Profilbild von Tanpopo

Tanpopo

Lesejury Star
offline

Tanpopo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tanpopo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2019

Auch die Kunst kann tödlich sein

Tod in Blau
0

Ein bekannter Maler wird ermordet aufgefunden und zunächst gibt es kaum Hinweise, nach einer Weile stellt sich aber heraus das es einen Zeugen gibt, der sich aber durchgehend vor der Polizei versteckt ...

Ein bekannter Maler wird ermordet aufgefunden und zunächst gibt es kaum Hinweise, nach einer Weile stellt sich aber heraus das es einen Zeugen gibt, der sich aber durchgehend vor der Polizei versteckt – nicht nur vor der Polizei, denn auch andere suchen ihn. Wechsler muss also schnell handeln.

Ein gelungener und spannender Fall entwickelt sich der sich sehr gut liest. Der Roman geht aber auch wieder auf das persönliche Leben von Wechsler ein; die Schwierige Beziehung zu seiner Schwester und auch zu Clara, der Buchhändlerin und Bibliothekarin aus dem ersten Band.

Insgesamt ist es wieder ein Roman der sehr von der Stimmung lebt die dem Leser vermittelt wird. Der Autorin gelingt es mich wirklich gedanklich ins Berlin der 20er Jahre zu versetzen. Sie geht wieder auf die Gegebenheiten der Zeit ein, die Probleme im normalen Leben und beschreibt alles sehr bildlich, so dass man es vor Augen hat – ohne aber zu viel zu schreiben, so das es nicht überladen wirkt. Es war ein Roman den ich an einem Stück durchgelesen habe und nur einmal unterbrechen musste, um mir gleich Band 3 der Reihe zu bestellen, da ich von der Reihe anscheinend nicht genug bekommen kann.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Wenn erste Gefühle ausgenutzt werden

Der magische Blumenladen, Band 7: Das verhexte Turnier
0

Das wohl wichtigste Fußballspiel des Jahres steht vor der Tür – Rivenhoe gegen Bluestedt und natürlich will Violet ihre Freundin Jack unterstützen. Und so sieht sie sich ein Spiel der gegnerischen Mannschaft ...

Das wohl wichtigste Fußballspiel des Jahres steht vor der Tür – Rivenhoe gegen Bluestedt und natürlich will Violet ihre Freundin Jack unterstützen. Und so sieht sie sich ein Spiel der gegnerischen Mannschaft an, bei dem sie ihr Herz zum ersten Mal an den gegnerischen Stürmer Jordan verliert. Sie ist richtig erfreut, als es keine Probleme gibt, ihn zu Jacks Geburtstagsfeier mitzubringen, denn dort versammelt sich ja das ganze Fußballteam von Rivenhoe. Doch spielt Jordan mit offenen Karten?

Ich bin ja aus dem Alter raus, in denen man Teenagerserien liest, doch die Reihe ist gerade für junge Mädchen schön gemacht.
Gina Mayer beschäftigt sich sehr einfühlsam und unterhaltsam mit Problemen, die ein junger Teenager so haben kann. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch erste Zuneigung und wie leicht sich diese hintergehen lässt. Die schönen Illustrationen von Joëlle Tourlonias unterstützen die Geschichte wunderbar.
Mit 134 Seiten und einer altersgerechten Schriftgröße sollten Grundschüler beim Lesen auch nicht überfordert sein.

Was ich an der ganzen Serie einmal hervorheben möchte sind immer die kleinen Rezepte am Ende der jeweiligen Bände, die auch einen Bezug zum Inhalt haben. In diesem Band kann ein Superspezialglückspunsch nachgemixt werden, der sehr lecker klingt.

Der magische Blumenladen ist eine schöne Kinderbuchreihe für Grundschüler, die Mädchen auf jeden Fall anspricht, von der ich aber denke, dass der ein oder andere Band auch ruhig einmal von Jungen zur Hand genommen werden sollte.

Veröffentlicht am 05.05.2019

„Ist das Ihr Ernst? Ein Deutscher“

Die Falkenburg Chroniken / Die Falkenburg-Chroniken: Der Ägyptologe
0

Diese Aussage Carters, als ihm Carl Falkenburg als Mitglied seines Grabunsteams vorgeschlagen wird blieb mir bis zum Ende des Buches im Hinterkopf und lies mich über einige gelesene Situationen schmunzeln.

Über ...

Diese Aussage Carters, als ihm Carl Falkenburg als Mitglied seines Grabunsteams vorgeschlagen wird blieb mir bis zum Ende des Buches im Hinterkopf und lies mich über einige gelesene Situationen schmunzeln.

Über den fiktiven Charakter Carl Falkenburg nimmt der Autor den Leser mit zur Grabungssaison 1922 bis 1924 ins Tal der Könige – zur berühmten Carter-Grabung. Und man erlebt alles mit – die tatsächlich vor Ort agierenden Archäologen, die Auseinandersetzungen mit der Antikenverwaltung, die geschichtlichen Umbrüche Anfang der 20er Jahre in Ägypten, den Presse-Rummel und natürlich auch den „Fluch des Pharao“, der damals so gerne zitiert wurde.

Ohne einen Anspruch auf historische Korrektheit zu erheben gelingt es dem Autor eine glaubwürdige Gesamtdarstellung der Carter-Grabung zu vermitteln. Sicher wurde mit dichterischer Freiheit die eine oder andere Situation etwas anders, als in der Realität dargestellt, aber das Gesamtpaket, die Atmosphäre überzeugt. Von daher kann man das Buch doch recht beruhigt auch in die Rubrik Historischer Roman aufnehmen, auch wenn es bei den Falkenburg-Chroniken an und für sich im Kern nicht um historischen Stoff geht.

Da es sich um ein Spin-Off handelt hoffe ich noch mehr über Carl Falkenburg (und seinen Bruder Richard) in Zukunft zu hören. Denn auch wenn es in diesem Roman eher ruhig und ziemlich „grabungsorientiert“ zugeht, gibt der Autor genügend Anspielungen und Hinweise auf möglich folgende Entwicklungen um die Gebrüder Falkenburg. Aber ich hoffe dass es wie in der Geheimaktereihe doch immer irgendwie auch im archäologischen Milieu verwurzelt bleibt. Ich mag das sehr.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Epische Darstellung

Der erste Kaiser
0

Mich überzeugte auch in diesem Comic die Art und Weise der Zeichnungen Chen Uens. Für mich liegen die Bilder immer irgendwo zwischen typisch chinesischer Tuschmalerei und klassischem Comic. Aber das macht ...

Mich überzeugte auch in diesem Comic die Art und Weise der Zeichnungen Chen Uens. Für mich liegen die Bilder immer irgendwo zwischen typisch chinesischer Tuschmalerei und klassischem Comic. Aber das macht die Darstellungen auch so kraftvoll und unverwechselbar. Durch übersteigerte Darstellungen arbeitet der Autor bereits im Bild, ohne dass man die Textblasen immer gleich dazu lesen muss, die Charakteristika und Motivationen der handelnden Personen heraus.
Auch dieses in Din A4 herausgegebene Buch ist wieder zweiteilig – die deutsche Übersetzung von Marc Herrmann, sowie das chinesische Original Chen Uens. Da ich des Chinesischen nicht mächtig bin, muss ich mich an die deutsche Übersetzung halten und fand auch hier die vereinzelten Fußnoten des Übersetzers sehr hilfreich. Marc Herrman unterstützt dadurch Bezüge, die man als Ausländer nicht so einfach erkennen kann, die einem Chinesen gewiss aber selbstverständlich erscheinen.

Zudem ist die am Ende des Buches aufgeführte Zeittafel sowie die kleine Karte für historisch Interessierte informativ und hilfreich.

Ich denke, dass das Buch bei Comicfans die das historische Genre bevorzugen sehr gut aufgehoben ist, sowie bei Lesern, die ihre Chinesischkenntnisse pflegen und erweitern wollen. Rein historisch Interessierten kann ich das Buch nur ans Herz legen, sofern sie sich des Genres (eben Comic) und den damit einhergehenden charakteristischen Überzeichnungen der handelnden Personen bewusst bleiben.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Epische Heldengeschichten aus dem antiken China

Helden der östlichen Zhou-Zeit - Band 3 - Der Kranichkönig
0

Die östliche Zhou – Zeit (770 – 256 v. Ch.) umfasst gut 500 Jahre des chinesischen Altertums. Chen Uen widmete sich in dem vorliegenden Band den bekannten Helden Fei Bao, Qu Yuan, Wang Jian, Herzog Yi ...

Die östliche Zhou – Zeit (770 – 256 v. Ch.) umfasst gut 500 Jahre des chinesischen Altertums. Chen Uen widmete sich in dem vorliegenden Band den bekannten Helden Fei Bao, Qu Yuan, Wang Jian, Herzog Yi von Wei, der „Schönen Diestel“, Shen Baoxu, dem philosophen Mo Zi sowie Yang Youji.

Die kurzen Geschichten werden vor allem durch den einzigartigen Zeichenstil des Autors lebendig. Ich habe Stile des klassischen Mangas sowie der traditionellen chinesischen Tuschmalerei erkennen können. Zudem erinnerten einzelne, vor allem großformatige Zeichnungen mich sehr stark an Holzschnittdrucke aus der chienesischen Literatur. Dieser Mix gefällt mir sehr.

Zu den einzelnen Geschichten kann ich nur sagen, dass die Übersetzungen durch Marc Herrmann sehr stimmig waren und mir auch die Anmerkungen des Übersetzers an einigen Stellen sehr gefielen. Die Geschichten selber sind thematisch schön gewählt und wiesen meiner Meinung nach die für die chinesische Geschichtsschreibung typischen Übersteigerungen auf. Das ist aber nicht negativ gemeint, denn in den Überzeichnungen der Persönlichkeiten zeigt sich immer ein lehrreicher Kern.

Der Comic ist zudem sicherlich auch für Menschen, die die chinesische Sprache erlernen interessant, denn es ist wie die meisten Comics und Mangas des Verlages in zwei Teile untergliedert. Voran steht die deutsche Übersetzung. Im zweiten Teil des Buches liegt dann das chinesische Original vor.