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Veröffentlicht am 02.01.2022

Die quälende Sehnsucht nach dem Meer

Red Sky Burning (Bd. 2)
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Tabby, die seit dem verheerenden Tsunami, der auch ihre Mutter das Leben kostete, auf der Flucht ist, empfindet immer wieder diese unendliche Sehnsucht, die an ihren Kräften zehrt und sich nur mit Mühe ...

Tabby, die seit dem verheerenden Tsunami, der auch ihre Mutter das Leben kostete, auf der Flucht ist, empfindet immer wieder diese unendliche Sehnsucht, die an ihren Kräften zehrt und sich nur mit Mühe unterdrücken lässt. Aber woher kommt dieses Verlangen? Auch Denzi, Sohn eines britischen Politikers empfindet immer wieder diesen dringenden Wunsch, sich ins Meer zu begeben. Beide waren im Sommer-Schwimmkurs für besonders begabte Schwimmer, zusammen mit vielen anderen Jugendlichen. Denzi musste den Kurs frühzeitig verlassen, da seine Mutter einen Unfall hatte, so dass er der Katastrophe entkam. War dies Zufall oder geplant? Denn eigentlich hat seine Mutter keine schlimmen Verletzungen....Eine Gruppe von Umweltterroristen, 'der Kreis', bekennt sich zu den Klima-Anschlägen, wie z.B. der Tsunami. Sie wollen damit Druck auf die Politiker ausüben.
Die grundlegende Frage ist , warum Tabby verfolgt wird. Immer wieder wird sie aufgespürt, obwohl sie sehr vorsichtig ist. Wie kommt das? Hat die Penrose Klinik etwas damit zu tun, denn Tabby und Denzi wurden durch künstliche Befruchtung in dieser Klinik 'gezüchtet'.
Im Laufe des Lesens dieses Klima-Thrillers tauchen viele unbeantwortete Fragen auf, und es ist frustrierend, dass nur ein kleiner Teil davon bis zum Ende des zweiten Bandes beantwortet wird. Da war ich dann doch enttäuscht! Es ist klar, dass nicht alles gelöst werden kann, denn es folgt ja schließlich noch ein dritter Band, aber etwas mehr Auflösung hätte mir sehr gefallen. Dieser Mangel wird teilweise ausgeglichen durch das permanent hohe Spannungslevel, das gleich zu Beginn einsetzt und sich bis zum erschreckenden Ende hält. Das hat mir gut gefallen, denn man mochte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Die Themen sind aktuell, der Umweltschutz spielt eine große und tragende Rolle, was ich sehr gut finde, da aktuelle Tendenzen wiedergegeben werden. Der dystopische Ausblick auf inszenierte Umweltkatastrophen hinterlässt einen furchterregenden Eindruck.
Bleibt noch das beeindruckende Cover zu erwähnen, in Rottönen gehalten, passend zum brennenden Himmel, die Augen des Mädchens sind ängstlich und vorwurfsvoll. Absoluter Eyecatcher sind aber die kupferfarben schimmernden Quallen und Meerespflanzen. Sehr schön und kompatibel mit dem Inhalt.
So kann ich eine fundierte Lesempfehlung aussprechen und finde es nur schade, dass weitere Aufklärung erst im dritten Band erfolgt.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Emotionaler Kampf um Anerkennung

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Nachdem ich mich bereits in der Ikonen-Reihe für Fräulein Mozart und Madame Curie begeistert hatte, war dieser neue Band über Prinzessin Diana ein Muss, denn als Fan des englischen Königshauses habe ich ...

