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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2023

Der Brief

Der Brief
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Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Lebensgefährtin in Hamburg, bis sie eines Tages einen mysteriösen Brief erhält, der ihr komplettes Leben in Frage stellt. Einer längst vergessene Schulfreundin ...

Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Lebensgefährtin in Hamburg, bis sie eines Tages einen mysteriösen Brief erhält, der ihr komplettes Leben in Frage stellt. Einer längst vergessene Schulfreundin erzählt in darin von Maries Krankeit und einem Leben mit Ehemann Victor in Paris. Nachforschungen verwirren sie nur noch mehr und als Marie in Paris in ein Leben tritt, das ihr seltsam bekannt vorkommt weiß sie nicht wie ihr geschieht.

Carolin Hagebölling hatte mit diesem Buch eine grandiose Idee. Sie schreibt ihr Debüt sehr spannend und so fesselnd, dass ich atemlos dieser Geschichte gefolgt bin. Tausende von Ideen schwirrten in meinem Kopf umher, aber keine war plausibel genug, um dieses Verwirrspiel zu erklären. So ging es der Autorin scheinbar auch, denn ihr Schluss hat mich leider nur ratlos und enttäuscht zurück gelassen. Ich hätte mir eine realistische Erklärung gewünscht, aber die gibt es scheinbar nicht, kann es nicht geben. Das Ende ist offen und für mich nicht nachvollziehbar, denn ich glaube nicht an solche Phänomene. Schade, denn das Potential ist da. Wenn es aber die Absicht der Autorin war uns mit diesem Buch zu verwirren, uns ratlos zu hinterlassen, uns zum nachdenken zu bringen, dann ist ihr das sehr gut gelungen. Der Roman bleibt so auf jeden Fall länger im Gedächtnis, als jeder andere.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Tief bewegend

Piniensommer
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Nicola und Stella sind mittlerweile 18 und lieben sich noch immer - gegen alle Widerstände. Für eine Heirat ist es noch zu früh, vor allem Nicos Mutter möchte, dass die beiden noch warten, in der Hoffnung, ...

Nicola und Stella sind mittlerweile 18 und lieben sich noch immer - gegen alle Widerstände. Für eine Heirat ist es noch zu früh, vor allem Nicos Mutter möchte, dass die beiden noch warten, in der Hoffnung, dass die Liebe vergeht. Beide möchten Architektur studieren, aber Nicolas große Leidenschaft gilt nach wie vor dem Apnoe-Tauchen. Er träumt von einer Karriere als Taucher und Stella träumt von einem Leben an seiner Seite. Aber das Schicksal hat anderes vor mit den Beiden.

Lange habe ich auf eine Fortsetzung von "Sternenboot" gewartet, dem ersten Teil dieses Romans, der von der Kindheit und Jugend der beiden Protagonisten erzählt. Mit "Piniensommer" ist es Stefanie Gerstenberger wieder gelungen, mich zu verzaubern. Erneut schafft sie es die wunderschöne Atmosphäre Siziliens einzufangen und in ihren wundervollen Worten authentisch wiederzugeben. Detailliert und mit blumigen Sätzen berichtet sie über das alltägliche Leben, die Landschaften, das Meer und lässt so den Leser in ihrer Geschichte regelrecht versinken, so als wäre man mit vor Ort. Ihr Schreibstil ist voller Poesie und lässt sich leicht und flüssig lesen, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Obwohl das Buch von einem tragischen Unglück erzählt und die Trauer mitunder so deutlich und brutal geschildert wird, dass man es schwer hat, nicht mitzuleiden, ist es doch vor allem eine wunderschöne Liebesgeschichte. Eine Liebe, die selbst im Tod nicht endet. Die Trauer nimmt einen großen Platz im Buch ein und zeigt dem Leser, wie man damals in Sizilien damit umgegangen ist. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ich konnte loslassen und mitfühlen. Das Buch ist sehr berührend und voller Emotionen, aber keineswegs seicht, sondern voller Tiefgang. Auch wenn ich mir natürlich ein schöneres Schicksal für die beiden gewünscht hätte, kann ich das Buch nur weiterempfehlen, denn es beschreibt sehr schön wie im Süden Italiens mit diesen Dingen umgegangen wurde und sicher heute auch noch wird. Da glaubt man an Übersinnliches und unerklärbare Phänomene. Ich persönlich tue das nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es Menschen gibt, die daraus Kraft schöpfen, um mit unerträglichen Situationen fertig zu werden

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Was ist Heimat?

Heimaterde
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Lucas Vogelsang reist mit uns in elf Episoden durch Deutschland und bringt uns seine Geschichten mit. Geschichten, die von Heimat erzählen. Was der Mensch damit verbindet, was Heimat für ihn bedeutet. ...

Lucas Vogelsang reist mit uns in elf Episoden durch Deutschland und bringt uns seine Geschichten mit. Geschichten, die von Heimat erzählen. Was der Mensch damit verbindet, was Heimat für ihn bedeutet. Der Autor beschreibt die Kulturen und Mentalitäten, zeigt Menschen verschiedener Nationalitäten, die alle hier in Deutschland leben und alle ausländische Wurzeln haben. Sie alle erzählen uns hier ihre Geschichte, eine Geschichte voller Ängste, voller Sorgen. Von den Problemen mit der Integration und der Anerkennung, von der Ausgrenzung, die sie erfahren oder auch das entstandene Zugehörigkeitsgefühl, wenn man endlich angekommen ist. Es kommen ganz unterschiedliche Menschen zu Wort, da ist der bekannte Fussballer, der Prominente, aber auch der Flüchtling oder der Einwanderer. Jeder beschreibt seine Sichtweise von Heimat. Das führt leider dazu, dass sich der Lesefluss etwas holprig anfühlt. Man muss die Kapitel erst einmal sacken lassen, bevor es weiter gehen kann. Vielleicht liegt es aber auch an der Fülle an Informationen, die man mit jedem Abschnitt serviert bekommt, da ist manches nicht einfach zu verdauen. Wer sich aber die Mühe macht, wird mit einem besonderen Buch belohnt, denn diese Reise durch Deutschland ist ungewöhnlich. Sie regt zum Nachdenken an und möchte aufrütteln, die ganzen Skeptiker ermahnen und für Verständnis aufrufen. Für andere Kulturen, für andere Religionen, für andere Meinungen, für den Menschen.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Ideal für einen heißen Strandtag

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
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Anna und Matteo ziehen von Brighton nach Sizilien, um dort eine Eisdiele zu eröffnen. Ein Traum, der leider von Matteos Mutter ziemlich gestört wird. Denn sie hat ein kleines Problem mit den unkonventionellen ...

Anna und Matteo ziehen von Brighton nach Sizilien, um dort eine Eisdiele zu eröffnen. Ein Traum, der leider von Matteos Mutter ziemlich gestört wird. Denn sie hat ein kleines Problem mit den unkonventionellen Kreationen, die Anna zaubern möchte. Und da ist noch der Rest der Verwandtschaft, der auch ziemlich für Trubel sorgt.

Das Buch von Abby Clements verspricht eine süße, leichte und romantische Sommerlektüre. So ganz wurde dieses Versprechen nicht erfüllt. Die Geschichte plätschert ganz leise so vor sich hin, sie liest sich leicht und schnell. Ideal, um sich an einem turbulenten Strand wegzuträumen. Man braucht nicht viel Aufmerksamkeit, liest so vor sich hin und verpasst nichts wesentliches. Aber man taucht nicht zu tief ein, sondern bekommt relativ nüchtern eine ganz nette Geschichte erzählt. Eigentlich schlummert hier ganz viel Potential, aber der Autorin ist es nicht so recht gelungen, dies komplett auszuschöpfen. Probleme, die entstehen, werden sofort beseitigt, es gibt keinen großen Streit und Ärger, keine große Liebe und Leidenschaft, wie ich das in Italien eher erwartet hätte. Denn gerade die Sizilianer sind doch voller Emotionen und aufbrausend, das fehlt hier. Spätestens mit dem Umzug nach Italien hätte man das britische Understatement beiseite legen müssen, um sich ganz dem italienischen Lebensgefühl hinzugeben. So bleibt es ein nettes kleines Buch für den Urlaub, das man schnell liest, aber leider auch genauso schnell wieder vergisst.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Zu verwirrend

Kleine Lügen erhalten die Familie
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Die dreifache Mutter Franzi hat eine Affäre mit ihrem Ex. Hält dies aber noch geheim. Ihre Mutter dagegen verrät nicht, wer Franzis leiblicher Vater ist. Schlimmer noch, sie ist früher mit ihm in Häuser ...

Die dreifache Mutter Franzi hat eine Affäre mit ihrem Ex. Hält dies aber noch geheim. Ihre Mutter dagegen verrät nicht, wer Franzis leiblicher Vater ist. Schlimmer noch, sie ist früher mit ihm in Häuser eingebrochen und hat dort unter anderem ein Gemälde mitgehen lassen, das aber seitdem verschwunden ist. Ihr Chef ist ihr Vater und Franzi weiß nichts davon.

Ähnlich verwirrend wie mein Versuch den Inhalt zu beschreiben, hat leider auch das Buch auf mich gewirkt. Von der Leseprobe war ich noch ganz angetan. Ich dachte, es ist das richtige Buch zum Entspannen. Eine nette kleine Familiengeschichte, mit viel Humor und einem Augenzwinkern. Aber weit gefehlt. Das Buch forderte meine ganze Aufmerksamkeit und trotzdem konnte ich in einigen Teilen der Handlung nicht recht folgen. Zu viele kleine Episoden, die den Verlauf nur störten und für Durcheinander sorgten. Ich hatte Schwierigkeiten die Personen richtig zuzuordnen und wurde auch mit keinem Protagonisten so richtig warm. Schade, denn durch die schöne Leseprobe hatte ich mir eigentlich mehr erhofft.

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