Berlin, 1922. Der Maler Arnold Wegner erregt mit seinen provokanten Bildern Bewunderung – und Abscheu. Als er tot in seinem Atelier gefunden wird, führt eine erste Spur Kommissar Wechsler zur dubiosen Asgard-Gesellschaft. Gibt es eine Verbindung zu dem geheimnisvollen Toten, den man kurz zuvor aus dem Landwehrkanal gezogen hat?
Im seinem zweiten Fall bekommt es Leo Wechsler mit einem Mordfall zu tun, der sich im Künstlermilieu Berlins des Jahres 1922 ereignet hat. Die Autorin macht hier den Unterschied in den Lebensbedingungen ...
Im seinem zweiten Fall bekommt es Leo Wechsler mit einem Mordfall zu tun, der sich im Künstlermilieu Berlins des Jahres 1922 ereignet hat. Die Autorin macht hier den Unterschied in den Lebensbedingungen zwischen Arm und Reich zum Thema und baut darum herum ihren Kriminalfall auf. Sehr intensiv zeigt sie den Kontrast in den Jahren der Weimarer Republik auf, und es entfaltet sich ein atmosphärisch dichter HistoKrimi. Wer den 1. Fall kennt, wird hier schnell auf bekannte Figuren treffen, aber auch einige Örtlichkeiten wiedererkennen. Der Schreib- und Erzählstil ist wie schon im Vorgänger sehr angenehm und dadurch sehr unterhaltsam zu lesen. Da sich die Krimihandlung Stück für Stück entwickelt, bleibt bis zum Schluss die Spannung wer nun der Täter war, erhalten. Dieser neue Fall für Leo Wechsler hat mir einen ticken besser gefallen als sein Vorgänger. Leser die das Flair der 1920er Jahre in Berlin erlesen wollen, denen sei dieser HistoKimi sehr empfohlen. Ich vergebe volle 5 Sterne.
Ein bekannter Maler wird ermordet aufgefunden und zunächst gibt es kaum Hinweise, nach einer Weile stellt sich aber heraus das es einen Zeugen gibt, der sich aber durchgehend vor der Polizei versteckt ...
Ein bekannter Maler wird ermordet aufgefunden und zunächst gibt es kaum Hinweise, nach einer Weile stellt sich aber heraus das es einen Zeugen gibt, der sich aber durchgehend vor der Polizei versteckt – nicht nur vor der Polizei, denn auch andere suchen ihn. Wechsler muss also schnell handeln.
Ein gelungener und spannender Fall entwickelt sich der sich sehr gut liest. Der Roman geht aber auch wieder auf das persönliche Leben von Wechsler ein; die Schwierige Beziehung zu seiner Schwester und auch zu Clara, der Buchhändlerin und Bibliothekarin aus dem ersten Band.
Insgesamt ist es wieder ein Roman der sehr von der Stimmung lebt die dem Leser vermittelt wird. Der Autorin gelingt es mich wirklich gedanklich ins Berlin der 20er Jahre zu versetzen. Sie geht wieder auf die Gegebenheiten der Zeit ein, die Probleme im normalen Leben und beschreibt alles sehr bildlich, so dass man es vor Augen hat – ohne aber zu viel zu schreiben, so das es nicht überladen wirkt. Es war ein Roman den ich an einem Stück durchgelesen habe und nur einmal unterbrechen musste, um mir gleich Band 3 der Reihe zu bestellen, da ich von der Reihe anscheinend nicht genug bekommen kann.
Leo Wechsler steht vor einem Rätsel, als der Maler Arnold Wegner tot in seinem Atelier aufgefunden wird. Nicht jeder war über die Bilder des Malers begeistert. Er hat nicht davor zurückgeschreckt, die ...
Leo Wechsler steht vor einem Rätsel, als der Maler Arnold Wegner tot in seinem Atelier aufgefunden wird. Nicht jeder war über die Bilder des Malers begeistert. Er hat nicht davor zurückgeschreckt, die Welt so zu malen, wie er sie gesehen hat. Dabei waren seine Bilder nicht unbedingt für jeden Betrachter schön zu nennen. Wegner hat seine eigenen Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg und die Zeitgeister dieser Zeit verarbeitet. Die Spuren führen den Kommissar letztendlich zu einer rechtsextremen Gruppe, die als Asgard-Gesellschaft in Berlin bekannt ist. Auch die Tänzerin Thea Papst hat sachdienliche Hinweise, die Leo gut gebrauchen kann.
Leo Wechsler steht wieder vor einem schwierigen Fall. Diesmal gerät er tief in die Künstlerszene Berlins. Der ermordete Maler hat mit seinen Bildern eine gewisse Berühmtheit erlangt, was die Ermittlungen für Leo nicht unbedingt einfacher gestaltet. Susanne Goga hat ein interessantes Umfeld für diesen Krimi erschaffen. Jeder scheint irgendetwas verbergen zu wollen und keiner will so recht mit der Polizei zusammenarbeiten. Dabei beleuchtet die Autorin gekonnt die Künstlerszene dieser Zeit.
Auch das soziale Umfeld wird hier authentisch widergespiegelt. Die Inflation ist genauso Thema wie das Leben im Allgemeinen. Von den Unterschieden zwischen der Oberschicht und den Menschen auf der Straße wird ebenso erzählt. Susanne Goga hat es gut verstanden, diesen historischen Hintergrund in das Leben von Leo Wechsler mit einzubinden. Mir gefällt die Mischung aus Krimi mit historischem Hintergrund gut.
Die Ermittlungen zu diesem Fall stehen im Vordergrund und die Spuren klären sich von Seite zu Seite, gleichzeitig erzählt die Autorin auch aus dem Leben des Kommissars. Das Verhältnis zu seiner Schwester und zu den Kindern wird immer mal wieder aufgegriffen. Ich mag die ruhige Art, wie Susanne Goga von den Geschehnissen schildert. Die Wechsel zwischen Ermittlungen und Privatem sind gut gewählt. Die Dialoge dabei ansprechend und passend. Die Spannung baut sich so zudem nach und nach auf, gerade weil im rechten Augenblick immer wieder die Szenen gewechselt werden. Die Einblicke in das Leben der 20-Jahre hat Susanne Goga anschaulich mit einfließen lassen. Gerade die Thematik der Künstlerszene fand ich gut beleuchtet.
Fazit:
Band 2 „Tod in Blau“ ist ein spannender Krimi vor historischer Kulisse, den ich sehr gern gelesen habe. Die Autorin hat es geschickt verstanden, den Tod eines Malers in Szene zu setzten und diesen dann so nach und nach aufklären zu lassen. Nicht immer waren die Wendungen vorhersehbar. Die Einblicke in das Privatleben von Leo Wechsler waren gut gewählt, sodass sich ein schönes Gesamtbild ergeben haben.
Berlin 1922. Arnold Wegner malt seine Zeit in starken Kontrasten – Armut und Luxus, Krieg und Vergnügungssucht, Krankheit und Irrsinn. Seine radikalen Bilder, in denen er sich provokant mit der Gesellschaft ...
Berlin 1922. Arnold Wegner malt seine Zeit in starken Kontrasten – Armut und Luxus, Krieg und Vergnügungssucht, Krankheit und Irrsinn. Seine radikalen Bilder, in denen er sich provokant mit der Gesellschaft und der jüngsten Vergangenheit, dem Ersten Weltkrieg, auseinandersetzt, erregen Bewunderung und Abscheu, lassen aber niemanden kalt. Als der Maler tot in seinem Atelier gefunden wird, führt eine erste Spur Kommissar Leo Wechsler zur rechtsextremen Asgard-Gesellschaft, in der viele ehemalige Offiziere verkehren.
Gibt es möglicherweise auch eine Verbindung zu dem Toten im Landwehrkanal, bei dem ein Schriftwechsel mit der Asgard-Gesellschaft gefunden wurde? Die Ermittlungen kommen nicht recht voran, bis Leo Wechsler einen Hinweis von der avantgardistischen Tänzerin Thea Pabst erhält. Und es stellt sich heraus, dass es einen Zeugen gibt – der jedoch entzieht sich allen Befragungen durch die Polizei.
"Tod in Blau" ist der zweite von bisher insgesamt neun Teilen der historischen Krimiserie von Susanne Goga. Ich habe Teil 1 nicht gelesen, hatte aber auch nicht das Gefühl, ich hätte etwas verpasst, um diesen Teil besser zu verstehen. Die Fälle sind eh in sich abgeschlossen.
Hauptfigur ist Kriminalkommissar Leo Wechsler, der als Witwer und Vater zweier Kinder mit seiner unverheirateten Schwester Ilse zusammenwohnt. Ein Arrangement, das wohl eher aus der Not heraus geboren wurde, denn es gibt oft Spannungen zwischen Leo und Ilse. Aber als Polizist mit unregelmäßigen Arbeitszeiten bleiben ihm nicht viel Alternativen.
Leo ist oft impulsiv, aber dann holt ihn sein Kollege und Freund Robert Walther wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Überhaupt legt Leo viel Wert auf die Zusammenarbeit in seinem Team.
Weitere interessante Charaktere sind Clara Bleibtreu, eine Bibliothekarin, die Ärztin Martha Schott, sowie der zwölfjährige Paul, der ein wichtiger Zeuge im Mordfall des Malers Wegner ist.
Susanne Goga bringt dem Leser die "Goldenen Zwanziger" näher, die gar nicht so golden waren. Die Zeiten sind hart. Der erste Weltkrieg ist vorbei und die Inflation hat das Land voll im Griff, die Preise steigen, der Wert des Geldes sinkt. Hunger und Elend sind auf den Straßen allgegenwärtig und jeder ist sich selbst der Nächste. Wohin das führen wird, wissen wir heute natürlich, aber damals gab es doch noch den einen oder anderen Hoffnungsschimmer, dass alles bald besser wird. Lebendig und atmosphärisch erleben wir die verschiedenen Facetten einer Metropole.
Der Kriminalfall selbst ist ebenfalls gut durchdacht und bis zum Ende bleibt es spannend in der Frage, wer den Maler ermordet hat und warum.
Schade fand ich allerdings, dass der erste Todesfall nicht aufgeklärt wurde. Aber vielleicht kommt das noch im nächsten Teil? Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.
Auch der zweite Teil aus dieser Reihe hat mir gefallen, weiterhin sind die Charaktere für mich aber ausbaufähig. Aber insgesamt eine gute Fortsetzung, ich bleibe am Ball.
Auch der zweite Teil aus dieser Reihe hat mir gefallen, weiterhin sind die Charaktere für mich aber ausbaufähig. Aber insgesamt eine gute Fortsetzung, ich bleibe am Ball.