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Veröffentlicht am 08.01.2021

Späte Wahrheit...

Wohin die Schuld uns trägt
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Unerwartet bringt ein polnischer Freund aus längst vergangenen Tagen Tania Lewalder einen Brief, der ihr Leben von Grund auf verändert. Es ist ein Brief ihrer Mutter, in dem sie berichtet, ermordet zu ...

Unerwartet bringt ein polnischer Freund aus längst vergangenen Tagen Tania Lewalder einen Brief, der ihr Leben von Grund auf verändert. Es ist ein Brief ihrer Mutter, in dem sie berichtet, ermordet zu werden und verweist auf ein geheimes Tagebuch, das die Wahrheit enthält. Kurz darauf wird der Überbringer der Nachricht tot aufgefunden. Während der dominierende Mäzen am Ort die Ermittlungen der Polizei am liebsten auf die Spur krimineller polnischer Einbrecher, welche zur Zeit ebenfalls ihr Unwesen treiben, leiten möchte, vermutet Kommissarin Kenza Klausen mehr dahinter. Was geschah wirklich damals auf der Flucht aus Polen?
Abwechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart handelnd, schildert die Autorin in einem detailreichen Bild das Durcheinander und Chaos der Flucht und lüftet letztendlich grausame Geheimnisse in den Familiengeschichten. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und bilden für meine Begriffe ein breites Spektrum der Bevölkerung ab.
Dieses Buch liest sich sehr zügig und es ist einfach wahnsinnig fesselnd geschrieben. Die einzelnen Kapitel/Abschnitte haben eine angenehme Länge und durch die spannenden Cliffhanger kann man gar nicht anders als weiterlesen. Dementsprechend zügig habe ich das gesamte Buch auch durchgelesen. Kleine Abstriche mache ich bei der Stimmigkeit, denn ich habe mich beispielsweise gefragt, warum Tania nicht auch "beseitigt" wurde.
Trotzdem eine sehr lesenswerte Story!

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Auf Dich hab ich gewartet….

Blutzeit
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Nach zwanzig Jahren ist die Staatsanwältin Lina Saint-Germain wieder in ihre Heimat Hachenburg zurückgekehrt. Neben einigen sich übergangen gefühlten Männern am neuen Arbeitsplatz tun sich auch die örtlich ...

Nach zwanzig Jahren ist die Staatsanwältin Lina Saint-Germain wieder in ihre Heimat Hachenburg zurückgekehrt. Neben einigen sich übergangen gefühlten Männern am neuen Arbeitsplatz tun sich auch die örtlich ansässigen Kommissare schwer mit der neuen Autoritätsperson, die mit ihren Ansichten und ihrer Vorgehensweise den gewohnten Trott durcheinanderbringt. Dies ändert sich jedoch, als sich Morde in Lina’s Umfeld zu häufen beginnen….
Doris Litz hat mit „Blutzeit“ einen spannenden Thriller erschaffen, der den Leser fesselt – einmal begonnen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Sehr gelungen legt die Autorin in recht überschaubaren, zügig zu lesenden Kapiteln, stimmige, sich jedoch als falsch erweisende Spuren, die Lina fast das Leben kosten. Zwar waren es für meinen Geschmack ein paar Morde zu viel, aber dies tut dem Ganzen keinen Abbruch.
Souveräne 4 Sterne mit Leseempfehlung! Und dies war auch bestimmt nicht mein letztes Buch dieser Autorin.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Erschreckender Einblick in die Logik eines Mörders

Nur Heringe haben eine Seele
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So interessant das Ganze ist (Faszination des Bösen!) so schwierig ist das Buch trotzdem zu lesen. Dies nicht etwa, weil die Formulierungen zu kompliziert sind, sondern weil das Verständnis des Inhalts ...

