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Veröffentlicht am 18.04.2021

Krimi mit Südsee-Feeling

Tropische Gefahr
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Öfters mal was anderes - dachte ich mir, als ich zu diesem Krimi griff. Die Destination Fidschi ist wirklich mal ganz was anderes als England, Frankreich oder Spanien. Die Inseln sind mir gänzlich unbekannt ...

Öfters mal was anderes - dachte ich mir, als ich zu diesem Krimi griff. Die Destination Fidschi ist wirklich mal ganz was anderes als England, Frankreich oder Spanien. Die Inseln sind mir gänzlich unbekannt und so war ich gespannt darauf, was mich erwartet.

Anfangs hatte ich Mühe mit den mir unbekannten Namen, denn viele Männernamen enden auf ein A. Der Kommissar zum Beispiel heisst Josefa, das verwirrte mich sehr, für mich ist das ein Frauennamen. Zum Glück wird er später nur noch Joe oder Horseman genannt. Zum Ende hin konnte ich die Namen dann aber besser einordnen, ich kam auch mit der allgegenwärtigen Freundlichkeit von fast allen Beteiligten in diesem Krimi klar und gewöhnte mich an die vielen rhetorischen Fragen der Einheimischen.

Wenn ich die Serie weiterverfolge - im Original sind bereits vier Bände erschienen - werde ich so gut über Fidschi und seine Kultur informiert sein, dass ich ohne Probleme auf den Inseln herum reisen kann, würde ich sie mir eines Tages als Feriendestination auswählen.

Vielleicht habe ich bis dann auch die vielen Inseln und Gegenden besser im Kopf - was wo ist, war echt schwer sich zu vergegenwärtigen und ich schaute deshalb während dem Lesen öfters auf der Weltkarte nach.

Würde ich die Serie weiter verfolgen, wenn die weiteren Bände übersetzt werden?

Ja klar! Ich mochte den Aufenthalt im Paradise Island Resort, wo gerade ein grosser Abschnitt zum Meeresschutzgebiet erklärt wurde. Am Tag nach der offiziellen Einweihung wird eine Hotelangestellte dort tot im Riff aufgefunden. Joe Horsemann, soeben nach einem Jahr in den USA, gelandet, wird sofort aufgeboten zu ermitteln - sehr zum Leidwesen seiner Familie, allen voran seiner Mutter.

Joe ist eine bekannte Grösse auf Fidschi, er ist Rugbyspieler und Kommissar und wird von allen erkannt. DS Susie Singh ist nicht wirklich begeistert mit diesem berühmten Mann zu arbeiten, doch sie merkt schnell, dass Joe auf ihre Meinung und selbstständige Arbeit Wert legt. Später wird ihnen noch ein junger Sergeant, frisch ab Polizeischule, zugeteilt. Mit diesem neuen Ermittler-Team kann man in Zukunft rechnen, sie ergänzen sich gut.

Dieser Krimi um die tote junge Frau hat mir gut gefallen. Obwohl der Fall spannend und höchst interessant ist und das exotische Südsee-Setting dazu schon ausreichen würde, verschliesst die Autorin B. M. Allsopp nicht die Augen vor den Problemen, die auf Fidschi Thema sind und integriert sie authentisch in diesen Kriminalroman.

Fazit: Jedem, der dem kalten Aprilwetter entfliehen möchte und mal einen Krimi ausserhalb der europäischen Komfortzone lesen will, sei "Tropische Gefahr" wärmstens empfohlen.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Kaffee gegen Eiscreme

Sweet at heart
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Schon im ersten Band bei der ersten Begegnung von Madison und Patrick merkte man, dass zwischen ihnen Funken fliegen.

Diese fliegen hier übergangslos weiter. Erst recht als im Bürgermeisterbüro eine Schachtel ...

Schon im ersten Band bei der ersten Begegnung von Madison und Patrick merkte man, dass zwischen ihnen Funken fliegen.

Diese fliegen hier übergangslos weiter. Erst recht als im Bürgermeisterbüro eine Schachtel mit Papieren gefunden wird, die mit dem Verkauf der ehemaligen Eisdiele "Honey Cone" und jetzigen Cafés "Bean and Brew" zu tun haben.

Das ärgert Madison, denn sie wollte damals eine Eisdiele eröffnen, doch Patrick hat den Laden schlussendlich bekommen. Mit den neuen Informationen fordert Madison deshalb Patrick zu einem Wettbewerb heraus: wer in den nächsten Tagen mehr Umsatz macht, gewinnt den Laden. Als Anwalt weiss Patrick, dass er im Recht ist und ihm der Laden gehört, egal wie dieser Wettbewerb ausgeht. Trotzdem heisst es ab da klar: Kaffee gegen Eiscreme.

Da Patrick über die Hintergründe des damaligen Verkaufs immer mehr herausfindet, lässt er Madison gewähren. Sie ist die erste Frau seit langem, die ihn interessiert. Doch sie hasst hin. Umgekehrt merkt auch Madison, dass Katze Belle - die als Hochzeitsstifterin gilt - vielleicht gar nicht so verkehrt liegt. Aber Patrick mag sie eh nicht, kein Wunder, so wie sich ihm gegenüber die letzten drei Jahre verhalten hat. Zu zeigen, dass sie ihn jetzt lieber mag, fällt Madison schwer, obwohl sie aktuell nicht nur wegen dem Wettbewerb viel Zeit zusammen verbringen, sondern auch anstelle von der kranken Bea, das Honig-Festival zusammen organisieren müssen.

Der erste Band "Sweet like you" war total schön zu lesen und so war ich sehr enttäuscht, als es in diesem zweiten Band in der ersten Hälfte nur um diesen doofen Wettbewerb ging und Madison sich in eine neidische Furie verwandelte. Kein Wunder, dass ich Patrick viel lieber mochte.

Zum Glück änderte sich die Stimmung in der zweiten Hälfte. Madison und Patrick werden sanfter, sie traut ihren Gefühlen nicht - wenn sie wüsste, was er für sie plant!

Am Ende war ich zwar versöhnt, dennoch fehlt diesem Band der Charme, der den ersten so lesenswert und schön kuschelig machte.

Es gibt natürlich ein Wiedersehen mit der halben Kleinstadt. Alle packen wie gewohnt mit an oder kommandieren andere herum und dazwischen streift Belle mit ihren Katzenkindern allen, besonders den zwei Protagonisten, um die Beine herum.

Fazit: Nicht so gut wie der erste Band, aber spätestens nach der Mitte nett zu lesen.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Eine überraschende Reise nach Cornwall

Die Roseninsel
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Schafft euch ganz viel freie Zeit, bevor ihr diesen Roman zu lesen beginnt. Denn einmal angefangen, will man nicht mehr aufhören zu lesen.

Die Geschichte um Emma, die den Buchladen ihrer verstorbenen ...

Schafft euch ganz viel freie Zeit, bevor ihr diesen Roman zu lesen beginnt. Denn einmal angefangen, will man nicht mehr aufhören zu lesen.

Die Geschichte um Emma, die den Buchladen ihrer verstorbenen Eltern aufgeben musste und nun im Angestelltenverhältnis einer Filialkette nicht glücklich ist, begeistert. Sie braucht dringend Abstand und möchte auf den Spuren ihrer Eltern erst nach London und dann nach Cornwall.

Ihre Eltern haben sich in London kennengelernt, ihre Mutter ist in Cornwall aufgewachsen. Emmas Reisewünsche erfüllen sich und tatsächlich verbringt sie erst einige Tage in London, bevor sie nach Cornwall gelangt. Doch ihre Auszeit wird ganz anders als von ihr geplant.

Nicht nur für Emma gibt es viele Überraschungen auf ihrem Trip, auch die Leserinnen werden immer wieder mit neuen Wendungen belohnt. Seien es unerwartete Begegnungen mit Tieren oder Menschen, aber auch Orte, an die uns Gabriele Diechler auf dieser Lesereise mitnimmt.

Die Charaktere sind der Autorin gut gelungen, man weiss fast nicht, wer einem am besten gefallen hat. Emma und Ava sicher, kautzige Wirtinnen kommen ebenfalls auf die Liste. Aber der heimliche Favorit ist Jimmy - ein bellender Vierbeiner, der Emmas und auch mein Herz schnell erobert hat.

Auf den ersten Blick ist wirklich viel "rosa" in der Geschichte da, aber man merkt schon zu Beginn, dass viel mehr dahinter steckt und der Roman eine tiefergehende Basis hat. Neben der Geschichte von Emma (und der später dazukommende misstrauische Ethan) gibt es öfters kurze Einschübe, Rückblicke auf das Leben von Emmas Eltern, die zeigen, wie sehr sich die beiden geliebt haben.

