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Veröffentlicht am 13.02.2024

Maureen auf Reise

Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry
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Zehn Jahre nach "Queenie Hennessy" erzählt Rachel Joyce nun die Geschichte von Maureen, der Ehefrau von Harold Fry, der "Die unwahrscheinliche Pilgerreise" zu Queenie unternahm.

Nach so langer Zeit ist ...

Zehn Jahre nach "Queenie Hennessy" erzählt Rachel Joyce nun die Geschichte von Maureen, der Ehefrau von Harold Fry, der "Die unwahrscheinliche Pilgerreise" zu Queenie unternahm.

Nach so langer Zeit ist man natürlich gespannt, was jetzt noch alles kommt und ob der neue Roman an die Vorgänger anschliessen kann.

Maureen ist ein sperriger Charakter, sie wirkt nicht sonderlich sympathisch. Man will nicht wirklich mit ihr befreundet sein, so wie sie sich gibt. Sie hat mit dem Verlust ihres Sohnes David nie wirklich abgeschlossen und möchte das nun endlich tun.

Wieso genau Maureen diese Reise unternehmen möchte, ist mir trotz allem nicht wirklich klar geworden - also theoretisch schon, aber da sie sich so dagegen wehrt, hätte sie es auch sein lassen können, erst spät wird sie aufgeschlossener. Maureen trägt eine Eifersucht in sich auf alle und alles, weshalb sie die Menschen, die ihr Mann Harold auf seiner Reise kennenlernte, absolut nicht treffen will, obwohl ohne einige davon ihr Entdeckungstrip nicht umsetzbar wäre.

Für die Autorin war die Fry-Queenie-Geschichte wohl erst komplett, wenn sie auch Maureens Story erzählt. Ich hätte dieses dritte Buch nicht gebraucht - aber für mich war es klar, dass ich es lesen werde und somit eben auch Maureen die Gelegenheit gebe, sie ein wenig besser zu verstehen.

Und das schafft die Autorin - obwohl ich Maureen immer noch nicht mag, gelingt es Rachel Joyce, eine unsympathische Figur zugänglicher zu machen. Trotz viel Melancholie durchzieht auch leiser Humor diesen Kurzroman, was die Geschichte leichter und lesenswerter macht.

Einige Schauplätze sind ganz toll beschrieben, ein spezieller Garten etwa. Die Szenen darin fand ich toll.

Es ist aber wichtig, diese drei Bücher um Harold Fry unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man wirklich versteht, um was es hier geht.

Fazit: Die letzte grosse Reise der Familie Fry, hier bequemer als noch vor zehn Jahren, denn Maureen reist im Auto, was aber auch nicht ohne Komplikationen bleibt. Ich hoffe, sie sind nun alle glücklich bis an ihr Lebensende.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Gekonnt umgesetzt

Wer den Löffel abgibt
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Ein tolles, und sehr zum Inhalt passendes Cover ziert den Debütroman von Jessa Maxell. Schauplatz ist das Anwesen von der berühmten Köchin Betsy Martin. Hier soll die "Bake Week" aufgezeichnet werden, ...

Ein tolles, und sehr zum Inhalt passendes Cover ziert den Debütroman von Jessa Maxell. Schauplatz ist das Anwesen von der berühmten Köchin Betsy Martin. Hier soll die "Bake Week" aufgezeichnet werden, bei der Betsy bereits seit Jahren als Jurorin amtet. Doch Betsy freut sich dieses Jahr nicht wirklich auf die Woche, denn ihr wird ein junger Juror an die Seite gestellt, der ziemlich arrogant ist.

Die Teilnehmer hingegen sind alle unsicher und nervös und könnten unterschiedlicher nicht sein. Es dauert nicht lange, und schon fliegen die ersten Kandidaten und Kandidatinnen aus der Sendung - so im Sinne von "Sechs kleine Bäckerlein...". Spätestens am zweiten Tag merken alle, dass da was ganz und gar nicht koscher läuft, denn es wird sabotiert.

Und nun merkt man, wie gut die Autorin schreibt, denn sie überrascht immer wieder. Nach und nach erzählt sie mehr über die Kandidaten und Juroren. Des Weiteren lässt Jessa Maxell Dinge irgendwie stehen und man denkt, das müsse so oder so sein. Aber dann ist es doch oft ganz anders.

Die Geschichten und Schicksale der Kandidaten, also von Gerald, Hannah, Stella Pradyumna, Lottie und Peter waren interessant zu lesen, den Sieg hätte man den einen mehr, den anderen weniger gegönnt.

Es dauerte ein wenig, bis ich rein kam in die Story, dafür wurde ich danach jedenfalls gut unterhalten und war pausenlos gespannt, wer jetzt nun für welches Desaster zuständig ist. Manchmal jedoch hätte sie aus einigen Szenen (z.b. den Karteikarten) mehr rausholen können.

Ich würde mich freuen, wenn es von der Autorin demnächst mehr zu lesen gibt. Dieses Debüt ist gelungen und machte Spass.

Fazit: Krimi und Backshow in einem - gekonnt umgesetzt.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Tricksen und täuschen

Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung
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Wie aus dem ersten Band bekannt, möchte Lucien le Comte die Familientradition nicht aufrecht erhalten. Sich lossagen davon kann er sich allerdings auch (noch) nicht. Deshalb nimmt er sich vor zu tricksen ...

Wie aus dem ersten Band bekannt, möchte Lucien le Comte die Familientradition nicht aufrecht erhalten. Sich lossagen davon kann er sich allerdings auch (noch) nicht. Deshalb nimmt er sich vor zu tricksen - oder wie er es nennt: zu täuschen.

Lucien bedient sich in der Trickkiste und hat für seinen nächsten Auftrag eine gute Idee und täuscht dort den Tod eines Mannes vor. Ein bisschen Muffensausen hat er jedoch, als eine Polizeireporterin seinen Weg quert.

Der nächste Auftrag folgt zugleich und der ist schwieriger - der Auftraggeber soll auch das Opfer sein. Lucien bleibt aber noch genügend Zeit seinen Onkel zurechtzuweisen und ihm nachzuspionieren, sich mit Damen zu treffen und die eine von ihrem Stalker zu befreien, plus sich um sein Restaurant zu kümmern, in dem er gegen die örtliche Mafia, die ihn erpressen will, vorgeht.

Es wird nicht langweilig in diesem zweiten Band. "Die Kunst der Täuschung" hat Lucien perfekt drauf. Dabei bleibt er immer höflich, fast immer charmant und outet sich öfters als Fan von Madame le Commissaire (wie auch von ihrem mittlerweile kaputten Auto und von ihrem Begleiter Rouven). Ich muss gestehen, ich bin trotz aller Unterhaltung, die mir "Monsier le Comte" bietet, mehr Fan von "Madame le Commissaire", deren Reihe mir tatsächlich viel besser gefällt.

Nach dem ersten Band war für mich entscheidend wie der zweite Band ist, um zu sehen, ob ich diese Reihe um Monsieur le Comte Lucien weiterverfolge. Ja, ich werde es, aber nicht als Mustread sondern als "nice to read" - wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich denke noch immer, dass die "Kunst der Täuschung" mit der Zeit nicht mehr so interessant ist und sich auch das Drumherum irgendwann erschöpft. Trotz allem Humor, witzigen Ideen, viel Savoir Vivre und einigem mehr, spürte ich das bei mir schon jetzt ein bisschen.

Fazit: Humorvoll und unterhaltende Lektüre!
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Abwechslungsreicher Band

Seesternwünsche
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Wie immer in dieser Reihe, geht es noch um so viel anderes, als im Klappentext erwähnt wird. So stehen neben Teri und Bobby noch weitere Paare im Vordergrund.

Teri sorgt sich zu Recht um Bobby, der ihr ...

Wie immer in dieser Reihe, geht es noch um so viel anderes, als im Klappentext erwähnt wird. So stehen neben Teri und Bobby noch weitere Paare im Vordergrund.

Teri sorgt sich zu Recht um Bobby, der ihr etwas verschweigt und damit ihr aller Leben in Gefahr bringt, auch das von Teris Schwester Christine und seinem Chauffeur James.

Olivia fühlt sich krank - und ist es auch. Jack kann damit nicht gut umgehen und Olivia und Grace befürchten, dass er rückfällig wird. Lynette zieht weg, da sie nicht über das Aus ihrer Beziehung hinweg kommt. Nate bedrängt Rachel zu heiraten, doch sie fühlt sich in seiner Familie und immer mehr auch mit ihm unwohl.

