Profilbild von Sydneysider47

Sydneysider47

Lesejury Profi
offline

Sydneysider47 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sydneysider47 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2020

Nervendes Buch mit oberflächlicher Hauptperson

Einfach. Liebe.
0

Im Dezember 2015 durfte ich folgendes Buch gratis auf dem PC lesen:
„Einfach.Liebe“ von der US-amerikanischen Autorin Tammara Webber

Jacqueline, ihr Studium und die Liebe – oder: die Story
Die Studentin ...

Im Dezember 2015 durfte ich folgendes Buch gratis auf dem PC lesen:
„Einfach.Liebe“ von der US-amerikanischen Autorin Tammara Webber

Jacqueline, ihr Studium und die Liebe – oder: die Story
Die Studentin Jacqueline – genannt Jackie – wird von einem Bekannten, namens Buck, vergewaltigt. Die Lage scheint aussichtslos, bis ein Unbekannter Jackie vor dem Schlimmsten bewahrt – Buck zusammenschlägt und Jackie in ihr Studentenwohnheim bringt. Dort wohnt Jackie mit der Studentin Erin in einem Zimmer. Erin ist Freundin und Mahnerin in einem – sie kennt Jackie gut und mahnt sie aber auch immer wieder, sich um ihr Studium zu kümmern.
Jackie meldet die Vergewaltigung nicht der Polizei – und sie bittet ihren Retter, ebenso zu verfahren. Mit Beziehungen steht es bei Jackie nicht gerade zum Besten – gerade hat sie ihr Freund Kennedy verlassen. Er möchte frei sein, um andere Frauen „aufreißen“ zu können.
Immer wieder begegnet Jackie ihrem Retter – er heißt Lucas, wie sie bald herausfindet. Auch er ist Student an derselben Universität wie sie. Zwischen ihm und ihr scheint sich „etwas“ anzubahnen.
Nebenher versucht Jackie, ihr Studium erfolgreich fortzusetzen. Im Fach „Wirtschaftswissenschaften“ droht sie durchzufallen. Der zuständige Professor Dr. Heller gibt ihr aber noch eine Chance. Sie soll sich per E-Mail an einen Tutor im Fach Wirtschaft wenden, den er ihr nennt. Sein Name ist Landon Maxfield.
Landon Maxfield ist sehr gewissenhaft. Er stellt ihr Aufgaben per E-Mail und er korrigiert ihre Arbeitsblätter. Auch interessiert er sich für ihr Privatleben.
Mit der Zeit wird Jackie Landon Maxfield immer sympathischer. Und auf einmal buhlen drei Männer um Jackies Gunst: Lucas, Landon – und plötzlich wieder Kennedy.

Erzählperspektive
Jackie ist die Ich-Erzählerin in diesem Buch. Sie erzählt die Handlung in der Vergangenheit.

Studentenklamotte – oder: meine Leseerfahrung
Ich habe das Buch über „jellybooks.de“ kostenlos als E-Book lesen dürfen. Voraussetzung dafür war, dass ich nach jedem Kapitel auf einen Button mit „Lesedaten sende“ klicke, damit „jellybooks.de“ mein Leseverhalten untersuchen kann.
Ich habe mir dieses Buch zusammen mit vier anderen E-Books aus einer Liste mit 19 E-Books herausgesucht und ich dachte, ich werde hier nette Lektüre zum „Zwischendurch-Lesen“ bekommen. Dass ich aber einen solchen seichten Roman bekommen würde mit einer Protagonistin, die ich nicht leiden kann, hätte ich nicht gedacht.
Das Buch beginnt mit einer Vergewaltigungsszene. Jackie wird in ihrem Auto von einem Bekannten vergewaltigt – und ein junger Mann, namens Lucas, kann verhindern, dass noch Schlimmeres passiert. Diese Szene schockiert mich – ich wollte nicht so genau lesen, wie eine Frau gequält wird, nachdem sie in ihr Auto gestiegen war und nach Hause fahren wollte.
Jackie finde ich sehr oberflächlich. Sie denkt nur an Männer. Ihre Gedanken kreisen um Kennedy, der sie verlassen hat, um mit anderen Damen vögeln zu können. Kennedy und seine Sichtweise zeugen von einem blöden, oberflächlichen Charakter! Wäre ich Jackie, wäre ich froh, dass dieser Blödmann weg ist! Jackie ist aber nicht froh und trauert Kennedy ziemlich lange nach. Schließlich versucht sie, Lucas für sich zu gewinnen, und überlegt sich Strategien dafür.
Als Leserin bekomme ich noch mit, wie Jackie versucht, ihre Note in Wirtschaftswissenschaften zu retten. Die E-Mails, die sie ihrem Tutor Landon Maxfield schreibt und die er ihr schreibt, werden haarklein abgedruckt. Landon ist ein sehr verständnisvoller Mann, der versucht, Jackie zu helfen.
Nach den ersten fünf Kapiteln nervt mich das Buch nur noch, weil ich Jackie und ihre Ansichten immer unsympathischer finde. Ich wollte keinen Studentenroman mit einer oberflächlichen Hauptperson lesen, die außer Männern nichts im Hirn hat – aber genau das bekomme ich hier. Als Zugabe gibt es noch einige erotische Szenen – Jackie im Bett und anderswo mit irgendwelchen Männern, die an ihr herumfummeln.