Es ist der erste Roman, den ich von Gabriele Diechler gelesen habe. Die Geschichte und ihr Schreibstil gefallen mir so gut, so dass ich sicher noch weitere Bücher von der Autorin lesen möchte.

"Die Roseninsel" ist ein schöner Liebesroman, der vielleicht nicht so lange in Erinnerung bleibt, aber der einem direkt beim Lesen alles ringsrum vergessen lässt.

Fazit: Ein toller Pageturner, der euch erst nach London und dann nach Cornwall führt.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Ein Leben im Staub und der Kunst verschrieben

Die Bildhauerin
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Auf diesen Roman hab ich gewartet!

Dieser Roman ist eins von drei Büchern, auf die ich mich 2021 am meisten freute. Ich bin begeistert von Camilles Kunstwerken und hab vor vielen Jahren alles gelesen ...

Auf diesen Roman hab ich gewartet!

Dieser Roman ist eins von drei Büchern, auf die ich mich 2021 am meisten freute. Ich bin begeistert von Camilles Kunstwerken und hab vor vielen Jahren alles gelesen was es über sie und Auguste Rodin zu lesen (und sehen) gab. Viel war es nicht, aber seither gehört "Der Kuss" von Anne Delbée zu meinen Lieblingsbüchern. Dass ich nun, nach so langer Zeit, endlich mal wieder über eine meiner Lieblingskünstlerinnen etwas lesen kann, freut mich riesig.

Der Roman beginnt, als Camille auf ihrem Weg zu ihrer ersten Lektion in der Académie Colarossi ist. Louis-Prosper-Claudel förderte seine Tochter, was 1881 eher ungewöhnlich war. Auch Paul Dubois und Alfred Boucher, Camilles erste Lehrer, sahen ihre Begabung und ermöglichten ihr Unterricht an dieser Kunstschule.

An der Académie freundet Camille sich mit drei Engländerinnen an, Emily, Amy und Jessie, sowie mit Umberto, einem italienischen Model. Ein weiterer wichtiger Mann in ihrem Leben war der Komponist Claude Debussy. Mit ihm kam sie raus aus den staubigen Ateliers, sah sie Paris durch andere Augen, mit ihm konnte sie das Leben geniessen. Alles war leicht und unkompliziert mit Claude.

Doch Camille opfert ihr Leben wortwörtlich der Bildhauerei und ihrem Lehrer Auguste Rodin. Ihm ist sie mit Haut und Haar verfallen, obwohl sie sich anfänglich total dagegen sträubt. Für ihn war sie Model, Muse, Beraterin und Geliebte. Doch niemals die Ehefrau, die sie so gerne gewesen wäre. Sie war ihm mindestens ebenbürtig wenn nicht besser, das wusste Rodin. Aber zu Lebzeiten schaffte Camille es nie über Rodin hinaus. Und das, obwohl er einer der Wenigen war, die Frauen in der Kunst als ebenbürtig ansahen, überall sonst begegnete sie dem Vorurteil des schwachen Geschlechts.

Neben der Beziehung zu Rodin wird in "Die Bildhauerin" das Augenmerk auch auf Camilles Familie gelegt. Vor allem Pauls Entwicklung, der später ein bekannter Literat wurde, wird sehr gut beschrieben. Pauls Wesen, seine Angst vor dem Leben, seine Gottesfürchtigkeit und seine Hinwendung zum katholischen Glauben, obwohl aus einem Agnostikerhaushalt stammend, und somit das pure Gegenteil von Camille, wird toll geschildert. Paul hielt den Lärm zuhause kaum aus. Er, Camille und ihr Vater waren ein Team, die Mutter und Schwester Louise ein anderes. Doch Camille und Paul hielten zusammen, so unterschiedlich sie auch waren.

Es gibt immer wieder Rückblicke in Camilles Kindheit, die einerseits aufzeigen, wie Camille immer schon nur bildlich dachte, alles in ihren Händen formen wollte und "Dreck" liebte; andererseits die Streitereien ihrer Mutter mit allen anderen. Eine Mutter, die immer nur wer sein wollte, aber die Genialität von zweien ihrer dreier Kinder nie sah und mit ihrem Gekeife beide aus dem Haus jagte.

