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Veröffentlicht am 05.11.2021

Klassisches Tätermotiv

Seelenschrei
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Ein vermutlicher Unfall mit Fahrerflucht entpuppt sich rasch als versuchter Mord, nachdem der Täter die Polizei mit einer Art Bekennerschreiben verhöhnt.
Doch die Polizei tappt im Dunkeln, denn die einzige ...

Ein vermutlicher Unfall mit Fahrerflucht entpuppt sich rasch als versuchter Mord, nachdem der Täter die Polizei mit einer Art Bekennerschreiben verhöhnt.
Doch die Polizei tappt im Dunkeln, denn die einzige Zeugin liegt im Koma. Einziger Anhaltspunkt sind somit die eingegangenen handschriftlichen Schreiben die auf einen gebildeten Menschen, vermutlich männlich, schliessen lassen.
Diese Story wird aus Täter- und Ermittlersicht erzählt, womit sich ein regelrechter Sog des Weiterlesenwollens entwickelt. Unterbrochen wird dieses Schema von einigen privaten Einblicken zu den Ermittlern sowie wichtigen Randfiguren wie Zeugen oder der Mutter des Täters. Wobei mir letztere dann, trotz ihres Verdachtes, doch etwas zu farblos wirkt. Letztendlich kommen die Kommissare jedoch auch ohne ihre Hinweise dem Mörder auf die Spur.
Meiner Meinung nach erfährt der Leser auch über den Täter, vor allem sein - schon fast klassisches - Motiv, zu wenig, zumal es bereits zahlreiche - bessere -Thriller gibt, die selbiges als Begründung anführen.
Das Ende ist traurig, aber konsequent - alles andere wäre in meinen Augen auch unglaubwürdig gewesen.
Insgesamt ein solides lesenswertes Buch, das jedoch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Ungeschönte Realität der Nachkriegsjahre

Der schwarze Winter
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Nachdem sie den ihnen zugewiesenen Bauernhof aufgrund von Übergriffen des Bauern verlassen mussten, kämpfen die Schwestern Silke und Rosemarie im Hungerwinter 1946/47 ums Überleben. Ihre grosse Hoffnung ...

Nachdem sie den ihnen zugewiesenen Bauernhof aufgrund von Übergriffen des Bauern verlassen mussten, kämpfen die Schwestern Silke und Rosemarie im Hungerwinter 1946/47 ums Überleben. Ihre grosse Hoffnung ist Berlin, aber auch dort werden sie nicht mit offenen Armen empfangen. Nur ihrem Mut, ihrem Fleiss und Behaarlichkeit verdanken sie, das sie im Moloch Berlin einen Fuss auf die Erde bekommen. Doch nicht jeder Freund ist wirklich einer und gönnt den Frauen den Erfolg...
Neben den obligatorischen, aber nicht zu kitschigen Liebesgeschichten besticht dieses Buch durch die ungeschönten Schilderungen des rauhen Alltags und der schon ignoranten Dominanz der Männer, die engagierten Frauen zusätzlich das Leben erschweren. In der (junge) Frauen eine Ware sind und auch dementsprechend behandelt werden. Und in der es den Besatzern nur sehr schwer gelingt, für Recht und Ordnung zu sorgen, geschweige denn genügend Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Auch wenn dies nur eine fiktive Geschichte ist, dürfte es unzählige dieser tapferen Frauen gegeben haben, die zur Rückkehr zur Normalität beigetragen haben.
Ein spannendes Buch, was ich zügig ausgehört habe.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Viel mehr als eine Erinnerung...

Hast du uns endlich gefunden
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Momentan ist es sehr beliebt, sich autobiografisch mit seinem Leben auseinanderzusetzen - was dem Leser wiederrum neben tiefen privaten auch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt des Autors ermöglicht.
Nun ...

