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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2019

Nicht der packendste Roman aus der Welt von Splittermond

Alles zum Schein
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Der Roman hat eigentlich eine sehr geradlinige Handlung. Ein Schüler kommt neu an eine etwas unheimliche Magierakademie und erfährt über eine Gefährtin, dass an der Schule Schüler verschwunden sind, es ...

Der Roman hat eigentlich eine sehr geradlinige Handlung. Ein Schüler kommt neu an eine etwas unheimliche Magierakademie und erfährt über eine Gefährtin, dass an der Schule Schüler verschwunden sind, es einen unheimlich wirkenden Zirkel gibt und der Akademieverwalter auch etwas dubios wirkt. Zeitgleich werden in der gesamten Umgegend Anwohner durch Söldner entführt und an eine dubiose Gruppe verkauft. Diese benötigen die Entführten für ein Ritual, um ein Wesen aus Feenwelt, dem sie verfallen waren, in diese Welt zu ziehen. Das das nicht gut ist und letztendlich verhindert werden muss stellt im Wesentlichen die Geschichte dar.
Im Verlauf der Handlung werden recht viele Charaktere eingeführt, die auch relativ komplex sind.

Alles in Allem also durchaus ein Stoff für eine gute Fantasystory. Aber irgendwie packte mich die Handlung nicht. Ich musste das Buch immer wieder zur Seite legen. Weder der Schreibstil noch die einzelnen Handlungsstränge konnten mich in ihren Bann ziehen. Es war alles sehr langwierig, aber zugleich auch wieder irgendwie Standard. Anders kann ich es eigentlich nicht in Worte fassen.

Zusammenfassend ist es schon ein nettes Fantasywerk, aber da bleibt bei mir einfach nichts im Nachklang, als dass ich mich ein wenig durchgequält habe.
Dieses Buch ist eben halt Geschmackssache.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Nette Sci-Fantasy mit einem Hauch Shadowrun

Porta Immortalis
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Zum Inhalt möchte ich hier eigentlich gar nicht zu viel wiedergeben. Den sollte jeder ruhig selber lesen. Auch wenn hinter dem gesamten Auftrag „höhere Mächte“ stehen, sind diese sehr solide und organisch ...

Zum Inhalt möchte ich hier eigentlich gar nicht zu viel wiedergeben. Den sollte jeder ruhig selber lesen. Auch wenn hinter dem gesamten Auftrag „höhere Mächte“ stehen, sind diese sehr solide und organisch in die Gesamthandlung eingebaut. Auch übernatürliche Protagonisten wirken wie all die anderen Personen wie „Leute von nebenan“.

Insgesamt wird man in eine Welt entführt, die an ein gutes Gemisch aus Cyberpunk und Shadowrun erinnert. Der Autor entwickelt dabei eine sehr stimmige Welt mit gut durchdachten Charakteren. Das gemeinsam mit dem guten Erzählstil macht die kurze Geschichte sehr rasant und unterhaltsam. Ich würde jederzeit ein weiteres Werk des Autors lesen, dass in diese Richtung geht.

Das Buch steht bei mir im Leseregal und ich kann es eben Lesern empfehlen, die etwas beklemmende Zukunftsvisionen, geprägt von mächtigen Konzernen mit einem kleinen Kick Fantasy mögen.

Veröffentlicht am 09.03.2019

Religiöse Lebenswelt im 10. Jahrhundert

Stabilitas loci - Der Weg der Wiborada
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Wie es Titel und Kladdentext bereits aussagen geht es um die Darstellung des Lebens der Heiligen Wiborada.

Zum Leben der Heiligen selbst gibt es zwei historische Quellen, beide jedoch erst nach deren ...

Wie es Titel und Kladdentext bereits aussagen geht es um die Darstellung des Lebens der Heiligen Wiborada.

Zum Leben der Heiligen selbst gibt es zwei historische Quellen, beide jedoch erst nach deren Tod verfasst. Für das 10. Jahrhundert ist das nicht ungewöhnlich – und so hatte die Autorin genügend Raum, um durch Recherchen rund um die Lebenswelt Wiboradas einen in sich sehr stimmigen Roman zu erschaffen.

Sehr gelungen fand ich den Kreis, den die Autorin erschuf, indem sie mit einem Ungarneinfall in der Kindheit die Lebensgeschichte der Heiligen beginnt und schlussendlich auch beendet. Das finde ich sehr gelungen.
Doch gleich nach dem traumatischen Kindheitserlebnis Wiboradas begann das Buch für meinen Geschmack zu schwächeln. Denn bis zum Antritt der Pilgerreise nach Rom schildert die Autorin sehr stark die religiöse Seite und Verklärtheit Wiboradas. Dabei lässt die Autorin Wiborada sehr, sehr viele Psalmen rezitieren, die sie Original in Latein und anschließend dann übersetzt wiedergibt. An und für sich finde ich das nicht schlecht, es war mir nur einfach viel zu viel und zu wenig Handlung neben der religiösen Verklärung.

Doch mit der Reise nach Rom bis zum Ende des Buches hin relativiert sich dann alles. Die Autorin lässt viel mehr Einblick in die Lebenswelt des 10. Jahrhunderts einfließen. Die Schwierigkeiten, die die Kirche in dieser Zeit hatte, ihr schwindender Einfluss, das Wiedererstarken alter Gebräuche im Alltag der einfachen Bevölkerung. Besonders schön fand ich dann auch die Darstellung Wiboradas als eine Frau, die das starke Bedürfnis hatte ihre eigene Religiosität zu leben, ohne dabei den Bezug zu der sie umgebenden Wirklichkeit zu verlieren.

Den Schreibstil der Autorin finde ich sehr gut. Es gelingt ihr mittels Sprache sehr intensive Charaktere zu generieren, die auch noch nach dem Lesen einen starken Nachklang bei mir hinterlassen haben.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Fantasy, aber kein Kinderbuch

Der Spiegelwächter
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An und für sich halte ich den Roman für ziemlich lesenswert. Die Autorin gehört zu den wenigen Schriftstellerinnen, der es gelingt eine gut durchdachte und damit schön nach erlebbare Fantasywelt zu gestalten. ...

An und für sich halte ich den Roman für ziemlich lesenswert. Die Autorin gehört zu den wenigen Schriftstellerinnen, der es gelingt eine gut durchdachte und damit schön nach erlebbare Fantasywelt zu gestalten. Die Wesen, die diese Welt bewohnen sind liebevoll beschrieben, mit jeweils ganz eigenen Charakterzügen. Eldrid ist halt eine Welt, die man gerne bereisen würde. Und vor allem, die Welt hat genügend Ecken und Kanten, dass sich ordentlich Stoff für eine spannende Story bietet.

Leider komme ich da aber auch schon zu den Kritikpunkten, denn die eigentliche Geschichte klingt in diesem ersten Band nur an und kann sich nicht entfalten. Das liegt aus meiner Sicht an verschiedenen Punkten und auch wenn meine Ausführungen jetzt etwas länger werden, will ich das Buch dadurch nicht herabsetzen – ich finde es schon lesenswert, wenn es auch nicht ganz meins ist.

Aus meiner Sicht wird die eigentliche Geschichte durch unendlich lange Dialoge viel zu sehr in den Hintergrund gedrängt. Und hier liegt die Ursache, warum das Buch für mich schwächelt. Ludmilla ist als Protagonist einfach nur anstrengend und leider in der Darstellung einer 15jährigen nicht gelungen. Teenager handeln noch viel mehr aus dem Bauch heraus, als sich Situationen zu durchdenken. Für mich hat die Autorin zu häufig „erwachsenes“ Gedankengut in Ludmillas innere Monologe und Dialoge hineingelegt. Und sehr regelmäßig bemühte Beschreibungen wie anfunkeln, schmollen, Kinn vorschieben, angiften machen Ludmilla nicht zu einem eigenwilligen Teen, sondern auf Dauer nur unsympathisch. Zudem gibt die Autorin Handlungen die bereits geschehen sind, anderen Mitcharakteren jedoch im Handlungsverlauf noch mitgeteilt werden müssen gerne noch einmal wortwörtlich durch Beteiligte wieder. Das zieht Dialoge und Diskussionen unnötig in die Länge und drängt eigentliche Handlungen in den Hintergrund.

Soweit die Schwächen des Buches für meinen privaten Geschmack. Jetzt muss ich mich jedoch noch einmal zur Altersgruppierung des Buches äußern.

Offiziell hatte Annina Safran bei Erscheinen den Roman in die Altersgruppe 8-12 Jahre und damit als Kinderbuch eingeordnet. Mittlerweile hat sie das empfohlene Lesealter auf 10-12 Jahre heraufgesetzt. Das ist immer noch der Kinderbuchbereich.

Für mich handelt es sich eher um ein Jugendbuch oder auch den Bereich der Jung Adult. Dort wird es denke ich wirklich begeisterte Leserinnen finden, die vor allem Romane lieben, in denen es um die Darstellung von Charakterentwicklungen, eingebettet in eine wunderschöne Fantasywelt geht.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Spannende Reise an den Rand des Römischen Reiches

Roman Quest - Flucht aus Rom
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Als seine Familie denunziert wird erhält Juba die Verantwortung für seine Geschwister Fronto, Ursula und Dora. Er soll sie und sich zu seinem Onkel nach Britannien in Sicherheit bringen. Keine leichte ...

Als seine Familie denunziert wird erhält Juba die Verantwortung für seine Geschwister Fronto, Ursula und Dora. Er soll sie und sich zu seinem Onkel nach Britannien in Sicherheit bringen. Keine leichte Aufgabe für einen Heranwachsenden, doch Juba stellt sich der Verantwortung und begibt sich mit seinen Geschwistern auf eine gefährliche und beschwerliche Reise, auf der nicht alle Menschen immer die sind, die sie zu scheinen sein.

Mit „Roman Quest“ ist ein schönes und spannendes Kinderbuch auf den Markt gekommen, dass junge Leser recht behutsam in eine für uns heute durchaus raue Welt mitnimmt. Die zum Teil aus heutiger Sicht nicht immer leicht nachvollziehbare Welt in der die Kinder leben ist kindgerecht für junge Leser formuliert. Der recht einfache und klare Schreibstil der Autorin trägt dazu bei und wird zudem noch durch die Gliederung in kurze Kapitel unterstützt.

Die Charaktere der Geschwister sind wunderbar gemischt und entwickeln sich sehr stark und unterschiedlich im Handlungsverlauf, was sie alle sympatisch macht; für hinzukommende Charaktere gilt dies auch. Man kann die Stärken, aber auch die Schwächen der Kinder und Jugendlichen gut mitempfinden.

Caroline Lawrence hat viele lateinische Begriffe in den Roman übernommen, deren Erklärung sie zum Teil in die Handlung einbaut; zum Teil auch noch einmal am Ende des Buches kurz zusammenfasst. Das hat mir recht gut gefallen.

Was mir nicht ganz so gut gefiel, jedoch zu hundert Prozent meinem eigenen Leseempfinden entgegenläuft (und damit Klagen auf hohem Niveau entspricht) ist eine etwas zu starke Überlatinisierung. Konkret meine ich die Verwendung von Pater und Mater für Vater und Mutter. Dadurch wirkt das Buch nicht unbedingt historischer. Es hemmt eher ein wenig den schönen Lesefluss. Ansonsten sind alle lateinischen Begrifflichkeiten gut dosiert eingesetzt.

Ich denke, dass das Buch von Kindern gerne gelesen werden wird. Es hat eine gute Mischung von Abenteuer mit Geschichte.