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Veröffentlicht am 19.02.2025

Krammers und Alexas 5. Fall: der bisher Beste!

Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen
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Cover:
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Das Titelbild passt perfekt zur Reihe, diesmal das zentrale Feuer, getrennt durch das Grenzband als gutes Wiedererkennungsmerkmal. Gefällt mir gut.

Inhalt:
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Alexa Jahn und ...

Cover:
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Das Titelbild passt perfekt zur Reihe, diesmal das zentrale Feuer, getrennt durch das Grenzband als gutes Wiedererkennungsmerkmal. Gefällt mir gut.

Inhalt:
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Alexa Jahn und ihr Kollege Florian Huber werden zu einem mysteriösen Autounfall gerufen. Das Auto ist samt Fahrer komplett verbrannt. Doch der Unfall wirft Fragen auf durch widersprüchliche Zeugenaussagen, einem gefundenen Brandbeschleuniger und der Tatsache, dass der Fahrer Immobiliengeschäfte tätigte und in letzter Zeit Geschäftsprobleme hatte.
Kurz darauf entsteht ein Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft und das Haus eines Immobilienmaklers geht in Flammen auf, bei dem es eine Tote gibt. Zufall? Oder gibt es Zusammenhänge zwischen den Vorfällen? Alexa und ihre Kollegen tappen lange im Dunkeln. Gleichzeitig haben es Bernhard Krammer und seine Kollegin Roza Szabo auf der österreichischen Seite mit einem Hausbrand zu tun und einem scheinbaren Attentat auf das Auto eines Mannes im Kreditwesen. Zusammen versuchen Alexa und Krammer Verbindungen zu suchen. Dabei gerät Krammer schließlich unerwartet in Gefahr.

Mein Eindruck:
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"Der Rechtsruck in der Gesellschaft zeichnete sich auch in der Art ab, wie über andere geurteilt wurde. Eine derbe und abfällige Färbung der Sprache war längst üblich – trotz aller Bemühungen um die Anerkennung von Diversität und einen bewussteren Gebrauch von Worten und Titulierungen. Krammer hatte nie viel von Gleichmacherei gehalten, und vielleicht hing er aufgrund seines Alters zu sehr an Traditionen. Doch deshalb lehnte er nicht alles Fremde ab. Was sie aber heute hörten, sprach eine deutliche Sprache: Es waren die anderen, die für die Anschläge verantwortlich gemacht wurden, die die Sicherheit bedrohten. Xenophobie war en vogue.Und seinem Gefühl nach warteten Zahlreiche nur auf einen Auslöser, um als wütender Mob durch die Straßen zu ziehen, zum Gegenschlag auszuholen. Niemals hätte Krammer für möglich gehalten, dass er noch einmal solche Zeiten erleben würde. Aber in der gesamten Geschichte der Menschheit hatte man viel zu selten Lehren aus der Vergangenheit gezogen." (S. 264-265)

Ich verfolge die Serie von Beginn an und mag sowohl Alexa als auch ihren Vater Bernhard Krammer als Protagonisten. Bei den Vorgängerbänden hat mich jedoch oft gestört, dass Alexa gefährliche und unnötige Alleingänge unternahm und sie und Krammer zu wenig miteinander kommuniziert haben, sodass Ermittlungserfolge oft zu spät eintraten. In diesem Band haben beide wohltuende Entwicklungsfortschritte gemacht. Alexa ist weniger stur, empathisch gegenüber ihrem Kollegen Huber, der Eheprobleme hat und deutlich vernunftorientierter unterwegs als zuvor. Krammer hat ebenso dazugelernt und generell an seinem Kommunikationsvermögen gearbeitet. So tauschen die beiden schon relativ früh Informationen aus und kooperieren, wie es eigentlich bei grenzübergreifenden Fällen auch sein sollte. Gleichzeitig verbessert sich ihre Vater-Tochter-Beziehung. Schon aus diesen Gründen empfand ich diesen Band als den bisher besten.
Doch auch die Kriminalfälle waren sehr spannend. Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht des deutschen Ermittlerteams, dem österreichischen Team und der Ich-Perspektive des Täters erzählt. Diese Tatsache sowie die Kürze der Kapitel lädt zum stetigen Weiterlesen ein. Die Fälle haben zwar alle mit Bränden zu tun, aber die Zusammenhänge sind zunächst nicht deutlich zu erkennen. So rätselt man sehr lange bis zur Lösung des Falles mit. Das Ende ist actionreich, spektakulär und die Aufklärung schlüssig. Nebenbei erfährt man viel über die Entstehung von Bränden, Brandbeschleuniger und mögliche Verletzungen sowie Vorgänge im menschlichen Körper bei Bränden. Auch sozialkritische Aspekte zu den Themen Flüchtlinge, dubiose Immobilienverkäufe sowie soziale Wohnungsnot werden aufgegriffen.
Dieser Band nimmt inhaltlich Bezug auf den vierten Teil, aber die notwendigen Fakten werden erklärt, sodass dieser unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann.
Am Schluss gibt es einen Ausblick auf den kommenden 6. Fall, der ebenfalls sehr vielversprechend klingt und dem ich bereits entgegenfiebere.

Fazit:
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Fesselnder Krimi um Brandfälle für Alexa und ihren Vater Krammer, deren Beziehung eine positive Entwicklung gemacht hat.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2025

KI in der Psychologie: Gefährlich oder nützlich?

The Killer Profile
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Inhalt:
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Midnight Jones ist Anfang 30, hat einen sehr guten Abschluss in Sozialwissenschaften sowie einen Master in Psychologie und Neurowissenschaften. Sie arbeitet bei der Londoner ...

Inhalt:
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Midnight Jones ist Anfang 30, hat einen sehr guten Abschluss in Sozialwissenschaften sowie einen Master in Psychologie und Neurowissenschaften. Sie arbeitet bei der Londoner Biotech-Firma Necto. Diese produziert Headsets für VR-Training, Zubehör für Elektrokonvulsionstherapie, Lügendetektoren und Psychogalvanometer, die die Reaktion auf emotionale Stimuli messen. Im Rahmen ihrer Arbeit wertet Midnight Profile von Universitätsbewerbern aus. Dabei stößt sie auf ein anormales Profil, das von der Software als "K"-Profil gekennzeichnet wird. Midnight hegt den Verdacht, dass sich dahinter ein rücksichtsloser, brutaler Killer verbergen könnte und geht mit dieser Annahme zur Geschäftsleitung. Doch keiner scheint ihr zu glauben. Da sie sich privat um ihre behinderte Zwillingsschwester Dawn kümmern muss, ist sie hin- und hergerissen zwischen Firmenloyalität und ihrem Gerechtigkeitssinn. Dann werden in ihrer Wohngegend mehrere Frauen brutal ermordet. So hegt sie den Verdacht, dass der Killer auch sie verfolgt und sie und ihre Schwester geraten zunehmend in Gefahr.

Mein Eindruck:
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"Auf niedrigster Stufe konnte die Software erkennen, ob man lieber Kaffee oder Tee trank, auf Männer oder Frauen stand, eher segeln oder Ski fahren würde. Aber sie bot noch viel mehr. Wurde dir ein Clip gezeigt, registrierte sie, wovon dein Blick angezogen wurde, welchen Bewegungen er folgte, ob das Gezeigte dich fesselte oder langweilte, dich ansprach oder abstieß – und Millionen und Abermillionen weiterer winziger Dinge. Der wahrhaft schlaue Kniff war jedoch, dass sie sich den Reaktionen der Testpersonen anpasste. Verriet man bei einem Bild Anzeichen von Erregung, wurden einem ähnliche Aufnahmen gezeigt, bis die Erregung ein Maximum erreichte oder sich Langeweile einstellte, dann ging sie zu anderen Themen über. Nichts war tabu. Nichts blieb verborgen. Was dein künftiger Arbeitgeber oder deine Ausbildungsstätte danach nicht über dich wusste, war auch nicht von Bedeutung. Es war ein psychometrischer Test, gesteuert von einer KI, die schneller lernte, als Necto sich zunutze machen konnte, und Midnight hatte gewaltigen Respekt davor. Amber meinte, dagegen sähe das Lügendetektorsystem der CIA steinalt aus, und das war noch untertrieben. Als die Software herausgekommen war, hatte es Einwände wegen der Verletzung der Privatsphäre gegeben, aber wie so oft hatte sich die Menschheit irgendwann daran gewöhnt. Tatsächlich war es schlicht so, dass fast niemand begriff, welches Potenzial wirklich darin steckte." (S. 22-23)

Die Idee, mittels KI psychologische Profile von Menschen auszuwerten, ist nicht neu. Mich reizte die Umsetzung in einem Roman. Dieser Thriller ist sehr gut aufgebaut und packend geschrieben.
Midnight war mir als Protagonistin sympathisch. Sie liebt ihre Schwester und kümmert sich aufopfernd, hat aber auch manchmal das nachvollziehbare Bedürfnis, ihr eigenes Leben zu leben und ist wütend auf ihre Eltern, die die beiden sich selbst überlassen haben, um auf Reisen zu gehen.
Necto ist eine moderne Tech-Firma, wie sie heute bereits existieren könnte. Jeder ist ersetzbar und absolute Loyalität der Mitarbeiter wird vorausgesetzt. Midnight widersetzt sich jedoch des Öfteren, da ihr Gewissen ihr wichtiger ist, womit sie bei ihren Kollegen und Vorgesetzten verständlicherweise aneckt. Das mochte ich besonders an ihr.
Die Geschichte ist gut und spannend aufgebaut. Die Kapitel sind von den Längen her recht kurz und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Dass Bewerbungsprofile mit Hilfe von KI ausgewertet werden, ist keine Zukunftsmusik mehr. Dass für die Auswertung jedoch dem Bewerber ein Teil des Mitarbeiternamens mitgeteilt wird, halte ich aus Datenschutzgründen eher für unrealistisch. Auch sonst gibt es im Roman ein paar Dinge, die etwas überzogen und nicht realitätsnah sind. So fieberte ich zwar durchweg mit, aber das Ende kam für mich etwas zu konstruiert und fast kitschig daher.
Das "Renfield-Syndrom" kannte ich bis dato noch nicht. Es hat dem Killer ein interessantes Mordmotiv gegeben. Auf faszinierende Art und Weise wirft der Roman die Frage auf, ob das Böse in jedem Menschen steckt und durch bestimmte Bilder getriggert werden kann oder nur der Identifizierung des Bösen im Menschen dient.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich das Buch fürs Kino verfilmen lässt. Midnight verkörpert für mich das Klischee einer modernen Cyberagentin.

Fazit:
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Packender Thriller, der das Thema KI gekonnt, aber manchmal nicht ganz realitätsnah in Szene setzt und einige Ecken und Kanten aufweist.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 04.02.2025

Humorvoller Cosy Crime auf dem Campingplatz

Mord im Himmelreich
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Gestaltung:
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Das Titelbild ist für einen Camping-Krimi sehr passend, wobei der Krimi-Anteil nicht ersichtlich ist. Es steht eher das Gemütliche im Vordergrund.
Bei der Klappenbroschur ist ...

Gestaltung:
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Das Titelbild ist für einen Camping-Krimi sehr passend, wobei der Krimi-Anteil nicht ersichtlich ist. Es steht eher das Gemütliche im Vordergrund.
Bei der Klappenbroschur ist zu Beginn ein Foto mit dem Schild des (real existierenden) Campingplatzes Himmelreich neben dem Autor amüsant. Zur besseren Orientierung in der Handlung sorgt hinten im Buch eine Karte mit den Schauplätzen. Insgesamt sehr schön gemacht!

Inhalt:
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Der sechzigjährige ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus genießt seinen Ruhestand, indem er als Vagabund mit seinem Campingbus Otto umherzieht. Gerade als er es sich auf dem Campingplatz Himmelreich eingerichtet hat, wird er von einer Frau zu Hilfe gerufen: Ein scheinbar herrenloser Hund treibt auf einem Stand-up-Paddleboard auf dem See herum. Kupernikus eilt zur Rettung und entdeckt dabei eine Männerleiche, die unter dem Board festgebunden war. Es ist unklar, wer der Tote ist und zu wem der Hund gehört. Klar ist nur, dass der Tod durch Fremdeinwirkung eintrat. Da er nie seine Traumrolle als Kommissar ergattern konnte, aber alles über Kriminalfälle gelesen hat, beginnt er zu ermitteln. Annabelle, die Frau, die ihn um Hilfe gebeten hatte, ist eine resolute Künstlerin, die ihm gerne dabei unter die Arme greift mit ihrer besserwisserischen, aber charmanten Art.


Mein Eindruck:
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Andreas Winkelmann schreibt normalerweise Thriller, die ich wiederum selten lese. Daher war sein Debüt als Cosy-Crime-Autor auch mein erstes Buch von ihm. Ich bin sehr gut in die Lektüre reingekommen. Die Handlung ist wie ein Film in mehrere Teile und diese wiederum in Szenen mit passenden Überschriften aufgeteilt. Das passt zu dem Schauspielberuf von Kupernikus und demonstriert seine neue Rolle als Ermittler im wahren Leben. Der Protagonist ist mir als Morgenmuffel, der ohne Kaffee nicht wach wird und gerne seine Ruhe haben möchte, sehr sympathisch. Auch Annabelle gefiel mir, sie bildet seinen perfekten Gegenpart. Als ehemalige Lehrerin weiß sie viel, sie kann gut kochen (er isst gerne), sie ist sehr kontaktfreudig (er eher nicht). Der Fall bietet leichte Spannung und einige unerwartete Wendungen sowie eine überraschende schlüssige Auflösung. Doch im Vordergrund steht beim Lesen eher der Alltag auf dem Campingplatz sowie der Humor.

Besonders Kupernikus lässt in Gedanken immer wieder lustige, teils philosophische Sprüche verlauten, davon sind meine liebsten:

"Er ließ den Satz unvollendet. Nicht alles musste bis ins Letzte ausformuliert und besprochen werden. Das galt nicht nur für die Leiche unter dem Stand-up-Board, sondern gleichsam fürs ganze Leben. Wer wenige Worte machte, ließ mehr Platz für Stille. Und die Stille gebar die besten Gedanken." (S. 18)

"In diesem Zustand es Ungehaltenseins mochte er niemanden sehen und mit niemandem reden, was kein Problem war, wenn man wie er allein lebte. Allein zu leben löste sowieso die allermeisten Probleme, bevor sie überhaupt entstehen konnten." (S. 7)

Die Kapitel sind nicht sehr lang, sodass man immer weiter lesen möchte. So hatte ich das Buch schnell durchgelesen. Als krönenden Abschluss des Romans gibt es die Rezepte zu Annabelles Lieblingsgerichten sowie ein Interview mit dem Autor über die Entstehung dieser Geschichte.

Ich habe diesen Kriminalroman sehr genossen und freue mich auf die geplante Fortsetzung!

Fazit:
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Amüsanter und kurzweiliger Krimi im Campingmilieu mit einem ungewöhnlichen, aber sympathischen Ermittlerteam und einem überzeugenden Fall.

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Veröffentlicht am 28.01.2025

Umfassendes Werk zur Frauenheilkunde von Frau für Frau

Das große Gynbuch
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Gestaltung:
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Das Buch ist ein schweres und wertig gestaltetes Hardcover, auf dessen Titelbild die Autorin den Betrachter sympathisch im weißen Kittel anlächelt. Das weiße Lesebändchen rundet ...

Gestaltung:
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Das Buch ist ein schweres und wertig gestaltetes Hardcover, auf dessen Titelbild die Autorin den Betrachter sympathisch im weißen Kittel anlächelt. Das weiße Lesebändchen rundet das äußere Erscheinungsbild ab. Gerne hätten es wie bei anderen medizinischen Nachschlagewerken auch noch ein paar Lesebändchen zum Markieren mehr sein können.
Der Text hat eine gefällige Schriftgröße und die Grafiken im Innenteil sowie die Infoboxen dienen einem guten Verständnis der Erläuterungen. Das Seitenformat ist so groß, dass man eine optimale Übersicht beim Lesen hat und das Buch dennoch angenehm in der Hand liegt.

Mein Eindruck:
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Die Autorin hat sich sehr umfassend mit frauenspezifischen medizinischen Themen auseinandergesetzt. Dies spiegelt sich in ihrer vielfältigen Qualifikation als Frauenärztin, Krebsspezialistin und vor allem Chefärztin (!) von zwei gynäkologischen Kliniken wider. Auch auf Social Media ist sie sehr bekannt. Da ich in diesem Bereich wenig aktiv bin, kannte ich sie noch nicht.
Ich war positiv überrascht. Während viele Bücher oft eher spröde Fachsprache verwenden oder sich sehr eindimensional mit gynäkologischen Themen befassen, ist dieses hier ganz anders.
Zum einen bietet es wirklich einen weiten Rundumschlag an Fachgebieten zur Frauengesundheit. Angefangen von einer Einführung in die Gynäkologie im Allgemeinen über verschiedene weibliche Körperbereiche mit ihren Besonderheiten bis hin zu Verhütung, Schwangerschaft und Wechseljahren.

Aber was dieses Buch zu etwas Besonderem macht, ist die Tatsache, dass Frau Prof. Dr. Mangler auch gesellschaftliche, psychische und sozial empfindliche Bereiche anspricht. So zum Beispiel sexualisierte Belästigung oder Fragen zum Frausein an sich, Kinderwunsch ja oder nein sowie Wochenbettdepression, regretting motherhood. Auch allgemeine Fragen zum (digitalen) Gesundheitssystem werden angesprochen oder wie ein/e geeignete/r (Frauen)Arzt/Ärztin für sein Problem gefunden werden kann.
Ihre Sprache ist verständlich und sie beschönigt die Dinge nicht. Sie bricht damit eine Lanze für alle Frauen und macht ihnen Mut.
Im Anhang ist ein ausführliches Stichwortregister, sodass man schnell Themen nachschlagen kann und für weitere Recherche sorgt ein Literaturverzeichnis am Ende.
Ich wünschte mir, dieses Buch hätte es schon zu meiner Jugendzeit gegeben, dann wären mir einige Fragen erspart geblieben. Dieses Werk gehört in jeden Haushalt, da es für Mädchen und Frauen jeder Altersgruppe informativ und verständlich alle Fragen zum Frausein beantwortet.
Auch im Sexualkundeunterricht von Schulen lässt es sich m. E. gewinnbringend verwenden.

Fazit:
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Verständlich, informativ, umfassend und aus Frauensicht geschrieben: gehört in jeden Haushalt!

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Veröffentlicht am 12.01.2025

Hanna Ahlanders 3. Fall überzeugt!

Blutbuße
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Gestaltung:
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Auch das Titelbild des dritten Bandes passt gut in die Reihe. Es ist in den Farben (Schnee-)Weiß, (Blut-)Rot und Schwarz gehalten und weckt trotz der wunderschönen Landschaft ein ...

Gestaltung:
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Auch das Titelbild des dritten Bandes passt gut in die Reihe. Es ist in den Farben (Schnee-)Weiß, (Blut-)Rot und Schwarz gehalten und weckt trotz der wunderschönen Landschaft ein beklemmendes Gefühl.
Positiv ist auch die Karte von Åre und Umgebung im Innenteil des Buches sowie die Gestaltung als Hardcover mit passendem roten Lesebändchen. Mir gefällt es sehr gut.

Inhalt:
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Hanna Ahlander hat sich mittlerweile gut in ihrem neuen Wohn- und Dienstort Åre eingelebt.Nachdem seit ihrem letzten großen Fall nicht viel passiert ist, steht Ostern 2021 vor der Tür. Da wird unerwartet in einem Hotel eine Frau namens Charlotte Wretlind auf grausame Weise durch Messerstiche ermordet. Sie war eine erfolgreiche Immobilienentwicklerin, die ein altes Luxushotel abreißen und durch ein neues, größeres und moderneres ersetzen wollte. Dieses Vorhaben kam nicht bei allen Einheimischen gut an. Doch während der Ermittlungen geschieht ein weiterer Mord, der die Untersuchungen in eine andere Richtung lenkt.

Mein Eindruck:
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Ich bin ein großer Fan der Autorin und mochte bereits die beiden Vorgängerbände. Der Krimi ist wieder in dem Stil aufgebaut, dass die Handlung in der Gegenwart immer wieder durch Rückblenden auf bestimmte Ereignisse in die Vergangenheit unterbrochen wird. Dadurch beginnt man beim Lesen schon früh zu ahnen, dass hinter der Tat vermutlich ein sehr persönliches Motiv steht, das nichts mit den geschäftlichen Aktivitäten des Opfers zu tun hat. Durch diesen Stil sowie durch viele verschiedene Spuren, die neue Rätsel aufgeben, sowie durch die Kürze der Kapitel, hat man das Bedürfnis, immer weiterlesen zu müssen. Daher habe ich diesen Roman in wenigen Stunden "durchgesuchtet". Vor allem am Ende gibt es einen Showdown, der wahrer Nervenkitzel ist.
Man merkt auch in diesem Fall, dass Frau Sten Themen wie häusliche Gewalt, Gewalt gegen Frauen sowie das Thema Rechte von ausländischen Arbeitskräften am Herzen liegen. Diese hat sie wieder geschickt in die Geschichte eingeflochten.
Auch die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten Hanna und Daniel sowie ihres Kollegen Anton werden in diesem Buch vorangebracht.
Wieder mal ein durch und durch fesselnder sowie schlüssig aufgelöster Fall aus dem verschneiten schwedischen Bergdorf Åre. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Fazit:
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Der 3. Fall begeistert mit Spannung, Weiterentwicklung der Charaktere und einem überzeugenden Showdown mit viel Nervenkitzel.

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