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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2023

Was, wenn die eigene Liebesgeschichte einfach nicht sein soll?

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch und wurde absolut umgehauen. Schon auf den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch für mich etwas besonderes sein würde. Emily Henry ist soeben in ...

Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch und wurde absolut umgehauen. Schon auf den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch für mich etwas besonderes sein würde. Emily Henry ist soeben in meinen AutorInnen-Olymp aufgestiegen und ich brauche Lesenachschub!

Nora Stephens arbeitet als Literaturagentin und ist so gut wie gefürchtet in ihrem Beruf. Von anderen als gefühlskalt verschrieben, scheitern viele ihrer Beziehungen daran, dass ihre Freunde den typischen Kleinstadtromanzen-Trope leben und mit ihr als böser Großstadt-Ex Schluss machen. Für ihr Verhalten hat sie klare Gründe, die im Laufe des Buches nach und nach offenbart werden. Eines Tages sucht sie nach einem Lektorat für eine ihrer Kundinnen und trifft dabei auf den äußerst mürrischen Charlie Lastra, der ihr an Gefühlskälte scheinbar das Wasser reichen kann. Die beiden haben einen kurzen Austausch und glauben, dass sich daraufhin ihre Wege nicht mehr sobald kreuzen. Doch eine Reise, die Nora mit ihrer Schwester Libby nach Sunshine Falls antritt, führt die beiden wieder zueinander ...

Nora war eine großartige, erfrischende Protagonistin. Sie ist kein Mauerblümchen, sie ist tough, erwachsen und sorgt sich um ihre Mitmenschen (auch wenn sie das nicht immer nach außen zeigen kann) und sie hat vor allem eine große Menge an Humor. Sie war als Protagonistin einfach erfrischend anders (nicht die typische Protagonistin - ich bin so unscheinbar, aber eigentlich doch nicht so unscheinbar). Charlie stand ihr in nichts nach ich musste mich einfach mit verlieben. Die beiden hatten vom ersten Moment an Chemie und diese Chemie blieb das ganze Buch über. Charlie fand wirklich immer die richtigen Worte - Zitat Nora

Hinzu kam ein großartiger Schreibstil, der einen die Orte fühlen lässt, und eine großartige Storyline, die vor allem durch die Hintergrundgeschichten von Nora und Charlie lebte. Man lernt die beiden nach und nach kennen, während sie einander ihre Vergangenheiten offen legen. Toll wird auch die Schwesternbeziehung zu Nora und Libby thematisiert. Man bekommt viele Szenen von Nora und Charlie geboten und ich liebte ihren Schlagabtausch. Selten können mich andere Nebenhandlungsstränge neben der Liebesgeschichte fesseln, aber Noras und Libbys Beziehung war einfach so emotional und toll, dass ich auch hier abtauchen konnte. Gerade zum Ende hin standen mir dann auch noch ein paar Tränchen in den Augen, so sehr habe ich mitgefühlt. Am liebsten würde ich dieses Buch noch einmal zum ersten Mal lesen.

Fazit: Mein persönliches Jahreshighlight, Noras und Charlies Liebesgeschichte ist für mich eine von den ganz großen.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Die Schule der Abtrünnigen

Sandover Prep - Der Außenseiter
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In der Sandover Prep landen die hoffnungslosen Fälle: Jungs, die eine zweite Chance bekommen, nachdem sie an ihrer letzten Schulegehörig Mist gebaut haben. Einer von ihnen ist RJ, der eigentlich aus einer ...

In der Sandover Prep landen die hoffnungslosen Fälle: Jungs, die eine zweite Chance bekommen, nachdem sie an ihrer letzten Schulegehörig Mist gebaut haben. Einer von ihnen ist RJ, der eigentlich aus einer mittellosen Familie stammt und notgedrungen an die Sandover versetzt wird, nachdem seine Mum neu heiratet. Neben einem neuen Stiefvater bekommt er mit Fenn auch einen Stiefbruder - und lernt außerdem Sloane kennen, die Tochter des Direktors.

Erzählt wird die Geschichte überwiegend aus der Sicht von RJ und Sloane, aber auch immer wieder aus der Sicht weiterer Charaktere, unter anderem von Fenn und Lawson, deren Geschichten in der Reihe noch folgen werden. Ich mochte die Perspektivwechsel hier tatsächlich sehr gerne, weil sie einiges an Spannung mit hinein gebracht haben. Während Sloane bissig und nach außen hin tough wirkt, ist RJ sehr selbstbewusst, aber auch eigenbrötlerisch. Fenn ist der Sonnenschein, Lawson der abgestumpfte Partyboy, der das Leben scheinbar nur noch im Extremen angenehm findet. Und dann ist da noch Silas, der seine eigene Agenda zu fahren scheint.

RJ will an der Sandover wie auch in der Vergangenheit sein eigenes Ding schieben, schafft es aber nicht so ganz, denn sowohl Fenn, als auch Sloane schieben sich in sein Herz. Die Interaktionen der drei mochte ich super gerne und auch, zu erleben, wie RJ ankommt und langsam auftaut. Die Chemie zwischen Sloane und RJ ist unbestreitbar und auch hier konnte ich super nachvollziehen, was sie aneinander finden. Im Gegensatz zu manch anderen New-Adult Büchern haben die Protas hier schon einiges erlebt, auch beziehungstechnisch, was ich erfrischend fand. Sloane ist kein Mauerblümchen, dass von RJ hin- und weg ist, sondern beide sind keine unbeschriebenen Blätter. Hinzu kommt einiges an Spice.

Schließlich hat mich der Schreibstil nur so durch die Seiten fliegen lassen. Im Hintergrund schwebt die ganze Zeit die Frage rundum des Unfalls von Sloanes kleiner Schwester und wie es dazu kommen konnte. Dies wird sich wahrscheinlich durch alle drei Bände ziehen und dieses Ende war wirklich fies - ich will wissen, wie es weitergeht! Riesige Empfehlung.

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Drachen, Hexen und mittendrin La Catrina

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch mit ganz anderen Erwartungen gestartet bin. Gefreut hatte ich mich auf Einblicke in die mexikanische Kultur samt dem Tag der Toten und La Catrina. Ich war gespannt, ...

Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch mit ganz anderen Erwartungen gestartet bin. Gefreut hatte ich mich auf Einblicke in die mexikanische Kultur samt dem Tag der Toten und La Catrina. Ich war gespannt, welche Kräfte Valentina wohl innewohnen würden, welche die Gaben der La Catrina von ihrer Mutter und auch Großmutter vererbt bekommen hatte. Die Reise führte mich allerdings ganz woanders hin ...

Zunächst einmal verschlägt es Valentina und ihren Bruder Emilio nach Irland, genauer gesagt nach Dublin, nachdem deren Mutter verstorben ist und ihr Vater es in der Heimat nicht mehr aushält, ohne seine Frau zu sein. In Irland studieren wohl Valentina, als auch Emilio und versuchen zunächst, sich im studentischen Leben zurecht zu finden. Ein schicksalhaftes Ereignis - das plötzliche Auftauchen von Drachen in einem Stadion während eines Fußballspieles - führt jedoch dazu, dass Valentina und Emilio in einige magische Vorfälle verstrickt werden. Insbesondere Emilio hetzt gegen die Drachen. Und dann wäre da noch die Hexe Lily, die in Bezug auf Valentina ihre ganz eigenen Ziele verfolgt ...

Es fällt mir schon schwer, allein die Inhalte des Buches einigermaßen chronologisch wiederzugeben - da einfach viel zu viel passiert. Vor allem die Drachen nehmen einen großen Stellenwert im Buch ein, wobei davon in der Inhaltsangabe keinerlei Rede ist. Es scheint so, als würden hier die Bände Flame und Arrow sowie die Clans of London weitererzählt werden. Während Hexe Lily zumindest Absichten in Bezug auf Valentinas Kräfte hegt, wirkt die Geschichte rundum die Drachen zunehmend wie ein zweiter, großer Erzählstrang, den (ich zumindest) nicht erwartet hatte. Und wäre das nicht genug, folgt die schnelle Einführung vielfacher Charaktere, die alle irgendwie eine Vergangenheit miteinander haben, die plötzlich auftauchen und ihre Kräfte kurz nutzen, die man aber kaum kennenlernt, geschweige denn eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Für Fans der Vorgängerreihen ist es bestimmt toll, altbekannte Lieblinge wieder zutreffen, ich fühlte mich einfach nur erschlagen von der Fülle an Charakteren und auch nicht abgeholt.

Die Kräfte von Valentina spielen eine untergeordnete Rolle und werden höchstens am Rande zwei bei drei Mal kurz erwähnt. Was nun ihre wirkliche Aufgabe ist, wurde mir bis zum Schluss nicht deutlich. Zwar lernt man insbesondere Valentina, Emilio und auch Lily durch deren drei Erzählperspektiven besser kennen, jedoch drehen sich auch ihre Gedanken vor allem um die Drachen und im Falle von Lily die Hexen und ihre Vergangenheit. Generell mochte ich die Charaktere aber gerne, insbesondere Emilio nimmt eine interessante und auch nachvollziehbare Wandlung hin.

Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse noch einmal und manches kam mir nicht ganz durchdacht vor. Insbesondere Lilys Entwicklung würde mich im Folgeband interessieren.

Fazit: Das Buch scheint vor allem für Fans der vorigen Reihen eine tolle Ergänzung. Ich, die neu in diese Reihe eingestiegen bin, wurde durch die unerwartete Richtung des Buches und der Masse an neuen Charakteren eher erschlagen.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Was ist eine Familie?

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
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Mika lebt in einer gewalttätigen Familie und sein Leben ist geprägt von Hunger, Verwahrlosung und Angst. Nach einem Zwischenfall wird er in Jos Pflegefamilie aufgenommen und muss erst lernen, andere Menschen ...

Mika lebt in einer gewalttätigen Familie und sein Leben ist geprägt von Hunger, Verwahrlosung und Angst. Nach einem Zwischenfall wird er in Jos Pflegefamilie aufgenommen und muss erst lernen, andere Menschen wieder an sich heranzulassen. Und auch seine Vergangenheit will ihm einfach keine Ruhe lassen.

Es sind sehr emotionale Themen, die in diesem Jugendroman angesprochen werden. Nicht nur Mikas Geschichte berührt, sondern auch die der anderen Kinder, die in Bens und Pauls bunter Familie (und Mikas Pflegefamilie) Zuhause sind. Insbesondere Kati hat ein schweres Schicksal erlebt. Umso feinfühliger schafft Ava Reed es, diese Themen aufzugreifen, ineinander zu verflechten und positive Ausblicke zu geben - trotz all der Härte und Traurigkeit, die diese gewaltvollen Themen mit sich bringen. Avas Schreibstil ist wie immer toll, man fliegt förmlich durch die Seiten.

Die Kapitel werden abwechselnd aus Mikas und Jos Sicht erzählt. Mikas Perspektive hat mir ein wenig besser gefallen, da seine Geschichte viel Wachstum und sich öffnen beinhaltet. Währenddessen lebt Jo in einer absolut liebevollen Familie, wobei es hier wenig Reibungspunkte gibt. Die Dialoge wirken manchmal zu perfekt, sodass ich mich fragte, ob man in solchen Situation wirklich so handeln und reagieren würde. Kati war als Charakter sehr spannend, denn obwohl sie noch sehr jung ist, wirkt sie sehr reif, aber auch emotional und lässt diese Emotionen zu. Sie leidet stet mit Mika mit.

Das Ende ist gespickt mit einigen Turbulenzen, bleibt dabei aber auch sehr offen. Ein paar mehr Einblicke in die Zukunft hätte ich mir gewünscht, es lässt mich jedoch auch versonnen und zufrieden zurück - und das Trotz der Schwere des Buches.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Ein weiteres Puzzleteil

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
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In "Two Lives to Rise" wird Isabellas Geschichte erzählt, eine weitere der fünf Freundinnen, von denen eine vor zehn Jahren bei einem Festival spurlos verschwand. Nachdem in Band 1 Avery zurück an den ...

In "Two Lives to Rise" wird Isabellas Geschichte erzählt, eine weitere der fünf Freundinnen, von denen eine vor zehn Jahren bei einem Festival spurlos verschwand. Nachdem in Band 1 Avery zurück an den Sommerort ihrer Kindheit kam, wurde einiges an Staub aufgewirbelt und Josie rückte wieder in den Vordergrund der Freundschaft.

Band 2 knüpft genau an dem spannenden Ende von Band 1 wieder an, allerdings bleibt lange Zeit in der Schwebe, was es mit der Toten auf sich hat. Generell empfand ich bei diesem Teil, dass es in Bezug aufs Josies Geschichte eher wenig neuen Input gab. Während die Rückblenden in Band 1 mir auch viel von Josies Charakter und den allgemeinen Umständen, unter denen sie verschwand, verrieten, konzentrieren sich die Rückblenden von Band 2 vordergründig auf Isabellas eigene Kindheit. Den Grund für das Gespräch aus Band 1 (auf der Toilette zwischen Isabella und Josie), welches Avery fatalerweise missinterpretierte, konnte man bereits im Vorgänger erahnen. Daher fehlte mir hier ein wenig die Spannung.

Isabelles und Prestons Liebesgeschichte dagegen fand ich erneut erfrischend und authentisch. Die Gespräche der beiden waren ein schonungsloser Schlagabtausch und Preston dabei überraschend aufrichtig. Isabelle zeigt vielen die kalte Schulter, so auch Preston, und ihr Charakter fiel auch in diesem Band nicht aus der Rolle. Unter der harten Schale befindet sich aber ein verlorener, sensibler Charakter, der viel Zuspruch von seinen Mitmenschen brauch - und diesen unter anderem in Preston gefunden hat. Es gab manche Momente, da wollte ich Isa dann doch schütteln, so "doof" hat sie sich mitunter angestellt. Und Szenen, in denen ganz offensichtlich herumgeschnüffelt wird und der andere gar nicht anders kann, als jeden Moment das Zimmer zu betreten ... Da will ich lieber schnell weiterlesen.

Ansonsten haben auch liebgewonnene Nebencharaktere - ob in der Gegenwart oder in der Vergangenheit - wieder ihren Auftritt und die Freundinnen rücken erneut näher zusammen. Auf Odinas Geschichte, die nun folgt, freue ich mich am meisten, denn sie wirkt wie die charakterstärkste der Freundesgruppe und irgendwie auch wie der Kleber, der alles zusammenhält.

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