So interessant das Ganze ist (Faszination des Bösen!) so schwierig ist das Buch trotzdem zu lesen. Dies nicht etwa, weil die Formulierungen zu kompliziert sind, sondern weil das Verständnis des Inhalts eben durch die zum Teil sehr einfältigen, aber verschachtelten Beschreibungen des schlichten Gemüts erschwert werden. Für meine Begriffe ist aber gerade dadurch, basierend auf den Geständnisnotizen Pleils, ein sehr authentisch und erschreckend wirkender Bericht entstanden. In zahlreichen Passagen konnte ich aufgrund der verquerten Logik Pleils nur mit dem Kopf schütteln, allerdings sind diese Überlegungen an sich stimmig. Dies erschüttert um so mehr wenn man sie im Zusammenhang mit seinem, ich will es mal „Ziel“ nennen, sieht, dadurch berühmt zu werden.
Ein sehr eindringliches Buch, das den Leser Einblick in die Denkweisen des Mörders Rudolf Pleil ermöglicht.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Blut und Asche

Blutasche
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Über das Land verstreut sterben junge Frauen während eines Brandes in ihrem Haus. Ein Zusammenhang ist zuerst nicht zu erkennen, bis dem Polizeianwärter Neil Unstimmigkeiten auffallen. Ein erneuter Fall ...

Über das Land verstreut sterben junge Frauen während eines Brandes in ihrem Haus. Ein Zusammenhang ist zuerst nicht zu erkennen, bis dem Polizeianwärter Neil Unstimmigkeiten auffallen. Ein erneuter Fall ruft das MID auf den Plan und es offenbart sich Schreckliches. Die Taten werden im Darknet veröffentlicht und gegen Höchstgebote kann der perverse Zuschauer die Regie bestimmen…
Es ist von Vorteil, den Vorgängerband gelesen zu haben um die Zusammenhänge bzw. Beziehungen der Personen untereinander besser verstehen zu können.
Sage Dawkins versteht es auch in diesem Buch wieder hervorragend, den Leser auf falsche Fährten zu locken, die doch so überzeugend sind. Dadurch entfaltet sich ein Sog, der es unmöglich macht dieses Buch aus der Hand zu legen. Im Vergleich zu den Vorgängerbänden ist dies meiner Meinung nach aber der schwächste Band – deshalb empfehle ich „Blutasche“ mit soliden 4 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Die Hoffnung stirbt zuletzt…

Winter der Hoffnung
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Ich habe bereits länger mit den Büchern um die Familie Wolf von Peter Prange geliebäugelt und „Winter der Hoffnung“ ist der gelungene Auftakt dafür.
Der Krieg ist vorbei, doch die Menschen leiden weiter, ...

Ich habe bereits länger mit den Büchern um die Familie Wolf von Peter Prange geliebäugelt und „Winter der Hoffnung“ ist der gelungene Auftakt dafür.
Der Krieg ist vorbei, doch die Menschen leiden weiter, an Kälte, an Hunger und an Armut. Obwohl die Familie Wolf durch ihre Firma recht gut situiert ist, teilen sie aus Solidarität freiwillig das Schicksal zigtausender, sie sparen an Heizmaterial und Lebensmittel: „Gemeinwohl vor Eigennutz“. Doch dies schützt die Familie genau so wenig vor der Enteignung, wie ihre humane, antinationalsozialistische Einstellung während der Nazi-Zeit.
Die drei Töchter der Familie, Ruth, Ulla und Gundel haben dagegen ganz andere Probleme. Als Ruths Mann, ein glühender Nazi, aus der Gefangenschaft zurückkehrt, kommt es durch ihn zum Bruch mit der Familie. Sowohl Ulla als auch Gundel knüpfen der Weile erste zarte Bande der Liebe, die nur allmählich die (noch existenten) gesellschaftlichen Grenzen durchbricht.
Wie ein roter Faden zieht sich Mutter Christels Gummibaum durch die Geschichte, den sie mit Hingabe hegt und pflegt. Anfänglich habe ich seine Bedeutung nicht ganz verstanden, aber er ist letztendlich DAS Symbol der Hoffnung in diesem Buch.
Peter Prange ist es hervorragend gelungen, neben Alltagssituationen die dadurch anfallenden Probleme und Schicksalsschläge, mit den Träumen der Jugend zu verknüpfen. Dadurch ist ein wunderbar zu lesendes Buch entstanden, das den Leser in der Zeit versetzt.
Dafür gebe ich gern eine Leseempfehlung!

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