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Veröffentlicht am 16.11.2020

Antike im modernen Paris

Gold und Schatten
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Livia ist gerade 16 geworden und vor Kurzem mit ihren Eltern nach Paris gezogen. Und seitdem ist ihr Leben nicht mehr, wie es mal war. Plötzlich kann sie mit Pflanzen kommunizieren und zweifelt so langsam ...

Livia ist gerade 16 geworden und vor Kurzem mit ihren Eltern nach Paris gezogen. Und seitdem ist ihr Leben nicht mehr, wie es mal war. Plötzlich kann sie mit Pflanzen kommunizieren und zweifelt so langsam an ihrem Verstand. Dann trifft sie den geheimnisvollen Maél, der eine dunkle Anziehungskraft auf sie ausübt. Bald muss sie erfahren: Maél ist nichts geringeres, als ein Halbgott, ein Sohn des Hades, des Gottes der Unterwelt. Und sie ist ein Nymphe, deren Hilfe Maél dringend benötigt.

„Gold und Schatten“ ist ein Jugendroman mit einer spannenden Idee: Die antike Götterwelt versammelt in Paris. Das Setting hat mir gut gefallen, auch wenn Götter, Halbgötter und alles drumherum nichts Neues sind. Auch die Schreibweise der Autorin hat dazu beigetragen, dass man gut in das Buch eintauchen kann. Allerdings war mir die Story etwas zu seicht, die Entwicklungen zu langsam, dafür sehr viel Teenie-Verliebstsein. Zugegeben, da bin ich nicht mehr die richtige Zielgruppe für, daher habe ich darüber auch hinweggesehen. Ich habe mich recht gut unterhalten, leider aber nicht gefesselt gefühlt.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, denn es gibt noch einen zweiten Teil. Ich weiß noch nicht, ob ich den Nachfolger lesen werden. Trotzdem: Eine schöne Geschichte mit interessantem Setting, die mich aber nicht voll überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Auch als Einstieg gut geeignet

Winter der Hoffnung
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Der kleine Ort Altena im deutschen Hungerwinter 1946. Der Krieg ist vorbei und verloren, vieles zerstört, die Lebensmittel sind knapp. Den Menschen fehlt es an allem. Im Mittelpunkt dieses Settings steht ...

Der kleine Ort Altena im deutschen Hungerwinter 1946. Der Krieg ist vorbei und verloren, vieles zerstört, die Lebensmittel sind knapp. Den Menschen fehlt es an allem. Im Mittelpunkt dieses Settings steht die Fabrikantenfamilie Wolf, die eine Drahtzieherei betreibt. Vater Eduard, Mutter Christel und ihre drei Töchter Ruth, Ulla und Gundel geht es verhältnismäßig gut, aber auch sie müssen sich einschränken. Da wird die Fabrik plötzlich von Demontage bedroht und Ulla lässt dich den Kopf vom größten Hallodri der Stadt verdrehen.

„Winter der Hoffnung“ ist die Vorgeschichte zu Pranges Familienepos „Unsere wunderbaren Jahre“. Ich habe dieses Buch vorher nicht gelesen, aber das macht auch nichts, da es sich um eine Vorgeschichte handelt. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Daher eignet sich „Winter der Hoffnung“ auch sehr gut als Einstieg in „Unsere wunderbaren Jahre“. Mir hat das Buch jedenfalls so gut gefallen, dass ich nahtlos weiterlesen musste.

Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. In den kurzen Kapiteln wird die Geschichte immer wieder aus einer anderen Perspektive weitererzählt, so dass man sich gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen kann. Bildhaft und kurzweilig erzählt spürt man fast körperlich das Leid dieses Hungerwinters und lernt die Annehmlichkeiten des eigenen Lebens wieder mehr zu schätzen. Gerade in der aktuellen Zeit eine durchaus interessante Erfahrung, die alles wieder ins rechtere Licht rückt.

Für mich war dieses Buch also keine Vorgeschichte, sondern ein Einstieg in „Unsere wunderbaren Jahre“. Absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Nichts ist wie es scheint

Ihr Königreich
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Roy Opgard lebt auf dem Hof seiner Eltern in den Bergen Norwegens in der kleinen Stadt Os. Er und sein jüngerer Bruder Carl haben den Hof geerbt, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen ...

Roy Opgard lebt auf dem Hof seiner Eltern in den Bergen Norwegens in der kleinen Stadt Os. Er und sein jüngerer Bruder Carl haben den Hof geerbt, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Vor 15 Jahren hat Carl den Hof und Norwegen verlassen, um in den USA zu studieren. Jetzt kehrt er als erfolgreicher Geschäftsmann zurück und bringt seine Frau Shannon sowie große Pläne für die Stadt mit. Er möchte ein Berghotel bauen und die Einwohner des Ortes damit reich und glücklich machen. Doch die Vergangenheit holt die Brüder immer wieder ein, und dunkle Geheimnisse möchten ans Licht kommen.

