Cover-Bild Nur Heringe haben eine Seele
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer eBook
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 28.10.2020
  • ISBN: 9783426459775
Fred Sellin

Nur Heringe haben eine Seele

Geständnis eines Serienmörders - der Fall Pleil
Historischer True Crime: Rudolf Pleils spektakuläre Mordserie gehört zu den größten Skandalen der Nachkriegszeit
Rudolf Pleil, ein ungelernter Kellner, Schwarzhändler und Grenzgänger, ist 23 Jahre alt, als er 1947 verhaftet wird, weil er einen Kaufmann aus Hamburg erschlagen hat. Er wird zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Gefängnis brüstet er sich als "bester Totmacher Deutschlands" und gesteht "mit fast zynisch zu nennender Offenheit" (Staatsanwalt) nach und nach mehr als 25 Morde an Frauen, die er – zum Teil mit Mittätern – getötet haben will, um sie sexuell zu missbrauchen.
Anfangs wird ihm nicht geglaubt, seine Geständniswut ist einzigartig in der deutschen Kriminalgeschichte. Später können ihm die Ermittler elf Morde und einen Mordversuch nachweisen. Viele der anderen Fälle bleiben ungeklärt, bis zum heutigen Tag. Der anschließende Prozess im Herbst 1950 gilt als der spektakulärste im Nachkriegsdeutschland, Medien im In- und Ausland berichten darüber. Im Urteil vermutet der Richter, dass Pleil mehr als die angeklagten Morde begangen hat. Da die Todesstrafe ein Jahr zuvor abgeschafft wurde, wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. 1958 erhängt sich Pleil in seiner Zelle.
Fred Sellin hat tausende Seiten Ermittlungs- und Gerichtsakten eingesehen, darunter zahlreiche Aufzeichnungen von Rudolf Pleil selbst, der seine detailreichen Geständnisse fast immer zuerst niedergeschrieben hat, bevor er sie den Behörden offenbarte. In seinem Tatsachenroman, in dem er den im Zuchthaus sitzenden Pleil seine Lebensbeichte ablegen lässt, verknüpft Sellin das Psychogramm eines Serienmörders mit dem vielschichtigen Porträt der deutschen Trümmergesellschaft.
"Wenn Menschen eine Seele hätten, dann hätte ich das gesehen, bei den ganzen Frauen, die ich totgemacht hab. Aber da war nie was. Nur Heringe haben eine Seele." Rudolf Pleil

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2020

Erschreckender Einblick in die Logik eines Mörders

0

So interessant das Ganze ist (Faszination des Bösen!) so schwierig ist das Buch trotzdem zu lesen. Dies nicht etwa, weil die Formulierungen zu kompliziert sind, sondern weil das Verständnis des Inhalts ...

So interessant das Ganze ist (Faszination des Bösen!) so schwierig ist das Buch trotzdem zu lesen. Dies nicht etwa, weil die Formulierungen zu kompliziert sind, sondern weil das Verständnis des Inhalts eben durch die zum Teil sehr einfältigen, aber verschachtelten Beschreibungen des schlichten Gemüts erschwert werden. Für meine Begriffe ist aber gerade dadurch, basierend auf den Geständnisnotizen Pleils, ein sehr authentisch und erschreckend wirkender Bericht entstanden. In zahlreichen Passagen konnte ich aufgrund der verquerten Logik Pleils nur mit dem Kopf schütteln, allerdings sind diese Überlegungen an sich stimmig. Dies erschüttert um so mehr wenn man sie im Zusammenhang mit seinem, ich will es mal „Ziel“ nennen, sieht, dadurch berühmt zu werden.
Ein sehr eindringliches Buch, das den Leser Einblick in die Denkweisen des Mörders Rudolf Pleil ermöglicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2020

Abgründe

0

Abgründe

In die Abgründe der menschlichen Seele zu blicken ist heutzutage für viele Personen faszinierend. Ohne sich selbst einer Gefahr aussetzen zu müssen, kann man anhand von Büchern wie "Nur Heringe ...

Abgründe

In die Abgründe der menschlichen Seele zu blicken ist heutzutage für viele Personen faszinierend. Ohne sich selbst einer Gefahr aussetzen zu müssen, kann man anhand von Büchern wie "Nur Heringe haben eine Seele" dieser Faszination von der heimischen Couch aus nachgehen.

Hier wird nun die Person Rudolf Pleil näher betrachtet. Er wird im Jahre wird 1947, mit gerade einmal 23 Jahren verhaftet. Er hat einen Kaufmann aus Hamburg erschlagen. Doch was sich dann im Laufe der Zeit noch alles offenbaren wird, ist mehr als grausam. Er gesteht über 20 Morde an Frauen. Bis heute konnten jedoch nicht alle zu 100% aufgeklärt werden.

Zuerst möchte ich sagen, dass das Buch es in sich hat. Wer bestimmte Szenen nicht lesen kann und eher zart besaitet ist - für den ist es nichts. Auch ich, die sehr viel Thriller und True Crime liest (und auch ansieht) musste des Öfteren schlucken und das Buch beiseite legen.

Dennoch ist es ein, finde ich, sehr gut recherchiertes Buch über Pleil und seine Psyche bzw. seine Taten. Es ist eine wirklich erschütternde Lektüre, die nachhallt und dennoch nicht verschwiegen werden darf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.11.2020

Eiskalt und skrupellos

0

Rudolf Pleil brüstet sich gern damit, Frauen getötet zu haben, nennt sich „bester Totmacher Deutschlands“. Wegen eines anderen Mordes verhaftet, prahlt er damit, Morde, die bisher nicht aufgeklärt wurden, ...

Rudolf Pleil brüstet sich gern damit, Frauen getötet zu haben, nennt sich „bester Totmacher Deutschlands“. Wegen eines anderen Mordes verhaftet, prahlt er damit, Morde, die bisher nicht aufgeklärt wurden, begangen zu haben. Die angeberischen Geständnisse dieses Serienmörders erschüttern den Leser. Was für ein eiskaltes Monster spricht da, ohne Unrechtsbewusstsein, brutal, eitel.
Historische Gegebenheiten der 40-er und 50-er Jahre beleuchten die Verhältnisse dieser Zeit in Deutschland, die Gegebenheiten des mit Grenzen durchzogenen Landes und die wirtschaftliche Situation.
Pleil wuchs unter schwierigen Verhältnissen auf, gewiss, hat nur einen Fünfklassenabschluss, ist Epileptiker, Säufer, das alles erfährt man ungeschönt. Verständnis weckt das aber nicht, das Urteil „Lebenslänglich“ ist mehr als gerechtfertigt.
Pleil berichtet also ausführlich, hat ein sehr genaues Detailgedächtnis, beschreibt seine Taten in aller Abscheulichkeit und hält sich für einen schlauen Ehrenmann. Frauen sind für ihn überflüssige Biester, nur dazu da, seine Bedürfnisse und abartigen sexuellen Gelüste zu befriedigen. Psychiater und Kommissare, die ihn oft befragen, stellen fest, dass Pleil moralische Werte zwar kennt, sie allerdings für ihn nicht gelten. Er ist sehr eitel und für Lob empfänglich, stolz, schlagfertig, vielfach verschlagen und hat eine ausgesprochen lebendige Fantasie.
Dieser Historische True Crime Bericht von Fred Sellin schildert Rudolf Pleils spektakuläre Mordserie der Nachkriegszeit, ein Tatsachenbericht, ein Psychogramm eines gestörten Serienmörders. Unglaubliches und erschütterndes Material.
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere