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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Ein leichter Krimi, der vor allem durch seine Charaktere berührt

Das Strahlen des Herrn Helios
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Das Buch hat mich zuerst einmal durch das schöne Cover gecatcht. Dass es sich eher um einen Fantasykrimi mit wahrhaft tierischen Protagonisten handelt hielt mich nicht vom Lesen ab, denn eigentlich mag ...

Das Buch hat mich zuerst einmal durch das schöne Cover gecatcht. Dass es sich eher um einen Fantasykrimi mit wahrhaft tierischen Protagonisten handelt hielt mich nicht vom Lesen ab, denn eigentlich mag ich tierische Parabeln nicht so sehr.
Aber die Geschichte hat schon was.
Das Worldbuilding ist gar nicht so umfangreich und ausführlich beschrieben, vermittelte mir aber einen steampunkartigen, viktorianischen Eindruck. (Liegt vielleicht mit am Cover.)
Skarabäus Lampe mit seinem Sinn für Entomologie und strukturiertes Arbeiten erinnert ein wenig an einen Holmes, was mich sehr anspricht. Seine Haushälterin, die Henne Helene Pick und vor allem der junge Straßenkater Teddy (eigentlich Zacharias mit richtigem Namen) machen die drei zu einem wirklich liebenswerten Haushalt. Die Zuneigung Lampes zu Teddy, die der Hase dem Kater gegenüber oftmals nicht offen zu zeigen vermag, hat mich in ihren Bann gezogen und tief berührt.
Insgesamt sind eigentlich alle in die Geschichte verwickelten Protagonisten charakterlich und von ihrem Hintergrund her tief ausgearbeitet. Dadurch wird die Story so facettenreich und die Lebensgeschichten der Figuren so hautnah empfindbar, dass ich mich zu Beginn doch ab und an gefragt habe, wer denn der Täter in dieser Geschichte gewesen sein könnte. Aber ich mag es ja auch nicht zu simpel. Eine schöne und clevere Kriminalgeschichte!
Laut Covertext handelt es sich um den ersten Fall von Skarabäus Lampe und ich für meinen Teil hoffe, dass es mindestens noch einen weiteren geben wird. Ich hatte ein paar schöne Leseabende, an die ich mich gerne zurück erinnere.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Pablo Superstar

Mitternachtskatzen, Band 2: Die Hüter des Smaragdsterns (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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Die Mitternachtskatzen haben Besuch aus Irland, und die Felidix haben ein neues Mitglied. Gustav heißt der neue Schüler – unnahbar, zurückhaltend und heimlich mit seinem irischen Kater Sir Cormac herumschleichend. ...

Die Mitternachtskatzen haben Besuch aus Irland, und die Felidix haben ein neues Mitglied. Gustav heißt der neue Schüler – unnahbar, zurückhaltend und heimlich mit seinem irischen Kater Sir Cormac herumschleichend. Nova und Henry mögen die beiden Neuankömmlinge offensichtlich nicht.
Dann taucht König Fergus, der schottische Katzenkönig uneingeladen in London auf. Die englische Katzenkönigin Quinn hat auch deshalb beschlossen ihre Leibgarde, die Mitternachtskatzen, zu erweitern. Ausgerechnet der tollpatschige und sehr kleine Straßenkater Pablo will bei der Aufnahmeprüfung mitmachen.

Das fand ich richtig niedlich. Ein kleiner Außenseiter, der es mit Hilfe seiner Freunde schafft, über sich hinauszuwachsen. Er stellt sich seinen Ängsten und überwindet sie. Mir gefällt die Botschaft, die die Geschichte damit an junge Leser sendet.
Die Geschichte um den Smaragdstern selber fand ich eher unwichtig. Interessant war hier eher der Hintergrund von Horatio, den kleinen Kätzchen Rick und Ruby und natürlich von Novas Mutter. Nach und nach erfährt man mehr über die Zusammenhänge aus der Vergangenheit. Und alles scheint irgendwie miteinander verbunden zu sein. Was Novas familiären Hintergrund angeht, bin ich mir nur nicht mehr sicher, ob mir der Grundansatz der Autorin gefällt. Ich denke, dass eine „reale Nova“ eher ein anderes Verhältnis zu ihrer Mutter hätte.

Aber wie auch der erste Band kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass es ein absolut lesenswertes Buch ist, auch wenn es eher schwierig sein dürfte Jungen auf Anhieb für das Buch zu gewinnen. Aber eigentlich hat die Story für alle Leser, ob Jung oder Alt Vieles zu bieten.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Ein junges Mädchen, dass die Welt der Geister für sich entdeckt

Die Geister der Pandora Pickwick
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Mein erstes Buch der Autorin Christina Wolff erzählt eine schöne Geschichte über Fanny Jones, die im Laden ihrer Tante Harriet Pickwick nach und nach herausfinden muss warum sie Geister sehen und hören ...

Mein erstes Buch der Autorin Christina Wolff erzählt eine schöne Geschichte über Fanny Jones, die im Laden ihrer Tante Harriet Pickwick nach und nach herausfinden muss warum sie Geister sehen und hören kann, darüber hinaus auch warum das außerhalb der Geisterstunde funktioniert, was die Geister eigentlich von ihr wollen und was das alles mit ihr und ihrer Familie sowie „Großmutter“ Pandora Pickwick zu tun hat.

Ich denke, das umreißt die Geschichte einigermaßen.
Christina Wolff erzählt die Geschichte sehr bildhaft, teilweise interessant und rasant, streckenweise jedoch auch ein wenig zu ausführlich und langatmig. Dadurch hat die Geschichte so ihre Höhen und Tiefen.
Die meisten Charaktere sind schön ausgearbeitet und so muss man Fanny als Hauptprotagonistin einfach ins Herz schließen und kann all ihre Gefühle gut nachvollziehen, die sie bei der Suche nach ihrem familiären Hintergrund macht. Zu gekünstelt kamen mir die Zickereien zwischen Fannys Mutter Jennifer und Tante Harriet vor, die übertrieben verpeilte Art von Harriet sowie die unnötige Herumdruckserei von Geist Alastair Blake.
Doch als Erwachsene bin ich definitiv nicht der Maßstab der Dinge und ich denke, dass Kinder im entsprechenden Lesealter da eine ganz andere Sichtweise drauf haben könnten.

Ansonsten gibt es eigentlich gar nichts an dem Buch herumzukritisieren. Eine nette Geistergeschichte, bisweilen sogar mit leichtem Gänsehautfaktor und schönen Illustrationen, die ich gerne weiterempfehle.
Mein Buch werde ich in die Grundschulbibliothek geben, damit recht viele Kinder mit ihm schöne Lesestunden verbringen können.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Weibliche Pandavas – warum eigentlich nicht?

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 10 Jahre)
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Als die zu Übertreibungen neigende Aru die Lampe entzündet ist es geschehen – der Schläfer erwacht und soetwas wie ein Countdown zum Ende der Welt wird in Gang gesetzt. Was Aru nicht wusste (und daran ...

Als die zu Übertreibungen neigende Aru die Lampe entzündet ist es geschehen – der Schläfer erwacht und soetwas wie ein Countdown zum Ende der Welt wird in Gang gesetzt. Was Aru nicht wusste (und daran ist ihre Mutter nicht ganz unschuldig): Alles ist irgendwie vorherbestimmt. Warum?

Dieser Auftakt zu einer erlebnisreichen Kinderbuchreihe im Stile Percy Jacksons mit einem hinduistischen Götterpantheon ist wirklich gut gelungen.
Der Autorin ist es gelungen, Zusammenhänge und Glaubensvorstellungen aus Indien auch all jenen näher zu bringen, die bis dato keine Berührungspunkte mit dieser Kulturwelt hatten. Auch wenn ich eigentlich nicht unbedingt ein großer Fan davon bin, dass Adaptionen zunehmend von Mädchencharakteren geprägt sind, finde ich ich es hier richtig gut und glaubhaft umgesetzt, warum Aru und Mini die Heldinnen dieses Bandes sind. Denn beide sind wiedergeborenen Pandavas und die Pandavas der Legendenwelt wären Brüder, nicht Schwestern. Doch mit der hinduistischen Tradition passt das super zusammen.
Und auch sonst sind die Charaktere schön ausgearbeitet. Sowohl Aru als auch Mini haben Stärken, aber auch Schwächen, denen sie sich stellen müssen. Und ihr „Beschützer“ Buh ist eine Kategorie für sich, äußerlich klein, aber mit herzhafter Klappe.
Für zehnjährige Kinder ist es inhaltlich gut verständlich und bestimmt ein tolles Abenteuer. Doch ich will auch einmal ganz ehrlich sein. Wenn in der Grundschule in meinem Heimatort 15% der Kinder der vierten Jahrgangsstufe das Buch lesen würden, wäre das schon hoch gegriffen. Ich weiß aus leidiger Bibliothekserfahrung, dass der Seitenumfang der Geschichte die Mehrzahl der Leser abschrecken wird. Über 400 Seiten wirkt eher unattraktiv. Dazu ist die Vielfalt leichterer Medien, die Kinder heute konsumieren können einfach zu attraktiv. Die Geschichte auf zwei Bände verteilt würde bei dieser Zielgruppe sicher leichter ankommen.

Ich selber empfehle die Geschichte gerne weiter, da sie absolut fantasievoll mit einem Hauch Exotik ist.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Lang lebe die Königin, Quinn die Einundzwanzigste von Piccadilly!

Mitternachtskatzen, Band 1: Die Schule der Felidix (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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In einem der Türme des Towers of London zur Schule zu gehen ist schon eine fabelhafte Sache. Und wenn man Katzen mag findet man es dort um so gemütlicher. Immerhin gehen die sanften Vierbeiner dort ein ...

In einem der Türme des Towers of London zur Schule zu gehen ist schon eine fabelhafte Sache. Und wenn man Katzen mag findet man es dort um so gemütlicher. Immerhin gehen die sanften Vierbeiner dort ein und aus und Horatio, der Lehrer weiß so Einiges über die Geschichte dieser Tiere zu berichten.
Doch so gut es Nova dort auch gefällt und so gerne sie die Freizeit auch mit Henry, einem Jungen mit einem feineren Geruchssinn als jeder Vierbeiner verbringt; eigentlich will sie nach ihrem Vater, dem berühmten „Ausbrecherkönig“ in London suchen.
Doch dann spricht ein Kater sie an und bitte um ihre Hilfe, denn es gilt die Queen zu befreien! Ja richtig, es ist ein Kater, der sich da zu Wort meldet. Und Nova und Henry können es kaum fassen, dass sie ihn verstehen. Da eröffnen sich den Kindern ganz neue Welten!

Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Kinderbuch mit sprechenden Katzen so begeistern könnte. Die gut gestaltete Abenteuergeschichte um die Katzengesellschaft von London und ihrem Verhältnis zu Menschen ist gut durchdacht und noch besser erzählt. Der Autorin gelingt es sehr unterhaltsam Eigenheiten realer Katzen, die man diesen nachsagt in einen fantasievollen leicht agentenhaften Rahmen zu setzen, der sowohl Mädchen als auch Jungen ansprechen sollte.
Alle Charaktere, Menschen wie Katzen sind gut ausgearbeitet mit Ecken und Kanten. Zudem bieten sie viel Potential für weitere Abenteuer. Die Illustrationen von Jérôme Pélissier transportieren die Eigenheiten der Dargestellten dabei gut und es macht wirklich Spaß sie anzusehen.
Der Verlag hat die Reihe der Altersgruppe nach bei den Neunjährigen eingestuft. Das ist rein Lesetechnisch sowohl vom Umfang des ganzen Buches, als auch der Kapitel sicherlich gut gewählt. Wenn man sich als Elternteil jedoch die Mühe macht die Geschichte vielleicht im Wechsel mit seinen Kindern zu lesen, sehe ich die „Mitternachtskatzen“ von der Geschichte her schon bei Achtjährigen durchaus gut aufgehoben.

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