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Veröffentlicht am 14.02.2023

Sehr schöner Liebesroman

Die kleine Bucht in Kroatien
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Der Wunsch vieler Leserinnen wurde vom Verlag erfüllt: nun gibt es "Die kleine Bucht in Kroatien" endlich auch auf Deutsch zu lesen! Ich konnte damals ja nicht warten und hab den sommerlichen Band auf ...

Der Wunsch vieler Leserinnen wurde vom Verlag erfüllt: nun gibt es "Die kleine Bucht in Kroatien" endlich auch auf Deutsch zu lesen! Ich konnte damals ja nicht warten und hab den sommerlichen Band auf Englisch gelesen (und rezensiert) und jetzt nochmals auf Deutsch. Erneut war es ein Vergnügen in Kroatien mit an Bord gewesen zu sein und auch beim zweiten Durchgang kein bisschen langweilig.

Kroatien ist eine tolle und interessante Destination und viel zu untervertreten in der Romanwelt.

Maddie, noch gefrustet von der Absage eines Galeristen, wird von Nina (die mit der kleinen Patisserie in Paris) angefragt, ob Maddie nicht Lust hätte, einige Wochen auf einer Yacht in Kroatien zu arbeiten. Da sie dringend Geld verdienen muss und es mit ihrer Kunst anscheinend nicht schafft, sagt Maddie zu, für sechs Yacht-Gäste zu putzen und zu kochen. Letzteres hat Nina ja bei Sebastian, Ninas Freund, in Paris gelernt.

Ninas Bruder Nick wird Gast auf der Yacht sein, zusammen mit seiner neuen Freundin Tara, einem bekannten Model. Der Partner ihrer Model-WG-Kollegin Cory, Douglas, hat die beiden Models und Nick auf die Yacht eingeladen, dazu noch Simon, eine ehemalige Tennishoffnung, und Siri, Douglas beste Freundin.

Inmitten diesen reichen Yuppies halten sich Maddie und Nick gut. Für beide ist die Welt der Mondänen und Reichen aber enorm fremd. Oft schämen sie sich auch für die Verhaltensweisen der anderen. Douglas ist zwar trotz enormen Reichtum fast noch am bodenständigsten neben Stylistin Siri. Aber Simon ist ein Kotzbrocken sondergleichen, doch die Schlimmste von allen ist die selbstverliebte Tara. Sie lässt Nick links liegen, "braucht" ihn nur, wenn es ihre gerade danach ist - eine arrogante, nervige Zicke. Man fragt sich, was Nick an ihr findet.

Auch Maddie fragt sich das, sieht sie doch hinter die Fassade von Tara, sprich: hinter ihre Kabinentüre. Je länger. je mehr merkt Nick, dass er sich in dieser High Society Welt mit diesen unmöglichen Umgangsformen nicht wohl fühlt und sich nach Hause, nach der Schaffarm und seiner Familie, sehnt. Immer öfter sucht er die Gesellschaft von Maddie. Zusammen schaffen sie es sogar dorthin, wo Tara und Cory am liebsten wären - und man merkt, nicht alle Reiche sind so egozentrisch wie die beiden unreifen Mädels und freut sich schon auf die Gesichter der Möchtegern-Prinzessinnen, wenn sie dies irgendwann erfahren.

Es macht unheimlich Spass Maddie und Nick auf der Chartertour zu begleiten, die dalmatische Inselwelt zu entdecken, Maddies Kochkünste zu geniessen und sich die ganze Geschichte einzuverleiben.

Ich war so gebannt von den Ereignissen, dass ich sogar vergessen hatte, dass es laut Titel ja um eine geheime Bucht gehen soll und merkte es erst, als diese Bucht dann auch vorkommt. Hach, in dieser Bucht würde ich auch gerne einige faule Bootstage verbringen!

"Die kleine Bucht in Kroatien" ist ein must-read in diesem Sommer. Die Story mit den gegensätzlichen Charakteren, ihren Abenteuer auf der Reise, geprägt von dem gefälligen und humorvollen Schreibstil der Autorin Julie Caplin ist einfach lesenswert.