Mein Fazit:
Das Buch „Einfach.Liebe“ von Tammara Webber ist nicht mein Fall. Es ist ein sehr offenherziges Buch mit einer Ich-Erzählerin, die Studentin ist und in der Hauptsache nach dem „Mann für gewisse Stunden“ sucht. Nebenher versucht sie, ihr Studium zu retten – genauer gesagt, im Fach „Wirtschaft“ die Prüfung zu bestehen. Dabei hilft ihr ein Student, mit dem sie E-Mail-Kontakt pflegt.
Jackie ist sehr oberflächlich. Am wichtigsten sind ihr Kleidung, Mode und Kerle. Welcher Kerl ist heiß, wie macht man ihn an und wie bekommt man ihn vielleicht ins Bett? Zusätzlich bekomme ich ihren Studentenalltag mit – aber das interessiert mich auch nicht.
Das Buch ist also gar nicht mein Fall. Die Personen nerven. Die Handlung interessiert mich beim Lesen immer weniger, je weiter ich lese. Immerhin musste ich für das Buch nichts bezahlen. Das rechtfertigt dann auch den einen Pflichtstern.
Wer meinen Bericht aufmerksam gelesen hat, weiß jetzt: eine Leseempfehlung kann ich hier nicht abgeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Schönes Buch, aber traurig

Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel
0



Eigentlich wollte ich keine Bücher mehr lesen, in denen die Krankheit Krebs eine dominante Rolle spielt. Aber als ich den Roman "Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel" von Amanda Prowse in einem Wühltisch ...



Eigentlich wollte ich keine Bücher mehr lesen, in denen die Krankheit Krebs eine dominante Rolle spielt. Aber als ich den Roman "Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel" von Amanda Prowse in einem Wühltisch mit preisreduzierten Büchern fand, habe ich das Buch gekauft. Und einige Tage später habe ich es gelesen.

Poppy leidet an Krebs – oder: die Handlung
Poppy Cricket ist in ihrem Leben dort angekommen, wovon sie schon während einer Kindheit unter ihrer lieblosen Mutter träumte: Ihr Mann Martin liebt sie, und die beiden Kinder Peg und Max sind gesund und entwickeln sich gut. Und deswegen ist Poppy glücklich.
Poppy ist 32 Jahre alt, als sie beim Duschen einen Knoten in ihrer Brust entdeckt. Untersuchungen zeigen schnell: Sie hat Krebs.

Poppy ist gewillt, wieder gesund zu werden. Chemotherapien und Medikamente sollen helfen. Doch der Kampf gegen den Krebs erweist sich als sehr schwierig. Außerdem: Wie bringt man solch eine schlechte Nachricht Leuten bei, die man liebt?

Sie erzählt ihrem Mann, Verwandten und engen Freunden von ihrer Krankheit. Einer sehr schweren Krankheit, die nicht nur sie, sondern alle Menschen verändert, die mit ihr (Poppy) zu tun haben…


Schreibstil/Schreibperspektive
Das Buch ist vorwiegend aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst.

Nur im Prolog – dem ersten Kapitel also – tritt Poppy als Ich-Erzählerin auf.

Das Buch lässt sich leicht lesen, da es viele Dialoge beinhaltet. Außerdem finde ich die Handlung interessant und mitreißend.


Meine Meinung
In den ersten Kapiteln fiel mir das Buch immer wieder auf die Nerven. Es wurde – für meinen Geschmack – zu viel geredet. Fast hätte ich das Buch weggelegt. Fast.
Aber dann begann das Buch, mich zu packen, mich zu berühren. Und zwar von dem Moment an, an dem Poppy den Knoten entdeckte. Poppy wurde mir auf einmal überaus sympathisch und liebenswert und ich wünschte nach jeder Seite, die ich las, dass sie den Krebs überwinden möge. Und ich verstand auch, warum in den ersten Kapiteln so viel geredet wurde. Hier wurde die heile Welt aufgezeigt, die Unbeschwertheit, in der Poppy und ihre Familie lebten. Sie plauderten, lachten, hatten Spaß.

Als Poppy schwer krank wurde, wurde nicht nur ihr Leben radikal verändert, sondern auch das Leben ihres Mannes, ihrer Kinder, der Nachbarin und Freundin Jo und einiger anderer Menschen. Beispielsweise Simons Leben – ein Onkel, der mit Poppy Kontakt aufnahm und den Poppy lange Zeit nicht kannte.

Die Autorin lässt Poppy durch viele Tiefen gehen. Die Ärzte sagen ihr gleich, wie es um sie steht. Und ich wurde bei der Lektüre oft daran erinnert, wie es meiner Schwester S. ging, als sie gegen den Krebs kämpfte. Zwischen dem, was Poppy erlebte, und dem, was meine Schwester S. erlebte, gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten. Und das zeigt mir, dass die Autorin keine heile Welt beschreibt, sondern Situationen, wie sie wirklich passieren, wenn jemand Krebs hat.
Die Autorin erspart den Lesern lange Schilderungen über Chemotherapien und Entnahmen von Gewebeproben oder Operationen. Ihr Augenmerk liegt darauf, wie eine Krebskrankheit verlaufen kann und wie der Krebs Kranke und auch deren Umwelt beeinflusst. Poppy leidet nicht nur Schmerzen, sie verändert sich auch optisch. So sehr, dass Menschen, die sie schon Monate nicht mehr gesehen haben, ziemlich geschockt reagieren. Haare fallen aus, Knochen treten hervor und so weiter.

Martin muss akzeptieren, dass seine Frau schwer krank ist. Und das fällt ihm nicht leicht. Er kämpft einen inneren Kampf, er wird zornig, er wird traurig. All das habe ich gelesen – und ich fand und finde es authentisch. Man sieht, wie eine Person, die Krebs hat, leidet, und als Angehöriger oder Ehepartner oder Freund kann meistens nur zusehen. Das ist frustrierend!

Dieses Buch macht traurig. Poppy erlebt nicht nur grauenhafte Momente, sondern es gibt ebenso schöne Szenen in dem Buch. Der Schluss ist in gewisser Hinsicht vorhersehbar, jedoch gibt es zum Glück ebenfalls Überraschungen.

Mir hat mir das Buch gefallen. Die Handlung konnte mich mitreißen. Die Hauptfigur Poppy ist sehr sympathisch und liebenswert. Auch ihre Tochter Peg fand ich sehr überzeugend. Sie will wissen, was ihre Mutter hat, welcher „Bazillus“ (so nennt sie es) im Körper ihrer Mutter wütet.

Martin ist eher eine Nebenfigur, aber ich verstehe als Leserin viele Verhaltensweisen, die er an den Tag legt. Weiterhin wuchsen mir die meisten Nebenfiguren schnell ans Herz – Claudia beispielsweise und auch Jo, die Nachbarin. Die Handlung ist plausibel und die Personen liebenswert und authentisch.

Als Kritikpunkte sehe ich nur einige Längen – also Handlungsstränge, die mir zu ausführlich waren.


Mein Fazit
Das Buch „Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel“ hat mich bewegt. Die Lektüre konnte mich packen – denn ich entdeckte auch einige Parallelen zu Ereignissen, die ich bereits selbst als Angehörige einer krebskranken Person erleben musste.

Die Charaktere in dem Buch sind meistens liebenswert. Als einzigen Kritikpunkt sehe ich diverse langatmige Handlungsstränge.

Ich vergebe diesem Buch vier Sterne und eine Leseempfehlung. Meiner Meinung ist es eher ein Frauenbuch.

