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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2024

Spannender Genre-Mix mit rasantem Ende

House of Marionne
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In „House of Marionne“ wird die Geschichte von Quell erzählt, welche lange Zeit mit ihrer Mutter auf der Flucht ist, da sie eine zerstörerische Magie in sich trägt. Als unbekannte Verfolger sie und ihre ...

In „House of Marionne“ wird die Geschichte von Quell erzählt, welche lange Zeit mit ihrer Mutter auf der Flucht ist, da sie eine zerstörerische Magie in sich trägt. Als unbekannte Verfolger sie und ihre Mutter zu sehr in die Enge drängen, muss Quell übereilt verschwinden und ist plötzlich auf sich allein gestellt. Ihr einziger Zufluchtsort scheint das Anwesen ihrer Großmutter zu sein, auf welchem Magie trainiert wird und man mittels des Debütieren vollen Zugriff auf seine Magie erlangt. Doch Quells dunkle Magie, die Toushana genannt wird, ist in diesen Reihen nicht gerne gesehen und sollte jemand davon erfahren, so droht ihr der Tod.

Kurzum: eine elitäre Schule, ein verbotener Book-Boyfriend, schwarze Magie und Bridgerton-Vibes in einem Buch voller Intrigen, wobei man sich wirklich nie sicher sein kann, wer hier vertrauenswürdig ist. Allerdings wird man vor allem in das Magiesystem hineingeworfen und muss gemeinsam mit Quell herausfinden, was die Grenzen desselbigen sind, was mich manchmal ein wenig frustrierte. Die Welt scheint doch recht komplex, dafür, dass es wenige Erklärungen gibt.

Quell wiederum ist eine fantastische, wissbegierige und hart an sich arbeitende Protagonistin. Zu Beginn will sie vor allem zu ihrer Mutter zurückfinden, doch mit der Zeit gewinnt sie immer mehr an Mut und Stärke, sodass zum Schluss eine neue Quell aus ihrer Asche aufersteht und unglaublich viel Potenzial für den Folgeband verspricht. Jordan wiederum, der love-interest, bleibt lange Zeit höflich-distanziert und prinzipientreu und es fiel mir schwerer, ihn kennenzulernen. Vor allem zum Ende hin lernt man ihn besser kennen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt auf jeden Fall und die Liebe konnte ich zwischen den Seiten deutlich spüren. Mit der Zeit machten mir die Dialoge der beiden immer mehr Spaß.

Es gibt noch viele, viele weitere Charaktere. Die Nebencharaktere blieben lange Zeit blass, aber auch hier verspreche ich mir viel von den nachfolgenden Bänden. Es gibt noch eine weitere Erzählperspektive aus der Sicht der Figur Yagrin, der neue Infos einstreut und für viel Spannung sorgt. Hier gibt es einen großen Knall zum Ende des Buches hin, mit dem ich definitiv nicht gerechnet hatte.

Handlungstechnisch ist unglaublich viel los, wodurch ich (erneut) immer wieder Fragezeichen im Kopf hatte. Es hat auf jeden Fall geholfen, das Buch innerhalb einer Leserunde zu lesen. Mit der Zeit erklären sich Zusammenhänge immer mehr, andere bleiben weiterhin offen, aber da es eine Reihe ist, kommt hier sicher noch einiges. Ein bisschen habe ich mich hier aber dennoch verloren gefühlt und mir mehr Erklärungen gewünscht. Ansonsten ist der Schreibstil toll und gespickt mit vielen liebevollen Details. Auch die Bridgerton-Vibes, die sich auch in der Magie widerspiegeln, zum Beispiel in Form von Diademen, Masken und berauschenden Bällen, fand ich toll.

Das Ende war einfach nur ein gigantischer Knall. Ein perfekter Abschluss, in dem brutale Geheimnisse aufgedeckt werden und Protagonisten ihre Masken fallen lassen. Ich kann es kaum abwarten, zu lesen, wie es weitergeht und hoffe ganz schnell auf Band 2.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Suchtpotenzial

Dynasty of Hunters, Band 1: Von dir verraten (Atemberaubende, actionreiche New-Adult-Romantasy)
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Ich muss sagen, dass Cover und Farbschnitt mich zunächst nicht unbedingt angesprochen haben, da beide sehr stark Jugendbuch rufen und ich meist eher ältere Protagonisten favorisiere, ebenso wie den Handlungsaufbau ...