Fazit: Macht definitiv Lust auf Urlaub in Kroatien - super schöner Liebesroman!
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein kniffliger Fall

Mallorquinische Rache
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Ein Krimi, der auf Mallorca spielt? Muss ich lesen. Hab ich gelesen. Hat Spass gemacht.

Und nun ein bisschen ausführlicher: am Anfang kann man sich nicht so richtig zurück lehnen, denn es sind viele ...

Ein Krimi, der auf Mallorca spielt? Muss ich lesen. Hab ich gelesen. Hat Spass gemacht.

Und nun ein bisschen ausführlicher: am Anfang kann man sich nicht so richtig zurück lehnen, denn es sind viele Figuren, die auftreten und von denen man noch nicht weiss, welche Rolle sie in diesem ersten Band um Kommissar Lluc Casanovos spielen.

Ich war schon einige Male auf der Mallorca, doch eine Fahrt mit dem Soller-Express habe ich noch nicht mitgemacht. Die konnte ich nun aber mit erleben, denn der Sonderzug zum Jubiläum fährt die gewohnte Strecke von Palma nach Soller. Bildlich beschreibt Lilly Alonso die Szenen im Zug, so als ob man selbst Fahrgast ist und die anderen Passagiere beobachtet und geblendet wird vom Lichtwechsel von Hell zu Dunkel und umgekehrt beim Ein- und Ausfahren des Tunnels.

An der Endhaltestelle entdecken die Zugbegleiter, dass ein Passagier, Ramon Cabot, einer der Hauptaktionäre der Zuggesellschaft, erstochen wurde. Dreissig Jahre fuhr er nicht mehr mit dem roten Blitz, diese Fahrt war leider auch seine letzte Fahrt.

Kommissar Lluc Casanovas, der sich schon auf seine Frühpensionierung freute, muss in diesem undurchsichtigen Fall ermitteln. Leider nicht in seinem Tempo, denn seine potentielle Nachfolgerin Josefina Garcia ist etwas übereifrig bei der Sache. Zum Glück gibt es noch Llucs Assistentin Francisca Gual, die ich sehr mochte.

Es gibt viele Verdächtige, viele Verhaftungen, viele Geheimnisse. Letztere auch im Privatleben der Ermittler. Nicht alles ist auf den ersten Blick logisch bzw. nicht zu Ende erzählt, einiges bleibt auch am Ende noch offen. Da erscheint dann ein für mich überraschender Täter. Hinweise auf diese Person sind nur ganz wenige vorhanden, wenn man zurück schaut. Aber alles ist stimmig erklärt und vielleicht werden in einem allfälligen zweiten Band die anderen offenen Eindrücke noch zu Ende erzählt.

Man merkt, dass die Autorin auf der Insel zuhause ist und über entsprechende Ortskenntnisse verfügt. Als Leser erfährt man einiges über die Insel und freut sich über die bildhaften Beschreibungen, quasi als Ersatz für eigene Ferientage auf der Insel. Lilly Alonsos Schreibstil ist angenehm und bis auf die anfänglich zu vielen fast gleichzeitig eingeführten Personen flüssig zu lesen.

Fazit: Ein kniffliger erster Fall mit viel Lokalkolorit und überraschendem Ende.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Konstant hohe Leistung

Tod den finsteren Mächten
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Wenn ich an die Schwester Fidelma-Bücher denke, bin ich sehr froh, jetzt zu leben und nicht im 7. Jahrhundert. All diese politischen Verschwörungen und Intrigen immer wieder - und nie wissen Fidelma und ...

Wenn ich an die Schwester Fidelma-Bücher denke, bin ich sehr froh, jetzt zu leben und nicht im 7. Jahrhundert. All diese politischen Verschwörungen und Intrigen immer wieder - und nie wissen Fidelma und Eadulf an was sie geraten, wenn sie zu einem neuen Fall gerufen werden.