P.S.: In ähnlicher Form erschien diese Rezension bereits auf der Verbraucherplattform Ciao.de.
P.S





Krankheit, die nicht nur sie, sondern alle Menschen verändert, die mit ihr (Poppy) zu tun haben…

Schreibstil/Schreibperspektive
Das Buch ist vorwiegend aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst.
Nur im Prolog – dem ersten Kapitel also – tritt Poppy als Ich-Erzählerin auf.
Das Buch lässt sich leicht lesen, da es viele Dialoge beinhaltet. Außerdem finde ich die Handlung interessant und mitreißend.

Meine Meinung
In den ersten Kapiteln fiel mir das Buch immer wieder auf die Nerven. Es wurde – für meinen Geschmack – zu viel geredet. Fast hätte ich das Buch weggelegt. Fast.
Aber dann begann das Buch, mich zu packen, mich zu berühren. Und zwar von dem Moment an, an dem Poppy den Knoten entdeckte. Poppy wurde mir auf einmal überaus sympathisch und liebenswert und ich wünschte nach jeder Seite, die ich las, dass sie den Krebs überwinden möge. Und ich verstand auch, warum in den ersten Kapiteln so viel geredet wurde. Hier wurde die heile Welt aufgezeigt, die Unbeschwertheit, in der Poppy und ihre Familie lebten. Sie plauderten, lachten, hatten Spaß.
Als Poppy schwer krank wurde, wurde nicht nur ihr Leben radikal verändert, sondern auch das Leben ihres Mannes, ihrer Kinder, der Nachbarin und Freundin Jo und einiger anderer Menschen. Beispielsweise Simons Leben – ein Onkel, der mit Poppy Kontakt aufnahm und den Poppy lange Zeit nicht kannte.
Die Autorin lässt Poppy durch viele Tiefen gehen. Die Ärzte sagen ihr gleich, wie es um sie steht. Und ich wurde bei der Lektüre oft daran erinnert, wie es meiner Schwester S. ging, als sie gegen den Krebs kämpfte. Zwischen dem, was Poppy erlebte, und dem, was meine Schwester S. erlebte, gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten. Und das zeigt mir, dass die Autorin keine heile Welt beschreibt, sondern Situationen, wie sie wirklich passieren, wenn jemand Krebs hat.
Die Autorin erspart den Lesern lange Schilderungen über Chemotherapien und Entnahmen von Gewebeproben oder Operationen. Ihr Augenmerk liegt darauf, wie eine Krebskrankheit verlaufen kann und wie der Krebs Kranke und auch deren Umwelt beeinflusst. Poppy leidet nicht nur Schmerzen, sie verändert sich auch optisch. So sehr, dass Menschen, die sie schon Monate nicht mehr gesehen haben, ziemlich geschockt reagieren. Haare fallen aus, Knochen treten hervor und so weiter.
Martin muss akzeptieren, dass seine Frau schwer krank ist. Und das fällt ihm nicht leicht. Er kämpft einen inneren Kampf, er wird zornig, er wird traurig. All das habe ich gelesen – und ich fand und finde es authentisch. Man sieht, wie eine Person, die Krebs hat, leidet, und als Angehöriger oder Ehepartner oder Freund kann meistens nur zusehen. Das ist frustrierend!
Dieses Buch macht traurig. Poppy erlebt nicht nur grauenhafte Momente, sondern es gibt ebenso schöne Szenen in dem Buch. Der Schluss ist in gewisser Hinsicht vorhersehbar, jedoch gibt es zum Glück ebenfalls Überraschungen.
Mir hat mir das Buch gefallen. Die Handlung konnte mich mitreißen. Die Hauptfigur Poppy ist sehr sympathisch und liebenswert. Auch ihre Tochter Peg fand ich sehr überzeugend. Sie will wissen, was ihre Mutter hat, welcher „Bazillus“ (so nennt sie es) im Körper ihrer Mutter wütet.
Martin ist eher eine Nebenfigur, aber ich verstehe als Leserin viele Verhaltensweisen, die er an den Tag legt. Weiterhin wuchsen mir die meisten Nebenfiguren schnell ans Herz – Claudia beispielsweise und auch Jo, die Nachbarin. Die Handlung ist plausibel und die Personen liebenswert und authentisch.
Als Kritikpunkte sehe ich nur einige Längen – also Handlungsstränge, die mir zu ausführlich waren.

