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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2023

Wir sind es unseren Kindern schuldig...

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Dies scheint mir die Botschaft dieses Buches zu sein, denn es beschäftigt den Leser auch über die Lektüre hinaus. Es geht um den Klimawandel und wie die Menschen damit umgehen. Auf der einen Seite sind ...

Dies scheint mir die Botschaft dieses Buches zu sein, denn es beschäftigt den Leser auch über die Lektüre hinaus. Es geht um den Klimawandel und wie die Menschen damit umgehen. Auf der einen Seite sind diejenigen, die ihn deutlich erkennen und versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Stellvertretend für diese Gruppe steht der junge Tom Horsmith. Auf der anderen Seite stehen die Klimaleugner, hier federführend von dem Politiker Monty Causley. Dazwischen jede Menge Menschen, die gleichgültig bleiben.
In einem kleinen Fischerdorf in Cornwall kommt es im Pub eines Abends zu einer außergewöhnlichen Wette zwischen einem Umweltaktivisten und einem Klimaleugner. Hierbei geht es um den Anstieg des Meeresspiegels, und die Wette ist auf viele Jahre hinaus ausgelegt.
Und immer wieder treffen die Wettpartner aufeinander, in ganz verschiedenen Positionen und Situationen. So ist das Buch auch auf verschiedenen Zeitebenen geschrieben, wobei sich die jeweiligen Zusammenhänge schnell verfolgen lassen.
Der im Titel erwähnte Eisbär, der ja auch auf dem Cover des Buches zu sehen ist, hat zwar keine Hauptrolle, aber eine Schlüsselfunktion.
Das Buch will aufrütteln, die Gefahren aufzeigen und motivieren, sich zu engagieren, um unseren Kindern noch eine Welt zu bieten, die lebenswert ist.
Der Autor hat intensive Recherchen zum Klimawandel betrieben, und ich konnte noch einiges lernen, Zusammenhänge erkennen und meinen Horizont erweitern. Auf der anderen Seite beschreibt der Autor auch die Schönheiten und die Faszination der Natur und stellt klar, was wir verlieren könnten, was wir aber bewahren sollten.
Es ist sehr wichtig, dass solche Bücher geschrieben werden und immer mehr Menschen erreicht werden, um endlich etwas zu unternehmen, obwohl es schon fast zu spät ist.
Der Autor hat seine Botschaft in eine schöne Geschichte verpackt, die viele Elemente enthält (romantisch, informativ, sachlich, ermahnend, dystopisch....). Teilweise verläuft die Geschichte recht unrealistisch, aber das gehört zur Fiktion dazu.
Ich habe das Buch gern gelesen, ich empfehle es gern weiter, denn es ist unterhaltsam und erweitert auf der anderen Seite den eigenen Horizont. Es mahnt zu mehr Rücksicht auf unsere Welt.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Unerbetene Gäste

Die Verborgenen
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Ich habe in diesem Buch einen 'Berufsstand' kennengelernt, von dem ich bisher nie gehört habe, den sogenannten Phrogs. Ausführlich beschreibt der Autor in diesem Buch ihre Verhaltensweisen, ihre Intentionen ...

Ich habe in diesem Buch einen 'Berufsstand' kennengelernt, von dem ich bisher nie gehört habe, den sogenannten Phrogs. Ausführlich beschreibt der Autor in diesem Buch ihre Verhaltensweisen, ihre Intentionen und ihre Überlebensstrategie. Trotzdem hatte ich bisweilen ein Gefühl der Unglaubwürdigkeit.
Immer wieder gibt es deutliche Anzeichen für die betroffene Familie, dass jemand in ihren Alltag eingedrungen ist, aber sie suchen schlichtweg die Schuld daran in der eigenen Familie, was überraschende und schockierende Einblicke in das soziale Miteinander der Familie Hoffmann ermöglicht.
Der Schreibstil des Autors ist überaus spannend, was durch den ständigen Perspektivwechsel noch verstärkt wird. Er versteht es durch plötzlich eingestreute Hinweise oder Vorfälle die Spannung bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Und dabei passiert nicht wirklich viel, es ist kein ereignisreicher Kriminalfall. Zusätzlich finden sich zahlreiche Cliffhanger an den Enden der Kapitel, die den Leser reizen, doch noch ein Kapitel zu lesen. Dann kommt jedoch wieder ein Perspektivwechsel und man liest und liest, weil das Geschehen so fesselnd ist.
So handelt es sich hier um eine ganz spezielle Art von Thriller, da zwar ein Mord passiert, dieser aber eher eine Nebenrolle spielt. Das Hauptaugenmerk des Thrills liegt auf dem Phrogging und den daraus folgenden Enthüllungen. Meiner Meinung nach ist es eher ein Psychothriller.
Was ich vermisst habe, ist irgendetwas total Schockierendes, das keiner erwartet hätte, wie z.B. in 'Das Loft', was einen die Luft anhalten lässt und noch lange in Gedanken beschäftigt. Darauf habe ich bis zum Ende gewartet, aber es kam nichts. Ich war ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und möchte das Buch weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Zwei Frauen und ihr Aufbruch in ein neues Leben

Glückstöchter - Einfach leben
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In diesem Buch geht es um Anna und Eva, zwei Frauen, die ein ausgeglichenes Leben führen, bis plötzlich etwas eintritt, das das bisherige Leben aus den Fugen reißt.
Anna von Quast lebt Anfang des 20. Jahrhunderts ...

In diesem Buch geht es um Anna und Eva, zwei Frauen, die ein ausgeglichenes Leben führen, bis plötzlich etwas eintritt, das das bisherige Leben aus den Fugen reißt.
Anna von Quast lebt Anfang des 20. Jahrhunderts und ist eine begeisterte Naturliebhaberin. Ihr Vater ist verwitwet und hat seine Tochter mit Hilfe einer Gouvernante großgezogen. Annas heile Welt ändert sich schlagartig, als ihr Vater ihr plötzlich seine neue Frau vorstellt.
Die andere Frau, um die es in diesem Buch geht, ist Eva Klein. Sie ist Studentin der Pharmazie in den 70ern und hat einen besonders ausgeprägten Geruchssinn. Sie lebt geborgen in ihrer Familie, bis sie plötzlich durch Zufall erfährt, dass sie adoptiert wurde. Dadurch wird ihr bisheriges Leben auf den Kopf gestellt.
Ich bin mit großen Erwartungen an diese Lektüre gegangen, da ich Stephanie Schusters Reihe über die Wunderfrauen einfach fesselnd fand und nur so verschlungen habe. Leider wurde ich vom Auftakt dieser neuen Reihe enttäuscht, obwohl der Prolog sehr vielversprechend war. Viele Passagen in diesem Buch fand ich langatmig und ohne Bezug zum Leitthema. Ich habe längere Lesepausen eingelegt, weil mir eine durchgehende Spannung im Buch fehlte. Einige Seiten habe ich auch nur überflogen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und leicht verständlich. Die Autorin gibt dem Leser das Gefühl, in der jeweiligen Situation als Beobachter dabei zu sein. Sehr geschickt fand ich die Einflechtungen in Bezug auf die Wunderfrauen, das ließ mich schmunzeln. Dennoch konnte ich mich nicht in die Lebensschicksale der beiden Frauen einfinden, so dass sie mir irgendwie fremd blieben. Beide Frauen wurden keine wirklichen Sympathieträger für mich, am ehesten noch Anna. Evas ausschweifendes Leben hingegen war zu überladen mit Klischees.
Viele Fragen ergaben sich, die in diesem Band nicht beantwortet wurden und die wohl in den nächsten Bänden wieder aufgegriffen werden, wobei mir im Moment noch nicht klar ist, ob ich diese Schicksale weiter verfolgen möchte.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Fesselnder Reihenauftakt

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Nach dem Ende der Reihe um Tom Babylon, von der ich alle Teile regelrecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt, ob die neue Thrillerserie damit Schritt halten kann. Sie kann!!! Das Buch ist von Anfang ...

Nach dem Ende der Reihe um Tom Babylon, von der ich alle Teile regelrecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt, ob die neue Thrillerserie damit Schritt halten kann. Sie kann!!! Das Buch ist von Anfang bis Ende äußerst fesselnd, für mich ein regelrechter Pageturner.
Der Schauplatz ist auch hier wieder Berlin. Nahe der Siegessäule passiert ein Auffahrunfall, was sicher häufiger passiert, aber diesmal ist alles anders. Der Fahrer eines Kleinlasters, der in den Unfall verwickelt ist, flieht, und als die Journalistin Frida Wilke in den Wagen hineinschaut, entdeckt sie die nackte Leiche einer Frau. Der Unfall nimmt ganz andere Dimensionen an, als sich herausstellt, dass es sich bei der Frau um Marietta Althauser handelt, die Frau des Gesundheitsministers. Auf ihren Körper ist die Privatadresse des Bundeskanzlers geschrieben, wodurch sich ein hochbrisanter Fall entwickelt, denn Berlin steht kurz vor dem G20-Gipfel....
Der Schreibstil des Autors lässt sich flüssig lesen und ist von Anfang an äußerst spannend. Schon der Prolog zieht den Leser in ein fesselndes Geschehen, das man atemlos verfolgt. Und es gibt sogar noch einen Vor-Prolog mit geheimnisvollen Andeutungen....Diese Hochspannung bleibt bis zum Ende erhalten, wobei Raabe immer wieder überraschende Wendungen einbaut und schließlich eine überzeugende Auflösung bietet.
Der Leser trifft in diesem Thriller auf zwei Zeitebenen. Da ist zum einen die aktuelle Ermittlung, die sich aus dem folgenschweren Unfall ergibt, aber es erfolgen auch immer wieder Rückblicke in die 90er Jahre. In den Rückblicken werden die Personen nicht mit ihren korrekten Namen benannt, sondern tragen Spitznamen. Da aber klar wird, dass diese Personen auch in der Gegenwart eine Rolle spielen, ist man versucht, die Identitäten für sich zu klären, was aber nicht so einfach ist, wie man zunächst denkt. Ich fand beide Zeitebenen spannend und mitreißend, wobei ich immer auf die Zusammenführung gewartet habe, was dann auch wieder hochinteressant war.
An das Ermittlerteam Art Mayer und Nele Tschaikowski musste ich mich zunächst gewöhnen, anfangs fand ich sie beide nicht sehr sympathisch. Mayer hat den Dienst vor kurzem quittiert, weil er eine Auseinandersetzung mit dem Polizeipräsidenten hatte, er erschien mir als unfreundlicher Querulant. Er ist Diabetiker, schert sich aber nicht darum und spielt den coolen Helden. Sein Verhalten anderen gegenüber ist teilweise arrogant. Erst nach und nach wurde er mir durch Einblicke in sein Leben und Handeln sympathischer. Nele ist Berufsanfängerin und erschien mir anfangs überkorrekt und rechthaberisch, wodurch sie ihren Ehrgeiz befriedigt. Aber andererseits kann man das auch verstehen, wenn man als Neuling mit 'alten Hasen' zusammen arbeiten will. Auf jeden Fall haben sich beide zu einem effektiven Ermittlerpaar entwickelt, das bei mir im Laufe des Buches immer mehr Pluspunkte sammelte.
Alles in allem hat mir das Buch hochspannende Unterhaltung geschenkt, die mich teilweise nicht zur Ruhe kommen ließ, und ich freue mich bereits jetzt auf den Folgeband.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Serienmorde - damals und heute