So auch hier, als kurz vor König Colgus Hochzeit seine Verlobte, Prinzessin Gelgeis, mit ihren Begleitern im Gebiet des Cuala-Gebirges (heute: Wicklow Mountains) vermisst wird. Einer davon, Gelgeis Brehone, Brehon Brocc, wird tot aufgefunden und in eine Abtei gebracht, aber von Gelgeis fehlt jede Spur. Fidelma, Eadulf und Enda sehen sich in der Umgebung um. Es ist eine Region voller Berge, Täler und Minen, und die Bevölkerung glaubt an die Sagen der Gestaltwandler.

Nicht nur das Verschwinden von Gelgeis und der Mord an Brehon Brocc wirft Fragen auf, sondern auch mögliche Diebstähle wertvollen Gesteins aus den Minen, wie auch das Verhalten der Stellvertreterin des Brehons vor Ort, mit der Fidelma während Studienzeiten das Zimmer teilte.

Wem man vertrauen kann und wem nicht, ist in diesem Band eh eine ganz zentrale Frage. Fidelma und Eadulf meistern dies gut und sind entsprechend vorsichtig und auch Enda passt nach einem Vorfall noch viel besser auf als er es eh schon immer tut.

"Tod den finsteren Mächten" ist ein spannender Fall, der mich derart fesselte, dass ich den Krimi nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es ist Band 32 und die Reihe ist noch immer sehr gut geschrieben und langweilt nicht. Klar gab es bisher mal zwei oder drei schwächere Bände (Band 30 zum Beispiel, als Fidelma durchwegs wortkarg war und ihre Begleiter deswegen schlechte Laune hatten), aber auch die sind nicht schlecht. Solch eine beständige hohe Qualität sieht man heutzutage kaum mehr. Diese konstant gute Leistung von Autor Peter Tremayne muss einfach mal erwähnt und gewürdigt werden.

Fazit: Erneut ein toller und spannender Band, bei dem Fidelma heraus finden muss, wer hier gegen wen intrigiert oder es einfach nur um Diebstahl in den Minen geht.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Unfassbar langweilig

Mord will keine Zeugen
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Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass es wieder einen neuen Jessica Campbell-Fall, bzw. Campbell & Carter-Fall, gibt. Doch von ihrem sechsten Fall bin ich arg enttäuscht.

Weder Jess noch Ian ...

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass es wieder einen neuen Jessica Campbell-Fall, bzw. Campbell & Carter-Fall, gibt. Doch von ihrem sechsten Fall bin ich arg enttäuscht.

Weder Jess noch Ian ermitteln richtig, viel mehr als eine Zeugenbefragung ist nicht dabei. Auch Mitchell & Markby, die erneut herhalten müssen, spielen nur eine kleine begleitende Rolle. Bei ihnen hatte ich das Gefühl, sie wurden nur wegen den Namen mit einbezogen, damit die Bücher besser verkauft werden, was total unnötig ist. Jess und Ian können das auch alleine. Oder könnten, denn auch sie haben kaum was zu tun.

Denn in "Mord will keine Zeugen" stehen nicht die Ermittler, sondern jemand anderer im Vordergrund: der Zeuge Miff, ein Obdachloser, der über Täter und Opfer stolpert, als er sich einen Schlafplatz sucht. Vom Täter gesehen, hat er Angst und fährt zu seinen Verwandten nach Weston St. Ambrose und quartiert sich bei ihnen unter einem Vorwand ein. Ausserdem sucht er sich eine Arbeit, die er in einem Gartenzentrum findet. Dort freundet er sich mit der Besitzerin an.

Nun haben wir verschiedene Parteien. Zum einen die Polizei mit Jess, Ian und noch nicht bekannten Gesichtern, dann Mitchell & Markby, die Familie des Opfers und eben Miff mit seinem neuen Leben. Über Miff wird alles erzählt, er wird sehr eng begleitet, so dass man seine Ängste vor dem entdeckt werden gut mitbekommt.

