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Veröffentlicht am 27.05.2024

Hochinteressant mit vielen Twists

Schatten über Monte Carasso
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Gerne hätte ich letzten Sommer, als ich die ersten beiden Bände gelesen habe, direkt noch mehr "Moira Rusconi"-Krimis gelesen. Moira Rusconi macht süchtig, aber ich musste warten. Das Warten hat sich gelohnt, ...

Gerne hätte ich letzten Sommer, als ich die ersten beiden Bände gelesen habe, direkt noch mehr "Moira Rusconi"-Krimis gelesen. Moira Rusconi macht süchtig, aber ich musste warten. Das Warten hat sich gelohnt, denn auch der neue, dritte Fall ist gelungen.

Ambrogio, Moiras Vater, muss zur Kur. Kurzentschlossen, weil voller Heimweh nach dem Tessin, gesellt Moira sich vom kühlen Frankfurt in den warmen Süden mit dazu. Ein bisschen Ruhe und Entspannung in der Wellness-Villa würde ihr auch gut tun.

Ambrogio freundet sich schnell mit anderen Kurgästen an, Moira freut sich mehr über das unerwartete Zusammentreffen mit Luca Cavadini, der den hiesigen Chef Olivier Bonvin kennt. Ausserdem trifft sie auf eine junge Frau, die ihr von ihrem nachstellenden Ex-Mann erzählt und kurz danach aus der Villa verschwindet. Moiras innere Alarmglocken schrillen und schnell ruft Moira die Polizei rund um Inspektorin Chiara Moretti auf den Plan. Doch die Polizei kann nichts unternehmen, so leid es Chiara tut, und so kommen sie, Moira und Abrogio auf die Idee, mit einem Trick die Polizei zu "aktivieren".

Moira selbst ist bei der Tessiner Polizei als freie Dolmetscherin angestellt und hat somit deren Durchwahlnummer. Luca, ihr Freund aus Kindertagen und immer noch der Mann, den sie liebt, und den sie in der Villa beim Yoga trifft, ist Rechtsmediziner. Zur Truppe gehören noch einige weitere Charaktere, die sind - bis auf den Big Boss - alle super sympathisch. Man merkt in "Schatten über Monte Carasso" wie gut sie sich in den ersten beiden Bänden aneinander gewöhnt haben und nun sehr gut miteinander harmonieren - privat und bei der Arbeit. Nur Moira nimmt sich manchmal einige Freiheiten heraus, zu deren sie gar nicht befugt wäre. Aber meistens ist sie dabei auf der richtigen Spur, von daher wird ihr schnell verziehen.

Der Fall spielt in einer Wellness-Villa, sprich Kurklinik, auf dem titelgebenden Monte Carasso in der Nähe von Bellinzona. Dort gibt es eine Hängebrücke, die im Krimi eine Rolle spielt. Auf diese Hängebrücke wollte ich schon lange mal gehen - aber nach diesem Band bin ich nicht mal sicher, ob ich diesen Wald überhaupt bewandern soll

Einige Twists machen diesen Band - der mehrere Delikte wie Diebstahl, das Verschwinden der Frau und einiges mehr beinhaltet - hochinteressant und ich war höchst gespannt, wer schlussendlich für was gerade stehen muss. Und wie schon zuvor hätte ich gerne direkt den nächsten Band in die Hand genommen und weiter gelesen.

Fazit: Kurzweiliger und unterhaltender dritter Band - gerne mehr von Moira und Co.!
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Schwimmen in London

Am Himmel funkelt ein neuer Tag
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Zoé, die man knapp aus "Am Morgen wartet ein neuer Horizont" kennt, zieht von Hamburg nach London. Auf ihre neue Stelle, die auf ein Jahr befristet ist, ist sie sehr gespannt, doch das Team erweist sich ...

Zoé, die man knapp aus "Am Morgen wartet ein neuer Horizont" kennt, zieht von Hamburg nach London. Auf ihre neue Stelle, die auf ein Jahr befristet ist, ist sie sehr gespannt, doch das Team erweist sich als relativ komplikationslos. Mit ihrer Bleibe ist Zoé ebenfalls höchst zufrieden. Ihr Vermieter Ravi, der im Erdgeschoss ein kleines Café führt, füttert sie nicht nur durch, sondern wird auch zum Freund. Dass sich in der Nähe ihrer Wohnung kleine Schwimmteichs befinden, ist für Zoé das Highlight, denn sie liebt es zu schwimmen und kann nun ihrem Lieblingshobby auch in London unkompliziert nachgehen. Im Ladies Pond findet sie schnell Anschluss.

Soweit alles gut. Bis sie eines Tages plötzlich denkt, sie hätte Filipe, ihren Ex aus Portugal gesehen. Die Fotos, die er auf Social Media postet, sehen stark nach London aus. Zoé beschäftigt diese Situation, sie denkt nämlich immer noch an ihn.

Sie macht sich extrem viele Gedanken, immer wieder. Darüber spricht sie mit einer älteren Frau, mit der sie frühmorgens im Ladies Pond schwimmt. Doch dann denkt sie Geister gesehen zu haben, was zu den Legenden passt, die erzählt werden. Aber auch eine Wahrsagerin hat ihr in ihren ersten Londoner Tagen etwas mit auf den Weg gegeben, was Zoé sehr beschäftigt.

Meike Werkmeister schlägt hier leise Töne an, was mir am Anfang sehr gut gefallen hat. Diese leisen Töne wurden aber immer mehr durch Zoés ständiges Gedankenkarussell gestört. Die Unterstellung, dass Zoé forsch ist, nur weil Yon beleidigte Leberwurst spielte, konnte ich nicht nachvollziehen - für das hat Zoé viel zu oft drumrum geredet, anstatt direkt gesagt, wieso sie was gedacht, getan oder vermutet hat. Der Konflikt zwischen den beiden fand ich deshalb viel zu hoch geschraubt und konstruiert.

Zudem hatte ich ständig das Gefühl, ich hätte im Portugal-Roman etwas verpasst, denn es hörte sich hier so an, als ob die Trennung mit Filipe damals ein riesiges Drama war und wer jetzt wie Schuld war für was auch immer, das wurde mir hier zu dick aufgetragen (und ständig wiederholt). Ich hab dann im Vorgänger einige Szenen nachgelesen: dort kam das Drama gar nicht so extrem rüber. Auch komisch empfand ich, dass die super sympathische Portugal-Prota Katrin dermassen tratschen würde.

So sehr ich das Setting in Hampstead mit seinen Schwimmteichen, Ravi's Café und die unterschiedlichen Charaktere - alle besonders (und einige besonders toll) auf ihre eigene Art - liebte, fiel es mir, aufgrund der gerade genannten Dinge, schwer dran zu bleiben. Ich hatte, im Gegensatz zu "Am Horizont wartet die Sonne" leider nie das Gefühl, unbedingt weiter lesen zu wollen.

Das Ende war nett, doch gerne hätte ich gegen Ende nochmals etwas über die "weissen Blumen", die von der Wahrsagerin prophezeit wurden, gelesen. Am Anfang sah man überall weisse Blumen, am Ende spielten sie keine Rolle mehr, sie wurden nicht mal mehr erwähnt.

Fazit: Eigentlich eine schöne Geschichte, die mir, durch gewolltes Drama wo keines war, zu sehr aufgebauscht wurde.
3.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Alte Traditionen

Zyprische Geheimnisse
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Endlich geht es mit der Reihe weiter! Sofia Perikles hab ich bereits im ersten Band sympathisch befunden, ihr Chef Kostas Karamanlis spätestens im zweiten Band und seither bin ich ein Fan der beiden. Im ...

Endlich geht es mit der Reihe weiter! Sofia Perikles hab ich bereits im ersten Band sympathisch befunden, ihr Chef Kostas Karamanlis spätestens im zweiten Band und seither bin ich ein Fan der beiden. Im aktuellen Band gibt es zudem ein Wiedersehen mit DCI Christina Charalambous. Leider auch eins mit Toby Dukas und dem Innenminister.

