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Veröffentlicht am 29.11.2022

Thriller um die Haifischflossen-Mafia

BLAUES GOLD
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Gestaltung:
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Das blau grundierte Titelbild mit dem durchgestochenen Hai und dem U-Boot dahinter ist ein echter Eyecatcher. Das ganze Buch ist extrem hochwertig verarbeitet, es liegt als ...

Gestaltung:
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Das blau grundierte Titelbild mit dem durchgestochenen Hai und dem U-Boot dahinter ist ein echter Eyecatcher. Das ganze Buch ist extrem hochwertig verarbeitet, es liegt als Hardcover schwer in der Hand und die Seiten sind sehr stabil. Jedes Kapitel wird zu Beginn passend von der Silhouette eines Haikopfes mit einem gekreuzten Besteck darunter eingeleitet. Das Buch ist optisch ein Schmuckstück im Bücherregal!

Inhalt:
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Dies ist das 4. Abenteuer des Odyssee-Teams. Nachdem der Templerschatz entdeckt und ausgestellt wurde, möchten sich die beiden Mitglieder und Freunde Dr. Michel "Mitch" Thromberg und Samson aka Steve Preston erst mal vom Trubel erholen und machen Tauchurlaub und U-Boot-Ausflüge in Costa Rica. Leider beobachten und filmen sie zufällig bei einer U-Boot-Tour, wie illegal massenhaft Haien die Flossen abgeschnitten werden und die noch lebenden, verletzten Haie ins Meer geschmissen werden. Ihre Entdeckung des sogenannten Shark-Finning bleibt nicht unbemerkt, die Verbrecher verfolgen sie. Und sie sind mächtiger als Mitch und Samson ahnen. Werden Sie es schaffen, lebend zu entkommen und den Verbrechern das Handwerk zu legen, um die Haie zu schützen?

Mein Eindruck:
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Dieser 4. Band des Odyssee-Teams war gleichzeitig mein Erster. Dennoch fiel es mir leicht, ins Geschehen zu finden, da die Hintergrundgeschichte und die relevanten Figuren gut eingeführt werden, ohne den Fluss der Geschichte zu stören. Die Handlung ist sehr turbulent, die beiden Freunde stolpern von einer Verfolgungsjagd in die nächste. Es gibt kaum Verschnaufpausen, weder für sie noch für den Leser. Und das Odyssee-Team wäre nicht das Odyssee-Team, wenn es nicht auch noch über einen Schatz stolpern würde. Dennoch musste ich das Buch zwischendurch immer wieder aus der Hand legen, denn einige Kapitel sind sehr lang und zwischendurch habe ich auch gedacht, dass sich das Muster "Gefunden werden und entkommen" zu oft wiederholt. In meinen Augen war die Jagd etwas zu lang und hätte gerne auch um ein paar Events gekürzt werden können.

Für mich punktet das Buch aber durch die witzigen Dialoge zwischen Mitch und seinem Kumpel, die beide einen trockenen Humor vorweisen können. Und auf jeden Fall mit dem ausführlichen Wissen zum Thema Hai- und Meeresschutz bzw. Lebensweise der Haie, das der Autor gekonnt in die Handlung eingebaut hat. Da es um die Haifischflossen-Mafia geht, gibt es auch einige Szenen, die eher nichts für schwache Gemüter sind, aber zum Glück sind sie nicht zu detailreich beschrieben, und im Kontext der Mafia ist diese Brutalität durchaus realistisch.
Die Art und Weise, wie die Odyssee-Teammitglieder es immer wieder schaffen, zu entkommen und gegen die Täter vorgehen, erinnerte mich an eine Mischung aus A-Team und James Bond. Nicht immer alles realistisch, aber durchaus Kopfkino und lesenswert. Vor allem, weil man anschließend sehr nachdenklich darüber wird, was wir unseren Meeren antun und dass wir unbedingt handeln müssen, bevor es zu spät ist. Die Hai-Massen, die pro Tag sterben müssen, damit reiche Leute Haifischflossensuppe essen können, haben mich sprachlos und entsetzt zurückgelassen. Der Autor liefert am Ende hierzu einige Seiten Fakten und weiterführende Informationen, die das Ganze abrunden.