Aber das alleine macht keinen Krimi aus. Mir fehlte richtige Ermittlungsarbeit, die aufgrund vieler unbedeutender Details und vielen ebenso unwichtigen Figuren keinen Platz hatte. Auch zwischen Jess und Ian passiert nichts mehr, dabei hat es in Band 4 so gut ausgesehen für die beiden, doch seither ist in der Beziehung der Pausenknopf gedrückt.

Wenn man nicht wüsste, dass dieser Kriminalroman ein Band einer Serie ist, würde man denken, es wäre einfach ein Stand Alone und eine Erzählung, in der ein Zeuge die Hauptrolle spielt. Schade, denn die Reihe machte anfänglich total Spass zu lesen, doch seit dem 5. Band geht es bergab.

Fazit: Unfassbar langweilig.
2 Punkte.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Wohlfühllektüre trotz Sabotageakten

Ein Sommer in den Hamptons
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Ein Sommer ohne ihren Freund - eigentlich ein ganzes Jahr, denn Rowenas Freund Matt offenbarte sich äusserst spontan, dass er auf Weltreise gehen will, bevor er sich endgültig für sie entscheidet. Rowena ...

Ein Sommer ohne ihren Freund - eigentlich ein ganzes Jahr, denn Rowenas Freund Matt offenbarte sich äusserst spontan, dass er auf Weltreise gehen will, bevor er sich endgültig für sie entscheidet. Rowena fliegt für einen Job nach New York und entschliesst sich an einer Party, den Sommer über in den Hamptons zu verbringen. Zuhause ist ja eh niemand, also kann sie diesen Sommer ja auch für sich selbst nutzen. Der Gastgeber der Party lädt sie quasi in die WG-Villa ein. Unter anderem aus Eigennutz, den er braucht die Miete. Rowena lässt sich darauf ein, als Fotografin kann sie an jedem Ort arbeiten.

Doch so einfach wie gedacht, wird es nicht. Es dauert, bis sie ihre ersten Kunden hat. Dass sie diese Ted, einem Typen, mit dem sie an ihrem ersten Tag aneinandergeraten ist, verdankt, passt ihr nicht. Trotzdem muss sie froh darüber sein, denn durch die neue Kundschaft und Ted lernt sie die Hamptons besser kennen. Hier erlebt sie einige Abenteuer mit ihren WG-Mitbewohnern, beginnt die Dünen zu schützen und überdenkt ihr bisheriges Leben.

Der Beginn des Romans fand ich ein wenig suspekt. Kaum in New York, schon die erste Party - ich zweifelte, ob das nach meinem Geschmack ist, wenn es so weiter geht. Einige Partys gibt es später zwar auch in den Hamptons, doch die sind dann recht gut ins Geschehen gesetzt und man merkt schnell, dass es kein Party-Roman ist wie ich anfänglich befürchtete.

Rowena lebt sich einigermassen gut ein und fühlt sich wohl in der Zufalls-WG mit Hump (der immer viele originelle Ideen hat), Bobbi, die nur an den Wochenenden vor Ort ist (und zur guten Freundin wird) und Greg, der noch seltener anwesend ist.

Ro(wena) lernt sehr einfach neue Leute kennen, gerät dann aber zwischen die Fronten - einer Naturschutz-Gruppe rund um Florence, der sich Rowena anschliesst, auf der einen Seite und Politiker, die noch mehr bauen möchten, auf der anderen Seite. Dazu Ted Connor, den Rowena an einem falschen Tag kennenlernte, dadurch beide zu Vorurteilen kamen, die nur schwerlich abzulegen sind.

Es machte Spass, "Ein Sommer in den Hamptons" zu lesen. Trotz meiner anfänglichen Skepsis wurde die Geschichte gut und blieb nicht oberflächlich. Humorige Szenen wechseln sich ab mit spannungsgeladenen und emotionalen Kapiteln.

Fazit: Wohlfühllektüre mit viel Meer, Sand, Liebe und dennoch auch ernsten Themen.
4 Punkte.

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