Aufgrund dieser Einblicke gefällt mir der Roman "Die Bildhauerin" und ich denke, dass die Autorin Pia Rosenberger die wichtigsten Schritte im Leben der Künstlerin Camille Claudel gut herausgearbeitet hat.

Mir fehlte aber ein Nachwort, in dem beschrieben gewesen wäre, wie es mit Camille und Rodin weiter ging. Denn sie trennte sich später endgültig von ihm, verwahrloste daraufhin und wird in eine Psychiatrie eingewiesen.

Dies, und viele weitere Szenen, die noch viel mehr mit Camilles eigenen Kunstwerken und eben auch dem berühmten "Der Kuss" zu tun haben, wird enorm eindrücklich im Roman von Ann Delbée und im Buch von Reine-Marie Paris beschrieben. Wer durch die Lektüre der "Die Bildhauerin" neugierig geworden ist und noch mehr über Camille Claudel erfahren möchte, dem seien diese beiden Bücher empfohlen.

Alle andern bekommen mit dem vorliegenden Roman von Pia Rosenberger einen guten Einblick in Camille Claudels Leben, wie auch in die Arbeit der Bildhauer im 19. Jahrhundert.

Fazit: Ein Leben im Staub und der Kunst verschrieben - zwar im Gegensatz zu anderen Büchern über die Künstlerin eher zahm und nicht zu Ende erzählt, aber dennoch spannend und schön zu lesen, da der Schwerpunkt auf anderen Szenen lag.
4.5 Punkte

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Zwischen Luxus und Rassenhass

Josephine Baker und der Tanz des Lebens (Ikonen ihrer Zeit 3)
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Von Josephine Baker wusste ich bisher nicht viel. Eigentlich nur, dass sie als dunkelhäutige Tänzerin mit ihrem Bananenröckchen für viel Aufsehen sorgte. Über ihr Privat- und Liebesleben wusste ich hingegen ...

Von Josephine Baker wusste ich bisher nicht viel. Eigentlich nur, dass sie als dunkelhäutige Tänzerin mit ihrem Bananenröckchen für viel Aufsehen sorgte. Über ihr Privat- und Liebesleben wusste ich hingegen gar nichts.

Deshalb war ich sehr neugierig auf diese Romanbiografie von Juliana Weinberg. Die Autorin brachte mir Joseohine Baker sogleich näher. Eindrücklich wird zu Beginn geschildert, wie Josephine in den Slums von St. Louis aufwuchs.

Sofort hat mich der Roman gepackt und obwohl ich ja bereits wusste, dass Josie, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, eines Tages berühmt sein wird, hab ich mitgefiebert, als von ihren ersten Engagements als Revuetänzerin berichtet wurde und sie aufgeboten wurde, nach Paris zu kommen, um dort in der neugegründeten Revue Nègre zu tanzen.

In Paris kann Josephine es kaum glauben, dass sie in einem Hotel wohnen und essen darf und als Schwarze nicht hinausgewiesen wird. Selbst Jahre später, als sie die berühmteste Frau in Europa war, war es ihr bei Besuchen in Amerika nicht möglich, ein Hotelzimmer zu bekommen und wurde noch immer nicht in Restaurants bedient. Ein Leben lang leidet sie unter der sozialen Segregation und setzt sich alsbald selbst für die Bürgerrechtsbewegung ein.

Doch das ist längst nicht alles. Josephine führte ein ausschweifendes Leben, sie hatte fast immer mehr Träume und Wünsche als Geld und hörte nicht auf die Stimmen derer, die sie warnten. Sie war Tänzerin, Kriegsspionin, Sängerin, Geliebte, Mutter - nicht immer sympathisch, aber sie gab immer alles. Man muss sie nicht mögen, aber achten für das, was sie Gutes tat.

So ist "Josephine Baker und der Tanz des Lebens" eine eindrucksvolle Lebensgeschichte, in die uns die Autorin auf den Spuren der legendären und extravaganten Miss Baker mitnimmt.

Der Roman ist eine Art Zeitzeuge und allen geschichtsinteressierten Leser*innen wärmstens empfohlen.

Fazit: Zwischen Luxus und Rassenhass - eine abenteuerliche und emotionale Reise durch Miss Bakers unkonventionelles Leben.
4 Punkte.

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