Wenn Letzterer ins Spiel kommt, und Sofia und Kostas den Fall um den toten Umweltschützer wegnimmt, dann kann man sicher sein, dass die beiden weiter ermitteln, jetzt erst recht. Die beiden haben dafür die britische Polizei auf ihrer Seite.

Zum besseren Verständnis der Charaktere und ihr Verhältnis zueinander sollte man zumindest den ersten Band auch noch lesen. (Band 2 ebenso, denn der ist super spannend.) In Band 1 erfährt man zudem, wieso der Innenminister ein rotes Tuch für Sofia ist und wie ihr Einstieg in den Dienst der zyprischen Polizei ablief.

Zurück zum aktuellen Band: der tote deutsche Tierschützer lebte in einem kleinen Dorf und war dort nicht beliebt. Mit andern Umweltschützern setzte er sich für Schildkröten ein und auch noch für den Schutz von anderen Tieren - welche das sind und wieso, wird im Laufe des Kriminalromanes verraten.

Anscheinend wird die Liebe der älteren Zyprioten zu einer alten Tradition ihm zum Verhängnis. Sofias neue Verwandte helfen inkognito bei ihren geheimen Ermittlungen tatkräftig mit, doch irgendwie scheint da noch mehr zu sein.

"Zyprische Geheimnisse" ist nicht ganz so spannend wie der zweite Band, aber aufgrund der Thematik sehr interessant. Yanis Kosta alias Alexander Oetker schreibt gewohnt flüssig, der Fall rollt sich immer mehr auf und wird am Ende perfekt abgeschlossen.

Wie auch in den beiden Bänden zuvor bringt der Autor die vielen Gesichter Zyperns fernab des Tourismus aufs Papier und begeistert mit tollen Ermittlern und Fällen, bei denen es nicht langweilig wird.

Fazit: Hoffentlich muss man auf Band 4 nicht mehr so lange warten wie auf diesen gut unterhaltenden dritten Band!
4 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Eine Reihe, die süchtig macht

Kretisches Rätsel
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Die Hochzeit von Hannah und Michalis steht bevor, die griechische Familie dramatisiert und unwillkürlich denkt man dabei an "My Big Fat Greek Wedding" - sie macht es einem wahrlich nicht leicht, die griechische ...

Die Hochzeit von Hannah und Michalis steht bevor, die griechische Familie dramatisiert und unwillkürlich denkt man dabei an "My Big Fat Greek Wedding" - sie macht es einem wahrlich nicht leicht, die griechische Grossfamilie.

Jene von Michalis ist nicht begeistert, als er nach langer Zeit wieder mal zu einem grossen Einsatz muss. Michalis hingegen ist froh, kurz mal aus Chania zu entfliehen. Doch er weiss, der Fall muss bis einige Tage vor der Hochzeit gelöst sein, sonst enterbt ihn seine Mutter.

So einfach scheint der Fall um den toten Archäologen, der in Knossos aufgefunden wurde, nicht. Der Mann war unter Archäologen bekannt, auch Hannah kannte ihn. Dass er sich für was Besseres hielt und trotz Verlobten keinen Flirt ausliess, war kein Geheimnis. Doch mit wem stritt er sich tags zuvor in einem Kloster?

Michalis Charisteas und Pavlos Koronais ermitteln deshalb in der Universität von Heraklion und sind auch bei diesem Fall auf einigen archäologischen Stätten von Kreta anzutreffen, denn der Fall hat es in sich. Der Kilometer-Verbrauch ihres Wagens ist enorm, von einem Ende der Insel zum anderen und wieder zurück an mehreren Tagen - gefühlt zumindest. Der Zeitdruck ist hoch und das nicht nur wegen der Hochzeit.

So langsam fallen mir keine Superlative für diese Reihe mehr ein - selten hat mir eine Krimireihe durchgehend so gut gefallen. Der Mix aus Griechenland, Archäologie, Familienzwistigkeiten und -freuden, dazu rasante, spannende Fälle und mega sympathische Ermittler ist einfach top.

Ich freue mich jeweils sehr, bei jedem Band wieder mehr über alle Charaktere der Serie zu erfahren, denn sie sind mir mittlerweile familiär geworden. Jeder Band ist wie ein Besuch bei der grossen griechischen Familie.

Ob es die beiden Kommissarre geschafft haben, den Fall vor der Hochzeit zu lösen? Und die Hochzeit war... - nein, lest selbst wie alles ausgeht.

Fazit: Wieder super spannend bis zum Ende! Eine Reihe, die süchtig macht.
5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Eine Melodie erklingt

Der Klang des Windes
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Im letzten Band der "Sehnsuchtswald"-Reihe steht Anna-Lisa, Tochter von Jakob, im Vordergrund. Nach einigen Jahren in Amerika lebt sie nun wieder in Deutschland, wo sie als Freelancerin für eine Firma ...

Im letzten Band der "Sehnsuchtswald"-Reihe steht Anna-Lisa, Tochter von Jakob, im Vordergrund. Nach einigen Jahren in Amerika lebt sie nun wieder in Deutschland, wo sie als Freelancerin für eine Firma arbeitet. Die Fotografin hat vom Malen Abschied genommen, denn sie fühlt, dass sie sich mit der Kamera besser ausdrucken kann als mit dem Pinsel. Dennoch findet sie ihren Job mit den langweiligen Auftragsarbeiten öde, weshalb sie sich entscheidet wieder zurück an die Küste ihres Heimatortes zu ziehen und dort als Fotografin selbstständig zu arbeiten. Sie traut sich leider nur wenig zu, doch als sie ihre Arbeiten Remy und den anderen auf dem Darss zeigt, ermuntern sie ihre alten und neuen Freunde dabei zu bleiben und ihr Ding zu machen und so beginnt sie mutig in ihrem Stil zu fotografieren.

Im Gepäck hat sie allerdings noch ein Relief-Bild aus Weidenholz. Sie möchte mehr über denjenigen herausfinden, der es gemacht hat. Die Leserschaft der vorherigen Bände wissen, auf was das hinausläuft - ich konnte es kaum abwarten, bis es soweit ist und sie diesen E. F. endlich findet.

Vielleicht war es nur meine Ungeduld, aber ich hatte das Gefühl, es zog sich ein wenig hin, bis sich die Wege von Anna-Lisa, Nele, Ava, Solvie und Franzi kreuzten. Und manchmal hatte ich ein Durcheinander - Anna-Lisa, die gefühlt vor knapp einer Handvoll Büchern der Autorin erst noch Kind war, ist nun erwachsen. Ein Personenregister (inklusive Angabe des Buches, in dem sie Protagonisten sind oder Nebenfiguren wie Jakob, das erste Mal vorkommen) wäre ganz hilfreich gewesen für mich, um alle vor Augen zu haben.

Ansonsten hat mir "Der Klang des Windes" gut gefallen, besonders da es hier nicht um Verwandtschaft, sondern um Wahlverwandtschaft geht. Ich fand toll, dass die Autorin diese Art von Familie auch berücksichtigt hat. Waren doch die vier Freunde damals tatsächlich auch so etwas wie eine Wahlfamilie, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Mehr über die Zeit damals zu erfahren, war schön. Manchmal kreuzen sich Wege und man trifft Menschen, die zu dieser Zeit sehr wichtig für uns sind, aber dann trennen sich die Wege aus natürlichen Gründen, doch wenn man zurück denkt, hat man gute Erinnerungen, denn ohne diese Menschen wäre es damals nicht gegangen. So denkt auch Emeric über seine Zeit auf dem Darss.

Wie immer sind alle Naturbeschreibungen wunderschön von Patricia Koelle geschildert. Auch die Fotomotive, die durch Anna-Lisas Künstlerauge entstehen, konnte ich mir bildlich vorstellen.

Fazit: Ein schönes Ende dieser Tetralogie. Ich bin sicher, jede, die diese Reihe gelesen hat, wird in Zukunft mit anderen Augen und Ohren durch den Wald gehen.
4 Punkte.

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