Tiefgehend und mehr als nur Eishockey
Wir gegen euchBjörnstadt ist erschüttert. Neben dem Skandal um ihren Starspieler Kevin haben sie auch noch das finale Eishockeyspiel gegen Erzfeind Hed verloren. Die Stadt ist am Boden. Wie soll es weitergehen mit dem ...
Björnstadt ist erschüttert. Neben dem Skandal um ihren Starspieler Kevin haben sie auch noch das finale Eishockeyspiel gegen Erzfeind Hed verloren. Die Stadt ist am Boden. Wie soll es weitergehen mit dem Klub? Was macht einen Klub aus? Ein Klub ist doch mehr als ein Klub!Fast alle Spieler sind nach Hed gewechselt, Kevin ist weg, da kommt ein Politiker um die Ecke und will den Klub retten. Und eigentlich nur sich selbst. Derweil kämpft Sportdirektor Peter Andersson gegen politische Windmühlen und Anfeindungen, entzweit sich mit seiner Frau, die Kinder gehen ihren eigenen, oftmals unklugen Weg. Die Feindschaft zwischen Hed und Björnstadt spitzt sich zu und es kommt, wie es kommen muss.
„Wir gegen euch“ ist die Fortsetzung des Romans „Stadt der großen Träume“ und knüpft auch direkt an die Geschehnisse an. Backman versteht es wie kein anderer, den Leser mit seinen Worten in den Bann zu ziehen. Er kreieirt seine Charaktere liebevoll und umfassend. Was bei anderen Autoren oft flch bleibt, wird hier detailliert ausgearbeitet. Man hat von den Personen ein genaues Bild vor Augen. Auch der Erzähstil ist sehr detailliert, in fast jedem Satz steckt eine Botschaft. Das ist außergewöhnlich, allerdings ermöglichte es mir auch keinen leichten Lesefluss, ich musste mich durch das Buch durcharbeiten, und das hat immerhin 550 Seiten. Etwas zu viel, wie ich finde, da es sich nicht „einfach so“ weglesen lässt. Ich bin der Meinung, um das Buch zu lesen, braucht es Zeit, man muss in es eintauchen, die Botschaften erfassen. Ein ganz besonderes Leseerlebnis, das zuweilen anstrengend sein kann.
Und wer glaubt, in diesem Buch ginge es um Eishockey, der hat sich getäuscht. Es geht um viel mehr als das. Das Eishockey und der Klub sind die Metapher für Teamgeist, Zusammenhalt, Loyalität, für die Macht der Gruppe, aber auch für den Platz eines jeden Einzelnen. Für Wir gegen euch eben.