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Veröffentlicht am 05.12.2018

Dunkle Vergangenheit, Liebe und Geheimnisse in den schottischen Highlands!

Die Melodie der Schatten
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Maria W.Peter gelingt es hervorragend reale Personen und geschichtliche Ereignisse mit fiktiven Charakteren zu einer stimmigen Story zu verschmelzen. Ihr fundiertes Wissen zum Thema, als auch die plastische ...

Maria W.Peter gelingt es hervorragend reale Personen und geschichtliche Ereignisse mit fiktiven Charakteren zu einer stimmigen Story zu verschmelzen. Ihr fundiertes Wissen zum Thema, als auch die plastische Beschreibung sowohl der Figuren, als auch Handlung und Umgebung, haben mich auch bei diesem Buch wieder sehr beeindruckt.
Das Buch beginnt mit einem gelungener Einstieg der gleichzeitig Fragen aufwirft und Spannung aufbaut.
Nach einem Überfall, bei dem sie die einzige Überlebende ist, schleppt sich Fiona zu einem alten Herrenhaus. Schon der ersten Anblick löst bei ihr Unbehagen und die Bewohner strahlen widersprüchliche Botschaften aus. Da Fiona sehr sensibel und emphatisch ist spürt sie in den unterschwelligen Emotionen, das der Herr des Hauses mit ihr ein Problem zu haben scheint.
Vom ängstlichen und unsicheren Mädchen, der offensichtlich immer eingeredet wurde, sie sei nicht ganz normal, wächst Fiona über sich hinaus. Sie bietet Aidan die Stirn und tritt auch gegenüber seiner selbstsüchtigen Verlobten für Gerechtigkeit ein. Trotzdem ist es für mich in erster Linie Neugierde, statt Mut, dass sie fast instinktiv ihren Beobachtungen nachgeht und sich damit durch ihr eher unüberlegtes Handeln in Gefahr begeben könnte.
Mit jedem kleinen Hinweis, mit dem man denkt, etwas näher an die Auflösung des ganzen Mysteriums zu gelangen, werden neue Rätsel angedeutet; die jeweilige Situation bzw. Entwicklung ändert sich immer wieder aufs Neue schlagartig. Das macht dieses Buch unglaublich fesselnd und spannend!
Sehr bereichernd finde ich auch, das immer wieder, fast beiläufig, Schilderungen vom harten Leben in den Highlands anklingen.

Für mich ist dies (wieder) ein absolut gelungenes Buch von Maria W.Peter! Ich konnte es gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht! Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!!

Veröffentlicht am 02.12.2018

Ein durch die Alltagsschilderungen sehr berührendes Buch über eine schlimme Zeit

Hanna
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Sandra Jungen schildert in diesem Buch die Erfahrungen ihrer Oma als Krankenschwester an der Front. Geschickt verwebt sie dabei reale Erinnerungen mit fiktiven Personen/Momenten, was ein sehr flüssig zu ...

Sandra Jungen schildert in diesem Buch die Erfahrungen ihrer Oma als Krankenschwester an der Front. Geschickt verwebt sie dabei reale Erinnerungen mit fiktiven Personen/Momenten, was ein sehr flüssig zu lesendes Buch ergibt. Gerade durch die Schilderungen von den alltäglichen Schreckenserlebnissen an der Front bzw. im Umgang mit den Soldaten wird das Grauen sehr eindringlich dargestellt. Viele tragische Einzelschicksale veranschaulichen die Sinnlosigkeit dieses Krieges.
Während Hanna zu Beginn noch ziemlich "blauäugig" der Aufforderung zum Fronteinsatz folgt, wird sie durch das Erlebte rasch erwachsen, bildet sich ihre eigene Meinung, welche sie jedoch nicht immer offen sagen solle. In der Hilfsschwester Gerda gibt es eine linientreue Person, der jedes Mittel recht ist, Hanna zu denunzieren. Übel ist deren Verhalten zum Ende, indem sie eine 180°-Wendung vollzieht: "nix Nazi"...
Ich bin der Meinung mit diesem Buch ist es Sandra Jungen wunderbar gelungen, das Denken (und die Weiterentwicklung) der breiten Mehrheit einzufangen und wieder zugeben. Es ist ein wunderbares Denkmal für bzw. an ihre Oma! Jeder sollte rechtzeitig wie sie die Chance nutzen, in seiner Familie Erinnerungen festzuhalten!
Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.12.2018

Sehr gut recherchierter historischer Roman über ein dunkles Kapitel...

Der Hexenjäger
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Wer vielleicht schon einmal ansatzweise vom Hexenhammer gehört oder sich auch damit beschäftigt hat, weiß, welche Grausamkeiten sich in diesem Werk verbergen.
Susanna eine recht selbstbewusste junge Frau, ...