Das Wiegenlied: Thriller
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Dies ist bereits der 13. Thriller aus der Zons-Reihe, die mir besonders gut gefällt. Seit ich einmal dieses Städtchen am Rhein besucht und das mittelalterliche Flair empfunden habe, gefällt mir die Reihe ...

Dies ist bereits der 13. Thriller aus der Zons-Reihe, die mir besonders gut gefällt. Seit ich einmal dieses Städtchen am Rhein besucht und das mittelalterliche Flair empfunden habe, gefällt mir die Reihe noch besser und beim Lesen der Bücher fühlt man sich dorthin versetzt.
Inhaltlich geht es um zwei Mordserien, die eine hochaktuell, und die andere liegt Jahrhunderte zurück. Beide weisen jedoch deutliche Gemeinsamkeiten auf. Gibt es einen Verknüpfungspunkt? Sowohl damals wie auch heute werden die Morde von einem bekannten Wiegenlied begleitet....
Der erste Mord in der Vergangenheit erfolgt auf der Klosterwiese, wo eine Nonne brutal erstochen aufgefunden wird. Zu aller Entsetzen wurde sie mit einem Teufelssymbol gebrandmarkt. Der sympathische Stadtsoldat Bastian Mühlenberg ermittelt mit den Methoden, die damals zur Verfügung standen. Doch bevor er auch nur eine hoffnungsvolle Spur findet, wird die nächste Nonne ermordet....
In der Gegenwart wird ein Ehepaar in seinem Haus brutal ermordet aufgefunden, und auch hier wurde das Teufelssymbol hinterlassen, eingebrannt auf der Handfläche. Oliver Bergmann ermittelt und hat schon bald einen Verdächtigen gefunden, der jedoch nicht lange der einzige bleibt.
So spielt dieser Thriller auf 2 verschiedenen Zeitebenen, die sich bezüglich Spannung die Waage halten, beide sind äußerst verzwickt und fesselnd.
Catherine Shepherd versteht es meisterhaft, eine Verbindung zwischen beiden Zeiten herzustellen, die man anfangs nicht erahnen kann. Die Spannung hält durchgehend an, so dass man das Buch nicht weglegen möchte, bis man die nächsten Hinweise erhält. Ein Pageturner wie gewohnt! Die Autorin heizt die Spannung bereits im Prolog an und hält sie durch zahlreiche Cliffhanger im Gang. Auf diese Weise kann man wunderbar miträtseln, auch wenn man immer wieder einsehen muss, dass man sich getäuscht hat.
Die beiden Hauptprotagonisten gefallen mir sehr gut. Da ist zum einen der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg in der Vergangenheit, der sehr ruhig, zuverlässig und hilfsbereit auftritt und immer noch zu seiner alten Liebe Anna eine gedankliche Verbindung hat. Von allen respektiert führt er seine Ermittlungen durch. Auch Oliver Bergmann in der Gegenwart ist ein ehrgeiziger, intelligenter und trotzdem ruhiger Ermittler, kein actiongeladener Superheld, der ständig in Schlägereien verwickelt ist. Wir erfahren zwar einiges über das Privatleben der beiden, jedoch steht dies nicht im Mittelpunkt, sondern ist nur unterhaltsame Ergänzung. So sollte es sein!
Alles in allem hat mich das Buch sehr spannend unterhalten und ich spreche eine klare Leseempfehlung aus. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Zons-Thriller.

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