Troy hat den Tod seiner Frau langsam verarbeitet und freut sich, seine Jugendliebe zu sehen - es sind Gefühle da, doch seine Tochter Megan kann damit nicht umgehen und verbietet ihm quasi, sich jetzt schon wieder auf eine neue Beziehung einzulassen, obwohl Megan die Hintergründe gar nicht kennt. Aus Angst um Megan, dass sie auch MS haben könnte, verzichtet Troy, Faith künftig zu treffen. Doch damit geht es ihm nicht gut.

Dieser Band hat mir gefallen. Die vielen Beziehungsprobleme, Sorgen, Ängste und Probleme konnte man gut nachvollziehen und wurden von Debbie Macomber glaubhaft geschildert. Es war für einmal nicht überladen oder extrem übertrieben. Besonders die Story um Teri und Bobby war recht spannend.

Fazit: Für ein bisschen Abwechslung in der Reihe sorgt die spannende Story um Terry und Bobby.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Nicht die Protagonistin bleibt in Erinnerung

Das Antiquariat an der Seine
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"Das Antiquariat an der Seine" ist eine leichte Lektüre, ideal zum Entspannen an arbeitsreichen Tagen.

Lorenza Gentiles Protagonistin Oliva lernt darin erwachsen zu werden. Also, wenn erwachsen sein ...

"Das Antiquariat an der Seine" ist eine leichte Lektüre, ideal zum Entspannen an arbeitsreichen Tagen.

Lorenza Gentiles Protagonistin Oliva lernt darin erwachsen zu werden. Also, wenn erwachsen sein bedeutet, selbst entscheiden wo, wie und mit wem man lebt und welchen Beruf man ausüben möchte. Denn Oliva machte bisher einfach alles so wie von ihr erwartet wurde. Aus Bequemlichkeit? Ja, aber auch aus Angst vor ihren Eltern, die Olivas Bruder verloren hatten und Streit mit Olivas Tante hatten und den Kontakt abbrachen.

Ihre Tante Vivienne bedeutete Oliva viel, weswegen sie nun erstaunt ist über deren Nachricht, sofort nach Paris zu kommen. Erstaunlicherweise getraut sich Oliva und macht sich auf die Reise, nur um vor Ort fest zu stellen, dass Vivienne nicht am vereinbarten Treffpunkt erscheint. Stattdessen kümmert sich einer der Angestellten der Buchhandlung "Shakespeare & Company" um sie. Es kommt wie es kommen muss: Vivienne und Oliva verpassen sich auch in den kommenden Tagen und Oliva durchlebt durch ihre unangepassten neuen Freunde einen Sinneswandel.

Man hat diesen Plot schon oft gelesen, jemand wird irgendwo hin bestellt und muss dann warten und suchen. So ist auch dieser Roman aufgebaut. Er hat mir aber besser gefallen als andere ähnliche Romane, doch mir dauerte das Versteckspiel zu lange.

Olivas Imagewechsel konnte ich nachvollziehen, sie ist erst nur Marionette und traut sich - fern ihren Eltern und ihrem Verlobten - selbstständig zu denken und planen, und das Desinfektionsgel in der Tasche stecken zu lassen. Das Ende des Romans fand ich okay, ich hätte mir wohl mehr "Feuer und Flamme" gewünscht, aber es passte zum vorliegenden ruhigen Schreib- und Handlungsstil.

Super begeistert bin ich nicht, weil der Plot halt nicht neu erfunden wurde. Paris taugt immer für "Such- und Entdeckungsspiele", ein schöner Schauplatz. Die Charaktere waren vielschichtig. Insgesamt war mir der Roman aber ein wenig zu ruhig, fast schon ein bisschen melancholisch, erzählt. Es wundert deshalb auch nicht, dass fast alle Liebesgeschichten, die hier drin erzählt, melancholisch geprägt sind.

Gefallen hat mir, dass alle angenommen wurden wie sie sind, zum Beispiel auch der Obdachlose an der Seine mit seiner speziellen Geschichte. Und es ist er, John, an den ich mich auch in Zukunft, wenn ich an diesen Roman denke, erinnern werde. Nicht an Oliva oder Vivienne, sondern an John und vielleicht noch Hillary.

Fazit: Obwohl viel "läuft", ist es ein ruhiger Unterhaltungsroman.
4 Punkte.

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