Nachdem ich mich bereits in der Ikonen-Reihe für Fräulein Mozart und Madame Curie begeistert hatte, war dieser neue Band über Prinzessin Diana ein Muss, denn als Fan des englischen Königshauses habe ich Dianas Leben seit ihrem Eintritt in die Öffentlichkeit mit Interesse verfolgt, alle glücklichen Momente, alle Tiefgänge, alle Skandale. Ihr Tod hat mich total schockiert, denn sie wurde aus dem Leben gerissen, als dieses gerade begann, wieder Spaß zu machen. Als ich in den sonntäglichen Nachrichten den ersten Satz hörte ('Prinzessin Diana ist tot' ) hat mich dies emotional sehr getroffen, denn irgendwie hatte ich ihr insgeheim immer gewünscht, dass ihre Rebellion gelingt.
Das Buch beschreibt ihr Leben ab dem ersten schüchternen Kennenlernen von Prinz Charles, und es zeigt die tiefe Kluft auf, die seit Beginn dieser Beziehung zwischen den beiden hervortrat. Sie liebt ihn zunächst aufrichtig und würde alles für ihn tun, aber Charles sucht 'nur' eine Frau, die seiner Familie zusagt und die ihm Thronfolger schenkt. Die strengen Sitten und Regeln im Palast stoßen Diana vor den Kopf, aber für ihre große Liebe ist sie bereit, sich unterzuordnen. Von Anfang an hat sie es nicht leicht, denn da ist einerseits Charles Familie, die ihr mit Vorsicht und teilweise auch Spott begegnet, und andererseits ist da diese ständige Dritte im Bunde: Camilla Parker-Bowles. Ich weiß nicht, ob ihr Einfluss auf Charles hier übertrieben dargestellt wird, mir war jedenfalls nicht bewusst, wie tief das Band zwischen beiden war.
Diana leidet zunächst unter einer extremen Einsamkeit und Kälte im Palast, da ist keiner, der ihr Zuwendung und Verständnis entgegenbringt. Sie befindet sich in einem tiefen Zwiespalt zwischen ihrer Liebe zu Charles und ihrer Angst, ihr eigenes Ich aufgeben zu müssen. Da ist es kein Wunder, dass ihre Psyche rebelliert, z.B. in Form von Bulimie. Erst als sie auf ihr Herz hört, tritt eine Wendung ein, denn sie merkt, dass es das ist, was die Menschen haben wollen. Sie geht auf die einfachen Leute zu und lässt ihren Gefühlen freien Lauf. Damit hat sie das Volk auf ihrer Seite!
Das Buch ist spannend und unterhaltsam geschrieben, am liebsten möchte man die Lektüre nicht unterbrechen. Sie zieht einen mit in eine andere Welt, die Welt der britischen Royals.
Sehr gefallen haben mir auch die Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Wohnsitzen der königlichen Großfamilie und zu ihren Eigenheiten und Charaktereigenschaften. Immer wieder gab es kleine Überschneidungen mit anderen Büchern, die ich gelesen habe, und die mir so manches 'Ach ja'- Erlebnis brachten.
Was mir nach der Lektüre bleibt, ist die Erinnerung an eine starke Frau, die es geschafft hat, sich gegen unsinnige Traditionen zu wehren und sich trotz mancher Niederlage zu behaupten in einem Umfeld, das ihr nicht wohlgesonnen war.
Mir gefällt dieses Buch sehr und ich möchte eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Berauschende Aktivitäten zur Abstinenz vom Alkohol

Berauscht vom Leben
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Die beiden Autorinnen beschreiben in ihrem Buch ihre intensiven Kontakte mit Alkohol, bis hin zur Sucht, und wie sie sich seit dem Wendepunkt in ihrem Leben immer mehr vom Mainstream Alkohol abgewendet ...

Die beiden Autorinnen beschreiben in ihrem Buch ihre intensiven Kontakte mit Alkohol, bis hin zur Sucht, und wie sie sich seit dem Wendepunkt in ihrem Leben immer mehr vom Mainstream Alkohol abgewendet haben und dieses Rauschmittel durch andere Aktivitäten mit berauschender Wirkung ersetzt haben.
Das Buch besteht überwiegend aus Erfahrungsberichten über Aktivitäten, die vom Alkohol ablenken und seine Wirkung übertrumpfen. Würde man diese Ratschläge realisieren, müsste man viel Geld ausgeben, denn aus vielen Beispielen wird ersichtlich, dass Geld für die Autorinnen keine Rolle spielt. Mal eben nach Texas fliegen, um einen Sonnenaufgang zu sehen, mal eben ein Motorrad kaufen und einer Frauen-Motorradgruppe beizutreten, mal eben Geschirr kaufen und es zerschmettern, um seine Wut abzureagieren usw. Das sind für mich Dinge, die sich nicht jeder leisten kann und die deshalb nicht als Beispiele dienen dürften. Solche Vorschläge widersprechen in meinen Augen auch dem 'Downsizing', das in diesem Buch propagiert wird. Kurz gesagt, ich finde die Ratschläge wenig praktikabel, und ob sie den gewünschten Effekt erzielen, erscheint mir fragwürdig.
Einige der Aktivitäten der beiden Autorinnen fand ich recht interessant und gaben mir Impulse zur Freizeitgestaltung, aber insgesamt hatte ich etwas anderes erwartet und fühle mich nicht motiviert, auf mein sporadisches Gläschen Wein zu verzichten.
Das Buch erscheint mir weniger als Ratgeber, sondern es entspricht eher einer Selbstdarstellung, wie die beiden Frauen es geschafft haben, dem Alkohol zu entsagen. Ich denke nicht, dass es einen Leitfaden für andere Abstinenzwillige darstellt. Eine wirkliche Hilfe für Alkoholiker ist es mit Sicherheit nicht.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Gruppendynamische Prozesse

Das Geschenk
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Kathrin und Peter beschließen die Weihnachtstage mit Klaus zu verbringen, einem alten Freund, dessen Frau vor einiger Zeit verstorben ist. Die Kinder sind erwachsen und gehen ihre eigenen Wege, aber früher ...