Ich habe schon länger Bücher von Jo Nesbø in meinem Regal stehen, es bisher aber nicht geschafft, eines davon zu lesen. Nun ist es mit „Ihr Königreich“ soweit gewesen. Ich kann also nicht sagen, ob es ein „typischer Nesbø“ ist oder nicht, ich kann nur sagen, dieser Roman ist eigen.

Schon der Anfang ist ein wenig verstörend und der Leser ahnt, was auf ihn zukommt. Der Roman ist auch der Sicht Roys geschrieben und es gibt immer wieder Rückblicke auf Roys und Carls Jugend. Nach und nach kommt so einiges ans Licht und der Leser wird mit Gewalt, Schuldgefühlen und bedingungsloser Liebe konfrontiert.

Ich würde dieses Buch weniger als Kriminalroman und mehr als Familiengeschichte bezeichnen. Denn zwar geht es um einige Todesfälle, das Zentrum der Geschichte sind allerdings die beiden Brüder und ihre Vergangenheit. Tiefgründig, abgründig. So ein Buch habe ich bisher noch nicht gelesen. Empfehlenswert, wenn man sich darauf einlässt.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Eine neue Ermittlerin in Ostfriesland

Ankerschmerz
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Die Polizistin Kira Jensen kehrt in ihre alte Heimat zurück und beginnt ihren neuen Job in Ostfriesland. Und der startet turbulent: Nach einer unerfreulichen Begegnung am Vorabend kommt sie nicht nur zu ...

Die Polizistin Kira Jensen kehrt in ihre alte Heimat zurück und beginnt ihren neuen Job in Ostfriesland. Und der startet turbulent: Nach einer unerfreulichen Begegnung am Vorabend kommt sie nicht nur zu spät zur Arbeit, sondern muss sich auch noch mit einem eigenbrötlerischen Vorgesetzten rumschlagen, der nichts von Teamwork hält. Und einen Fall gibt es auch noch zu lösen: Die Komponistin Wibke de Wall wird tot im Hafenbecken aufgefunden. Kira muss sich allein in die Ermittlungen stürzen und versucht, ihrem Vorgesetzten zuvor zu kommen.

Ich habe die Lektüre sehr genossen, der Schreibstil macht es einem leicht, in die Geschichte zu finden. Ein spannender Fall und ein interessanter Ermittlungsansatz Kiras lassen die Geschichte nicht langweilig werden, im Gegenteil. Es gibt viele Verdächtige und Geheimnisse, und das Ende konnte mich dann sogar überraschen. Ein gelungener erster Band der Reihe.

„Ankerschmerz“ war mein erstes Buch, das ich von Stefan Wollschläger gelesen habe, aber definitiv nicht mein letztes. Ich möchte sehr gerne wissen, wie es mit Kira Jensen weitergeht und welche Fälle sie noch zu lösen hat. Außerdem habe ich auch schon ein Auge auf die Reihe um Diederike Dirks geworfen.

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Traust du der App?

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Hendrik ist mit seiner Verlobten Linda vor einem Jahr in ein neues Haus in Hamburg gezogen, das mit einem hochmodernen Smart Home System namens Adam ausgestattet ist. Adam macht das Licht an und aus, lässt ...

Hendrik ist mit seiner Verlobten Linda vor einem Jahr in ein neues Haus in Hamburg gezogen, das mit einem hochmodernen Smart Home System namens Adam ausgestattet ist. Adam macht das Licht an und aus, lässt die Jalousien herunter und öffnet die Tür. Absolut sicher, versteht sich. Eine Woche vor der Hochzeit verschwindet Linda spurlos. Einiges deutet darauf hin, dass sie Hendrik verlassen hat. Der glaubt jedoch an ein Verbrechen und macht sich mit Hilfe einer Psychologiestudentin auf die Suche nach Linda.

Nachdem mir „Offline“ von Arno Strobel schon gut gefallen hatte, wollte ich gern auch „Die App“ lesen. In beiden Büchern geht es um die Tücken unserer modernen Technik, das ist grundsätzlich spannend und beängstigend zugleich. Denn man liest immer wieder von Sicherheitslücken in Smarthome Systemen, und auch in unseren alltäglich genutzten Apps. Hochaktuell also.

Deswegen konnte mich der Thriller auch schnell in seinen Bann ziehen. Die Erzählweise ist flüssig, gut zu lesen, nicht verschnörkelt und her einfach. Das macht es gut möglich, schnell voran zu kommen – und das möchte man bei einem Thriller ja, wissen, was wirklich passiert ist.

Wie in „Offline“ auch wechselt der Autor regelmäßig die Perspektiven, was das Ganze umso spannender macht.

Es wird eine gute Spannung aufgebaut, man fragt sich zwischenzeitlich, wem Hendrik überhaupt vertrauen kann und welchen Dreck die einzelnen Personen so am Stecken haben. Und auch wenn ich zum Ende hin geahnt hatte, wer und was dahinter steckt, wurde ich gut und kurzweilig unterhalten.

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