Momentan ist es sehr beliebt, sich autobiografisch mit seinem Leben auseinanderzusetzen - was dem Leser wiederrum neben tiefen privaten auch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt des Autors ermöglicht.
Nun also das Buch "Hast du uns endlich gefunden" des bekannten Schauspielers Edgar Selge.
In Erwartung der durch den Titel suggeriertenThematik war der Einstieg für mich recht zäh und ich war kurz davor abzubrechen. Zum Glück habe ich mich jedoch durchgerungen weiter zu hören, denn mit dem Hörfortschritt wurde das Buch für mich zunehmend interessanter. Eine Verbindung des Titels mit dem Inhalt konnte ich jedoch nicht wirklich herstellen.
Nach dem etwas unspektakulären Einstieg mit der Arbeits- und Familiensituation dringt der Autor immer tiefer in die Problematik der Nachkriegsjahre, in der neue politische Ausrichtungen mit der Vergangenheit, explizit bestimmten Personen, korrelieren, alle alten Werte falsch plötzlich falsch sind und man seinen Platz erst wieder finden muss. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Eltern, deren tief verwurzelten Ansichten immer wieder zu Konflikten mit den Söhnen führen, die auch über die Vergangenheit reden wollen, anstatt sie totzuschweigen. Es wird sehr deutlich, das es noch ein weiter und schwerer Weg sein wird, sich diesem Thema unbefangen stellen zu können, die Auswirkungen des Krieges noch lange in die Gegenwart ausstrahlen werden.
Der Autor liest sein Buch selbst - und das ist in meinen Augen (oder wohl besser Ohren) sehr gelungen. Es ist vor allem die angenehme Stimme des alten Mannes, der zurückblickend mit viel Schalk von seiner Kindheit und Jugend erzählt, die sehr fesselt. Dadurch wirken die Schilderungen sehr authentisch.
Hatte ich anfänglich noch Schwierigkeiten mit dem Buch, war ich zum Schluss schon fast traurig, das es zu Ende war. Ich hätte Edgar Selge noch ewig zuhören können.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Eine humorvolle Liebeserklärung

Pfoten vom Tisch!
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Bereits bei dem Autor lässt sich vermuten, das sich dem Thema locker und humorvoll gewidmet wird. Das wird es definitiv - perfekt abgerundet durch Hape selbst als Sprecher!
Einige Formulierungen wie "Fellnasen" ...

Bereits bei dem Autor lässt sich vermuten, das sich dem Thema locker und humorvoll gewidmet wird. Das wird es definitiv - perfekt abgerundet durch Hape selbst als Sprecher!
Einige Formulierungen wie "Fellnasen" oder "meine zweitbeste Freundin Gudrun" (wer ist denn da die erstbeste?) lassen mich jetzt noch beim Schreiben der Rezi schmunzeln. Leider gibt es jedoch auch einige längere Phasen, z.B. die Aufzählung der Rassen, die es etwas anstrengend machen, weiter zuzuhören. Diese Passagen habe ich dann doch eher "vorbeirauschen" lassen und mich auf lustigere Episoden konzentriert.
Alles in Allem sorgt die Mischung aus augenzwinkerndem Ratgeber und pointierter Erzählung für kurzweilige Unterhaltung - nur für etwas langatmigeren Teile ziehe ich einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Gelungene Milieustudie

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Dies ist bereits der 2.Teil der Buchreihe um die sympathische Polizeiärztin Magda Fuchs und er lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bands lesen.
Neben dem Dienst als Polizeiärztin, in ...

Dies ist bereits der 2.Teil der Buchreihe um die sympathische Polizeiärztin Magda Fuchs und er lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bands lesen.
Neben dem Dienst als Polizeiärztin, in dem sie hauptsächlich für die medizinische Untersuchung von Prostituierten zuständig ist und das Leid dieser Frauen ungefiltert erfährt bietet sich ihr die Chance eine eigene Frauenarztpraxis zu errichten. Doch auch hier scheint ist das beherrschende Thema die Beseitigung unerwünschten Lebens. So sehr Magda die Verzweiflung der unglücklichen Frauen nachvollziehen kann fühlt sie sich an ihren Ehrenkodex als Ärztin gebunden...
Dieses Buch vereint eine romantische (Liebes)geschichte mit der harten Realität des verlorenen Ersten Weltkrieges in der Inflation und Armut Menschen an ihre Grenzen bringt - i.d.R.zu Lasten der Kinder. Aber auch die Abgängigkeit der Frau von (ihrem) Mann wird sehr deutlich. Eine Zeit in der ihr Wille, ihr Wunsch nichts wert zu sein scheint und die ersten Anfänge des Aufbegehrens zu erkennen sind. Es ist sehr interessant zu reflektieren, das alles was uns (Frauen) heut so selbstverständlich erscheint ein langer und schwerer Kampf war.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten - und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
Klare Leseempfehlung!!

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