktere selbst kommen in Kursivschrift dann zu Wort, wenn der Psychologe Unterhaltungen mit ihnen schildert. Anfangs ist es mir nicht leichtgefallen, in diesen Erzählstil hinein zu finden. Gerade am Anfang des Buches wirkt er sehr nüchtern, distanziert und trocken. Erst im Laufe der Zeit wird der Stil durch vermehrte Dialoge aufgelockert und es kommt Spannung auf.

Spannend und sehr informativ sind die Einblicke in die menschliche Psyche, die der Psychiater immer wieder einfließen lässt. Es wird geschildert, wie Erinnerungen im menschlichen Hirn abgespeichert werden, wie sich Emotionen damit verknüpfen, was passieren kann, wenn die Emotionen da sind, die Erinnerungen aber nicht. Viel wird auf die Kindheit einzelner Charaktere eingegangen, in der häufig die Ursache des Verhaltens als Erwachsener zu finden sind. Man dringt tief in die Psyche und Gedanken der Charaktere ein und findet die eine oder andere gut versteckte Emotion.

Durch die intensiven Schilderungen psychologischer Hintergründe, aber auch dem ständigen Abschweifen des Erzählers zu einzelnen Begebenheiten ist das Buch an vielen Stellen langatmig und schwierig zu lesen. Am Ende passen alle Informationen zusammen, zwischenzeitlich stehen sie aber in keinem Zusammenhang und man muss aufpassen, nichts zu überlesen, was am Ende noch wichtig werden könnte.

Der Täter am Ende kam durchaus überraschend, ebenso seine Beweggründe und das große Ganze, das sich entwickelt. Das macht einen guten Thriller ja aus. Der Leser wird mehrmals in die Irre geführt, versucht, aus den Informationen schlau zu werden, die genau zum Zwecke der Verwirrung eingestreut wurden. Trotzdem fehlte mir stellenweise die Spannung, die ich bei einem Thriller des Jahres (so die Ankündigung) erwarte. Trotzdem habe ich das Buch in kurzer Zeit durchgelesen, blieb am Ball und wollte nicht abbrechen. Einen Stern Abzug gibt es für die langatmigen Passagen.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Das große Geheimnis

Helenas Geheimnis
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Helena hat von ihrem Patenonkel das Haus mit dem vielversprechenden Namen „Pandora“ auf Zypern geerbt, in dem sie vor mehr als 20 Jahren einen wunderschönen Sommer verbracht hat. Nun kehrt sie mit ihrer ...

Helena hat von ihrem Patenonkel das Haus mit dem vielversprechenden Namen „Pandora“ auf Zypern geerbt, in dem sie vor mehr als 20 Jahren einen wunderschönen Sommer verbracht hat. Nun kehrt sie mit ihrer Familie und Freunden in das Anwesen zurück, um es wieder auf Vordermann zu bringen und einen weiteren schönen Sommer zu verleben. Schnell wird sie jedoch von den Ereignissen und Geheimnissen der Vergangenheit eingeholt, die sie so lange gut versteckt gehalten hat…

Das Buch beginnt aus der Sicht ihres Sohnes Alex, der wiederum einige Jahre später wieder in Pandora ist und sich an die Ereignisse erinnert. Hier wird nur angedeutet, was damals geschehen ist. Das macht neugierig und Lust auf mehr. Schnell wechselt die Erzählperspektive dann regelmäßig zwischen den Ereignissen in Pandora und Alex Tagebucheinträgen. Hier schildert Alex seine Sicht auf die Dinge, beschäftigt sich mit Themen, mit denen sich Teenies eben so beschäftigen und ist auf der immerwährenden Suche nach seinem Vater. Denn Helena hat ihm und auch ihrem Mann William nie gesagt, wer sein Vater ist. Wie sich später herausstellt, aus gutem Grund. Nach und nach werden kleine und große Geheimnisse aufgedeckt, Liebesgeschichten erzählt und die Leben der vielen verschiedenen Protagonisten, die sich auf Pandora tummeln, verwoben.

Ich habe vorher noch kein Buch von Lucinda Riley gelesen und hatte daher keine großen Erwartungen, wie sich Fans der Autorin vielleicht haben. Für mich war das Buch eine nette Lektüre zwischendurch. Zeitweise war es etwas langatmig, und ich habe mich gefragt, was denn das große Geheimnis nun sein soll. Am Ende fand ich es etwas zu konstruiert. Trotzdem hat mir das Buch durchaus Lesevergnügen bereitet, und ich würde auch gern weitere Bücher der Autorin lesen. Die Charaktere sind gut beschrieben und herausgearbeitet, die wechselnden Erzählperspektiven und die vielen kleinen Geschichten, Befindlichkeiten und Problemchen der Protagonisten fand ich durchaus unterhaltsam. Für den Sommer bestens geeignet, zumal das Buch auf Zypern spielt und die Autorin – war sie ja selbst dort und hat auch große Teile des Buches dort geschrieben – vermittelt einen wunderbaren Eindruck der Insel. Da bekommt man zum Lesevergnügen eine große Portion Fernweh gratis dazu.