Fazit:
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Spannender und streckenweise humorvoller Thriller rund um Haifisch- und Umweltschutz

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2022

Hanna Ahlander erster Fall in Åre

Kalt und still
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Cover:
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Das Cover ergänzt perfekt den Titel. Durch die alleinstehende Hütte im Schnee strahlt das Bild Einsamkeit und Kälte aus. Das Cover ist gelungen und es hebt sich gleichzeitig von den ...

Cover:
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Das Cover ergänzt perfekt den Titel. Durch die alleinstehende Hütte im Schnee strahlt das Bild Einsamkeit und Kälte aus. Das Cover ist gelungen und es hebt sich gleichzeitig von den idyllisch wirkenden Covern der Schärengarten-Reihe ab, wirkt aber auch nicht zu brutal.

Inhalt:
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Hanna Ahlanders Leben macht plötzlich eine Kehrtwende: Ihre Polizeidienststelle will sie loswerden und ihr Freund hat soeben überraschend mit ihr Schluss gemacht und sie der Wohnung verwiesen. Zum Glück hat sie ihre Schwester Lydia, die ihr kurz entschlossen anbietet, in ihr Ferienhaus in Åre einzuziehen, um zur Ruhe zu kommen. Dort angekommen, will Hanna sich am liebsten im Selbstmitleid suhlen, doch dann verschwindet die jugendliche Amanda nach einer Party spurlos. Hanna kann nicht einfach abwarten, sondern beteiligt sich an der Suche. Mehr und mehr schlittert sie dabei unerwartet in einen Fall rein, dessen Ausmaß sie nicht erahnen konnte, der ihr aber auch zeigt, dass sie immer noch eine gute Polizistin ist.

Mein Eindruck:
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Ich kannte und liebte bisher die Schärengarten-Reihe der Autorin und war gespannt auf den Auftakt der neuen Serie. Obwohl Hanna vom Charakter ganz anders ist, gelingt es der Autorin, mich für sie zu gewinnen. Frau Sten zeichnet auch hier wieder sehr authentische Charaktere, deren Handlungen man nicht immer gut heißen, aber doch nachvollziehen kann.
Die Umgebung und die Gefühle der Personen werden sehr gut beschrieben. Die Handlungsstränge wechseln zwischen Hanna, dem Kommissar Daniel, Amanda und Amandas Familie ab. Durch die Kürze der Kapitel und die wechselnden Handlungsstränge ist eine permanente Spannung gegeben.
Gleichzeitig gelingt es Viveca Sten mal wieder, auch politische Themen wie den Missbrauch illegaler Einwanderer, perfekt in die Handlung einzuweben und den Leser so zum Nachdenken anzuregen.

Ich war gefesselt von der Handlung bis zur letzten Seite. Die Dramatik für die Familie war schmerzlich zu spüren, aber auch die privaten Probleme von Hanna und Kommissar Daniel waren greifbar. Die Auflösung war überraschend und überzeugend zugleich. Insgesamt empfand ich diesen Krimi als etwas düsterer als die Schärengarten-Reihe, aber nicht unangenehm.

Fazit:
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Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe mit einer klugen Ermittlerin und einem tollen Setting

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2022

Manuel Rubey philosophiert "On Tour"

Der will nur spielen
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Gestaltung:
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Das Buch ist wunderschön gestaltet, angefangen von dem nachdenklich-sympathischen Foto des Autors bis hin zum leicht glänzend hervorgehobenen pinken Titel und einem gleichfarbigen ...

Gestaltung:
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Das Buch ist wunderschön gestaltet, angefangen von dem nachdenklich-sympathischen Foto des Autors bis hin zum leicht glänzend hervorgehobenen pinken Titel und einem gleichfarbigen schicken Lesebändchen. Im Inneren befinden sich einige sehr kreative Grafiken und Fotos, die das Beschriebene in den Kapiteln optisch perfekt untermauern. Ein sehr hochwertig hergestelltes Buch, das ein Schmuckstück im Regal ist.

Inhalt:
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Der Schauspieler und Musiker ist auf Tour durch Österreich. In seinem Buch nimmt er den Leser mit. Dabei beschränkt er sich jedoch nicht nur auf die Beschreibung der Erlebnisse auf Tour, sondern philosophiert zwischendurch über das Leben, die Kunst, über sich selbst und überhaupt.

Mein Eindruck:

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"Orhan Pamuk hat in einem Interview gesagt, dass niemand den glücklichsten Moment seines Lebens in der Gegenwart erkennen kann. Weil das so ist, sollte man all den Möglichkeiten eine Chance geben. Also, immer wieder los, aufbrechen ins Jetzt. Wenn wir spielen, sind wir im Jetzt. Und wenn wir viel Jetzt aneinanderreihen, kann dieses Leben gelingen."
(S. 176)

Ich kannte Manuel Rubey bisher vor allem aus seiner Rolle in "Die Glücksspieler" (dieser Serie ist auch ein kleiner Abschnitt gewidmet), aber wusste bis dato noch nicht, wie vielfältig der Künstler unterwegs ist. In seinem Buch schreibt er nicht nur über Kunst und Kreativität, sondern setzt seine Kreativität auch beim Schreiben des Buches ein: Mal leitet er ein Kapitel mit einer Art Mindmap, mal mit einem Foto oder einer Grafik ein. Im Text wechseln sich Monologe, SMS-Dialoge, Telefongespräche, Listen oder Zitate anderer Künstler ab. "Vorschläge für alle, die ein schöpferisches Leben leben wollen", sind übers ganze Buch verstreut optisch hervorgehoben und am Ende ist eine Möglichkeit für eigene Notizen im Buch gegeben.

Der Autor hat mich positiv überrascht. Ich hatte eine Art Tagebuch über seine Tour erwartet. Das war es auch, aber nicht nur! Ich finde seine Gedanken - mal humorvoll, mal melancholisch-nachdenklich - sehr inspirierend. Oft musste ich schmunzeln, weil ich mich selbst wiedererkannte, mancher Tipp war für mich hilfreich, manches brachte mich zum Nachdenken. Und nebenbei erfuhr ich einiges Neues über Herrn Rubey und seine weiteren Aktivitäten als Schauspieler und Musiker. Auch der Titel ist in vieler Hinsicht sehr passend, aber um das herauszufinden, sollte jeder das Buch selber lesen.
Das Buch ist inspirierend und es lohnt sich, einfach immer mal wieder hinein zu blättern.

Fazit:
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Manuel Rubey schreibt über seine Tour, das Leben und die Kunst auf humorvolle und inspirierende Art

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2022

Barry Monroe ermittelt wieder!

Sommersturm - Das Geheimnis von Haywood Grove: Der zweite Fall für Barry Monroe
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Inhalt:
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9 Monate nachdem der 17-jährige Barry Monroe den Fall der "Toten von Haywood Grove" mit seinen Freunden gelöst hat, wird in einem Hotelzimmer eine junge Frau ermordet aufgefunden, kaum ...

Inhalt:
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9 Monate nachdem der 17-jährige Barry Monroe den Fall der "Toten von Haywood Grove" mit seinen Freunden gelöst hat, wird in einem Hotelzimmer eine junge Frau ermordet aufgefunden, kaum älter als er. Doch diesmal ermittelt er nicht nur als Hobbydetektiv, sondern in seiner Eigenschaft als Praktikant der Polizei offiziell mit. Der Tod ist sehr mysteriös und stellt die Polizei vor eine Menge Rätsel. Gleichzeitig soll der schöne Wald rund um Haywood Grove zugunsten eines großen Konzerns für Getreidefelder abgeholzt werden. Die Umstände, warum dies genehmigt wurde, verärgern nicht nur Barrys Freunde, sie versuchen auch, dies zu verhindern. Beides tangiert Barry persönlich mehr, als ihm lieb ist.
Doch nach und nach verweben sich die Umstände um den Wald und die Mordfälle und er und seine Freunde kommen einer Verschwörung auf die Spur, die eine Nummer zu groß für sie scheint und die noch weitere Opfer fordert.

