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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2022

Schreib gut - oder stirb!

Das Buch - Schreib um dein Leben!
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Seit Jahren verbreitet ein Serienmörder Furcht und Schrecken. Sowohl Opfer als auch der Modus operanti lassen keine Gemeinsamkeiten erkennen. Als einziges verbindendes Element hinterlässt der Täter jedoch ...

Seit Jahren verbreitet ein Serienmörder Furcht und Schrecken. Sowohl Opfer als auch der Modus operanti lassen keine Gemeinsamkeiten erkennen. Als einziges verbindendes Element hinterlässt der Täter jedoch skurill anmutende Puppen am Tatort.
Kara Bender ist eine aufstrebende Autorin, deren vierter Krimi kurz vor der Veröffentlichung steht, als sie entführt wird und sich in mitten einer grausamen - nicht besser schriftstellerisch zu erschaffenden - Situation wiederfindet. Der Puppenmörder hat sie auserwählt, um seine Geschichte der Nachwelt zu hinterlassen. Kara hat die Wahl, sofort zu sterben oder das Buch zu schreiben, mit der Zusage des Mörders, sie wieder frei zu lassen...
Die Geschichte ist unglaublich fesselnd und liest sich, auch aufgrund der recht übersichtlichen Kapitel, sehr flüssig und zügig. Interessant ist, daß nicht nur der Mörder sondern auch Kara ihr "Päckchen" zu tragen hat und sich ihren Ängsten in Gefangenschaft notgedrungen stellen muss. Das meistert sie hervorragend, obwohl verständlicherweise hysterische Momente durchbrechen.
Der Plot ist sehr interessant und man kommt nicht umhin, trotz aller Grausamkeiten und Kälte, stellenweise eine gewisse Symphatie mit dem Puppenmörder zu empfinden.
Leider trüben einige unnötig viele Zufälle das Gesamtbild (z. B. der Zusammenhang zu Yvonne), die sich in die Geschichte zwar stimmig fügen, aber dennoch einen faden Beigeschmack hinterlassen. Für mich wäre die Story ohne diese Verbindungen "5 Sterne" gewesen, somit sind es solide vier.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Sehr interessante Thematik und Ansatz, dessen Umsetzung leider jedoch nur teilweise gelungen ist.

Das Rätsel der Schamanin
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Eher durch Zufall wurde 1934 im Kurpark von Bad Dürrenberg ein sehr altes Grab entdeckt. Darin die sterblichen Überreste eines Erwachsenen und die eines Kindes. Falsch interpretiert und von der NS-Ideologie ...

Eher durch Zufall wurde 1934 im Kurpark von Bad Dürrenberg ein sehr altes Grab entdeckt. Darin die sterblichen Überreste eines Erwachsenen und die eines Kindes. Falsch interpretiert und von der NS-Ideologie zu Untermauerung der Rassen Lehre missbraucht, verschwand danach der Fund und mit ihm das Interesse daran.
2022 - über zwei Jahre hat ein Forscherteam aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen die Knochen und zahlreichen Beigaben aus dem ältesten Grab Mitteldeutschlands analysiert und ist dabei zu erstaunlichen neuen Erkenntnissen gekommen.
Dieses Buch weisst mit seiner Mischung aus True Crime und wissenschaftlicher Abhandlung einen sehr interessanten Aufbau auf, der sofort fesselt und auf "mehr davon" neugierig macht. Auch wenn die ausführlichen Schilderungen zu Untersuchungen und Forschungsergebnissen das Werk durchaus bereichern, verliert sich für meine Begriffe dann jedoch das Buch zu sehr in philosophischen Aspekten, was das Zuhören teilweise sehr schwierig und anstrengend machte.
Wiederrum sehr gelungen rundet die fiktive Erzählung um die Schamanin das Buch zum Ende ab.
Eine sehr interessante Thematik, bis auf die genannten Abstriche, gut aufbereitet und umgesetzt. Solide 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Wieviel Leid kann ein Mensch ertragen?

Das letzte Versprechen
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Banat, 24.12.1944
Das beschauliche Leben der Familie Pfeiffer gerät aus den Fugen als jugoslawischen Partisanen die Deutschen überfallen, arbeitsfähige junge Frauen nach Sibirien deportieren, Alte und ...

