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Veröffentlicht am 16.02.2020

Skandinavischer Softkrimi

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Es ist Weihnachtszeit auf Doggerland, als Leser stellt man sich eine schön verschneite Landschaft und ein gemütliches Beisammensein der ganzen Familie am warmen Feuer vor. Aber dies gefällt der Kommissarin ...

Es ist Weihnachtszeit auf Doggerland, als Leser stellt man sich eine schön verschneite Landschaft und ein gemütliches Beisammensein der ganzen Familie am warmen Feuer vor. Aber dies gefällt der Kommissarin Karen Eiken Hornby in diesem Jahr nicht, denn sie leidet noch unter den Auswirkungen des vorigen Falls, der wohl ziemlich gefährlich war und seine Spuren bei der Ermittlerin hinterlassen hat, sowohl körperlich als auch psychisch. Sie ist noch krank geschrieben, aber fühlt sich in dieser Situation nicht wohl, denn ihr ist nicht nach Feiern und ihre Familie geht ihr auf die Nerven. Deshalb nimmt sie dankbar an, als ihr Chef sie beauftragt, in einem Mordfall auf der nördlichsten Insel Noorö zu ermitteln. Sie beendet ihren Krankenstand und sucht Ablenkung in der Arbeit.
Dies ist der 2. Band der Doggerland-Trilogie, und nachdem ich so viele gute Rezensionen über den ersten Band gelesen hatte, wollte ich die Reihe unbedingt kennenlernen. Leider wurden meine hohen Erwartungen nicht erfüllt, denn ich fand das Buch recht langatmig. Bei diesem Kriminalroman liegt der Akzent eher auf 'Roman' als auf 'Krimi'. In meinen Augen läuft der eigentliche Fall so nebenher ab, während anderes im Vordergrund steht, wie z.B. der physische und psychische Zustand der Ermittlerin. Auch die häusliche Gewalt, die Eikens Freundin erleidet, nimmt sehr viel Platz ein und war für mich aufwühlender als der Mord, obwohl nach kurzer Zeit noch ein weiterer Mann getötet wurde. So richtig spannend wurde es erst in der zweiten Hälfte des Buches, besonders gegen Ende. Vorher plätschert die Handlung so dahin, und es passiert nichts Spektakuläres.
Man kann miträtseln, wie die beiden Morde zusammenhängen und wer der Täter ist, und hier sind auch falsche Spuren gelegt, was die Handlung zeitweise interessanter macht, aber im Vordergrund steht doch immer wieder die Befindlichkeit Eikens. Natürlich ist es unterhaltsam, etwas über das Privatleben der Protagonisten zu erfahren, aber bitte nicht so vorherrschend.
Die Hauptcharaktere sind mir nicht wirklich sympatisch, denn sie wirken oftmals schlecht gelaunt, problembeladen und erledigen ihre Arbeit nur unlustig. Dies trifft auch auf die Ermittlerin Eiken zu, denn sie ist oftmals unwirsch in ihrem Verhalten gegenüber anderen, und private Probleme sind ihr wichtiger als ihre Arbeit. Sie wirkt oftmals destruktiv und sucht die Abgeschiedenheit.
Positiv sind die intensiv atmosphärischen Beschreibungen der Autorin, sowohl der Landschaft als auch der verschiedenen Gefühlsebenen der Protagonisten. Ich konnte mir die Landschaft vor meinem inneren Auge perfekt vorstellen, was direkt zu Beginn einsetzte, als Frederic von seiner Schwester gesucht wurde. Aber auch personenbezogene Angstsituationen konnte ich gut nachempfinden.
Insgesamt fand ich das Geschehen gut durchdacht, logisch konstruiert, und alle Fäden wurden am Ende zusammengeführt. Für mich blieb keine Frage offen. Außerdem ist der Anlass für die Morde nicht alltäglich, was mir gut gefällt.
Ich hätte mir den Roman komprimierter gewünscht, weniger Privatleben, mehr Spannung, denn das Grundkonzept ist eindrucksvoll. Schade, mein Fazit: drei Sterne.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Hommage an Maria

Die Bagage
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Maria ist die Großmutter der Autorin, und vor allem über Maria wird in diesem Buch berichtet. Maria und Josef Moosbrugger wohnen mit ihren Kindern oberhalb des Dorfes ganz am Rand zum Wald hin. Sie leben ...

Maria ist die Großmutter der Autorin, und vor allem über Maria wird in diesem Buch berichtet. Maria und Josef Moosbrugger wohnen mit ihren Kindern oberhalb des Dorfes ganz am Rand zum Wald hin. Sie leben in einfachen und geradezu ärmlichen Verhältnissen, weshalb sie abfällig von den anderen Dorfbewohnern als die 'Bagage' bezeichnet werden. Es gibt keinen Strom im Haus und auch kein fließendes Wasser, nur einen Brunnen, unterhalb des Hauses. Der einzige Besitz sind ein paar Tiere, die die Moosbrugggers z.B. mit Milch versorgen. Dann wird Josef eingezogen, er beauftragt den Bürgermeister, mit dem er sich gut versteht, auf seine Familie aufzupassen, aber dieser möchte besonders auf die schöne Maria aufpassen, die er sehr begehrt. Maria durchschaut den Bürgermeister und 'benutzt' ihn für das Wohl ihrer Familie. Sie lernt dann Georg aus Hannover kennen und verliebt sich in ihn. Er besucht sie in den Bergen, die Kinder mögen ihn sehr, und plötzlich ist Maria schwanger....
In meinen Augen ist das Buch ein Loblied auf Maria, denn trotz aller Armut und Defizite führt sie ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Sie schenkt ihren Kindern viel Liebe, und die Kinder hängen sehr an ihr. Die Kinder unterstützen sie auch, soweit sie dazu in der Lage sind. Da sie eine schöne Frau ist und dies weiß, setzt sie ihre Reize gekonnt ein, um Vorteile für ihre Familie zu bekommen, z.B. Geschenke vom Bürgermeister, aber sie kalkuliert vorher genau, wie weit sie gehen kann, um ihren Stolz nicht zu verlieren. Somit ist sie für ihre Verhältnisse sehr intelligent, was sich auch darin zeigt, dass sie ihren Kindern einiges fürs Leben lehrt. Sie legt Wert auf ein gepflegtes Äußeres und saubere Kleidung, besonders gern in weiß. Als schöne Frau um die 30 ist sie natürlich auch empfänglich für Schmeicheleien, was man ihr nicht verdenken kann, denn obwohl sie sehr begehrt ist, wird sie auch respektiert. Sie genießt ihr bescheidenes Leben, aber träumt sich manchmal davon in andere soziale Schichten oder z.B. in große Städte, ohne übermütig zu werden.
Ich denke, dass Maria eine sehr starke Frau ist, die alles im Griff hat und der Dreh- und Angelpunkt der Familie ist. Sie trotzt allen Schwierigkeiten und findet immer einen Ausweg. Eine so selbstbewusste Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist bemerkenswert, besonders wenn die soziale Stellung so gering ist wie in diesem Falle. Die Autorin ist zurecht stolz auf diese Großmutter, von der sie abstammt.
Der Schreibstil ist zunächst gewöhnungsbedürftig, kurze Sätze, Zeitsprünge und unbekannte Phrasen, aber man gewöhnt sich daran.
Man fragt sich nur nach der Lektüre, warum dieses Paar eine Änderung nicht gewollt hat. Warum wollten sie unter diesen Bedingungen leben und tolerieren diese Stigmatisierung? Man erfährt, dass sie mit einigen realisierbaren Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Lebensumstände konfrontiert wurden, aber dies ablehnten. Vielleicht haben sie sich irgendwie in ihrer Rolle als Außenseiter gefallen, wie z.B. bei Kirchenbesuchen, wenn die ganze Familie nebeneinander sitzt (in weißer Kleidung) anstatt sich in die Frauen- und Männerbänke zu setzen, wie damals üblich. Hier hätte ich gern noch mehr erfahren.....
Und dann habe ich noch eine weitere Frage offen. Es wird erwähnt, dass zwei der Kinder rothaarig sind, während die anderen alle dunkles Haar haben genau wie Maria und Josef. Gab es da vielleicht noch eine brisante Begegnung?
Alles in allem hat das Buch für kurzweilige Unterhaltung gesorgt, ich hätte gern noch mehr über das Leben der 'Bagage' erfahren....Hochinteressant war es, Einblicke in die Armut der damaligen Zeit zu bekommen und wie damit umgegangen wurde.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Elend und Trostlosigkeit in den Straßen Philadelphias

Long Bright River
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Natürlich fällt einem sofort Bruce Springsteens Song 'Streets of Philadelphia' ein, wenn man dieses Buch liest, denn dort spielt der Großteil der Handlung in diesem Roman. Mickey ist eine Streifenpolizistin, ...

Natürlich fällt einem sofort Bruce Springsteens Song 'Streets of Philadelphia' ein, wenn man dieses Buch liest, denn dort spielt der Großteil der Handlung in diesem Roman. Mickey ist eine Streifenpolizistin, die dauernd auf den Straßen unterwegs ist, einerseits weil sie ihren Job erfüllen will, aber gleichzeitig sucht sie auch die Straßen ab auf der Suche nach ihrer Schwester Kacey, die seit einiger Zeit verschwunden ist und und zu der sie schon lange keinen Kontakt mehr hat. Trotzdem empfindet sie Fürsorgepflicht für ihre kleine Schwester, denn diese ist abgedriftet in das Drogenmilieu und damit verbunden in die Prostitution. So lernen wir die Straßen Philadelphias kennen, und ich muss sagen, dass ich sehr überrascht war, denn was einst Vorzeigecharakter hatte, z.B. der schöne Stadtteil im Kolonialstil Kensington, scheint total runtergekommen zu sein. Philadelphia war einst sogar Hauptstadt der USA, die zweitgrößte Stadt an der Ostküste.
Aber auch das soziale Milieu, in dem Mickey und Kacey aufgewachsen sind, ist sehr ergreifend beschrieben. Das System der Familie funktioniert nicht mehr, die Mutter starb den Drogentod, der Vater (auch drogenabhängig) fühlte sich nicht verantwortlich, so wuchsen beide unter dem harten und lieblosen Regiment der Großmutter auf, mit vielen Entbehrungen. Es war für mich erschreckend zu lesen, mit welchem Outfit die Oma die arme Mickey ins Theater gehen lässt. Mobbing vorgrammiert! Damals hat die bei Mitschülern beliebte Kacey ihrer großen Schwester oft aus prekären Situationen geholfen , und deshalb möchte Mickey nun ihrer Schwester helfen, aber wo ist sie? Mickey gehört nur noch am Rande zur Großfamilie, denn als Polizistin kann man ihr nicht mehr trauen, und man unterstellt ihr auch Hochmut. Die Autorin hat die Verwandtentreffen, die voller Ablehnung und Misstrauen sind, sehr atmosphärisch beschrieben. Man kommt sich vor wie ein unsichtbarer Teilnehmer dieser Szenen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Gleichzeitig ist im Geschehen auch noch ein Kriminalfall eingebunden, denn es werden mehrere junge Prostituierte ermordet und stets befürchtet Mickey, dass eines der Opfer ihre Schwester sein Könnte. Mickey ermittelt oft im Alleingang und begibt sich in so manche gefährlich Situation. Sie weiß bald nicht mehr, wem sie wirklich trauen kann und wer sie auf eine falsche Fährte locken will. Sogar Ihr Chef wirkt suspekt und gibt ihr keine Unterstützung. So fühlt sie sich sehr allein und im Stich gelassen, aber aus Liebe zu ihrer Schwester geht sie bedrohliche Risiken ein. Mir tut sie in dieser Situation sehr leid, denn sie wirkt sehr gestresst und ängstlich und bräuchte dringend Beistand. Aber aufgrund ihrer empathielosen Kindheit ist sie nicht fähig, sich gegenüber anderen Menschen zu öffnen. Das Misstrauen ist zu groß. Sie steht sich damit selbst im Wege, kann aber nicht über ihren Schatten springen.
Die Autorin erzählt aus Mickeys Perspektive, so dass wir viel über ihre Gefühlswelt und ihre Gedanken erfahren. Durch die abwechselnde Kapitelunterteilung in 'Früher' und 'Jetzt ' setzt sich nach und nach eine Biographie der jungen Polizistin zusammen.
Das Buch hat mir äußerst gut gefallen, da es so vielfältig ist: Krimi, Sozialstudien, Landeskunde....Es ist spannend geschrieben in einem flüssigen und leichten Stil. Ich habe die über 400 Seiten in drei Tagen gelesen, jede freie Minute genutzt, da es mich so in seinen Bann gezogen hat. Der Roman ist voller Überraschungen und Wendungen, sehr fesselnd, sicher eines der Highlights im Jahr 2020. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Pathologische Rafinessen