Mein Fazit
Das Buch „Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel“ hat mich bewegt. Die Lektüre konnte mich packen – denn ich entdeckte auch einige Parallelen zu Ereignissen, die ich bereits selbst als Angehörige einer krebskranken Person erleben musste.
Die Charaktere in dem Buch sind meistens liebenswert. Als einzigen Kritikpunkt sehe ich diverse langatmige Handlungsstränge.
Ich vergebe diesem Buch vier Sterne und eine Leseempfehlung. Meiner Meinung ist es eher ein Frauenbuch.
Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten!






Dieses Buch macht traurig. Poppy erlebt nicht nur grauenhafte Momente, sondern es gibt ebenso schöne Szenen in dem Buch. Der Schluss ist in gewisser Hinsicht vorhersehbar, jedoch gibt es zum Glück ebenfalls Überraschungen.
Mir hat mir das Buch gefallen. Die Handlung konnte mich mitreißen. Die Hauptfigur Poppy ist sehr sympathisch und liebenswert. Auch ihre Tochter Peg fand ich sehr überzeugend. Sie will wissen, was ihre Mutter hat, welcher „Bazillus“ (so nennt sie es) im Körper ihrer Mutter wütet.
Martin ist eher eine Nebenfigur, aber ich verstehe als Leserin viele Verhaltensweisen, die er an den Tag legt. Weiterhin wuchsen mir die meisten Nebenfiguren schnell ans Herz – Claudia beispielsweise und auch Jo, die Nachbarin. Die Handlung ist plausibel und die Personen liebenswert und authentisch.
Als Kritikpunkte sehe ich nur einige Längen – also Handlungsstränge, die mir zu ausführlich waren.

Mein Fazit
Das Buch „Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel“ hat mich bewegt. Die Lektüre konnte mich packen – denn ich entdeckte auch einige Parallelen zu Ereignissen, die ich bereits selbst als Angehörige einer krebskranken Person erleben musste.
Die Charaktere in dem Buch sind meistens liebenswert. Als einzigen Kritikpunkt sehe ich diverse langatmige Handlungsstränge.
Ich vergebe diesem Buch vier Sterne und eine Leseempfehlung. Meiner Meinung nach ist es eher ein Frauenbuch.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Ein mittelmäßiger Weihnachtsroman

Ein Kuss unter dem Mistelzweig
0

Im Dezember 2013 hatte ich Lust, einen Weihnachtsroman zu lesen. Im Buchhandel entschied ich mich für:


Ein Kuss unter dem Mistelzweig von Abby Clements




Zwei Frauen tauschen ihre Wohnungen – oder: ...

Im Dezember 2013 hatte ich Lust, einen Weihnachtsroman zu lesen. Im Buchhandel entschied ich mich für:


Ein Kuss unter dem Mistelzweig von Abby Clements




Zwei Frauen tauschen ihre Wohnungen – oder: Die Handlung

Die Hauptpersonen des Buches sind zwei Frauen.

Laurie, die erfolgreiche Modedesignerin, die für ihre Firma nach China reist und dort die Produktion der neuen Handtaschenkollektion betreut. Leider ist bei der neuesten Handtaschenproduktion etwas schief gelaufen. Ein bestimmtes Etikett fehlt, und so wird Laurie von ihrem Chef Danny kurzerhand für einige Monate beurlaubt.

Was soll sie tun? Sie lebt in London, ist Erfolg gewohnt, wandelt modisch gekleidet und auf High Heels (Stöckelschuhen) durch die britische Metropole – und hat in der Firma einen tollen Posten. Auf einmal wird sie in der Firma nicht mehr gebraucht. Außerdem hat der Nachbar Jay, den sie sehr sexy findet, auf einmal kein Interesse mehr an ihr. Mit so viel Freizeit auf einmal hat Laurie nicht gerechnet.

Da kommt es Laurie ganz gelegen, dass ihre langjährige Freundin aus Kindertagen Rachel, die im Dorf Skipley auf dem Land lebt, für einige Wochen eine Bleibe in London benötigt. Rachels Schwiegermutter Bea muss in einer Londoner Klinik untersucht und gegebenenfalls operiert werden. Da ist es gut, wenn Rachel und ihre Kinder in der Nähe sind.

