Anna und Matteo, leiten mittlerweile sehr erfolgreich das kleine Eiscafe in Brighton, das einst Annas verstorbene Großmutter Vivien führte. Und auch Nachwuchs bahnt sich für das junge, verliebte Paar an. Imogen, Annas Schwester und deren Lebenspartner Finn müssen eines Abends die hochschwangere Anna ins Krankenhaus bringen, wo sie einem kleinen Mädchen, Bella genannt, das Leben schenkt. Eigentlich könnte die kleine Familie nun restlos glücklich sein, doch Matteo hat schreckliches Heimweh nach „Bella Italia“, wo seine Familie lebt und Anna, die Matteo über alles liebt, gibt schließlich nach. Für ein halbes Jahr wollen sie nach Italien gehen, genauer gesagt an die Amalfiküste, um dort ein Eiscafe zu eröffnen und um auszutesten, ob Italien, in Zukunft, als Wohnsitz für sie in Frage kommt. Obwohl die kleine Familie durchaus glücklich ist und sich das Cafe wunderbar rentiert, ziehen erste Wolken am Himmel auf, als eines Tages Matteos Mutter vor ihrer Tür steht und ihnen eröffnet, dass sie nun für eine Weile bleiben wird, um Anna und Matteo unter die Arme zu greifen. Anna ist alles andere als entzückt, denn ihr „Schwiegermonster“, lässt kein gutes Haar an ihr. Und Matteo? Der hält plötzlich stets zu seiner Mutter!
Ablenkung erhält Anna durch ihrer Schwester Imogen die sie besucht und deren Partnerschaft zu Finn sich ebenfalls in einer Krise befindet. Finn will heiraten, doch Imogen liebt ihre Freiheiten und sie fürchtet, dass eine Heirat ihr bisheriges Liebesglück zunichte machen würde. Auf Capri trifft Imogen dann auch noch ausgerechnet ihren Ex-Freund wieder…
Als mich das bunte und einladende Buchcover von „Das Glück schmeckt nach Zitroneneis“, anlachte und mich dazu verleitete, das Buch lesen zu wollen, ahnte ich nicht, dass ich es hier mit einer Fortsetzung zu tun hatte, denn die Vorgeschichte dieses Romans um zwei Schwestern, die von ihrer Großmutter eine Eisdiele vermacht bekommen, wurde bereits in „Viviens himmlisches Eiscafe“ erzählt, die vor einiger Zeit im Goldmann Verlag erschien. Zwar lässt die Autorin immer wieder durchblicken, was einst geschah und in welchem Verhältnis die Haupt und Nebenakteure zueinander stehen, doch denke ich mittlerweile, dass ich einen noch besseren Zugang zu den Romanfiguren gefunden hätte, wenn ich den Vorgängerband gelesen hätte. So fühlte ich mich zunächst etwas ins kalte Wasser geworfen beim Lesen, auch wenn der flüssige und eingängige Schreibstil der Autorin einen schnell in die Story verhilft.
Dazu ist der Roman sehr dialogreich und lebendig gehalten, so dass man schnell das Gefühl entwickelt, man würde mit den Akteuren zusammen sitzen und leckere Eiskreationen probieren. „Das Glück schmeckt nach Zitroneneis“, ist allerdings im Grunde weniger Liebesroman, als softe „Feel Good Lektüre“, die eine Geschichte über die Höhen und Tiefen einer Familie erzählt, da sie dies nämlich auf eine sehr leichte, aber stets unterhaltende Art tut. Ich benötigte zwar eine kleine Weile, um mit allen Akteuren dieses Romans warm zu werden, habe mich dann aber im Zuge des Romanverlaufes immer mehr für die Geschichte erwärmen können.
Zugegeben, ich hätte mir bei der sanftmütigen Anna gewünscht, dass sie ihrer Schwiegermutter und ihrem Mann mal Paroli bietet und auch Imogens Bindungsängste konnte ich nicht so wirklich nachvollziehen, doch hat mir der Roman ansonsten so gut gefallen, dass ich gerne 4 von 5 Punkten dafür vergebe. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin in gewissen Situationen ein wenig tiefer gegangen wäre, hinsichtlich der Gefühls-und Gedankenwelt ihrer Protagonisten.