Banat, 24.12.1944
Das beschauliche Leben der Familie Pfeiffer gerät aus den Fugen als jugoslawischen Partisanen die Deutschen überfallen, arbeitsfähige junge Frauen nach Sibirien deportieren, Alte und Kinder in Lagern den Verhungern preisgeben. Mit dem Mut der Verzweiflung erfüllt Barbara Pfeiffer das Versprechen, welches sie ihrer Schwiegertochter Amalia vor dem Abtransport gab, die fünfjährige Enkelin Anni nie allein zu lassen.
Nach langer Zeit und unermesslichem Leid trifft die Familie in Bayern wieder zusammen. Doch in dem unbekannten Land und durch die schrecklichen Erlebnissen sind sich alle fremd. Mit Macht wird die inzwischen elfjährige Anni mit ihrer traumatisierten Mutter zusammengeführt, was für arge Probleme sorgt. Als Anni als junge Frau ihren "Hans im Glück" kennen lernt und heiratet, scheint ihr Leben zum ersten Mal eine glückliche Wendung zu nehmen, die leider nicht lange anhält.
Die ungeschönten Schilderungen der Zustände und Grausamkeiten machten es mir mitunter schwer weiterzuhören, andererseits entwickeln die Handlung und Schicksale auch einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Wieder einmal stellte sich mir die Frage, wieviel Leid ein Mensch ertragen kann. Auch wenn nicht jeder seine Last gleich gut verarbeiten kann und konnte, erscheinen mir die Menschen damals demütigen, genügsamer und geduldiger mit ihrem Leben. Verglichen damit erscheinen mir viele Probleme heut wie "Jammern auf hohem Niveau".
Auf jeden Fall eine Thematik die einen wieder etwas "erdet".
Ein weiterer Aspekt der für dieses Buch spricht, ist fuer mich die Horizonterweiterung. Bisher war mir zu der Historie des Banats recht wenig bekannt und so nutze ich diese Story gern, um mich anderweitig zu belesen.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, es hat noch lange in mir nachgewirkt und ich empfehle es sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Der Horror zwischen den Jahren...

Rauhnächte - Sie werden dich jagen
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Seit Jahren verschwinden in den sogenannten Rauhnächten, den zwölf Nächte zwischen den Jahren, junge Frauen um später extrem verstört wieder aufzutauchen. Nie sprach eine von ihnen über das erlebte, sie ...

Seit Jahren verschwinden in den sogenannten Rauhnächten, den zwölf Nächte zwischen den Jahren, junge Frauen um später extrem verstört wieder aufzutauchen. Nie sprach eine von ihnen über das erlebte, sie flüchteten aus dem Ort oder sogar in den Tod.
Nach tragischen Todesfällen in ihrer Familie kehrt Lisa zu Weihnachten zu ihren Großeltern in ihr Heimatdorf zurück, in der Hoffnung auf Versöhnung und auch Antworten. Da verschwindet erneut eine junge Frau...
Den Rauhnächten wohnt ein ganz besonderer, mystischer Zauber inne. Zahlreiche Bräuche basieren und Geschichten ranken sich um diese Zeit.
Eigentlich die perfekte Kulisse für ein spannenden Thriller.
Obwohl große Bereiche durchaus spannend und fesselnd geschrieben sind, erfüllte dieses Buch meine Erwartungen leider nicht. Zu voraussehbar die Handlung und zu klischeehaft das "Mauern" innerhalb der Dorfgemeinschaft. Auch der Auslöser bzw. die Motivation der Männer für ihre Taten wirkte auf mich zu konstruiert.
Ein Buch mit interessanten Ansätzen, jedoch würde ich es nicht noch einmal hören/lesen

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Vom Selbstfinden und Scheitern

Lisa, siebzehn, alleinerzogen
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Leipzig, in den Nachwendejahren
Inspiriert vom dem der Schule gelegenen Strassenstrich wählen die zwei Schülerinnen Lisa und Marlene als Thema ihrer Belegarbeit eine Problematik, die vor allem der Lehrerschaft ...

Leipzig, in den Nachwendejahren
Inspiriert vom dem der Schule gelegenen Strassenstrich wählen die zwei Schülerinnen Lisa und Marlene als Thema ihrer Belegarbeit eine Problematik, die vor allem der Lehrerschaft aufstösst: die Prostitution. Und dafür interviewen sie sogar eine Domina.
Diese Grundidee des Buches wird durch durch Rückblicke in Lisa's Familiengeschichte, verwoben mit realen geschichtlichen Fakten und Örtlichkeiten sowie Beobachtungen abgerundet. Es war nicht in erster Linie der Haupterzählstrang, der mich zum Lesen dieses Buches animierte, sondern der Bezug zu Leipzig, in dem ich im ähnlichen Alter wie Lisa die Wendezeit erlebte. Die "Roscherstrasse" war ein Begriff und die Schilderungen riefen Erinnerungen wach. Die eigentliche Handlung fand ich jedoch dann zu schwach, meiner Meinung nach rutscht der Autor vor allen in den Szenen um den Vater zu sehr in gängige Klischees ab.
Für Leser mit geschichtlichen und regionalen Bezug vielleicht interessant, ich würde dieses Buch jedoch nicht noch einmal lesen.

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