Abgefackelt
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Nach den hochdramatischen Ereignissen im vorigen Fall, soll der Rechtsmediziner Paul Herzfeld sich erst einmal erholen. Sein Chef ordnet ihn ab nach Itzehoe, einer beschaulichen Kleinbstadt, wo gerade ...

Nach den hochdramatischen Ereignissen im vorigen Fall, soll der Rechtsmediziner Paul Herzfeld sich erst einmal erholen. Sein Chef ordnet ihn ab nach Itzehoe, einer beschaulichen Kleinbstadt, wo gerade eine Stelle in der Pathologie frei geworden ist. Er soll die Zeit nutzen, um runterzufahren und die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten. Doch schon bald muss er feststellen, dass sein Vorgänger in eine geheimnisvolle Sache verwickelt war und auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Das lässt Herzfeld keine Ruhe, und so beginnt er mit geheimen Ermittlungen, die ihn sehr bald in eine gefährliche Lage bringen .....
Ich muss Sebastian Fitzek Recht geben: dieses Buch ist wahrlich ein Pageturner. Ich habe es in 2 Tagen gelesen und konnte nicht davon lassen. Da die Kapitel kurz sind, habe ich mir immer noch ein weiteres vorgenommen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht....Die Spannung setzt bereits im Prolog ein und wird von Tsokos bis zum Ende aufrecht erhalten. Dazu trägt auf jeden Fall der ständige Perspektivwechsel bei, der uns auch zu den Sichtweisen und Aktivitäten der Antihelden führt. Dies hat mir sehr gut gefallen, besonders mochte ich die Zeitangeben am Anfang jedes Kapitels, ähnlich wie in einem Tagebuch, denn so konnte man die schnelle zeitlich Abfolge erkennen. Denn das ganze Ermittlungsgeschehen dauert nur ca. 3 Wochen.
Beeindruckend sind die Einblicke in die Arbeit eines Rechtsmediziners, die Tsokos als Insider sehr minutiös beschreibt. Hierbei geht es nicht nur um Fälle, die mit den aktuellen Ermittlungen zu tun haben, sondern auch um andere Sektionen mit interessanten 'Entdeckungen'. Ich fand das sehr interessant, vielleicht weil ich es nur auf Papier wahrgenommen habe und nicht visuell oder olfaktorisch. True Crime Elemente ziehen sich außerdem durch die ganze Geschichte.
Was mir nicht gefallen hat, war das abrupte Ende. Da hätte ich gern noch weitere Informationen und Details mitbekommen, wie es nach dem spektakulären Ende weitergeht. Hier war plötzlich Schluss, und es folgte der sprunghafte Übergang in die 'heile Welt'.
Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen, es hat mir spannende Stunden beschert, ich freue mich auf die Fortsetzung und kann das Buch allen Thrillerfans empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Der Mensch Peter Maffay - eine etwas andere Biographie

Hier und Jetzt
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Peter Maffay kenne ich schon seit Teenagerzeiten, damals als Schmusesänger mit dem Lied 'Du'. Ich konnte beobachten, wie er sein musikalisches Talent vielschichtig ausgebaut hat, so z.B. als harter Rockmusiker, ...