Die Freundinnen Laurie und Rachel tauschen also ihre Wohnungen – das alles wird telefonisch vereinbart. Rachel zieht mit ihren Kindern Milly und Zak in Lauries spartanisch eingerichtete Londoner Wohnung und versucht, es sich gemütlich zu machen. Laurie reist mit der Bahn nach Skipley, wo tiefster Winter herrscht. Das ansprechend eingerichtete Cottage findet sie gleich – nur, wie kocht man Speisen, wenn man vorher vorwiegend von Fertiggerichten und Dosenfutter gelebt hat?

Laurie versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen, sich zu entspannen, die Leute in Skipley kennen zu lernen. Bald schon hat sie eine Idee, was man aus Altkleidern, die ein Verein für gute Zwecke sammelt, machen kann – und so gewinnt sie im Dorf einige Sympathien.

Rachel hingegen versucht, bei Bea zu sein, bei der ein Tumor diagnostiziert wird. Nach einer Operation gerät Bea ins Koma. Ob sie wieder erwachen wird?



Was zu Anfang spannend anfängt, flacht in der Mitte ab – oder: meine Leseerfahrung

Die ersten hundert Seiten des Buches habe ich gerne gelesen. Sie ließen sich zügig und schnell lesen, ich war sofort mitten in den Ereignissen rund um Laurie. In den folgenden Kapiteln lernte ich auch Rachel und ihre Familie kennen. Einlesezeit brauchte ich bei diesem Buch also nicht.

Der Roman ist aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit (Imperfekt) verfasst – so wie viele Romane, die ins Deutsche übersetzt wurden. Es gibt viele Dialoge, was ich gut finde.

Jedoch flacht ab Seite 100 die Handlung stark ab. Laurie ist im Dorf, Rachel und ihre Familie in der Stadt. Und was kommt jetzt?, denke ich. Laurie verpackt ein paar Altkleider und trifft Patrick, der wirklich hinreißend ist. Außerdem lernt sie die Nachbarin Diane kennen. Das alles ist auf einmal auf vielen Seiten recht langatmig ausgebreitet. Genauso sind die Vorkommnisse rund um Rachel. Bea liegt im Koma, Milly „zickt“ herum – aber nicht stark genug, um interessant zu sein. Irgendwie tröpfelt die Handlung nur noch, und ich beginne, mich beim Lesen zu langweilen.

Am Schluss driften die Ereignisse rund um Rachel und Laurie in sehr „kitschige Regionen“ ab. Die Autorin hat versucht, unbedingt ein „happy end“ – also ein glückliches Ende – zu schaffen. Das schafft sie auch mit einigen – für mich – unlogischen Vorkommnissen.

Mochte ich das Buch anfangs gerne lesen, so bin ich am Schluss wegen des starken „Kitschfaktors“ arg verstimmt. Beide Hauptfiguren sind mir während des Lesens sympathisch, bleiben mir aber immer ein bisschen fremd, ein bisschen unnahbar. Das Buch könnte also tiefgründiger sein, könnte also mehr die Gedanken und Gefühle der beiden Frauen beleuchten. So könnte ich sie als Leserin besser verstehen und auch das, was sie tun und getan haben, besser verstehen.

Ich wollte einen Weihnachtsroman lesen, aber ein Weihnachtsroman ist „Ein Kuss unter dem Mistelzweig“ nicht. Um Weihnachtsvorbereitungen geht es in dem Buch kaum, man kann sich aber eine winterliche Atmosphäre gut beim Lesen vorstellen. Im Buch geht es um Konflikte zwischen Laurie und Rachel, aber auch zwischen Laurie und ihrem Umfeld und Rachel und deren Umfeld.



Mein Fazit

Wer bei einem Glas Tee oder Glühwein in gemütlicher Atmosphäre einen Frauenroman mit wenig Anspruch lesen will, der im Winter spielt, dem könnte „Ein Kuss unter dem Mistelzweig“ gut gefallen.

Mich hat das Buch ab circa Seite 100 gelangweilt, die Spannung flachte ab und die Charaktere hätten intensiver gezeichnet sein können. Außerdem wirkt auf mich der Schluss zu konstruiert und zu kitschig.

Ich vergebe drei Sterne und eine Leseempfehlung an die Zielgruppe, die diese Art von Roman bevorzugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2020

Ein schönes Buch!

