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Veröffentlicht am 02.03.2024

Von schrägen Vögeln und Foto-Zeitreisen

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Dieses Buch ist ein kleines Goldstück. Schon ab der ersten Seite ist klar, dass Cato eine besondere Protagonistin ist. Sie passt nicht ins Schema und ist dadurch eine Außenseiterin - ein schräger Vogel, ...

Dieses Buch ist ein kleines Goldstück. Schon ab der ersten Seite ist klar, dass Cato eine besondere Protagonistin ist. Sie passt nicht ins Schema und ist dadurch eine Außenseiterin - ein schräger Vogel, der weiß, dass sie eben das ist und die das (meistens) nicht einmal kümmert. Cato ist selbstbewusst, neugierig, nicht auf den Mund gefallen, aber hat auch mit ihren Emotionen zu kämpfen, denn sie hat ihre Mutter nie kennengelernt, da diese bei ihrer Geburt verstorben ist. Sie ist explosiv, weiß manchmal nicht, wohin mit ihren Gefühlen und wie als Leser begleiten sie und auch ihre Liebsten dabei, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

Eines Tages begegnet sie Kano, die ein besonderes Kino führt. Hier kann man sich "Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest" anschauen. Ich will nicht zu viel verraten, denn es war toll, die verschiedenen Stufen der Geschichte aufzudecken. Nach und nach offenbaren sich Verbindungen, bei denen man mit rätseln kann und die helfen, das große Ganze der Geschichte besser zu verstehen und auch Cato bei ihrer Reise zu sich selbst und innerhalb der Beziehung zu ihrem Vater (aber auch ihren Mitmenschen) helfen.

Der Schreibstil ist leicht, sarkastisch und lässt einen durch das Buch nur so fliegen. Die eigentlich schwere, tiefgründige Thematik wird durch den Schreibstil leicht verpackt, sodass ich mich beim Lesen nie schwermütig gefühlt habe, im Gegenteil. Ich bin mit einem fröhlichen Gefühl aus diesem Buch rausgegangen und dachte mir "Was für eine schöne Geschichte!".

Hierbei tragen auch die Charaktere dazu bei. Sie sind vielschichtig und auch ihre Hintergründe werden beleuchtet, um zu verstehen, warum sie so sind wie sie sind. Beispielsweise erscheint Cornelia zunächst als giftige Hexe, doch auch ihr Wendepunkt verdeutlicht, warum sie sich so verhält, wie sie es tut und dass auch ihre Umgebung dazu beigetragen hat. Es gibt ebenfalls viele schräge, aber wunderbar liebenswürdige Charaktere, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe und die mich schmunzeln ließen. Auch das Erwachsenwerden als solches wird näher beleuchtet.

Alles in allem ist dieses Buch eine wunderschöne, herzerwärmende Reise, die trotz ernster Themen eine unglaublich friedvolle Leichtigkeit mit sich bringt. Riesige Leseempfehlung für Groß und Klein!

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Ein kleines Mädchen namens Hope

Hope
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In "Hope oder wie die Welt wieder bunt wurde" begleitet man das kleine Mädchen Hope, die in jungen Jahren ihre Eltern verlor und nun mit dem Wandermagier Sandy und dessen sprechendem Hund Oliver die farblose ...

In "Hope oder wie die Welt wieder bunt wurde" begleitet man das kleine Mädchen Hope, die in jungen Jahren ihre Eltern verlor und nun mit dem Wandermagier Sandy und dessen sprechendem Hund Oliver die farblose Welt bereits, um Menschen in Not zu helfen. Hope selber ist ein kleines Wunder, denn sie kann wieder Farben in die Welt bringen, was kein andere zu schaffen vermag. Denn vor vielen Jahren wurde ein Fluch über das Reich gesprochen, nachdem der König selbst ohne Farbe geboren wurde. Nun wurden jegliche Farben verbannt - nur Hope vermag sie, zurückzubringen ...

Die Geschichte hatte für mich viele märchenhafte Elemente, angefangen bei stark guten und stark bösen Charaktereigenschaften, bis hin zu vielen magischen Wesen, wie der Hexe Baba, der Hope im Verlaufe der Geschichte mehrfach begegnete. Es war ein eindrucksvoll geschriebenes Buch. Der Autor schafft es hier durch seinen unglaublich bildhaften Schreibstil, dass man sich die Welt und die Kreaturen sehr gut vorstellen kann. Dabei kann es auch recht düster und trostlos werden, denn die Welt, in der Hope lebt, steckt voller Gefahren.

Handlungstechnisch erlebt die junge Hope und auch ihre Freunde so einige Abenteuer. Im Hintergrund spinnen der graue König und die Nekromantin ihre Pläne aus, um die Farben weiter zu verbannen. Nachdem Hope mit der Zeit immer mehr Aufmerksamkeit auf sich lenkt, geraten sie und ihre Freunde schließlich ins Fadenkreuz der Nekromantin und ihrer dunklen Armee. Manches, wie zum Beispiel die Entwicklung von Hopes Kräften, hätte meiner Meinung nach noch mehr Raum einnehmen können und wurde mir ein wenig zu schnell abgehandelt. Andere Aspekte, wie beispielsweise Baba und ihre Sammlung kurioser Wesen war eine Freude, zu lesen und wurde auch ausführlicher beleuchtet - auch hinsichtlich etwaiger Absichten, Gefühle und Auswirkungen.

Die Charaktere sind das Herzstück dieses Buches! Da gibt es den herzlichen Wandermagier Sandy, der eine tiefe Schuld zu begleichen hat, den sprechenden Hund Oliver (ich liebe sprechende Hunde!), Darroch, der fest an eine bessere Zukunft glauben will oder Flick, ein ganz besonderer Junge, der noch seinen Platz in dieser Welt finden muss. Auch weitere Nebencharaktere sind herzlich und voller Mut. Und dann ist da natürlich noch Hope selbst, die absolut unerschrocken sich alles und jedem entgegenstellt, wenn es um ihre Freunde geht.

Überrascht hat mich schließlich die Düsternis und Traurigkeit der Geschichte, auch wenn die Hoffnung immer wieder durchstrahlt. Hier gibt es auch Auseinandersetzungen mit dem Tod persönlich und auch liebgewonnene Charaktere sind vor ihm nicht sicher. Das Buch ist daher ernster, als ich zunächst annahm, zeigt aber ein hoffnungsvolles, magisches Ende auf, dass mich das Buch emotional, aber auch friedvoll beenden ließ.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Der Tod, die Zeit, die Krankheit

i fell in love with hope
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Auf "i fell in love with hope" hatte ich mich sehr gefreut und war bereit, mir das Herz brechen zu lassen. Wenn man sich den Klappentext und auch die englischen Rezensionen durchliest, dann ahnt man, was ...

Auf "i fell in love with hope" hatte ich mich sehr gefreut und war bereit, mir das Herz brechen zu lassen. Wenn man sich den Klappentext und auch die englischen Rezensionen durchliest, dann ahnt man, was einen erwartet.

Selten hatte ich mit einem Buch so zu kämpfen, wie mit diesem. Es war anders, als ich es erwartet hatte. In der Geschichte begleitet man eine Gruppe Jugendlicher, die sich ihren Krankheiten und ihren Ängsten stellen müssen. Man lernt Ausschnitte ihrer Hintergründe kennen, wird aber auch immer wieder in das Hier und Jetzt zurück im Krankenhaus geführt, wo Sam, Sony, Neo, C unnd Hikari ihre eigenen kleinen Abenteuer erleben. Sam hat bereits eine große Liebe an die Krankheit verloren und versucht, sich vor neuen Freundschaften und auch Gefühlen zu schützen. Handlungstechnisch gibt es ansonsten keinen größeren Anteil.

Der Schreibstil hat es mir hier sehr schwer gemacht. Er ist sehr poetisch, teilweise abgehoben, wodurch ich nie in das Geschehen eintauchen konnte und leider auch nicht mitgefühlt habe. Ebenso fiel es mir dadurch schwer, mich in Sam als Hauptprotagonisten hineinzufühlen. Bei ihrer Figur gibt es so einige Eigenarten, was mich zu Beginn noch fesseln konnte, im Verlauf ist aber auch die Lust, dahinter zu kommen, immer mehr verschwunden.

Auch die Dialoge fühlten sich dadurch sehr unnatürlich an. Viele der Gespräche würden so im realen Leben einfach nicht geführt werden. Ich kann nachvollziehen, wenn einige Charaktere durch überschwängliche Redearten auffallen, aber hier waren die meisten Dialoge ebenso von Vergleichen, Metaphern, Wortspielen durchzogen, sodass ich keine Freude mehr an den Gesprächen hatte.

Die großen Gefühle blieben dadurch bei mir aus. Einzig Neo als Figur und seine Beziehung zu C waren ein kleiner Teil dieses Buches, die mir Freude bereitet haben. Ansonsten blieb für mich vieles anderes aufgrund des Schreibstils auf der Strecke.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Spannende Story, toller Schreibstil

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Honesty ist mein erstes Buch der Autorin und ich war wirklich sehr gespannt. Und oh man, kann Franzi Kopka gut schreiben!

In Honesty geht es um Mae, die in einer Welt, in der Gefühle kontrolliert werden ...

Honesty ist mein erstes Buch der Autorin und ich war wirklich sehr gespannt. Und oh man, kann Franzi Kopka gut schreiben!

In Honesty geht es um Mae, die in einer Welt, in der Gefühle kontrolliert werden und mit Medikamenten "abgestumpft" werden, noch immer zu viel fühlt und dadurch zu einer Aussätzigen werden könnte, wenn sie sich nicht gut genug versteckt. Zu allem Übel wird sie für ein Partnerprogramm rekrutiert, wo sie sich stets unter Beobachtung befindet. Hier lernt sie Grayson näher kennen, der hinter ihre Fassade scheint blicke zu können.

Mae war ein nahbarer, sympathischer Charakter, der Menschen schnell vertraut und alles gibt für diejenigen, die ihr wichtig sind. Bereits zu Beginn muss sie die Beendigung ihrer langjährigen Beziehung verkraften und ich hatte auf jeden Fall einen Kloß im Hals, denn das hat Mae auf jeden Fall ebenfalls sehr mitgenommen. Auch die anderen Nebencharaktere waren sympathisch und interessant, vor allem Maes Familie und Therese, die ebenfalls am Partnerschaftsprogramm teilnimmt.

Der Schreibstil der Autorin ist so, so gut. Ich kann mich mittlerweile weniger für Jugendbücher begeistern, aber die Einbettung in das Genre tat meiner Lesefreude hier keineswegs einen Abbruch.

Inhaltlich wurde eine Dystopie geschaffen, die vieles Moderne aus der heutigen Zeit aufnimmt, beispielsweise die Überwachung durch Endgeräte und dadurch folgend die komplette Kontrolle durch das System. Jedes falsche Wort und Gefühl kann zu einem Ausschluss aus der Gesellschaft führen. Ich muss sagen, dass sich mir erst zum Schluss erschlossen hat, inwiefern hier die negativen Gefühle "abgetötet" werden. Es ist schwierig, ein Buch zu schreiben, in denen zu starke Gefühle nicht Teil der Gesellschaft sind, sodass ich bei manchen Gefühlsausbrüchen gefragt habe, ob das jetzt "im Rahmen" liegt oder wo sich hier die Grenze befindet. Beim großen Finale wurde mir hier klarer vor Augen geführt, worum es im Grunde geht.



Apropos Finale: Hier gibt es einen wirklich, wirklich bösen Cliffhanger. Ich wünschte, ich hätte sofort Band 2 zur Hand und könnte weiterlesen. Ich habe auch so einige Vermutungen zu manchen Charakteren und würde so gerne wissen, ob sich diese bestätigen. Aber da muss ich mich wohl noch eine Weile gedulden...

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Zirkusartisten in den Fängen der Dunkelheit

Sparks
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Ich liebe "der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern, sodass ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Generell komme ich auch gut mit langsameren Büchern klar, die eher wenig actionreich, sondern philosophisch ...

Ich liebe "der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern, sodass ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Generell komme ich auch gut mit langsameren Büchern klar, die eher wenig actionreich, sondern philosophisch angehaucht sind, ebenso bin ich ein großer Fan von inhaltsvollen Dialogen. Ich würde sagen, beides trifft eher auf dieses Buch zu, aber für mich waren dies sogar eher negative Aspekte. Ich konnte mich nie in die Geschichte fallen lassen, sodass ich zum Ende hin einfach nur noch wollte, dass die Geschichte zu Ende geht.


In "Sparks" geht es vor allem um Rin, die aufgrund ihres Sparks durch Raum und Zeit reisen kann. Gemeinsam mit Odette, ihrer Frau, und Mauve, die beste Freundin von den beiden, haben sie ihren eigenen Zirkus voller Sparks aufgebaut und zeigen immer wieder Shows voller Magie, Gleichzeitig droht mit dem Circus King Rin die Vergangenheit einzuholen, während in der Zukunft der nächste Krieg wartet. Die drei müssen sich mit Hilfe ihrer Sparks so einigen Problemen stellen.


Rin wirkte stets wie ein abgekämpfter, müder Charakter mit sehr viel Selbstzweifeln. Woher das kommt, wird im Laufe der Geschichte immer klarer. Oftmals verliert sie sich in ihren eigenen, negativen Gedanken. Auch Mauve und Odette blieben mir eher fremd. Die Dialoge waren für mich einfach nicht so greifbar, ich fühlte mich nicht Teil der Geschichte. Ein paar wenige Nebencharaktere wuchsen mir tatsächlich eher ans Herz, vor allem Mauves Ziehvater Bernard, der liebevoll und warmherzig war, sowie die freche, wilde Jo, wiederum das Ziehkind von Rin.


Schön war, dass der Zirkus auch "fachlich" dargestellt wird und man Einblicke in Fachjargon oder Abläufe bekommt. Die Shows selbst wurden zauberhaft von Anfang bis Ende beschrieben. Ansonsten konnte mich der Schreibstil weniger berühren. Es sollen oft tiefgehendere Gedankengänge vermittelt werden, die sich für mich aber einfach viel zu oft wiederholten. Die Geschichte kam wenig vom Fleck, vieles führte auch die Handlung nicht wirklich voran, sondern zeigte eine Sackgasse nach der anderen auf. Das Ende wiederum kam plötzlich, mir hat sich hier die Handlungsweise einiger Charaktere auch nicht wirklich erschlossen und ich dachte noch, es würde einen Plot-Twist geben, doch dem war nicht so.


Ich glaube, wer sich auf den Schreibstil und die Inhalte mehr einlassen kann, dem wird das Buch auch gut gefallen. Ich fand einfach absolut keinen Zugang.

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