Arden und ihre Tochter Lauren leben ihr Leben in Chicago. Ihre Mutter bzw. Großmutter Lolly haben sie schon lange nicht mehr im beschaulichen Scoops am Lost Land Lake besucht. Eines Tages bekommen beide gleichzeitig einen Brief von Lolly. Darin befindet sich ein persönlicher Anhänger für jede von beiden, ein guter Rat fürs Leben und die Bitte, sie doch mal wieder zu besuchen. Obwohl Arden weder von den Anhängern, die ihre Familie seit Generationen begleiten, noch von einem Besuch in Scoops viel hält, überredet ihre Tochter Lauren sie, endlich mal wieder Urlaub zu nehmen und in die alte Heimat zu fahren. Denn beide machen sich Sorgen um Lolly, die ganz allein in ihrem alten Blockhaus lebt und langsam komisch wird. Dort angekommen beginnt für alle drei eine Zeit voller Familiengeschichten, Träumen und einer Reise zu sich selbst mit der Erkenntnis, dass man tun sollte, was man selbst möchte und nicht, was andere wollen. Immer dabei: Die klirrenden Bettelarmbänder mit ihren vielen Geschichten. Und natürlich auch ein bisschen Liebe.
Im Zentrum des Romans stehen Bettelarmbänder, deren Anhänger in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Jeder Anhänger ist ein Symbol eines Lebensabschnitts, und jeder hat seine eigene Geschichte. Lolly erzählt Arden und Lauren nach und nach die Geschichten hinter ihren Anhängern, die so viel für sie bedeuten.
Jeder der 11 Kapitel ist einem Anhänger gewidmet. So geht es im 1. Kapitel zum Beispiel um einen Heißluftballon - Für ein Leben voller Abenteuer. Meine Lieblingsanhänger sind Das Puzzlestück - Für ein Leben mit Freunden, die sich ergänzen und Der Seetaucher - Für eine Liebe, die dich immer nach Hause ruft.
Der flüssige, sehr bildliche Schreibstil lässt einen ganz in die kleine heile Welt in Michigan eintauchen. Der Ort, die Anhänger, die Personen sind so detailliert beschrieben, dass sich mühelos ein Bild im Kopf formt.
Zwischen der Geschichte in der Gegenwart - die drei Frauen, die sich näher kennen lernen, Geheimnisse lüften und Ängste teilen - wird immer mal wieder in die Vergangenheit gewechselt, nämlich dann, wenn Lolly die Geschichte eines Anhängers erzählt. Diese Rückblenden sind so passend in die Geschichte integriert, dass einen die kleinen Episoden nicht aus dem Lesefluss reißen.
Mich hat das Buch sehr berührt. Immer wieder sind kleine Weisheiten versteckt und immer wieder habe ich über mich selbst, meine Familie und unsere Geschichte nachgedacht. Ich habe auch selbst ein Bettelarmband, auch bei mir hat jeder Anhänger eine Geschichte und ist ein Symbol für ein Ereignis in meinem Leben. Leider lag das Armband viel zu lange in einer Schublade, nun habe ich es wieder rausgeholt.
Natürlich ist diese Geschichte an vielen Stellen kitschig, die Welt in Scoops ein wenig zu heil. Aber das macht in diesem Buch nichts. Denn am Ende schlägt man es mit einem Lächeln zu, mit einigen Weisheiten mehr, und mit der Erkenntnis, dass Familie wichtig ist, dass jeder seine Geschichte hat und man zuhören sollte, solange man kann.
Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die ein schönes, ergreifendes Sommerbuch suchen.