Wer vielleicht schon einmal ansatzweise vom Hexenhammer gehört oder sich auch damit beschäftigt hat, weiß, welche Grausamkeiten sich in diesem Werk verbergen.
Susanna eine recht selbstbewusste junge Frau, die sich nicht so leicht den Wünschen bzw. Erwartungen der damaligen Zeit fügt. Nur durch ihr Geschlecht in die ihr vorgesehene Rolle gedrängt, wird sie als Mensch (der noch dazu alles in der Familie macht) gar nicht akzeptiert. Eine Heirat kommt für sie nur aus Liebe und nicht aus Vernunftgründen in Frage. Ihre beste Freundin Elsbeth ist für sie ein warnendes Beispiel Sie wird jedoch nur als das „dumme“ Weib, welches zu gehorchen hat, angesehen. Das tragische Unglück des Todes der Mutter Margaretha überschattet die Familie, ihr Vater versinkt in Selbstmitleid und ihr älterer Bruder Gregor bevormundet sie. Einzig ihr Bruder Martin ist ihr eine Stütze. Es bleibt etwas offen, ob es ein Unfall oder Selbstmord war - was jedoch für Mitmenschen entscheidend ist - als Selbstmörderin würde ihr ein Begräbnis in geweihter Erde verwehrt. Da (er)scheint der bereits in Kindertagen mit Margaretha befreundete Prior Heinrich der rettende Helfer zu sein, denn mit Hilfe seines Einflusses fügt sich alles ohne Probleme - der Tod wird als tragischer Unfall eingeschätzt. Jedoch klingen hier bereits mit seinem Einzelgängertum und seinen Ansichten zukünftige Probleme an.
Wie schon damals in Margaretha ist er in Susanna vernarrt. Es ist schon sehr erstaunlich, dass er als eigentlich gebildeter Mann so eine primitive und für Susanna bösartige Erklärung für SEIN Verhalten sucht. Dass eine Frau in der damaligen Zeit nichts wert war, ist ja bekannt. Auch das Verleumdung und üble Nachrede dazu führten, dass zahlreiche Frauen als Hexen angeschwärzt wurden. Doch dieser Ablauf ist für meine Begriffe noch etwas krasser: als Freund der Familie erschleicht er sich das Vertrauen und nutzt nach der Zurückweisung seine Macht als Inquisitor um Susanna zu bestrafen. Ihr gelingt zwar durch Heirat mit einem ungeliebten Mann (der sich jedoch als sehr verständnisvoll und - auch für die heutige Zeit - sehr tolerant zeigt) die Flucht in eine andere Stadt, jedoch wird er sie auch dort aufspüren...
Astrid Fritz ist es mit diesem Buch wunderbar gelungen, die Entstehungsgeschichte des Hexenhammers sowie Einblicke in die Denkweisen des Verfassers Heinrich Kramers mit der fiktiven Figur Susanna zu verweben, welche auf tragische Weise Heinrichs verquere Ansichten und Auslegungen zu spüren bekommt. Mir hat das Buch super gefallen, ich konnte es kaum aus der Hand legen - was ja schon für sich spricht! Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.11.2018

Phänomenaler und actionreicher Hörgenuss der anderen Art

Tuesday Falling
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Wie ein Taifun wirbelt Tuesday durch die Story – und gleichsam wird man mitgerissen. Sie wirkt als Rächerin der Gefallenen und Geschändeten, denen die Polizei nur zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Dabei ...

Wie ein Taifun wirbelt Tuesday durch die Story – und gleichsam wird man mitgerissen. Sie wirkt als Rächerin der Gefallenen und Geschändeten, denen die Polizei nur zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Dabei geht sie brutal und rücksichtslos, jedoch mit ausgefeilten Methoden zu Werke und ist allen immer einen Schritt voraus. Technisch überlegen greift sie mitunter aus dem Hinterhalt an, lockt die Täter in die Falle bzw. täuscht sie mit ihrer mädchenhaften „Opferrolle“.
Erst im Laufe der Handlung wird deutlich, dass alles nicht (nur) aus reiner Hilfsbereitschaft geschieht, sondern das auch ihr sehr übel mitgespielt wurde und Korruption bis in höhere Polizeiebenen reicht.
Hervorzuheben ist die direkte respektlose Art von Tuesday, in ihrer Sprache, Handeln und Denken, welche durch die Sprecherin sehr authentisch rübergebracht wird.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht dieses Buch zu hören – deshalb von mir dafür eine klare Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 16.11.2018

Fesselnde Geschichte zu Mythen und Mystik der Rauhnächte

Das Erbe der Rauhnacht
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Dieses Buch liest sich wirklich super. Ich bin gefesselt von der Story, von Mystik und Aberglauben die in eine stimmige Geschichte eingekleidet sind. Wie die wilde Jagd jagt man durch die Handlung, immer ...

Dieses Buch liest sich wirklich super. Ich bin gefesselt von der Story, von Mystik und Aberglauben die in eine stimmige Geschichte eingekleidet sind. Wie die wilde Jagd jagt man durch die Handlung, immer darauf gespannt, wie es weiter geht. Zwei Handlungsstränge in Vergangenheit und Gegenwart verbinden die Mythen „zwischen den Jahren“ mit einer tragischen Geschichte. Und am Ende wirkt der Zauber der Weihnacht. Für mich ein Buch mit „Schmacht“-Effekt, denn irgendwie hat diese Zeit für mich auch immer etwas ganz Besonderes!
Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung!