Cremen oder schauspielern?
Ein Traum von SchönheitNachdem ich die Trilogie "Die Farben der Schönheit" von Corina Bomann gelesen hatte und somit ein bisschen in Helena Rubinsteins Anfänge hinein schauen konnte, nahm mich auch Wunder, wie Estée Lauder begann. ...
Nachdem ich die Trilogie "Die Farben der Schönheit" von Corina Bomann gelesen hatte und somit ein bisschen in Helena Rubinsteins Anfänge hinein schauen konnte, nahm mich auch Wunder, wie Estée Lauder begann. Ihre Firma ist nach wie vor in Familienbesitz, was heute keine Selbstverständlichkeit ist. Zudem vertreibt der gross gewachsene Konzern weltweit weitere Kosmetikfirmen.
Laura Baldini alias Beate Maly nimmt ein Ereignis, einen Konzertabend mit anschliessenden Abendessen, als Ausgangspunkt. Während diesem Abend lässt sie Estée immer wieder zurückblicken. Auf ihre Jugend, einen Sommer mit ihrer Schwester und besten Freundin, ihre Lehrstunden bei ihrem Onkel John, das Verkaufen ihrer ersten Gesichtscreme vor einem Hotel, bis hin zum aktuellen Abend, der richtungsweisend wird.
Die Autorin zeichnet eine Frau, die unbedingt berühmt werden wollte - auf Kosten ihrer Mitmenschen. Estée merkt nicht, wie viel Unterstützung sie hat, nimmt einiges als selbstverständlich an und trampelt auf den Gefühlen ihrer Familie herum, bis sie dann endlich selbst mitbekommt, wie gut es ihr eigentlich geht und was ihr fehlt, wenn sie nicht mehr auf ihr Umfeld zählen kann.
Estée findet zum Ende hin noch den Rank. Zum Glück, denn obwohl ich sie am Anfang sehr mochte, wurde sie mir nach ihrer Hochzeit immer unsympathischer. Sie wollte als Einwandererkind den amerikanischen Traum leben - ihr Traum erfüllte sich.
Auch wenn man Lauders Produkte mittlerweile nicht mehr essen kann, wie noch in den Anfängen - eine lustige Szene erheitert dazu Estée wie auch die Leserinnen - und ich mir ihre aktuellen Produkte deshalb nie aufs Gesicht schmieren würde, fand ich den Roman sehr unterhaltend und interessant.
Ich mochte vor allem den Blickwinkel, von dem aus die Autorin Estées Geschichte erzählt. Der Schreibstil ist wie immer bei Laura Baldini packend, sie erzählt so anschaulich, als ob man daneben sitzen und alle Szenen live mitverfolgen würde.
Fazit: Diese Romanbiografie lässt die Leserinnen in die Geschichte der Kosmetikmarke und insbesondere ins Leben der Frau Estée Lauder, die mit ihrem Namen für ihre eigene Firma steht, eintauchen.
4 Punkte.