Kathrin und Peter beschließen die Weihnachtstage mit Klaus zu verbringen, einem alten Freund, dessen Frau vor einiger Zeit verstorben ist. Die Kinder sind erwachsen und gehen ihre eigenen Wege, aber früher haben sich beide Familien oft zusammen getan, um etwas zu unternehmen oder Ferien miteinander zu verbringen. Peter freut sich nicht auf das Treffen, da ihn mit Klaus nicht mehr viel verbindet. Aber seine Frau Kathrin hält es für ihre Pflicht, den Witwer aufzuheitern. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als die beiden bei dem alten Freund ankommen und feststellen, dass er eine neue Partnerin hat. Und was für eine.....sie entspricht in keiner Weise der verstorbenen Ehefrau und löst alleine dadurch bei Kathrin starke Aversionen aus.
Von nun an setzen sich in dieser kleinen Gruppe dynamische Prozesse in Gang, die einiges klären, aber auch für so manche Verstimmung sorgen. Vorverurteilungen wechseln sich ab mit Klischeebildung und Arroganz. Nach und nach zeigen die Protagonisten ihr wahres Ich, und dabei wird so manches gut gehütete Geheimnis enthüllt. Ich fand es sehr spannend zu lesen, wie sich die sozialen Beziehungen in der Gruppe verändern, ausgelöst durch Situationen oder Gesprächsnuancen. Die Charaktere sind sehr tiefgründig und werden von der Autorin detailliert beschrieben.
Was mich dann enttäuscht hat, war das eher langatmige und weniger spannende Ende. Hier hatte ich mehr erwartet. Aber abgesehen davon, kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Keine Weihnachtsgeschichte mit Lichterglanz und Harmonie, aber durchaus realistisch.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Ein fragwürdiger Brief

Die Schönheit des Himmels
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Vielleicht versucht Sarah Biasini die traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit auf diese Weise zu bewältigen. Handelt es sich um eine Aufarbeitung ihrer Vergangenheit? Ihr ist nicht viel an persönlicher ...

Vielleicht versucht Sarah Biasini die traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit auf diese Weise zu bewältigen. Handelt es sich um eine Aufarbeitung ihrer Vergangenheit? Ihr ist nicht viel an persönlicher Erinnerung an ihre Mutter geblieben, obwohl sie als Schauspielerin immer wieder in alten Filmen in Erscheinung tritt. Aber da sind keine privaten Emotionen im Spiel.
In ihrem Buch möchte die Autorin ihr distanziertes Verhältnis zu ihrer berühmten und so früh verstorbenen Mutter aufzeigen, und noch viel mehr möchte sie verhindern, dass ihr eigenes Kind auch diese bitteren Erfahrungen machen könnte. Deshalb schreibt sie dieses Buch, um ihrer Tochter Anna etwas zu hinterlassen, das sehr persönlich ist. Hier frage ich mich allerdings, warum diese sehr intimen Dinge in Form eines Buches für alle interessierten Leser veröffentlicht werden. Wie wird ihre Tochter als erwachsene Frau darauf reagieren? Die Autorin beschreibt ihre Schwangerschaft und die Geburt, was teilweise für den Leser recht langatmig ist.
Schlimm wird es nach der Geburt, denn die Autorin beschreibt detailliert ihre Verlustängste, ihre Versagensängste und auch ihr teilweise psychotisches Verhalten. Z.B. verletzt sie sich selbst, um mit ihrer Tochter, die hingefallen war, zu leiden. Wie wäre es einfach mit Trostspenden? Sie möchte ihr Kind am liebsten für sich alleine und wird schon eifersüchtig, wenn der Kindesvater sich mit der Kleinen beschäftigt. Ist dies alles wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt?
Die Autorin beschreibt das Buch als Brief an ihre Tochter, um ihr etwas zu hinterlassen. Der Brief erinnert aber eher an Tagebucheinträge, es fehlt ein roter Faden, denn es sind viele Zeitsprünge enthalten, so dass man sich immer wieder neu orientieren muss, um welche Phase es geht.
Grundsätzlich habe ich laut der Klappenbeschreibung andere Inhalte erwartet, mehr Bezug zu ihrer Mutter, die ich früher als Schauspielerin geschätzt habe. Im Gegenteil bin ich enttäuscht, dass Sarah Biasini ihre Mutter überwiegend kritisiert und sogar Aggressionen entwickelt. Schade!

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