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Veröffentlicht am 04.04.2021

Anders als erwartet, aber nicht schlecht

Falcon Peak – Wächter der Lüfte (Falcon Peak 1)
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Wie es der Covertext ankündigt, geht es um Kendrick, einen Jungen, der mit seinem Vater in die Heimat zurückkehrt und dort auf ein Internat geht, dem sein Vater auch noch vorsteht. Dass sich die Schule ...

Wie es der Covertext ankündigt, geht es um Kendrick, einen Jungen, der mit seinem Vater in die Heimat zurückkehrt und dort auf ein Internat geht, dem sein Vater auch noch vorsteht. Dass sich die Schule nach Schulschluss als Bildungseinrichtung mit einem reinen Mädcheninternat entpuppt fällt dem Helden des Buches eigentlich nicht auf – dem Leser aber schon.
Und sehr schnell überschlagen sich die Ereignisse für Kendrick – wiederkehrende Albträume, seltsame Mitschülerinnen und Lehrerinnen, die bisweilen schlagartig verschwinden, der Wind, den er anfängt zu verstehen und schlussendlich die Entdeckung ein Aves zu sein.

Dass Menschen sich in Tiergestalten wandeln können, hier sind es Greifvögel, ist erst einmal nichts Neues. Für mich ganz unerwartet war die Einbettung eines Jungen in eine bis dahin rein weibliche Gesellschaft, denn alle Aves sind Mädchen und Frauen. Kendrick selbst fällt das gar nicht auf, bis eine seiner Mitstreiterinnen es ihm direkt auf den Kopf zu sagt. Das fand ich schon ein wenig irritierend, denn der Junge wirkt weder unintelligent, noch fantasielos.
Ansonsten ist es der Auftakt zu einer kleineren Jugendfantasygeschichte in dem es um geheimnisvolle Hintergründe aus längst vergessenen Zeiten und natürlich ersten Lebenserfahrungen Heranwachsender geht. Gerade was letzteres betrifft, spricht die Handlung eher Mädchen als Jungen an.
Aber das Buch ist nicht schlecht und da es überwiegend in die Einführung die Gesamthandlung geht, sind am Ende des Buches viele Handlungsstränge erst angefangen, so dass es sich lohnt auf den Folgeband zu warten.

Womit ich so meine Problemchen hatte, und das hat mir generell ein wenig den Lesespaß genommen, war die Darstellung von Kendricks Vater. Ganz speziell war es die Darstellung des Verhältnisses zu Kendrick. Als Vater macht er sich Sorgen um seinen Sohn, der bisweilen seine Konflikte auch mal mit der Faust austrägt. Anscheinend ist Kendrick da in der Vergangenheit auf den Schulen, die er zuvor besucht hatte hin und wieder aufgefallen. Gleich von Beginn an droht er seinem Sohn damit ihn auf ein strenges Internat zu schicken, wenn er hier wieder auffällt.
Doch Kendrick wird von einem der wenigen Mitschüler, die die Schule besuchen beständig provoziert und als es kommt wie es kommen muss und unser junger Held seinem Peiniger eine auf die Nase gibt gibt es sowohl von Lehrerinnen als auch vom eigenen Vater nur Vorwürfe, dass Gewalt keine Lösung ist. Ist es sicher auch nicht, aber gerade sein Vater tadelt und verwarnt immer nur, ohne zuzuhören oder aber seinem Sohn eine Alternative für einen anderen Umgang mit der Situation zu bieten. Ich konnte Kendrick hingegen voll und ganz verstehen.
Der Sinn dieses Handlungsstranges hat sich mir in diesem Buch überhaupt nicht erschlossen und die Figur von Kendricks Vater nur unsympathisch erscheinen lassen.

