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Veröffentlicht am 24.11.2020

Ein verschenktes Leben

Die verstummte Liebe
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Helen Mandeville ist eine selbstbewusste junge Engländerin, die sich Ende des 19. Jahrhunderts nicht in eine standesgemäße Heirat mit einem ungeliebten Mann drängen lässt. Stattdessen flüchtet sie zu ihrer ...

Helen Mandeville ist eine selbstbewusste junge Engländerin, die sich Ende des 19. Jahrhunderts nicht in eine standesgemäße Heirat mit einem ungeliebten Mann drängen lässt. Stattdessen flüchtet sie zu ihrer großen Liebe, dem Arzt Ludwig Ellerweg nach Deutschland. Gemeinsam mit ihm und den gemeinsamen Sohn Fritz verlebt sie die glücklichste Zeit ihres Lebens. Nach dem Tod ihrer Mutter verhindert der erste Weltkrieg die Rückkehr nach Deutschland – und damit auch ihr ganzes Leben.
Durch das wunderschöne Cover wurde ich auf das Buch aufmerksam, da man daraus sofort auf die zeitliche Einordnung des Inhalts schließen kann. Es liest sich gut und zügig, aber mit der Geschichte habe ich etwas meine Probleme. Diese starke und mutige Frau, die für ihre große Liebe ihr altes Leben hinter sich gelassen hat, knickt durch einen einzigen Fehltritt dermaßen ein, das die darauf aufbauende Kettenreaktion nicht nur ihr Leben, sondern auch das all ihrer Lieben unwiederbringlich beeinflusst. Auch wenn die erste Entscheidung in einer Ausnahmesituation ihr abgenommen wurde, kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass sie später nicht alles daran setzt Kontakt zu ihrer deutschen Familie aufzunehmen, die ihr alles bedeutet.
Insgesamt ein Buch, was sich angenehm lesen lässt, allerdings würde ich dies nicht noch einmal tun.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Durch den Krieg im Leben verloren…

Rauhreif
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Edith Zeile schildert in ihrem Buch „Raureif: Eine Kriegskindheit“ das Leben der Sarah Stein, welches vor allem in der Kindheit durch Krieg, Verlust des Vaters und der Heimat geprägt ist und stellvertretend ...

Edith Zeile schildert in ihrem Buch „Raureif: Eine Kriegskindheit“ das Leben der Sarah Stein, welches vor allem in der Kindheit durch Krieg, Verlust des Vaters und der Heimat geprägt ist und stellvertretend für das Schicksal von Millionen von Kriegsflüchtlingen steht.
Die erste Hälfte des Buches brilliert vor allem durch die recht ahnungslosen Schilderungen der jungen Sarah aus Kindersicht, später hingegen flattert sie später regelrecht durchs Leben. Zwar sehr zielstrebig im beruflichen Fortkommen, aber unstet in Beziehungen, immer auf der Suche nach Heimat. Zu spät findet sie den vermeintlich Richtigen, der sie erden kann, durch deren gemeinsame behinderte Tochter Mirijam jedoch auch diese Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Nach Mirijam‘s Tod steht Sarah vor dem seelischen Nichts und erst mit der Reise in ihre verlorene Heimat scheint sie innerlichen Frieden zu finden.
Ein interessantes Buch, das ich zuerst verschlungen, mich jedoch später regelrecht durch die Zeilen gequält habe. Deshalb würde ich es auch nicht noch einmal lesen…

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Verworrene Spionagegeschichte im Kalten Krieg

Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh
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„Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh“ ist die Fortsetzung der Heimat-Saga. Es handelt von dem Schicksal der Familie Sandler und deren Kindern Katharina und Franziska. Als hochbegabtes Mathematikgenie, ...

„Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh“ ist die Fortsetzung der Heimat-Saga. Es handelt von dem Schicksal der Familie Sandler und deren Kindern Katharina und Franziska. Als hochbegabtes Mathematikgenie, wird Katharina mit ihrer Schwester nach Russland verschleppt und bekommt dort den Hass und das Misstrauen gegenüber den Deutschen zu spüren.
Nach dem ersten Band, als auch der anderen Bücher wie „Honigtot“, bin ich von diesem Buch etwas enttäuscht. Sicher ist der Hintergrund bzw. Inhalt der Handlung durchaus interessant, wird durch die verschiedenen gegeneinander agierenden Organisationen sowie Personen, Agenten und Doppelagenten schnell recht unübersichtlich. Zusätzlich wird dies durch die russischen Namen erschwert. Es fiel mir teilweise schwer nachzuvollziehen, wer jetzt was tut um wem zu schaden. Darunter leidet der Lesefluss und auch das Textverständnis; stellenweise habe ich mich regelrecht durch das Buch gequält. Ich kann es deshalb nicht empfehlen und würde es auch nicht wiederkaufen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Enttäuschung nach (zu?) großer Erwartung

Die Unschärfe der Welt
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Mit großer Erwartung, da für den „Deutschen Buchpreis 2020“ nominiert, bin ich in dieses Buch gestartet. Allerdings ließ es mich nach dem Lesen etwas ratlos zurück und erst nach und nach konnte ich mir ...

Mit großer Erwartung, da für den „Deutschen Buchpreis 2020“ nominiert, bin ich in dieses Buch gestartet. Allerdings ließ es mich nach dem Lesen etwas ratlos zurück und erst nach und nach konnte ich mir dazu eine Meinung bilden. Der Titel ist sinngebend, denn alles Personenbezogene wird mit einer gewissen Unschärfe betrachtet, die durch bildhafte Beschreibungen von allem anderen kompensiert wird. Es sind schlichte, einfache Sätze, durch die mit sehr viel Wucht die Schilderungen lebendig werden. Dennoch ist jedes Wort wichtig ist, um Zusammenhänge erfassen zu können. Gesellschaftliches und Politisches wird, durchaus kritisch betrachtet, knapp angedeutet und es obliegt dem Leser sich Gedanken dazu zu machen. Damit lässt das Buch etwas zu viel Raum für Nichtgesagtes.
„Die Unschärfe der Welt“ ist nicht schlecht geschrieben und ließ sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch ganz gut lesen. Trotzdem konnte mich dieses Buch letztendlich nicht ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Überladene Geschichte

Das Schicksal der Henkerin
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Nach dem Erhalt eines Briefes von ihrem totgeglaubten Bruder, macht sich die junge Melisande auf den Weg, um ihn aus dem Gefängnis zu befreien. Ihr Vorgehen zeugt von großem Mut, den sie auch braucht, ...

Nach dem Erhalt eines Briefes von ihrem totgeglaubten Bruder, macht sich die junge Melisande auf den Weg, um ihn aus dem Gefängnis zu befreien. Ihr Vorgehen zeugt von großem Mut, den sie auch braucht, wenn sie ihren geliebten Bruder helfen will. Doch das Ganze entpuppt sich als eine Falle.
Der Einstieg in dieses Buch ist sehr gut gelungen - ich war sofort "in der Geschichte" und habe mit den Protagonisten mit gefiebert. Die Ereignisse (sowohl in der Rückblende, als auch der beschriebenen Gegenwart) überschlagen sich regelrecht.
Als sich dann im Verlauf der Handlung Melisandes Kinder im Winter auf die Suche nach ihr machen und daraufhin ihr Mann Wendel die Kinder sucht, wirkt das Buch mit diesen parallellaufenden Handlungssträngen für mich etwas überladen. Wenn ich auch anfänglich den Cliffhanger mit dem jedes Kapitel endet noch super spannend fand, wurde es mit der Zeit einfach „too much“, da es immer unrealistischer wurde. Schade!
Obwohl das Buch Potential hat(te) konnte es mich am Ende nicht überzeugen und ich werde es nicht noch einmal lesen.

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