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Veröffentlicht am 20.02.2020

Düster, blutig und mitreißend

Priest of Bones
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Der Krieg ist aus, aber die Probleme scheinen erst richtig anzufangen. Der Armeepriester Tomas kehrt mit seinen Soldaten und seiner Stellvertreterin Bloody Anne zurück nach Ellinburg. Aber die Stadt hat ...

Der Krieg ist aus, aber die Probleme scheinen erst richtig anzufangen. Der Armeepriester Tomas kehrt mit seinen Soldaten und seiner Stellvertreterin Bloody Anne zurück nach Ellinburg. Aber die Stadt hat sich verändert, sein Imperium besteht nicht mehr. Längst haben andere Kriminelle die Kontrolle über die Gasthäuser, Bordelle und das Glücksspiel übernommen und ein dichtes Netz von Spitzeln geschaffen. Aber Tomas will sich zurückholen, was einst ihm gehörte. Er baut eine Gang auf, die an Gewitztheit und Schlagkraft nicht zu übertreffen ist. Und dann ist da noch Billy the Kid, ein Junge, der von der Göttin berührt ist und über beängstigende magische Fähigkeiten verfügt. (Klappentext)

Als ich die Leseprobe gelesen hatte, war mir klar, dass dieses Buch auf meine Wunschliste gehört. Düster, blutig, Verschwörungen und ein Hauch Magie - bei sowas kann ich ja einfach nicht nein sagen. Je dunkler desto besser.

Tomas Piety, aus dessen Sicht erzählt wird, finde ich eine sehr gelungene Hauptperson. Er war vermutlich schon vor dem Krieg nicht ganz so ausgeglichen und der Krieg hat ihn und seine Leute mit dem Schlachtenkoller zurück gelassen. Doch auch wenn er ein "Krimineller" ist, hat er doch immer noch seine moralischen Grundsätze, wie z. B. Prostituierte gut zu behandeln oder die Finger von Kindern zu lassen. Auch für seine Leute sorgt er. Tatsächlich habe ich manchmal das Gefühl, dass dieser Charakter höhere moralischen Werte hat, als viele "reale" Personen. Das einige Phrasen immer wiederholt werden, wie das "strenge Strafgericht", war am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig und irritierend, trägt jedoch dazu bei, dass man Tomas' Erzählstimme deutlich wahr nimmt und verstärkt den Eindruck, dass alles aus seiner Sicht erlebt und erzählt wird.

Die Erzählweise ist nicht reißerisch, aber sehr lebhaft. Man möchte immer wissen, wie es mit den Charakteren weiter geht, wie sie es schaffen, wieder Fuß zu fassen. Auch die wichtigen Nebencharaktere sind gut beschrieben und man entwickelt Interesse an ihrem Wohlbefinden. Sie haben eine eigene Identität, wie z. B. Bloody Anne, und im Verlauf der Geschichte lernen wir sie zusammen mit Tomas auch alle näher kennen (oder zu verabscheuen).

Ab 2/3 des Buches nimmt das Erzähltempo deutlich zu, und ist für meinen Geschmack am Ende etwas zu schnell und wird damit leicht verwirrend. Mir war nicht ganz so klar, warum Tomas manchmal so handelt bzw. hätte ich mir eine deutlich stärkere Reflektion erhofft. Aber da dies nur ein Auftaktband ist. besteht die Hoffnung, das einiges davon im Anschluss noch schlüssiger erklärt werden.

Insgesamt war dies ein Buch, das ich sobald ich angefangen hatte, nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es ist spannend, schön geschrieben und lässt mich ungeduldig auf den nächsten Band warten. Ich muss doch tatsächlich der Versuchung widerstehen, mir den zweiten Band einfach auf Engllsch zu holen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 24.05.2019

50 Tage, die ein Leben für immer verändern

50 Tage: Der Sommer meines Lebens
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Jade erwischt ihre beste Freundin Katie beim Knutschen mit ihrem Freund. Kurz darauf soll sie trotzdem mit ihr ins Sommercamp fahren, ihre Eltern lassen sich nicht erweichen. Gleich beim ersten Zwischenstopp ...

Jade erwischt ihre beste Freundin Katie beim Knutschen mit ihrem Freund. Kurz darauf soll sie trotzdem mit ihr ins Sommercamp fahren, ihre Eltern lassen sich nicht erweichen. Gleich beim ersten Zwischenstopp trifft Jade jedoch eine folgenreiche Entscheidung: Sie versteckt sich im Cabrio eines Fremden. So beginnt ihr Roadtrip, der ihr Leben für immer verändern sollte und der den Sommer 1965 zu dem Sommer ihres Lebens macht.

Wie auch bei ihren anderen Büchern bin ich von Maya Shepherds Schreibstil einfach hingerissen. Sie schreibt sehr lebendig und formvollendet, so dass das Lesen immer ein Genuss ist.
Die Charaktere in „50 Tage“ sind allesamt sehr liebevoll gestaltet und besitzen Tiefe und Glaubwürdigkeit. Da die Geschichte ausschließlich aus Jades Sicht erzählt wird, ist Jasons sprunghafter Charakter zuerst für den Leser nicht einzuordnen, genau wie es auch Jade ergeht. So stellt sich der Leser unwillkürlich die selben Fragen wie die Protagonistin und wird auch genauso wütend auf ihn. Diese Art zu erzählen hat mir gut gefallen, denn sie sorgt dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte um endlich Antworten zu bekommen. So wie Jade nicht locker lässt.
Trotz allem war ich mit dem Buch nicht hundertprozentig zufrieden, was aber eher an der Thematik lag. Stellenweise war es mir einfach zu kitschig und teilweise zu vorhersehbar. Jade ist mir zu naiv und behütet, ihre Eltern einfach zu perfekt. Vermutlich hat mich das Buch einfach auch in einem falschen Lebensmoment erwischt.

Alles in allem ist „50 Tage“ eine romantische Sommerlektüre, die einen auf die Route 66 entführt, mit großen Gefühlen, Hoffnungen und Entscheidungen.

Veröffentlicht am 23.05.2019

„Wir müssen kämpfen.“ / „Sie sind zersplittert“ / „Versprich es mir.“

Heliosphere 2265 - Der Helix-Zyklus 2 - Die Büchse der Pandora (Bände 16-18)
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Noch immer in der alternativen Zukunft gestrandet, wird Captain Jayden Cross’ Tatkraft mit einem Schlag zerstört, als er die Wahrheit über seinen besten Freund Dr. Janis Tauser erfährt. Währenddessen versucht ...

Noch immer in der alternativen Zukunft gestrandet, wird Captain Jayden Cross’ Tatkraft mit einem Schlag zerstört, als er die Wahrheit über seinen besten Freund Dr. Janis Tauser erfährt. Währenddessen versucht Admiral Santana Pendergast den Fängen der Ketaria-Assassinen zu entkommen – mit folgenschwerem Ausgang. Auf der Erde findet Imperator Björn Sjöberg die Wahrheit über seine Herkunft heraus – und kommt langsam Richard Meridians Plänen auf die Schliche.

Haben die letzten Bände ein wenig das Tempo aus der Serie herausgenommen – nicht zu ihrem Nachteil – so baut der 16. Band wieder dramatisch die Spannung auf, so dass man es kaum aushalten kann. Einige Fragen werden beantwortet, aber nicht ohne wieder neue aufzuwerfen, ganz in der Tradition des ersten Zyklus. Die Sympathien oder Antipathien wachsen dramatisch.
Allerdings wünsche ich mir langsam eine Art Mind Map oder Ähnliches, damit ich die ganzen Pläne im Plan richtig nachvollziehen kann, denn eines ist klar: Heliosphere ist definitiv Science-Fiction der gehobeneren Art und sein Denkorgan sollte man beim Konsum nicht ausschalten!

Der Heliosphere-Sucht wird mit diesem Band kein Abbruch getan. Dem Schokoladenkonsum übrigens auch nicht.

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Auf der NOVA-Station spitzt sich der Wahlkampf zu und alle Register werden gezogen, um die Stimmen der Wähler für sich zu gewinnen.
Derweil erreicht die HYPERION unter dem momentanen Kommando von Commander Noriko Ishida die Zielkoordinaten des Dunklen Wanderers und entdeckt Unglaubliches …

Diese Rezension zu schreiben hat ziemlich lange gedauert. Nicht, weil ich den Roman nicht super fand. Sondern weil mir langsam die Worte ausgehen, um die Serie weiter zu loben. Ich habe es selten erlebt, dass ein Autor es schafft über so viele Fortsetzungen hinweg ein konstant gleich bleibendes Niveau abzuliefern. Andreas gelingt es spielend die Emotionen des Lesers zu lenken, mal lässt er uns Atem schöpfend, mal vor Spannung zittern. Inzwischen hoffe ich wirklich auf einen Roman, an dem ich irgendetwas kritisieren könnte, aber bisher war es einfach noch nicht soweit.

„Kampf um die Zukunft“ leitet die Zyklushalbzeit ein und die Spannung wächst. Wer wird die politische Führung der Solaren Republik übernehmen? Welche Geheimnisse verbirgt der Dunkle Wanderer? Und was werden ihre Feinde unternehmen?

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Es ist soweit, in der neu gegründeten Solaren Republik öffnen die Wahllokale und die Menschen können abstimmen. Das alleine ist nicht schon aufregend genug. Admiral Isa Jansen findet heraus, dass die NOVA-Station von Assassinen des Ketaria-Bundes unterwandert wurden, und dass sie nichts Gutes planen, scheint selbstverständlich zu sein.

Der vorliegende Band hat Thriller-Qualitäten. Wem kann man noch vertrauen? Wer spielt ein doppeltes Spiel? Was führen sie im Schilde? Das sind nur wenige der Fragen, die ich mir während des Lesens gestellt habe. Das Erzähltempo wird hier nochmals deutlich angezogen und man fliegt förmlich durch die Kapitel.
Als Jayden Fangirl ist es mir natürlich ein Dorn im Auge, dass die HYPERION nicht auftaucht, aber wir wollen ja mal nicht so sein. Mit diesem Handlungsstrang wäre der Band wirklich überladen gewesen.

Ich fiebere und bibbere dem nächsten Band entgegen, denn der Cliffhanger-Dude hat natürlich bei der Zyklushalbzeit voll zugeschlagen!

Veröffentlicht am 23.05.2019

Tod und Wiedergeburt / „Leb wohl ...“ / „Da wird man ja paranoid.“

Heliosphere 2265 - Der Helix-Zyklus 3 - Im Chaos vereint (Bände 19-21)
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Das Alzir-System wurde durch die „Dark Wave“ ins Chaos gestürzt und der Anschlag auf die neu vereidigte Präsidentin der Solaren Republik, die einen anderen das Leben gekostet hat, lässt alle betroffen ...

Das Alzir-System wurde durch die „Dark Wave“ ins Chaos gestürzt und der Anschlag auf die neu vereidigte Präsidentin der Solaren Republik, die einen anderen das Leben gekostet hat, lässt alle betroffen zurück. Unterdessen besichtigt Kirby mit einem Haufen „Frischlinge“ die noch nicht vollständig fertiggestellte JAYDEN CROSS, als sie den Befehl erhält, die TORCH II aufzubringen und den für den Anschlag Verantwortlichen Verräter festzunehmen ...

Dieser Band ist wieder besonders intensiv. An mehreren Stellen musste ich extrem schlucken und dachte mir „Andreas, wie kannst du nur so etwas tun!?“ Ich schätze, nach diesem Band brauche ich ein Gespräch mit einem Trauerberater, denn offensichtlich ist der Welpenschutz für die Charaktere abgelaufen und einige werden zum Abschuss frei gegeben. Aus stilistischer Sicht finde ich das sehr gelungen – als Frau kostet mich das mehrere Taschentücher und ein Pfund Schokolade.
Die Spannung bleibt auch hier erhalten, denn natürlich werden längst nicht alle Fragen beantworte – das wäre wohl auch zu langweilig – sondern einige Puzzleteile fehlen dem Leser noch.

Ich hatte ja das Glück, dass ich sofort den nächsten Band in die Hand nehmen konnte, um weiter zu lesen. Ansonsten wäre ich wohl schreiend durch mein Zimmer gelaufen ob des fiesen Cliffhangers am Ende. Auch nach dieser Episode bin ich immer noch genauso überzeugt von der Serie, wie am Anfang. Vielleicht sogar noch mehr.

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Die HYPERION hat endlich den Dunklen Wanderer erreicht und einige Antworten bekommen. Können sie diese Antworten in ihre Gegenwart bringen oder ist es längst zu spät?

Ich würde mich ja wirklich Sorgen um unsere Helden machen, wenn ich nicht wissen würde, dass es noch einige Romane mehr gibt und mir da auch schon mal der ein oder andere Name ins Auge gefallen ist. Denn es sieht echt übel aus für meine Lieblinge. Die Enthüllungen in diesem Roman haben mich doch ein wenig sprachlos zurückgelassen, so weit hatte ich noch gar nicht gedacht, und so langsam müssen meine armen grauen Zellen so richtig mitarbeiten, um das Desaster in seiner vollen Größe erfassen zu können. Nicht, dass ich das schlecht finden würde.
Glücklicherweise fängt sich unser Lieblings-Jay wieder, wenn er mir auch ein wenig zu enthusiastisch war. Das ist ja fast schon beängstigend gewesen.

Der 20. Band lässt mich wirklich ziemlich sprachlos und besorgt zurück. Gut, dass die nächste Leserunde in Kürze startet und die Folter so ein Ende hat!

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In der Zukunft sitzt die Besatzung der HYPERION im Heimatsystem der Aaril fest und es scheint keine Hoffnung auf eine Rettung vor der Auslöschung der Zeitlinie zu geben.
Derweil stabilisiert sich langsam die noch junge Solare Republik und die Regierungsbildung schreitet weiter voran, auch wenn nicht jeder sein Motiv an der Mitwirkung preis gibt ...

Flauschig und rosa – so kann man den Roman beschreiben. Nach dem nervenaufreibenden Hin und Her der letzten Bände, fühle ich mich jetzt wie in eine schöne Kuscheldecke gepackt mit einer Tasse heißer Schokolade und es gefällt mir – für jetzt. Ein bisschen Durchatmen, ein wenig Erleichterung, den kleinen Urlaub haben wir uns alle verdient, inklusive der Charaktere der Reihe.
Ich bin froh, dass diese Zeitreise Ebene jetzt abgeschlossen ist, denn in letzter Zeit fiel es mir immer schwerer, den Ereignissen noch zu folgen. So habe ich auch bei CARAs technischen Erläuterungen in diesem Band geistig ein wenig abgeschaltet – ja ich gestehe! Aber Techno-Blabla interessiert mich meistens nicht, es muss nur irgendwie schlüssig sein, und das war es. Apropos Technik: Eigentlich sollte ich mal eine Strichliste führen, wie oft Jayden sein Schiff schon total zu Schrott geschossen nach Hause gebracht hat. An der HYPERION dürfte es inzwischen ja keine einzige Originalschraube mehr geben ...

Dieser Band ist wie ein schöner Sommertag. Einfach zurück lehnen und genießen – und nicht die Gewitterfront übersehen, die sich im Hintergrund schon zusammenbraut.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Home, sweet Home / Ist der freie Wille nur eine Illusion? / „Und die Dunkelheit kehrte zurück in die Galaxis.“

Heliosphere 2265 - Der Helix-Zyklus 4 - Der genetische Schlüssel (Bände 22-24)
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Die HYPERION ist mit vielen Informationen zu Meridians Masterplan nach Hause zurück gekehrt. Ein wohlverdienter Landgang steht für die Crew an und sie können ihre Liebsten wiedersehen. Aber die Zeit steht ...

Die HYPERION ist mit vielen Informationen zu Meridians Masterplan nach Hause zurück gekehrt. Ein wohlverdienter Landgang steht für die Crew an und sie können ihre Liebsten wiedersehen. Aber die Zeit steht nicht still und die Feinde der jungen Solaren Republik bleiben nicht untätig.

Die erste Hälfte fand ich teilweise sehr amüsant, der Humor scheint sehr gut durch und es ist schön zu sehen, wie unsere Helden mit ihren Freunden und ihrer Familie vereint werden.
Doch dann kommt Sjöberg wieder richtig ins Spiel und es wird brutal. Das Monster zeigt sein wahres Gesicht und hat mich wirklich entsetzt zurück gelassen. So ein, zwei Tränchen sind mir vermutlich gekommen.

Viel mehr kann ich aktuell gar nicht sagen, außer, dass meine neue WG vermutlich von meinem Entsetzensschrei aus den Stühlen gefallen ist. Man verzeihe mir meine Sprachlosigkeit.

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Um die Identität der 5 Genschlüsselträger zu offenbaren, wird die HYPERION in das System der Kybernetiker geschickt. Alle hoffen, dass Cassandra Bennett dabei helfen kann Meridian und seinen Jahrhundertplan zu stoppen.
John Kartess, nicht ahnend, dass Tess noch lebt, gibt sich seinen Racheplänen weiter hin und ist auf der Suche nach den Ketaria-Assassinen.

Inzwischen ist es mir nicht mehr möglich, eine Rezension ohne Spoiler zu erstellen.
Band 23 war wieder einmal voller Emotionen. Entsetzen, Trauer, Ungläubigkeit … So ziemlich von allem etwas ist bei diesem Band dabei.
Ein wenig fassungslos bin ich immer noch über Cassandras Tod. Damit rechnet man einfach nicht, schließlich gehörte sie nicht gerade zu den „normalen“ Menschen. Andererseits ist es auch aus stilistischer Sicht schön zu sehen, dass auch die Zeitreisenden sterben können. Trotzdem sind mir ein oder zwei Tränchen aus den Augen geflutscht. Ich mochte sie.
Kommen wir zu dem Supercomputer, den sie hinterlassen hat. Mal abgesehen davon, dass Dragon Age: Inquisition darauf bestimmt geil aussieht, bin ich mir noch nicht sicher, ob eine KI, die die Zukunft kennt, praktisch ist oder nicht. Oder ob ich an Determinismus glauben soll. Die Idee eines freien Willens ist mir auf jeden Fall lieber. Auf jeden Fall ist sie in den falschen Händen sehr gefährlich. Und manche Dinge will man vielleicht nicht so genau wissen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was sie von sich gibt, wenn Jayden dann den Wake-up Call bekommt. Hoffentlich sagt sie nicht nur „42“ …
Die wirklich entsetzliche und für mich wirklich überraschende Enthüllung kommt dann am Ende des Buches und sie hat es wirklich in sich. Was das für Auswirkungen hat lässt sich kaum sagen. Mit diesem Cliffhanger endet dann auch der 23. Band und wer nicht sofort weiterlesen kann hat mein vollstes Mitgefühl.

Das Staffelfinale nähert sich und in mir breitet sich ein ungutes Gefühl aus. Es riecht nach dem Tod einiger Charaktere. Ich werde auf jeden Fall erst mal Taschentücher einpacken.

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Es ist soweit. Der letzte Genschlüsselträger wird enthüllt und die Jagd auf alle fünf beginnt. Das Zeitgefängnis der Ash‘Gul‘Kon darf nicht geöffnet werden, doch kann die Crew der HYPERION Richard Meridian noch aufhalten?

Das Staffelfinale ist grausam. Und ich meine das durchaus als Kompliment an den Autor. Wenn ich von „grausam“ rede, dann meine ich durchweg das, was dieser Doppelroman mit dem Leser anstellt. Da wären die „Bitte nicht!“, „Nein!“ und „Oh mein Gott“ Momente, die es unpraktisch machen, diesen Roman an einem öffentlichen Ort zu lesen. Da möchte man dann schon einmal den Autor an einem Marterpfahl festbinden oder ihn dazu bringen, einen Jahresration Schokolade auszugeben. Denn gut für meine Figur war dieses Staffelfinale ganz sicher nicht, genauso wenig für meine nerven. Wer also demnächst mal in ein Fenster schaut und jemanden mit einem Kindle in der Hand wild durchs Zimmer hüpfen sieht – das bin dann wohl ich. Wenn das Fenster offen ist, hört ihr mich vielleicht sogar fluchen und jammern.
In diesem Band habe ich doch auch tatsächlich eine extreme Schwäche für Lukas entwickelt – verzeih mir, Jayden, den Thron musst du dir jetzt teilen. Ewig unvergesslich eingebrannt in meine Synapsen ist das Bild, wie er mit blutigen Händen versucht Michael zu befreien. Bromance at it‘s best. Ich liebe es. Da geht mir ja gleich mein Fangirl-Herz auf und die Augen leuchten.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich von meinen Leserunden-Mitstreiterinnen gesteinigt werde: Das Ableben einer gewissen männlichen Person, die vorher noch kurz Mami im Totenreich sehen durfte, hat mich kein Stück berührt. Okay, die Dramatik der Situation schon. Aber mir hat er letztens zu sehr rumgeheult und mit seiner Ich-will-Rache Einstellung wurde er mir auch nicht sympathischer.
Gespannt bin ich ja, ob und wie uns der Herr Pirat noch mal über die Füße laufen wird. Lederhose und Weste – da hatte ich doch gleich ein Bild im Kopf von einem meiner Lieblingspiraten und -herzensbrechern. Hoffentlich taucht der Herr noch öfters auf.
Aber Alpha – oh man. Ich habe ein ganz ganz ungutes Gefühl bei der Sache und ich ahne schon, worauf das hinausläuft. Und es wird mir absolut kein bisschen gefallen.

So, was bleibt festzuhalten. Doppelter Umfang, doppeltes Leid. Oder so ähnlich. Bin mir aktuell nicht sicher, ob ich den Autor erwürgen möchte für das, was er uns antut, oder abknutschen für diese geniale Serie. Ich werde mal weiter darüber sinnieren, während ich den nächsten Band in Angriff nehme.