Als Auftakt finde ich das Buch nicht schlecht. Doch für den nächsten Band besteht aus meiner Sicht schon noch Potential nach oben. Mädchen wird die Geschichte wahrscheinlich sehr gut gefallen. Bei Jungen geht da die Meinung aus meinem Erfahrungsumkreis deutlich auseinander.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Zwölfen sind schon cooler als Elfen

Lilly und die Zwölfen, 1, Elfen verboten
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Die Geschichte ist recht schön, denn das Mädchen Lilly, die sich wegen ihrer zu „runden Form“ beständig Hänseleien durch die Enkelin des Nachbarn ausgesetzt sieht und der es schon schwer fällt sich immer ...

Die Geschichte ist recht schön, denn das Mädchen Lilly, die sich wegen ihrer zu „runden Form“ beständig Hänseleien durch die Enkelin des Nachbarn ausgesetzt sieht und der es schon schwer fällt sich immer an die strickten Gesundheitsregeln ihrer Mutter zu halten begegnet den Zwölfen, den pummeligen Verwandten der Elfen. Und im Gegensatz zu diesen sind sie eben nicht ernst und elegant, sondern lustig, munter und absolut lebensfroh. Und mit ihnen kehrt wieder Leben und Frohsinn in Lillys Leben.

Sibylle Wenzel hat sich in diesem Buch auf sehr humorvolle Weise des Themas Selbstwertgefühl und Mobbing angenommen. Das Thema wurde auch noch in eine nette Rettungsgeschichte für die „Glückseiche“, das Lokal von Lillys Großvater verpackt. Damit hat das Buch eine grundsätzlich schöne Handlung und eine aussagekräftige Message.
Der erste Band von „Lilly und die Zwölfen“ wird wahrscheinlich aber nur Kinder mit einem guten Durchhaltevermögen wirklich fesseln können. Mit 176 Seiten ist es für Zweitklässler doch schon etwas umfangreicher. Und es dauert wirklich recht lange, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt. Da helfen auch die witzigen Illustrationen von Anna-Lena Kühler nicht immer drüber hinweg.
Aber wenn die jungen Leser durchhalten erwartet sie eine zunehmend interessanter werdende, schwungvolle Geschichte, denn die Zwölfen sind schon ein sehr unterhaltsames Völkchen.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Theater im 16. Jahrhundert

Das magische Baumhaus junior (Band 23) - Lampenfieber vor dem großen Auftritt
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Wie es der Covertext bereits verrät reisen Anne und Phillip diesmal in das London des 16. Jahrhunderts.

Dies war wieder einmal eine Geschichte für meinen geschichtsversessenen Sohn, der bisher mit dieser ...

Wie es der Covertext bereits verrät reisen Anne und Phillip diesmal in das London des 16. Jahrhunderts.

Dies war wieder einmal eine Geschichte für meinen geschichtsversessenen Sohn, der bisher mit dieser Zeit Englands lediglich den Namen Elizabeth I. und Piraten verbindet.
Etwas über Gesellschaft und Kultur in London zu erfahren war vollkommen neu für ihn. Und er war daher sehr erstaunt, als er in der Geschichte erfuhr, dass Mädchen auf einer Theaterbühne nicht auftreten durften. Aus seiner Sicht heute komisch.

Mittlerweile muss ich auch gar nicht mehr so viel vorlesen, denn den Text bewältigt er schon ganz gut, abgesehen vielleicht einmal von „Shakespeare“. Aber dazu hat er dann ja mich.

Auch dieser Band bekommt wieder eine klare Leseempfehlung und ist vor allem für geschichtsinteressierte Kinder super.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Da hätte ich gerne eine Fortsetzung

Nicodemus Faust und das Haus der 100 Schlüssel
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Ja, da scheinen sehr langweilige Ferien bei einem etwas verschrobenen Onkel für Nicodemus ins Haus zu stehen. Und dazu noch in einer alten Villa irgendwo im Nirgendwo. Doch irgendwie kommt alles anders, ...