Mein Eindruck:
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Nachdem ich Band 1 verschlungen hatte und mir Barry und seine Freunde sehr ans Herz gewachsen waren, war ich sehr gespannt, wie es weitergeht. Nach wie vor gefiel mir der leicht humorvolle Erzählstil, in dem Barry den Leser direkt anspricht und ihm seine Version der Geschichte erzählt. Die Beziehung zwischen ihm und Dakota entwickelt sich weiter und auch in seinem Freundeskreis gibt es Neuigkeiten.
Der Fall selber ist sehr spannend und bis zum actionreichen Showdown zwischen Gut und Böse fieberte ich mit, wer der Täter war und wie er die Morde bewerkstelligt hatte. Auch die Tatsache, dass hier versucht wird, das Thema Umweltzerstörung mit einem Krimi zu verbinden, gefiel mir sehr gut.
Diesmal muss ich jedoch sagen, dass die Auflösung des Falles bei mir einige Fragezeichen hinterlassen hat bzw. ich die Darlegungen als stark konstruiert und in Teilen als unrealistisch empfand. Es gab einfach zu viele Zufälle, die am Ende zusammen kamen. Daher ziehe ich einen Punkt ab.
Dennoch bin ich weiterhin ein Barry-Monroe-Fan und hoffe darauf, dass der dritte Teil nicht zu lange auf sich warten lässt!

Fazit:
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Eine gelungene Fortsetzung der Reihe mit Humor, Gefühl, Spannung, aber einer etwas zu stark konstruierten Auflösung

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Die Bedeutung der Feiertage

FEIER die TAGE
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Gestaltung:
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Auf dem farbenfrohen Titelbild sind viele bekannte Feiertagssymbole zu sehen, die auch im Buch wiederzufinden sind. Es ist ein richtiges Schmuckstück und gefällt mir sehr gut.

Inhalt: ...

Gestaltung:
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Auf dem farbenfrohen Titelbild sind viele bekannte Feiertagssymbole zu sehen, die auch im Buch wiederzufinden sind. Es ist ein richtiges Schmuckstück und gefällt mir sehr gut.

Inhalt:
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Für die meisten sind Feiertage mittlerweile einfach ein weiterer Urlaubstag oder ein Tag, um wichtige private Erledigungen zu tätigen. Die meisten kennen nicht mal mehr die Ursprünge und die Bedeutung der einzelnen Anlässe. Fabian Vogt erklärt auf unterhaltsame Weise, wie sie entstanden und lädt ein, diese Tage wieder bewusster und näher an ihrem Ursprung zu achten und zu feiern. Denn: "Feiertage sind wie Türen in die Geschichte der Menschheit."

Mein Eindruck:
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"Man könnte auch ein wenig bildhaft sagen: Das Lied des Lebens hat einen Rhythmus, und die Feiertage sind das Metronom, das uns hilft, im Takt zu bleiben: ein Trainingsparcours für Lebenshungrige."

Der Autor bringt sehr gut verständlich die einzelnen Feiertage des Kirchenjahres nahe. In der Einleitung wird zunächst erläutert, wie der Festzyklus zustande kam und in den weiteren Teilen wird darauf eingegangen, was es konkret bedeutet, einen Tag zu feiern und wie die einzelnen Tage entstanden. Da der Autor protestantisch ist, beschränkt er sich vorwiegend auf die Feiertage der protestantischen Kirche. Zudem stellt er selber fest, dass die vielen zusätzlichen Heiligengedenktage der katholischen Kirche ansonsten das Buch sprengen würden.
Ich selber bin zwar katholisch, aber das hat dem Lesevergnügen dieses Buches keinen Abbruch getan, denn viele Tage sind den Protestanten und den Katholiken ja gemein, sie unterscheiden sich lediglich in Nuancen bezüglich der Auslegung.

Einige Dinge über die bekannteren Feiertage wie Weihnachten und Ostern kannte ich natürlich, aber viele Dinge waren mir auch neu. Besonders spannend fand ich den Bezug zwischen heidnischen und Kirchenfeiertagen und wie sich einige Termine im Laufe der Zeit angepasst bzw. verschoben haben. Der Autor schildert dies alles sehr verständlich, unterlegt mit vielen Beispielen und auch mit Anekdoten, sodass das Lesen unterhaltsam und kurzweilig ist. Ich habe einiges erstmalig im Kontext besser verstanden.

Man kann das Buch in einem Rutsch lesen, aber auch immer wieder zum Nachschlagen gezielt zur Hand nehmen. Ein Buch, das in keinem Haushalt fehlen sollte und einem bewusst macht, dass wir Feiertage nicht nur als Urlaub nehmen sollten, sondern uns wieder bewusster mit ihrem Ursprung auseinandersetzen und sie entsprechend feiern sollten!

Fazit:
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Die Bedeutung der kirchlichen Feiertage unterhaltsam und verständlich nahegebracht - sehr empfehlenswert!

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