Siebzehnter Sommer
0

Worum geht es?
Die 17-jährige Angie lebt in einer US-amerikanischen Kleinstadt in der Nähe des Lake Winnebago. Sie hat ihre High-School-Zeit hinter sich gebracht und wird im folgenden Herbst auf das College ...

Worum geht es?
Die 17-jährige Angie lebt in einer US-amerikanischen Kleinstadt in der Nähe des Lake Winnebago. Sie hat ihre High-School-Zeit hinter sich gebracht und wird im folgenden Herbst auf das College gehen. Den Sommer verbringt sie mit ihrer Familie. Es ist ein warmer Sommer Ende der 1930er-Jahre.
Angie trifft Jack, den sie sofort mag. Sie wartet auf seinen Anruf, darauf, dass er etwas mit ihr unternimmt. Dabei kritisiert sie sich immer wieder selbst – sie überlegt beispielsweise: ist sie hübsch genug für Jack? Als Jack mit ihr auf einen Ball geht, ist sie selig.
Ihre Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit – und als Angie einmal Tony, Jacks Freund, trifft, ist Jack eifersüchtig. Angie und Jack können sich wieder versöhnen – und eines Tages folgt Jack der Einladung, mit Angies Familie ein Mittagessen einzunehmen. Hier wird er genau unter die Lupe genommen – besonders von Angies älterer Schwester Lorraine, die in Chicago studiert und den Sommer über in der Heimatstadt ist. Sie versucht, ihn mit einer Diskussion über Bücher in Verlegenheit zu bringen.
Doch Jack lässt sich davon nicht beirren. Er liebt Angie aufrichtig. Als seine Familie eine schwerwiegende Entscheidung trifft, muss auch er abwägen, ob er dieser folgen soll oder seinem Herzen. Auch für Angie stehen weitreichende Entscheidungen an.

Meine Meinung:
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive Angies in der Vergangenheit (Imperfekt) verfasst. Eine lange Einlesezeit benötigt man nicht. Das Buch ist von Anfang an interessant.
Der Roman ist immer wieder sehr ausführlich erzählt – aber dadurch bekommt man als Leser das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein – direkt neben Angie zu stehen und zu beobachten und zu fühlen, was sie beobachtet und fühlt. Ich finde es faszinierend, wie sie ihre Umgebung beschreibt.
Neben den Erlebnissen mit Jack beschreibt Angie das Leben mit ihrer Familie. Die Eltern sind neugierig, sie wollen immer noch die Kontrolle darüber haben, was ihre Töchter tun. Als Angies Schwester Lorraine beispielsweise einmal ihren Freund Martin treffen will, soll sie ihn doch am besten mit zum Familienpicknick bringen. Das ist der Vorschlag der Eltern.
Dann gibt es noch die kleine Schwester Kitty, die noch keinen Freund hat, und die älteste Schwester Margaret, die verlobt ist und immer wieder meint, ihren Schwestern Ratschläge erteilen zu müssen.
In der Kleinstadt, in der die Familie wohnt, ist es auch wichtig, in einer Clique zu sein, um akzeptiert zu werden – um sich nicht ausgeschlossen zu fühlen.
Der Roman „Siebzehnter Sommer“ entführt die Leser in eine vergangene Zeit, in der es noch kein Fernsehen und kein Internet gab und die Leute noch nicht so viel reisten wie jetzt. Allerdings fuhren schon Autos. Man liest über einen Sommer, in dem die sympathische Hauptperson Angie eine Entscheidung über ihre Zukunft treffen muss. Interessant ist es zu erfahren, was den Leuten in den 1930er-Jahren wichtig war – worauf sie beispielsweise beim Mittagessen achteten – und welche Alltagsprobleme sie hatten. Wenn man beispielsweise in Kontakt bleiben wollte, gab es nur das Telefon oder Briefe.
Alles ist schön, faszinierend und nachvollziehbar beschrieben - und so ist es für mich kein Wunder, dass dieses Buch in den USA zum Klassiker avanciert ist! Ich vergebe fünf Sterne und empfehle dieses Buch weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2020

Faszinierend und farbenprächtig

Als die Tage nach Zimt schmeckten
0

Das Buch „Als die Tage nach Zimt schmeckten“ habe ich während eines Urlaubsaufenthalts gelesen. Wie mir das Buch gefallen hat, liest man jetzt.