Ja, da scheinen sehr langweilige Ferien bei einem etwas verschrobenen Onkel für Nicodemus ins Haus zu stehen. Und dazu noch in einer alten Villa irgendwo im Nirgendwo. Doch irgendwie kommt alles anders, als er Tomek und Mandragora kennenlernt, einen silbernen Ring findet und von einer Welt jenseits unserer Welt erfährt.
Da beginnen die Ferien richtig spannend zu werden.

Dieses Buch war das Erstlingswerk von Hendrik Lambertus im Kinderbuchbereich. Und ich finde es sehr schade, dass es obwohl er mittlerweile andere Kinderbücher publiziert hat, keine Fortsetzung mit Nicodemus gibt. Immerhin ist es das Haus der 100 Schlüssel.

Dabei haben sowohl Geschichte als auch Figuren wirklich viel Potential für eine Fortsetzung des Geschehens. Das Abenteuer selbst um die Gestaltwandler ist zwar in sich abgeschlossen, aber mit bereits angedeuteten Fäden für eine Fortsetzung.

Es wäre also sehr schade, wenn da nicht noch mehr kommen würde, denn das Abenteuer spricht die Zielgruppe der älteren Grundschüler sicherlich gut an und ist sowohl für Jungen, als auch für Mädchen ein tolles Abenteuer.
Zudem würde ich doch ganz gerne auch weitere Illustrationen von Alexandra Helm sehen wollen. Ihre schwarz-weißen Zeichnungen, die die Kapitel einleiten sind gut gewählt und erzählen so einiges zu den danach folgenden Inhalten.

Also, das Buch ist ein sehr gelungenes Gesamtpaket, von dem ich wirklich gerne, gerne mehr lesen würde.

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Ich war hin und weg!

Nobbi, der Mutmachhase (Band 2)
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Wieder einmal eine richtig schöne, herzerwärmende Kindergeschichte zu Vorlesen, in der Kinder lernen, dass man alles erreichen erreichen kann, wenn man sich nur helfen lässt. Keiner ist zu jung, um Dinge ...

Wieder einmal eine richtig schöne, herzerwärmende Kindergeschichte zu Vorlesen, in der Kinder lernen, dass man alles erreichen erreichen kann, wenn man sich nur helfen lässt. Keiner ist zu jung, um Dinge zu schaffen, die man sich vorgenommen hat; man muss es halt nur einmal in der Gruppe versuchen.
Diese Botschaft des Buches hat mir gefallen und sollte unbedingt an Kinder herangetragen werden.

Zudem sind die Illustrationen des Buches wirklich niedlich. Es macht richtig Spaß sich das Buch mit kleineren Kindern gemeinsam anzusehen und die Geschichte auch frei zu erzählen.
Und ein ganz, wirklich ganz großer Pluspunkt an den Verlag zur Qualität des Buches. Es ist sehr schön fest in der Bindung und lässt sich trotzdem richtig weit öffnen, ohne dass der Buchrücken leidet. Und das starke (beschichtete?) Papier finde ich super. Selbst grobmotorische Kinder bekommen die Seiten weder eingerissen, noch zu stark geknickt, so dass lange Freude am Buch besteht.

Mein Sohn fand die Geschichte ganz gut. Er ist mit 8 Jahren aber weitestgehend aus der Altersgruppe raus um die Geschichte wiederholt zu lesen. Und mein Neffe ist noch nicht ganz in dem Zielgruppenalter. Eigentlich würde ich das Buch gerne in meinem Regal stehen lassen, da ich die Bilder so schön finde. Doch auf der anderen Seite sollte das Buch viel mehr Kinder erreichen. Und so ringe ich gerade ganz hart mit mir selber, ob ich mein Rezensionsexemplar nicht unserer Waldkindergartengruppe hier im Dorf schenke. Da könnte ich mir absolut sicher sein, dass es öfter vorgelesen wird.

Aber ganz klar ist, dass das Buch eine absolute Leseempfehlung von mir bekommt. Es gehört für mich in jedes Kinderzimmer.

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