Peter Maffay kenne ich schon seit Teenagerzeiten, damals als Schmusesänger mit dem Lied 'Du'. Ich konnte beobachten, wie er sein musikalisches Talent vielschichtig ausgebaut hat, so z.B. als harter Rockmusiker, aber auch mit dem traumhaften Tabaluga-Musical. Letzteres und auch so mancher Song haben mir gut gefallen. Und nun Peter Maffay als Autor dieser Biographie, die aber so ganz anders ist als herkömmliche Biographien.
Der Untertitel lautet 'Mein Bild von einer besseren Welt', und dies trifft es sehr genau. Es ist eine Auseinandersetzung mit aktuellen Themen unserer Zeit und dem Leben im Allgemeinen. Wer jetzt meint, dass es sich um abgehobene philosophische Abhandlungen handelt, liegt falsch, denn Peter Maffay vermittelt auf sehr anschauliche und ansprechende Weise seine Sicht der Dinge. Sein Biohof Gut Dietlhofen bietet ihm die Grundlage, sein Lebenskonzept zu realisieren. Hier findet er alles, was für ihn das Leben lebenswert macht, insbesondere die innige Verbindung zur Natur. Diesen Hof nutzt er jedoch nicht allein für sein eigenes Wohlbefinden, sondern er möchte teilen, vielen Menschen soll er als Wohlfühloase dienen.
Der Hof wird so detailliert und liebevoll beschrieben, dass man sofort Lust bekommt, einen Ausflug dorthin zu machen, um alles mit eigenen Augen zu sehen, und vor allem abzutauchen, denn "es gibt nichts Sinnvolleres und Schöneres im Leben, als die Natur zu erleben und zu fühlen" (Peter Maffay). Der Sänger hat diesen Hof zu einem Ort der Begegnung gestaltet, der allen Menschen offen steht, egal aus welcher Kultur und aus welcher sozialen Schicht, für ein friedvolles Miteinander. Ich denke, jeder kann hier etwas 'mitnehmen', z.B. Respekt vor der Natur, gesunde Ernährung, praktizierter Tierschutz, gegenseitiges Vertrauen.
In seinen Auführungen zu Themen der Zeit, wie z.B. die Religion oder der Flüchtlingsstrom, erläutert er seinen jeweiligen Standpunkt und gibt dazu auch die passenden Argumente und Beispiele. Ich muss sagen, er spricht mir oft aus der Seele. Hätten wir mehr Menschen auf dieser Welt, die Peter Maffays Einstellung und Lebensweise praktizierten, gäbe es weniger Probleme im sozialen Miteinander. Was mir auch gefällt, ist der Optimismus, den er ausstrahlt. Er sieht immer ein Licht im Dunkel, auch bei ernsten Sachlagen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, man hat keine Verständnisprobleme. Das Cover zeigt uns einen anderen Peter Maffay, als wir ihn bisher kannten, mit frisch gepflücktem Salat auf der Schulter, und untermauert damit den Inhalt des Buches, genau wie die schönen Bilder im Mittelteil, die uns dem Hof noch näher bringen. Auch so manche Anekdote aus Peters Leben bereichert zusätzlich, hier gefällt mir besonders die Beschreibung seiner Rituale, bei denen man ein Schmunzeln nicht umgehen kann.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich werde noch öfters darin lesen, denn Peter Maffays Bild von einer besseren Zukunft entspricht meinen Wunschvorstellungen, und es ist realisierbar! Ich spreche eine ganz klare Lesempfehlung aus, denn dieses Buch eröffnet vielversprechende Sichtweisen des Lebens, die auch die Zukunft lebenswerter gestalten können.


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