Worum geht es?
Noor ist Iranerin, aber lebt schon seit ...

Das Buch „Als die Tage nach Zimt schmeckten“ habe ich während eines Urlaubsaufenthalts gelesen. Wie mir das Buch gefallen hat, liest man jetzt.

Worum geht es?
Noor ist Iranerin, aber lebt schon seit Jahren in San Francisco (USA). Sie hat dort einen Job als Krankenschwester in einem Krankenhaus. Ihr Mann, der Arzt Nelson, arbeitet ebenfalls dort. Die Ehe läuft gut, die beiden haben eine Tochter, namens Lily, die im Teenageralter ist.
Doch eines Tages überrascht Noor ihren Mann mit einer anderen Frau. Das ist für Noor ein No-Go, sie sieht ihre Ehe mit Nelson am Ende und kündigt auch den Job im Krankenhaus. Spontan beschließt sie, mit Lily über die Sommerferien nach Teheran (Iran) zu fliegen, um ihren Vater Zod zu besuchen. Dieser hat dort ein Café, das sich schon seit Jahren unter den Einheimischen großer Beliebtheit erfreut.
Noor versucht, in ihrer Heimat auf andere Gedanken zu kommen. Außerdem leidet ihr Vater an Krebs und sie will ihn so lange betreuen, wie sie es kann.
Lily hat Probleme im Iran. Da ist zuerst einmal die Sprache, die sie nicht beherrscht. Ein einheimischer Junge, namens Karim, bringt ihr ein paar Wörter und Redewendungen Persisch bei.
Außerdem hat Lily Probleme, sich ihrem Großvater Zod zu nähern. Das gelingt aber mit der Zeit, dennoch vermisst Lily viele Annehmlichkeiten, die die USA zu bieten hat, die im Iran allerdings immer noch fehlen.

Meine Meinung:
Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit geschrieben. Sofort bin ich als Leserin mittendrin in der Handlung. Noor ist die Hauptperson. Noor, die versucht, im Iran am Ort ihrer Kindheit zu vergessen, dass ihr Mann sie mit einer anderen Frau betrogen hat.
Noor ist sympathisch, ihr Vater Zod auch. Lily sträubt sich zuerst gegen diese ganz andere Kultur – als Leserin kann ich das nachvollziehen. Lily ist Amerikanerin, sie war noch nie im Iran.
Die Autorin hat alles in einer faszinierenden und bildhaften Sprache verfasst, die ich sehr gerne gelesen habe. Die Einblicke in die Vergangenheit sind ebenfalls sehr mitreißend geschildert. Besonders der Grund, warum Noors Mutter Pari nicht mehr am Leben ist, hat mich sehr berührt.
Man will als Leserin wissen, ob Noor wieder zurückkehren wird in die USA und ob es noch eine Chance gibt für sie und Nelson.
Im letzten Viertel hatte ich einige Probleme mit dem Buch – auf einmal wurde für mich die Handlung in vieler Beziehung nicht nachvollziehbar. Manche Handlungsstränge wirkten mir zu konstruiert. Das hat mich gestört – auch wenn der Schluss unvorhersehbar war für mich – was ja wieder für das Buch spricht.
Weiterhin störte mich, dass der Iran meistens zu schön und zu harmlos dargestellt wird. Spätestens seit „Nicht ohne meine Tochter“ von Betty Mahmoody weiß man doch, dass es im Iran nicht nur eine interessante Kultur und Geschichte, gute Speisen und Zimt gibt, sondern die Frauen gegenüber den Männern in der Gesellschaft viel schlechter gestellt sind. Gegen Schluss gibt es eine Episode in dem Buch, die zeigt, was Frauen im Iran passieren kann und wie ihre Umgebung damit umgehen kann – jedoch ist mir das alles zu wenig.
„Als die Tage nach Zimt schmeckten“ ist für mich ein faszinierendes und interessantes Buch, das mir einige Einblicke in das Leben und die Kultur des Iran verschaffen konnte.
Da ich im letzten Viertel das Buch nicht mehr ganz „rund“ fand und diverse Tatsachen mir einfach als „zu schön“ dargestellt wurden, ziehe ich einen Stern in der Gesamtwertung ab.
Ich vergebe vier Sterne und empfehle das Buch weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere