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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2022

Kurzweilig und fesselnd

Die Rezeptur: Thriller
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Auch dieser 12. Thriller der Zons-Reihe hat mich wieder total begeistert. Vielleicht liegt es am Wechselspiel zwischen den Verbrechen früher und heute, die aber durchaus Verbindungen aufweisen. Sicher ...

Auch dieser 12. Thriller der Zons-Reihe hat mich wieder total begeistert. Vielleicht liegt es am Wechselspiel zwischen den Verbrechen früher und heute, die aber durchaus Verbindungen aufweisen. Sicher ist es auch das schöne Städtchen Zons, das seine Wirkung tut, denn wenn man mal dort war, kommen einem sehr viele Schauplätze bekannt vor und werden vor dem inneren Auge lebendig.
Das Buch beginnt mit der Gegenwart: Ein Schönheitschirurg wird ermordet aufgefunden, in einer Badewanne, die mit schlammigem Wasser gefüllt ist. Auf dem Badezimmerspiegel findet sich der Schriftzug 'Ewiges Leben'. Kommissar Oliver Bergmann und sein Team ermitteln fieberhaft und stoßen dabei auf die intrigante Doppelmoral der Schönheitsfabriken. Und schon bald wird ein weiteres Opfer entdeckt...
In der Vergangenheit werden immer mehr junge Männer aufgefunden, überwiegend Mönche, deren Tod man sich zunächst nicht erklären kann. Sie stehen in der Blüte des Lebens, haben keine Vorerkrankungen und keine äußeren Verletzungen. Bastian Mühlenberg entdeckt aber bald verschlüsselte Schriftstücke bei den Opfern, die ihn zum Rätsel um eine geheime Rezeptur führen.
Catherine Shepherd versteht es geschickt, eine Verbindung zwischen beiden Zeiten herzustellen, die man anfangs nicht erahnen kann. Die Spannung hält durchgehend an, so dass man das Buch nicht weglegen möchte, bis man die Hintergründe kennt. Ein Pageturner wie gewohnt! Die Autorin heizt die Spannung bereits im Prolog an und hält sie durch zahlreiche Cliffhanger im Gang. Außerdem kann man miträtseln, auch wenn man immer wieder in eine Sackgasse gelangt.
Sehr sympathisch finde ich die beiden Hauptprotagonisten. Da ist zum einen Bastian Mühlenberg in der Vergangenheit, der sehr ruhig, überlegt und hilfsbereit auftritt und immer noch zu seiner alten Liebe Anna eine platonische Verbindung hat. Auch Oliver Bergmann ist ein ehrgeiziger, intelligenter und trotzdem ruhiger Ermittler, kein actiongeladener Superheld, der ständig in Schwierigkeiten steckt. Das gefällt mir sehr gut. Überhaupt mag ich es, dass das Privatleben der Ermittler nicht im Mittelpunkt steht, sondern die Kriminalfälle.
Abschließend bleibt zu sagen, dass das Buch mir spannende Lesestunden bereitet hat und ich nun leider wieder auf den nächsten Band warten muss.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Raffiniert und gut durchdacht

Mrs Agatha Christie
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Nachdem ich bereits zwei Bücher von Marie Benedict gelesen und sehr geschätzt habe, war dieses Buch ein 'Muss' für mich, und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar geht es diesmal nicht um starke Frauen im Schatten ...

Nachdem ich bereits zwei Bücher von Marie Benedict gelesen und sehr geschätzt habe, war dieses Buch ein 'Muss' für mich, und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar geht es diesmal nicht um starke Frauen im Schatten ihrer berühmten Männer (wie bei Mrs Churchill und Frau Einstein), sondern um die weltberühmte Krimi-Autorin, von deren Privatleben ich bislang wenig wusste.
Agatha heiratet den damaligen Mann ihrer Träume, den Oberst der Luftwaffe Archie Christie. Sie setzt sich damit auch gegen ihre Mutter durch, die sich einen anderen Schwiegersohn ausgeguckt hatte. Archie ist zunächst ein lebenslustiger und adäquater Partner, ändert sich aber sehr schnell und wird missmutig und depressiv, oft auch zornig. Er liebt die Stille und wendet sich immer mehr von Agatha ab. Hier hat mich sehr verwundert, dass diese intelligente Frau sich Archies Wünschen total unterordnet und ihn nach seinen Wünschen bemuttert. Sie setzt sogar ihre Tochter Rosalind an zweite Stelle und engagiert ein Kindermädchen, um sich besser um Archie kümmern zu können. Ein Jahr lang zieht sie mit Archie zu Werbezwecken durchs Empire und lässt die kleine Tochter allein. Der Dank für ihre Aufopferung bleibt leider aus, ganz im Gegenteil: Archie hat bald eine junge Geliebte und möchte sich scheiden lassen. Und nun kommen wir zum Thema des Buches: Plötzlich verschwindet Agatha, ihr Auto wird gefunden und Archie wird verdächtigt, seine Frau beseitigt zu haben....
Genauso geheimnisvoll, wie Agatha verschwand, taucht sie auch wieder auf, und zwar nach elf Tagen. Was ist geschehen? Es ist äußerst spannend, die Entwicklungen zu verfolgen, die aus verschiedener Perspektive beschrieben werden. Für mich war das Buch ebenso aufregend wie ein Krimi. Auch gelingt es der Autorin sehr gut, die Atmosphäre einzufangen, besonders die wachsende Schuldzuweisung durch die Öffentlichkeit und Archies Gefühl des Eingekesseltwerdens. Es werden reale und fiktive Elemente gemixt, ohne dass man es bemerkt, denn sie passen gut zusammen. Die von der Autorin präsentierte Erklärung für Agathas Abtauchen ist geradezu brillant, denn sie gleicht einer Geschichte aus Agatha Christies Feder. Dadurch gewinnt die Hauptprotagonistin ihre Stärke zurück, die jahrelang blockiert war, und für den Leser ist die Welt wieder in Ordnung.
Mich hat das Buch begeistert, es ist sehr lesenswert, und ich hoffe, dass die Autorin noch weitere Biographien starker Frauen präsentieren wird.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Guernsey-Krimi mit viel Lokalkolorit

Kalt lächelt die See
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Vor der Küste Guernseys wird ein verlassenes Segelboot entdeckt, von dem Ehepaar Hamon, das das Boot gemietet hatte, keine Spur. An Bord jedoch wird Blut entdeckt. Was ist passiert? Das Ehepaar ist auf ...

Vor der Küste Guernseys wird ein verlassenes Segelboot entdeckt, von dem Ehepaar Hamon, das das Boot gemietet hatte, keine Spur. An Bord jedoch wird Blut entdeckt. Was ist passiert? Das Ehepaar ist auf der Insel bekannt, denn vor zwei Jahren ist ihre Tochter spurlos verschwunden, die zweijährige Ava. Hängen die beiden Fälle zusammen?
DI Kate Langlois beginnt mit ihren Ermittlungen, ihr zur Seite steht der neue Kollege Tom Walker, der einen überkorrekten Eindruck macht und sich mit Kate erst arrangieren muss, da diese ihren Job eher leger ausübt und guten Kontakt zu den Einheimischen für sehr wichtig hält. Walker kommt aus London, und man fragt sich, warum er diesen großen Schritt auf die Kanalinseln gemacht hat.
Zunächst einmal muss ich die Autorin sehr loben für die Gestaltung des Covers. Denn außer der maritimen Szene am Meer sind am Himmel in den Wolken die Umrisse der Insel Guernsey zu erkennen. Das hat mir gleich auf Anhieb gefallen. Außerdem gefällt mir der geographische Hintergrund des Kriminalromans ausgezeichnet, denn nach so vielen feinen Details ist mein Wunsch, mal dort Urlaub zu machen, noch größer geworden.
Auch der Fall in sich ist schlüssig und gut konstruiert, obwohl er in einigen Bereichen ein wenig unrealistisch erscheint. Auch die Ermittlungen kommen nur sehr langsam in Gang, was in der ersten Hälfte für Langatmigkeit sorgte. Dies wurde allerdings wettgemacht durch eine sehr spannende und rasante zweite Hälfte.
Die Ermittlerin Kate Langlois ist mir irgendwie zu perfekt, sie hat immer den richtigen Riecher und übertrumpft die anderen. Da erscheint mir ein Ermittler, der auch mal die falsche Fährte verfolgt, wirklichkeitsnäher.
Insgesamt war das Buch durch den flüssigen Schreibstil angenehm zu lesen und hat mir unterhaltsame Stunden bereitet. Auch konnte ich gut miträtseln. Gern werde ich auch weitere Bände in dieser Reihe kennenlernen

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Begegnung mit der inneren Stimme

Im Dorf der Schmetterlinge
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Das Buch punktet alleine schon durch seine ansprechende Gestaltung, sowohl das Cover als auch die Innenseiten fallen angenehm ins Auge.
Zum Inhalt: Jule befindet sich in der Midlife Crisis, sie ist Ende ...

Das Buch punktet alleine schon durch seine ansprechende Gestaltung, sowohl das Cover als auch die Innenseiten fallen angenehm ins Auge.
Zum Inhalt: Jule befindet sich in der Midlife Crisis, sie ist Ende vierzig und muss ihr Leben irgendwie umstrukturieren. Im Mittelpunkt ihres alten Lebens stand ihre Tochter Tilda, die aber nun im fernen Kanada studiert. Vielleicht wollte sie sich dadurch der ständigen Belagerung durch ihre Mutter entziehen. Auch in ihrem Mann Stefan sieht sie keine Stütze, er erkennt ihre Probleme nicht und spricht oftmals nur das Nötigste mit ihr. Im Beruf fühlt sie sich von einer jüngeren Frau aufs Abstellgleis gedrängt. Es ist also höchste Zeit, dass sich etwas ändert, aber wie?
Das Buch hat mich sehr angesprochen, denn in einige der geschilderten Alltagssituationen konnte ich mich gut einfühlen, da ich dies ebenso erlebt habe. Es ist das altbekannte Dilemma: Neues wagen, oder lieber beim Alten bleiben? Jule wird so stark von negativen Gedanken belagert, dass sie nicht in den Schlaf findet. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Mann nimmt sie ein Schlafmittel und driftet ab in eine Traumwelt, in der sie mit Hilfe ihrer inneren Stimme eine Bewusstseinserweiterung erfährt.
Auf den ersten Blick scheint sie ein Märchen zu durchleben, denn sie trifft skurrile Figuren, die in ihrem Leben keine Rolle spielen, ihr aber Lebensweisheiten vermitteln, und zwar auf außergewöhnliche Weise. Besonders gefallen haben mir der Specht Cupido und das 'Museum der Dinge', letzteres habe ich in Gedanken auf mein Leben übertragen und fand das sehr spannend. Das absolute Highlight waren jedoch die 'Angsthasen', denn in diesem Kapitel habe ich einiges erfahren und gelernt, das ich in Zukunft zu beherzigen versuche. Ängste schützen mich, aber sie fressen mich auch auf!
Ein paar andere Kapitel fand ich weniger ansprechend (z.B. 'Die Höhle des Herzens'), aber insgesamt gefällt mir die Idee sehr, Lebensberatung in eine märchenhafte Erzählung einzubinden. So liest es sich fließender als in einem reinen Sachbuch. Auch habe ich viele Zitate entdeckt, die ich mir noch oft durchlesen werde. Ausgezeichnet finde ich die Zusammenfassung der 'ersten sieben Schritte in mein bestes Leben' am Ende des Buches. Ich möchte das Buch als einprägsame Lebenshilfe empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Mega spannend - genialer Abschluss der Reihe

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Dies ist der 4.Band der Thriller Reihe um den LKA Ermittler Tom Babylon. In allen bisherigen Bänden, die ich mit Spannung gelesen habe, taucht Toms Schwester Viola in irgendeiner Form auf, bisweilen auch ...

Dies ist der 4.Band der Thriller Reihe um den LKA Ermittler Tom Babylon. In allen bisherigen Bänden, die ich mit Spannung gelesen habe, taucht Toms Schwester Viola in irgendeiner Form auf, bisweilen auch wie eine nervtötende Erscheinung, denn offiziell ist sie tot. Der Titel des 4. Bandes suggeriert nun, dass sie noch am Leben ist, denn warum sollte sie sonst ein Versteck haben? Mit großen Erwartungen habe ich deshalb dieses Buch gelesen und wurde nicht enttäuscht. Sehr, sehr spannend - ein regelrechter Pageturner, nur mit Widerwillen unterbricht man die Lektüre.
Der Schauplatz ist diesmal in weiten Teilen nach England verlagert, denn in einem Müllcontainer im Londoner Stadtteil Clerkenwell wird Tom Babylon gefunden, nackt und mit einer schweren Kopfverletzung. Infolgedessen leidet er an Amnesie, die so ausgeprägt ist, dass er noch nicht einmal weiß, wie er überhaupt nach London gekommen ist. Eine Ärztin im Hospital kümmert sich liebevoll um ihn, aber kann er ihr wirklich vertrauen? Immerhin erfährt er mit ihrer Hilfe, dass er seinen Job beim LKA gekündigt hat und seine Frau mitsamt Sohn ihn verlassen hat. Das tritt aber alles in den Hintergrund, weil er ja seine Schwester Viola sucht, und signifikante Spuren haben ihn nach England geführt. Bald findet er heraus, dass es noch weitere Personen gibt, die Viola finden wollen, da sie offensichtlich etwas Außergewöhnliches im Besitz hat.
Toms Kollegin Dr. Sita Johanns bekommt von Tom den Auftrag, seinen Widersacher Dr. Walter Bruckmann zu besuchen, um ihm eine Botschaft zu überbringen. Dieser befindet sich in einer forensischen Klinik, weit abgelegen in den Allgäuer Bergen. Aber auch sie kommt sehr bald in arge Bedrängnis....
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten, aber die Situation spitzt sich immer wieder zu. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und auf unterschiedlichen Zeitebenen, die vor den jeweiligen Kapiteln angegeben werden. Tom Babylon muss wieder sehr viel einstecken, man wundert sich manchmal, wie er das alles überlebt. Immer wieder gibt es Überraschungen, Angriffe, enttäuschte Hoffnung oder aussichtslos erscheinende Situationen. Manche Szenen sind regelrecht schaurig, was aber auch die Spannung anheizt.
Die Hauptprotagonisten Tom und Sita sind sehr detailliert und überzeugend beschrieben, man kann ihre Aktionen nachvollziehen und mit der Zeit auch vorausahnen. Beide sind mir nicht sehr sympathisch, aber das spielt keine Rolle, um ihre Verhaltensweisen gedanklich zu unterstützen. Tom wünsche ich nach der Auflösung dieses gewaltigen Falls ganz dringend eine Auszeit und eine kompetente psychologische Betreuung, denn in meinen Augen ist sein Verhalten teilweise psychotisch, besonders im Wahrnehmungsbereich. Dadurch werden auch seine Emotionen beeinflusst. Aber vielleicht ändert sich das nun...
Alles in allem habe ich das dicke Buch (über 600 Seiten) in kurzer Zeit verschlungen, es hat mir äußerst spannende Unterhaltung gebracht und bekommt eine eindeutige Leseempfehlung.

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