Ich muss sagen, dass Cover und Farbschnitt mich zunächst nicht unbedingt angesprochen haben, da beide sehr stark Jugendbuch rufen und ich meist eher ältere Protagonisten favorisiere, ebenso wie den Handlungsaufbau von Fantasybüchern für eine ältere Zielgruppe. Die Inhaltsangabe empfand ich aber als so spannend, dass ich das Buch dann doch unbedingt lesen wollte, weil ich "Tribute von Panem" liebe und immer auf der Suche nach einem Buch bin, dass hier anschließen kann.

Zunächst lernt man Laelia kennen, die kurz vor der Losung steht, in der sich entscheidet, welche Nummer als Jägerin sie unterwerfen muss. Denn ihr Land wird von vier großen Farben regiert, die auf verschiedene Arten durch das Zeichnen mit Farbe ihren Willen den anderer Menschen aufdrücken können. Durch Spiele auf einer Insel soll die Macht der Adligen demonstriert werden, während die Gejagten um ihr Leben und ihren Willen Kämpfen.

An Laelias Seite ist ihre Cousine Astoria "Tori" und ihr Freund Laurent, der aus einem anderen Reich stammt. Bei der Losung kommt jedoch alles anders und Laelia zieht das Los einer Gejagten - und wird ausgerechnet Laurent zugeteilt, der ihre große Liebe ist. Plötzlich sieh sich Laelia auf der Seite der Bürgerlichen und bekommt die Ungerechtigkeiten ihres Landes zu spüren. Mit der Zeit werden Verschwörungen, Hinterhalte und tief verwurzelte Geschehnisse aufgedeckt, die zeigen, dass vieles in Laelias Welt ganz anders ist, als es scheint.

Auch wenn das erste Viertel zunächst noch ein wenig vorhersehbar ist, steigt die Spannung mit Lealias Ankommen auf der Insel rasant. Es erinnert an die Tribute von Panem und ich habe jede einzelne Seite davon geliebt. Der Schreibstil ist spannend und zeigt emotional die Gewissensbisse der Protagonistin auf, die sich plötzlich gezwungen sieht, hinter der Vorhang ihres geliebten Landes und dessen Regeln zu schauen. Die "Gejagten" wiederum wachsen einem schnell ans Herz und man freundet sich gemeinsam mit Laelia mit ihnen an, weil sie voller Stolz und Kampfeswille sind. Ray, Amber, Melvin und Emeric stehen Laelia im Folgenden zur Seite, während sie selbst mit sich und ihrer Rolle hadert.

Die Autorin hat geschickt die Rollen der Gejagten und der Jäger verteilt, sodass sich hier einige Zwickmühlen ergeben. Dadurch wird der Plot vorangetrieben, hinzukommen immer wieder unvorhersehbare Ereignisse. Es sind wirklich Spiele um Leben und Tod für alle Beteiligten.

Ein paar Fragen stellten sich mir während des Lesens allerdings: Warum ist die Altersspanne 16-18 Jahre, wenn doch jedes Jahr die Spiele stattfinden? Darf man also mit 16 aussetzen und später teilnehmen? Das wurde nicht erklärt. Und so richtig erschlossen hat sich mir ebenfalls nicht, warum ein Jäger von der Gesellschaft ausgeschlossen wird, wenn sein Gejagter auf der Insel umkommt. Das wirkt willkürlich, denn die Insel wird von gefährlichen Wesen beherbergt, die einen quasi immerzu töten können. Es kann doch nicht im Interesse der Adligen sein, dass ihr Kind durch eine willkürliche Ziehung verbannt wird, weil ein fremder Mensch nicht auf der Insel überlebt hat?

Ansonsten hat das Buch jedoch wahnsinnig viel Suchtpotenzial und ich bin sehr gespannt auf Band 2, da Band 1 einen doch mit einem dramatischen Ende zurückgelassen hat. Ich kann es kaum erwarten und wünschte ein wenig, ich hätte Band 1 und Band 2 direkt nacheinander lesen können. Auf jeden Fall hat die Autorin hier eine wirklich spannende Welt mit tollen, mutigen und herzensguten Charakteren geschaffen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2024

Tolle Protagonistin in einer monsterbefallenen, kalten Welt

Tage einer Hexe
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"Tage einer Hexe" liegt bereits aus dem englischen in Form einer wunderschönen Special Edition in meinem Buchregal und hier heißt das Buch "Foul Days", was auch wunderbar passend ist. Da ich die deutschsprachigen ...

"Tage einer Hexe" liegt bereits aus dem englischen in Form einer wunderschönen Special Edition in meinem Buchregal und hier heißt das Buch "Foul Days", was auch wunderbar passend ist. Da ich die deutschsprachigen Bücher dann doch schneller lesen kann, habe ich mich für die ebenfalls wunderschöne, deutsche Version entschieden. Cover und Farbschnitt gefallen mir richtig gut, sind irgendwie schlicht, aber dennoch magisch und sollen zum einen sicher auf die Monster verweisen, zum anderen vielleicht auf die Kräuter für benötigte Zaubertränke? Irgendeine Begründung für die Sonnenblumen finde ich schon noch ...

Nun zum Inhalt des Buches: In Tage einer Hexe geht es um Kosara, die in einer schicksalshaften Nacht ihren Schatten verliert, nachdem sie schnell über die Mauer fliehen muss, um den Zmey zu entkommen. Der Zmey ist der König der Monster und hat an Kosara ein besonderes Interesse. Das Ganze spielt wiederm während der schmutzigen Tage, an dem der Übergang zwischen Monster- und Menschenwelt besonders dünn ist, weshalb die Monster in Chernograd ihr Unwesen treffen. Allerdings gibt es eine Mauer, die den Rest der Welt vor den Monstern - und damit auch vor Chernograd - abschirmt und deren Überquerung mit einigenn Gefahren einhergeht.

Kosara tut es dennoch und trifft auf der anderen Seite auf den Polizist Asen. Gemeinsam sehen sie sich plötzlich als Team, dass Kosaras Schatten hinterherjagt.

Ich LIEBE Kosara als Protagonistin. Sie ist frech, voller Zweifel, sarkastisch und tut, wonach ihr gerade der Sinn steht. Nicht immer denkt sie sonderlich viel über die Konsequenzen nach oder lernt gar aus ihren Fehlern, aber sie ist gleichzeitig auch sehr selbstkritisch sich gegenüber. Man hat teilweise das Gefüh, dass sie andere sehr schätzt und vieles für diese tun würde - nur nicht für sich selbst. Sie war einfach erfrischend anders, ohne mich je zu nerven. Asen wiederum wirkt über weite Teile wie ein netter Golden Retriever. Es ist ein tolles Gespann und auch wenn die Romantik zwischen den beiden über weitere Teile hintenansteht, sehe ich das riesige Potenzial für Band 2.

Auch die weiteren Nebencharaktere waren spannend, wenn auch schwerer zu durchschauen. Eigentlich kann man in diesem Buch niemandem trauen, egal, wie nett und freundlich sie zunächst wirken. Die Charaktere sind definitiv mein Lieblingsteil an diesem Buch.

Der Schreibstil hat ebenso gut zu diser düsteren, magischen Geschiche gepasst. Handlungstechnisch hatte ich erwartet, länger in Belograd zu verweilen, doch Kosara geht recht schnell zurück über die Mauer (welche plötzlich auch recht viele in alle Richtungen überqueren, wodurch es mit einem Mal doch nicht mehr so schwierig wirkt ...). Es gab ein paar Wirrungen, die auf mich nicht immer logisch gewirkt haben und "passend gemacht" wirkten". Ansonsten geht es hier um eine junge, starke Frau, die sich selbst unterschätzt und ihren eigenen Monstern stellt.

Ich freue mich total auf den 2. Band und vor allem auf Kosara.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Die Untiefen der Träume

Grace (Academy of Dream Analysis 2)
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"Grace" setzt dort an, wo Band 1 aufhört: Nachdem Nemesis die Wahrheit über den Tod ihres Bruders erfahren hat, schafft Mercy es nicht mehr, seinem Unterbewusstsein und der Welt der ewigen Toten zu entfliehen ...

"Grace" setzt dort an, wo Band 1 aufhört: Nachdem Nemesis die Wahrheit über den Tod ihres Bruders erfahren hat, schafft Mercy es nicht mehr, seinem Unterbewusstsein und der Welt der ewigen Toten zu entfliehen - oder will er es überhaupt? Nemesis gibt alles, um ihn zu sich zurückzuholen. Teil 1 und 2 des Buches erzählen daher vor allem Mercys und Nemesis Kampf, um Mercy nicht an sein eigenes Unterbewustsein und das Reich der ewig Schlafenden zu verlieren. Später geht das Spiel rundum den Sandman, den Albträumen und Onerio weiter - immer auf der Suche nach der Wahrheit.

Ich finde diese Duologie wirklich besonders, denn thematisch und auch erzählerisch hat Ruby Braun hier eine spektakulär-düstere Welt geschaffen, die seinesgleichen sucht. Ich würde Band 2 als noch düsterer beschreiben, sodass man wirklich mit dem passenden Mind-Set an das Buch herangeht. Insbesondere Mercy hat weiterhin sehr mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, lässt sich wenig helfen und geißelt sich über große Teile des Buches hinweg selbst. Nemesis ist weiterhin eine starke Persönlichkeit, die auch oft sehr kritisch mit sich selbst hadert. Aufgrund des poetischen Schreibstils wirkten beide (auch die weiteren Charaktere) aber doch auch sehr emotional auf mich.

Handlungstechnisch konnte mich Band 1 öfter überraschen. Vor allem die Entwicklung rundum Oneiro ließ sich bereits auf den ersten Seiten erahnen, weshalb dies für mich kein wirklich Plot-Twist war oder mich überrascht hat. Dennoch hat mich auch Band 2 wirklich gut unterhalten und steht mit seiner düsteren Atmosphäre Band 1 in nichts nach. Ich freue mich schon auf die neue Reihe der Autorin.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Das Phantom und der Dämon ermitteln gemeinsam

How To Catch A Magical Light (New York Magics 1)
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In "How to Catch a Magical Light" müssen Diebin Arlyn und Ermittler Heaton notgedrungen zusammenarbeiten, um einem größeren Komplott auf die Sprünge zukommen - nur dass Heaton natürlich nichts von seinem ...

In "How to Catch a Magical Light" müssen Diebin Arlyn und Ermittler Heaton notgedrungen zusammenarbeiten, um einem größeren Komplott auf die Sprünge zukommen - nur dass Heaton natürlich nichts von seinem Glück weiß. Nachdem Arlyn nur knapp einen ihrer Diebeszüge übersteht, werden sie und ihre Freunde auch noch von einem Unbekannten erpresst, um ein seltenes Kunststück aus einer Sicherheitsverwahrung zu stehlen. Was sie dafür brauch? Heatons Magie! Eben jener Ermittler, der auf die Jagd nach dem Phantom alias Arlyn geht, seit er denken kann. Doch die beiden geben ein besseres Ermittlerteam ab, als man meinen mag ...

Arlyn ist eine mutige, freche Protagonistin, die vieles einfach tut, ohne lange zu überlegen, aber mit viel Glück auch immer wieder Heil aus der Sache herauskommt. Beispielsweise trifft sie in ihrer Rolle als frischgebackene Ermittlerin kaum auf Probleme, obwohl sie diesen Beruf nie gelernt hat. Heaton wiederum ist recht ernst und nimmt seine Arbeit sehr wichtig, aber gemeinsam ergeben die beiden ein spaßiges Duo, das von einem Problem ins andere taumelt. Ihre Interaktionen sind zu Beginn vor allem freundschaftlicher Natur, doch mit jeder Seite steigt auch das Knistern an.

Die action- und wendungsreiche Handlung hat mir an diesem Buch definitiv am meisten Spaß gemacht. Es gibt viele Nebencharaktere, die ihren Auftritt haben und immer wieder verlief die Handlung in eine Richtung, die ich nicht erwartet hatte, ohne dass dabei Logik oder Erzählfluss hintenan blieben. Ich hatte einige verschiedene Leute im Fokus als Antagonisten und kam schlussendlich doch nicht darauf. Ich mochte den Ermittlungscharakter sehr.

Währenddessen sind der Weltenaufbau und Hintergründe zu Haupt- und Nebencharakteren etwas spärlich, weshalb an manchen Stellen die Tiefe fehlt. Es gibt aber auch einige süße Details wie Postbotenmäuse oder eine lebendige Bibliothek namens Libby, die der Geschichte Leben und Zauber einhauchen.

Alles in allem ein tolles, fantastisches Jugendbuch. Wer Ermittlungen und Spannung sucht, wird "How to Catch a Magical Light" lieben.

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